Barsch Underspin macht Barsche richtig aggro

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Brennpunkt Bodden. Mal beißen sie in den Rinnen, mal im Flachen. Die Boddenbarsche sind voll am Start. Man muss sie aber erstmal finden auf den riesigen Wasserflächen. Das kann ein bisschen dauern. Ein genialer Suchköder ist die Kombination aus Shad oder Twister mit einem Underspin-Jigkopf. Ich liebe diese Teile länger, als ich das Wort Underspin kenne. Das hat mir eggerm in einem Kommentar zu Thema Spin-Jig beigebracht. Das Underspin-Prinzip ist schnell erklärt: Under einem Gummitier spins ein Spinnerblatt. Es gibt die verschiedensten Systeme. Vom Jigkopf mit Spinnerblatt über weighted Offsethaken mit Spinnerblatt bis zum an einer Spirale befestigten Eindreh-Spinnerblatt. Generell sind die Underspins auf meinem Radar. Und so war ich sicher einer der ersten Käufer, der sich ein paar Nories PRO  RIG SPINs in seinen Warenkorb geladen hat. Das ist die Highend-Variante. Schon nicht ganz günstig. Aber da stimmt halt alles. Solide Lackierung, 3 D-Augen, kugelgelagerter Wirbel und unterschiedliche Blade-Formen (Willow Leaf und Colorado Blade).

Und gestern auf dem Boot hätten zwei meiner Gäste auch 20 Euro für so ein Teil hingelegt. Ich hatte aber nur 2 dabei. Die haben die Krautkanten-Barsche durcheinandergewirbelt, als wenn die genau auf den 10 Gramm-Underspin (ich habe mich fürs schnittige Willow Leaf entschieden) gewartet hätten.

Underspin - Nories Pro Rig Spin
Das Design habe ich auch hier dabei. Ich glaube aber fest an Orange als „Bauchfarbe“. Seht ihr dann auch auf den Fotos.

Warum Underspin? Mal abgesehen von der Lockwirkung der Spinnerblatt-Vibration sendet der Köder wie alle Spinner-Konzepte Lichtreflexe durchs Wasser. Und wer mal auf dem Kubitzer, Schaprode oder welchem Bodden auch immer gestanden hat, weiß, wie seltsam es sich anfühlt, wenn man auf der riesigen Wasserfläche steht und mit seinem kleinen Köder die Fische sucht. Gut. Man kann sicher sein, dass es hier so viele Fische gibt, wie in nicht so vielen anderen Gewässern. Aber eben auch sehr viel fischfreies Wasser. Da darf der Köder schon ein bisschen blitzen und dröhnen. Mir gibt das jedenfalls ein gutes Gefühl.

Nicht umsonst habe ich mir im Vorfeld des Boddentrips eine brutale Box mit Jig-Spinnern zusammengestellt.

In diese Box habe ich einige Euros investiert.

Die sind eine Waffe für die Rinnen, haben aber ein paar Nachteile: Erstens sind sie Gift für die Rollen. Besonders die 35er Spin Mads gehen hart aufs Getriebe. Zweitens schütteln sich die Barsche gerne ab. Drittens hängen Drillinge oder überdimensionierte Zwillingshaken dran, die besonders bei den Hechten böse Wunden hinterlassen. Ich musste erst gestern einen 75er abschlagen, der Während der OP am Kiemenbogen zu viel Blut verloren hat, als dass man ihn guten Gewissens hätte schwimmen lassen können. Nix gegen die Jig-Spinner. Das sind absolute Abräumer und oft unschlagbar. Gerade als schnell geführter Suchköder. Und es gibt auch extraleichte Modelle fürs Flachwasser.

Wenn ich aber die Wahl habe, dann nehme ich doch viel lieber einen 10 Gramm-Underspin, werfe ihn übers oder ans Kraut, lasse ihn absacken, bis er Kontakt hat und kurble ihn dann langsam ein. Der Einzugswiderstand ist viel geringer – gerade mit dem Willow Leaf. Das lässt auf weniger Turbolenzen schließen. Macht den Barschen aber gar nichts. Die stürzen sich auch die Köder, als wenn es kein Morgen gäbe.

Mit Hoffi habe ich schon einen 44er auf den mit einem 3 Inch Fat G Tail Grub am Underspin gefangen.

Underspin Bodden-Barsch
Duchkurbeln und fangen. Einfacher geht’s nicht. Davor steht aber das Finden der Fische an. Und das ist in Anbetracht der riesigen Wasserfläche nicht ganz so einfach.
Underspin mit Twister
Pro Rig Spin mit Fat G Tail Grub – mehr Silben für einen Köder hab ich – glaube ich – noch nie aneinandergefügt.

Und gestern gings dann voll ab. Nass gemacht hat uns eine Barsch-Expertin aus dem Ammerland, die den Nories-Jig mit einem Relax Clonay kombiniert hat.

Underspin dicker Barsch
Schade, dass da ein Wassertropfen auf der Linse war. So ein schönes Bild…
Underspin Barsch mit Gummifisch
Die haaringe Hand gehört zum Verfasser dieses Berichts. Den Barsch gefangen hat die junge Dame in Hellblau.

40er hatten wir gestern keine. Aber ohne Ende Fische zwischen 35 und 39 Zentimeter.

Prächtige Barsche waren das.
Und ein paar Hechte gab’s auch noch.

Hat tierisch Spaß gemacht und schreit nach Wiederholung.

Boah, "Underspin, Highend-Variante Nories Pro Rig Spin , aber nicht ganz günstig".
Wer auf den ganzen Hype verzichten kann, nimmt die locker 20 Jahre alten Spinntwister von PB ( Micha kuck mal, ein Schöner ) und spart dabei so an die 75%. Die erfüllen mit Sicherheit denselben Zweck.
Klar. Siehe erster Link. Ich fische die alten Teile auch und fange mit denen auch. Kopytos fangen auch ihre Fische. Und trotzdem fischen die meisten von uns Flash Js, Keitechs usw., weil man gern das Gefühl hat, das Allerbeste im Karabiner hängen zu haben, was es für die jeweilige Situation gibt. Ich hatte jetzt halt nur die Premium-Dinger da dabei und die haben sehr gut funktioniert. Kann gut sein, dass es auf Profi-Blinker Jig-Spinner genauso gut gebissen hätte.
E
  • E
    emceeee
  • 17.08.2018
Wobei ich sagen muss das die PB-Dinger jetzt auch keine Schnapper sind mangels Angebot in barschtauglichen Größen. Bin da aktuell auch am Vorbereiten für die Muschelbänke im Herbst/Winter. :)
@emceeee: Zum Muchelbankabschaben sind die Nories-Teile fast zu schade. Der Tackle Dealer hat mir mal welche gemacht mit Owner-Haken. Auch gut. Der hat ne Form. Kannste ja mal anrufen und nen Preis verhandeln.
E
  • E
    emceeee
  • 17.08.2018
Das klingt ja mal interessant :)
C
  • C
    cybershot
  • 17.08.2018
Gegen dem pb teil mit einem twister in rauchglitter hab ich vor jahren mal eine mächtige packung kassiert. Meine gesammten illex bestände habe keinen stich gegen dieses teil bekommen.
Ist notiert und wird diesen Herbst getestet.
Ist registriert und def. keinen Kauf wert. Bin ich bei Schlotti - man kann versuchen alles neu zu erfinden, irgendwann ist aber mal gut ;)
Die von dir angesprochenen Farben des "prospin" sind zufälliger Weise genau die beiden Varianten, die morgen an die Bodden mit dürfen... :) Angeblich sind sie ja ganz gut unterwegs, die Gestreiften! :)
Das ganze wird bald als Progressiv Suizid Rig bekannt...., da bringt sich ein Gummiwurm von allein von Nose auf Wacky und spinnt während seines Abgangs mit zwei Spinnerblättern den Angehörigen seinen Tod in Echtzeit vor. Er kommt zwar duch vehememente Attacken von 50+ Barschen ums Leben , aber wen interessiert das am Ende noch .... . Funktioniert doch .....durchdrehen und fangen ....das Motto dieser Zeit .....hihi.....
M