Warum auch eine 1kg-Schnur reichen würde ...

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köderkunst77

Finesse-Fux
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@geomujo: Erstmal sehr sher schöner Bericht bzw. Zusammenfassung deiner Erkenntnisse war gut zu lesen. Was ist mit Abriebfestigkeit? Also ich orentiere mich nach dem lesen der Gewichtsangabe wie sich die schnur anfühlt und ob sie auch den ein oder anderen groben kontakt mit steinen oder sonstigen Hindernissen verträgt. Das ist der einzige Aspekt warum mich tragkraftangaben überhaupt interessieren da jedem eingefleischen Angler klar ist wenn es auf Liniare Belastung ankommt ein Minimum der Reserven der Schnur gefordert ist. Da ist die KG angabe einer schnur schon mal ein schöner Anhaltspunkt. Wenn beispielsweise deine schnur bei dem vermuteten wels abriebfester gewesen wäre hättest du ihn bestimmt müde gedrillt nach einer gewissen zeit. Glaube nicht das es nach dem Biss ein sofortiger Bruch deiner schnur war, sondern schnell durchgescheuert weil hindernisse im Wasser. Dir auch schöne Ostern!
TL Gruß Patrick
 

NorbertF

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Denkanstoß war ein gefangener circa 60cm großer Hecht an einer sehr feinen leichten Rute (2,37m / 92g / 0,1-10g) mit einer Daiwa T8 0,08mm (die wird bei Daiwa-AU mit 2,7kg angegeben). Zu keinem Zeitpunkt hatte ich je das Gefühl auch nur annähernd an der Leistungsgrenze der Schnur zusein

Ehm *räusper*...was wiegt denn ein 60cm Hecht? Na...eben. Kannst rausheben an der Schnur, also warum sollte sie an die Grenze kommen?
Aber gute Gedanken...die Fliegenfischer wissen schon länger um das Geheimnis: je leichter und flexibler die Rute, desto dünner kann die Schnur sein.
Es ist durchaus üblich mit 0,12er monofiler Schnur zu fischen und auch große Barben und Rapfen werden damit erfolgreich gedrillt und gelandet. Solange die Rute weich genug ist.
Noch eine Geschichte: vorletzte Saison hatte ich einen ca. 30 Pfund schweren Fisch (Karpfen) an einer 5er Fliegenrute mit einem 0,20er Vorfach...wie ists ausgegangen? Die Rute ist gebrochen (nicht das Vorfach).
Mit meiner starken 8er habe ich aber auch schon Vorfächer mit 7kg Tragkraft gesprengt.
Die Tragkraft der Schnur spielt also sehr wohl eine Rolle, sie muss auf die gefischte Rute abgestimmt werden. Genau aus dem Grund stehen auf guten Ruten auch Angaben zu Schnurstärken drauf.
 
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flax98

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Gerade für Uferangler mit viel Bewuchs gibt es doch immer wieder Notwendigkeiten einen Fisch schnell und hart vom Gestrüpp wegzuhalten. Alleine von daher greife ich zu höheren Tragkräften.
 

Joseph

Gummipapst
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Also meine 1000-er Shimano Rolle hat schon eine max. Bremskraft von 5kg lt. Hersteller.........das 4000-SW Modell der selben Serie z.B. 11kg.

Zu keinem Zeitpunkt hatte ich je das Gefühl auch nur annähernd an der Leistungsgrenze der Schnur zusein

.....wie erkenne ich die Leistungsgrenze der Schnur denn, bzw. deren momentane Auslastung.

Über Sachen nachdenken ist immer vernünftig.

Der Vergleich mit der Fliegenrute hinkt aber gewaltig. Der Fisch im Drill geht in die Bremse.....die Beschleunigung eines na sagen wir mal nur 60 gr Köders belastet die Schnur viel mehr.

Die ganze Diskussion zielt aber wahrscheinlich doch auf den UL-Bereich ab.
 
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geomujo

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NorbertF

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Der Vergleich mit der Fliegenrute hinkt aber gewaltig. Der Fisch im Drill geht in die Bremse.....die Beschleunigung eines na sagen wir mal nur 60 gr Köders belastet die Schnur viel mehr.

Da hinkt gar nichts, auch Fliegenrollen haben Bremsen und Schussköpfe für schwere Ruten wiegen auch 40g und mehr...aber ich merke schon, ich hätte besser geschwiegen. Selber Erfahrungen sammeln ist eh besser, dann glaubt man es wenigstens dann :)
 

WM76

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Gutes Thema!

Gerade für Uferangler mit viel Bewuchs gibt es doch immer wieder Notwendigkeiten einen Fisch schnell und hart vom Gestrüpp wegzuhalten. Alleine von daher greife ich zu höheren Tragkräften.

Ich habe gestern zufälligerweise einen 71er Zander, der richtig gut im Futter stand (knapp 4 kg schätze ich), an meiner Barschrute auf engem Raum forciert ausdrillen müssen, da das Wasser voller Hindernisse war (Schiffstaue usw.). Ich verwende die Daiwa 8Braid Evo in 0,08 (unter 3 kg Tragkraft) mit 5 lb FC als Vorfach. Der Drill dauerte deutlich kürzer als eine Minute. Als der Fisch Gas gegeben hat und unter ein Schiff flüchten wollte, war vielleicht 300g-400g Belastung auf der Rute und der Schnur. So viel zur Notwendigkeit der Verwendung dicker Schnüre bei Hindernissen.

Übrigens auch der Anhieb "ins knochige Zandermaul" saß auf ca. 20 m mit einem Barschrütchen mit Solid Tip (ca. 1mm an der Spitze).

Ich gebe Norbert völlig recht, dass die Schnur auf die Rute abgestimmt sein muss. Wer Bretter fischt und wie die Amis anhaut, braucht eine stärkere Schnur. Die Spitzenbelastung der Schnur entsteht zumeist beim Anhieb und nicht im Drill. Zumindest nicht bei unseren "lahmen" Süßwasserräubern.
 

köderkunst77

Finesse-Fux
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ich betone nochmals das es auch Gewässerabhängig ist. Fischen beim Wallerspinnfischen 0,36mm bis 0,50mm und haben fische aufgrund von Abrieb verloren. Das lässt sich beliebig auch reduzieren auf hecht u. Zetti bei leichteren Gerät. Hört sich hier ein bisschen so an als gäbe es keine Hindernisse im wasser und es ist alles rein von Rute sowie schnur abhängig. :mrgreen: Wenn dem so ist will ich da a fischen das würde mir einige kosten ersparen da bei uns gillt savety first!!!.
 
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geomujo

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JohannesF

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Zappelt der Fisch dann an der Leine (hin und herbiegen der Wirbelsäule) ist die Belastung direkt abhändig von der Zappelgeschwindigkeit des Fischs. Ein Teil der Fischmasse wird dann nach unten gedrückt. Und wie wir alle über E=1/2m*v² wissen ist es dann in erster Linie die in der Gleichung um ein vielfach höher gewichtete Geschwindigkeit, welche die Belastung ausmacht und weniger die am Haken hängende träge Masse.

Kompletter Quatsch, den du dir da zusammenwürfelst.
Bitte hör auf Gleichungen in einen Zusammenhang zu bringen, den du offensichtlich nicht verstanden hast.

Nur stichpunktartig:
Kraft =|= Energie
Geschwindigkeit ist keine skalare Größe, sondern gerichtet (auch Zappelgeschwindigkeiten)
Ergo: die Bewegung eines Fisches an der Rute ist viel zu kompliziert, um die wirkenden KRÄFTE in einen so einfachen Zusammenhang erklären zu wollen/können.

Sorry, aber das musste mal raus.
 

flax98

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Dann mutmaße ich mal das du in einem stehenden Gewässer fischst. Hier am Rhein herrschen ganz andere Bedingungen. Nach jedem Hochwasser sind die Karten neu gemischt. Sandbänke haben sich verschoben, Treibgut, Baumstämme liegen an völlig neuen Stellen. Die Löcher in den Buhnen haben sich geändert. Da geht das Erkunden von vorne los.
Deswegen eine stärkere Schnur! Ebenso kann hier immer ein Wels einsteigen. Bis 1,20m habe ich mit einer leichten Zanderkombi schon gelandet, aber bestimmt nicht mit einer 1 kg Schnur.
Nicht wenige hier fischen die dünndräthigen Matzuo Jigs, in der Hoffnung das bei einem Hänger der Haken aufbiegt u nicht alles neu montiert werden muss.

Was ich damit sagen will ist, dass man die Gegebenheiten deiner Lokalitäten nicht auf ganz BRD umlegen kann. Hier bei uns würde man mit einer 1kg Schnur schnell den Spass verlieren. Mir persönlich macht das leichte Fischen ultra viel Spass, ist nur leider nicht immer angebracht.

An welchen Gewässern bist du denn unterwegs?
 

Yoshi

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die Maus...
Janz tolle Idee, eigentlich braucht man nur ein Grundel -Setup und dann eben Wels-Tackle...
Mal im Ernst, die Abstimmung von Rute, Bremse und eben Schnur muss doch stimmen! Wenn du beispielsweise mit 'ner MH -Rute angelst, um 1/2oz Spinnerbaits vernünftig fischen zu können, dann ist doch eine zu leichte Schnur völliger Quark - wenn da mal eine plötzliche Flucht im Drill eingelegt wird, fängt die Rute doch erstmal einen Großteil der Belastung auf. Sich nur auf die Bremse verlassen zu wollen, fände ich da nicht sinnvoll. Unter die Schnurangaben auf den Ruten zu gehen ist doch purer Leichtsinn - und das Risiko trägt der Fisch mit dem - hoffentlich widerhakenlosen - Köder. Ggf. auch alles andere Viehzeug, das dann Probleme mit abgerissenen Schnurresten bekommt.

Generell bin auch ich kein Freund von zu dicken Schnüren, aber immer nur passend zum übrigen Gerät.
 
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geomujo

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catch_and_release

Twitch-Titan
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Ich denke auch, dass beim Angeln in hindernisfreiem Wasser mit perfekt abgestimmten Gerät, fein justierter Bremse und etwas Drillerfahrung kaum Tragkraft der Schnur nötig ist. Zum Landen muss dann immer ein Kescher bzw. ne gekonnte Handlandung her. Allerdings bedeutet das auch längere Drillzeit und mehr Stress für den Fisch. In aller Regel werden die Bedingungen aber anders aussehen, denn im Freiwasser halten sich die Zielfische nicht so häufig auf. Demnach hat man es fast immer mit Unterwasserhindernissen, Strömungen, Bootsverkehr, anderen Anglern o.ä. zu tun, was wiederum bedeutet, dass man Druck auf den Fisch ausüben muss. Und schon ist 1 kg recht wenig Tragkraft. Einmal mit so einem Schnürchen am Ast vorbei geschrammt und vorbei ist der Spaß. Kräftige Fische machen m.M. aus dieser Kombo Kleinholz, wenn du die Bremse schließen musst. Schon allein die Power von ein paar Zanderkopfschlägen oder Rapfenfluchten reicht, um Snaps und Drillinge mit deutlich höherer Tragkraft zu zerwürgen. Von daher rate ich -in Abhängigkeit der Bedingungen- zu kräftigerer Schnur. Mit 5-7 kg fühle ich mich zumindest immer gut aufgestellt.
 

Yoshi

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Für 'ne BC würde ich gerade bei Geflochtener lieber etwas kräftigere Schnur wählen - the power of the backlash lässt grüßen...
Wobei 'kräftig' bei einer L-Rute eben 8-10lb sein können. :)
 

Ruti_Island

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Man darf eben die Abriebsfestigkeit nicht außer acht lassen. Sehr dünne geflochtene Schnüre sind schnell durch...
 

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