Waller & Exoten Exkursion ins Unterholz


In diesem Bericht soll es sich einmal um ein paar Species drehen, denen die Angelwelt zumindest offiziell wenig Beachtung schenkt, deren Fang aber durchaus spannend sein kann. Und meistens ist man bei der Pirsch rein stückzahlenmäßig weit erfolgreicher als beim Angeln auf Barsch, Zander, Hecht & Co. Gemeint sind die gemeinen Waldpilze, speziell Unterarten wie Pfifferling, Marone oder Steinpilz.

Gerade jetzt stehen die Chancen auf Kapitale und Massenfänge gleichermaßen gut. Hotspots für die meisten schmackhaften Pilze sind Mischwälder mit Buchen (Sammlerweisheit I: "Unter Buchen musst Du suchen!"), Birken (Sammlerweisheit II: "Unter Birken musst Du wirken!"), Tannen und Kiefern. Vorteilhaft ist es, wenn die Sonne Licht ins Dunkel des Waldes schickt und es ein bis zwei Tage vorher ordentlich geregnet hat. Beim Sammeln konzentriert man sich als Laie am besten auf die Pilzsorten, die man eindeutig identifizieren kann.

Pilze mit BA-Unbedenklichkeitszertifikat

Maronen sind z.B. gut an ihrem gelben Schwamm (im Fachjargon: „… an ihren gelben Röhren“) unter dem braunen Hut zu erkennen.

Dieser läuft blau an, wenn man ihn zum Test etwas eindrückt.


Vorkommen: Besonders unter Fichten und Kiefern

Der weiße Stiel und die dichtere Maserung unterscheidet die Marone vom Rotfußröhrling, dessen Stiel rötlich schimmert. Er ist ebenfalls ein guter Speisepilz. Eine Verwechslung der beiden Arten ist also nicht weiter dramatisch.


Vorkommen: In Laub- und Nadelwäldern

Auch der Birkenpilz eine (hell)braune Kappe. Die Röhren sind weißlichgrau. Die Kappe wird von einem recht schmächtigen Stiel getragen.


Vorkommen: In Heiden und lichten Wäldern, unter Birken

Der Steinpilz schmeckt nicht nur ein wenig edler als die Marone. Er sieht auch etwas eleganter aus. Die Kappe ist dunkler. Der Stiel voluminöser. Der Schwamm eher weiß als gelb.


Vorkommen: In Laub- und Nadelwäldern

Super sind natürlich auch Pfifferlinge. Die kleinen gelben Pilze stehen oft dicht an dicht und sind ein echter Lichtblick im Unterholz und in der Pfanne. Der Saum des Hutrandes ist nach oben gerollt. Die dottergelben Leisten laufen weit runter. Der Stiel wird nach oben hin dicker.


Vorkommen: In Laub- und Nadelwäldern

Finden, pflücken & verwerten

Wie beim Angeln gilt: der weite Weg bringt oft den Durchbruch. Also nicht nur am Wegesrand geschaut. Da war bestimmt schon jemand da und hat das Meiste abgeräumt. Wenn man einmal auf eine fette Pilzader gestoßen ist, sollte man nur so viele Pilze mitnehmen wie man essen kann. Damit man auch beim nächsten Ausflug wieder in die Vollen gehen kann, sollte man außerdem die gesunden Pilze im Boden unten am Stiel abschneiden…


und alte oder von Schnecken befallene Pilze stehen lassen, so dass sie ihre Sporen in den Orbit jagen können.   

24 h nach dem Ernten sollte die Beute dann in der Pfanne brutzeln. Am besten in Butter mit Petersilie und einer fein gehackten Zwiebel. Wer erst spät am Abend vom Pilzen heimkommt, sollte das Festmahl allerdings auf den nächsten Mittag verschieben. So eine Pilzpfanne liegt manchmal recht schwer im Magen – auch wenn man alles richtig gemacht hat. Natürlich kann man die Pilze auch trocknen. Dazu einfach auf einer Zeitung auslegen und eine Woche in einem trockenen Raum das Wasser rausschwitzen lassen.

Nützliches Angelgerät

Teile der Angelausrüstung können auch beim Pilzesuchen wertvolle Dienste erweisen: Zum Sammeln können Angelästheten z.B. ihre Fischkörbe rauskramen.


Ansonsten tun es auch herkömmliche Modelle. In Tüten vergammeln die Pilze allerdings recht schnell.

Ein Kompass oder noch besser ein GPS können Menschen mit Orientierungsproblemen unnötige Streitereien auf dem Rückweg ersparen. Nicht immer ist ein Jogger zur Stelle, der das gesuchte Auto „gleich da vorne um die Ecke“ stehen sehen hat…


Z
es gibt ein erheblichen unterschied zum fischen :arrow: die pilze die man gefangen(abgeschnitten) hat, kann man nicht releasen :lol:
G
Moin Moin Hannes,
Dat is ja mahl ne gans andere Jacht!!!! nach essbarem.
Die Bilder 1-5 sind supper Fotogen bloß wo war das messer zu abschneiden. Und bei deinem Steinpilz in Bild 5 muß ich Dich leider Entteuschen der Steil ist zwar etwas DICKER aber doch bloß ne MARONE. Wenn Du mal hunner hast auf ne Steinpilzpfanne ich hab noch so 4Kg im Kühler.
Gruß Andreas :roll:
A
jo, da hat der andreas recht! is eindeutig ne marone auf pic 5 – steinpilze haben immer ne helle netzzeichnung direkt unterm hut. farben allein sind eh ein sehr unsicheres bestimmungsmerkmal ... hatten letztens einen komplett weissen steinpilz! 8O wichtig: generell sollte man nur die pilze essen, bei denen man sich absolut sicher ist!
C
catch and release!
S
wie war das noch mit der halbwertzeit???

dazu rentiergulasch und nen guten glykolwein; das macht alt **g

mal im ernst, ich halte das net fuer unbedenklich...

cheers
D
also ich sehe das messer z.b. in der hand eines kleinen jungen. ein pilz ist klar abgeschnitten. und ja: wir hatten nur zwei messer dabei und ich bin nicht bei jedem pilz zu den messerführenden teammembers losgerannt.

habe aber im internet quellen gefunden, die empfehlen, die pilze anstatt sie abzuschneiden, vorsichtig herauszudrehen. allerdings sollte man sie nicht herausreißen, denn das schädigt das unterirdisch wachsende pilzgeflecht. sollte ein loch entstehen, muss man dies sofort wieder mit humus schließen, so dass das pilzgeflecht nicht austrocknet.
D
ich war so stolz auf mein steinpilznäschen :)
D
da machste aber ein großes thema auf. was ist denn dann unbedenklich? abgepackte salami essen? mit ordentlich hormongeschwängerten schweinerüsseln drin? oder lieber genmanipulierte glutamat-reispfanne vom chinesen um die ecke? oder schöne saftige ewig frische pestizid-äpfel? oder doch fisch aus dem see, in den vor jahren saurer regen fiel?

ich bin mir sicher: nix essen bringt dich schneller um, als ab und an ein pilzgericht.
A
:mrgreen: gerade die jungen, festen maronen sind aber auch sehr, sehr geil! was ich allerdings von den rotfußröhrlingen nicht behaupten kann ... hoffe, die köchin liest das hier nicht, aber die pfanne rotfußröhrlinge war nicht so doll – schleimig und unappetitlich. wenn man die röhren von diesen pilzen aber vor dem brutzeln entfernt, soll's ein wenig besser sein.
N
Das ist aber definitiv eine Marone :D
Ich sammle schon seit 30 Jahren Pilze, dieses ist kein Steinpilz :!:
D
ich glaubs euch ja :) hab übrigens auch vor gut dreißig jahren mit dem sammeln angefangen. hatte aber ne lange auszeit.
F
Empfinde das Pilze suchen auch als eine gelungene Abwechslung. Da ich fast mitten im Wald wohne, stellt es auch keine große Hürde da :D
Dieses Jahr gibt es besonders viel Steinpilze (JD ich sags nich noch mal keine Bange :wink: )
Am besten habe ich in reinen Tannenwäldern finden können. Manchmal muss man sogar ein wenig krabbeln um da durch oder rein zu kommen aber es lohnt sich! In den Tannenwälder gibt es immer wieder grüne Moosinseln um die sich ein wahrer Pilzreigen ansammelt.
Cooler Bericht...mal was anderes :D
Gruß Pete
P
ja schöner bericht! auch ein hobby vom pacman, auch wenn mir die morcheln immer mehr ans herz gewachsen sind.miamm

auch wenn der steinpilz ein maronenr. war :wink: lecker sind sie ja beide.
S
hey!

nix fuer ungut... sollte witzig rueberkommen.. etwas zumindest.

btw - hast mit allem, was du geschrieben hast, natuerlich recht.

marc, der grad nestle chocolate chips aus genmais isst und hofft, nicht mehr 34 jahre arbeiten zu muessen
G
So ist es Hannes :oops:
D
wollte eigentlich auch mal witzig sein. wie gut, dass wirs jetzt beide wissen...
A
will auch morcheln finden!!! hat mal jemand welche im berliner raum gefunden?!?
H
Kann dir den Raum südlich um Potsdam (Michendorf, Beelitz) empfehlen. Da findest du alles in Massen - auch Morcheln! Und einige schöne Seen sind da auch! :wink:
H
pilz-alarm!!! mit dem fliegenfischer-korb auf pilze-jagd, auch nicht schlecht ;)

da meine süsse aus der sebnitzer richtung kommt (sächsische schweiz) und ein häuschen direkt am wald hat (übrigens mit mietbarer ferienwohnung ;) )gehen wir auch regelmässig sammeln. und der ausblick (elbsandsteingebirge) ist stellenweise atemberaubend... 8O
danach schmeckt eine pilzpfanne doppelt gut :!:
M
Jupp Hannes ! Auf familien-kompatiblere freizeitvergnügen geswitcht ??? :lol: Kenn´ich & mach auch Riesen-Spaß, zudem die Schneidertage deutlich weniger sind (oder das Wetter zuverlässiger... 8) )

Nicht zu verwechseln sind Steinpilze mit diesen fast haargenauso aussehenden Bitterlingen. Haben einen dezenten Rosastich im Röährenfutter und sind meist deutlich heller auf der Kappe. Ansonsten nen genauso fetten Stiel wie der Steini... Im Zweifelsfalle Kleines Stück roh probieren (nur kauen Du Hirni, nich schlucken :D ). Merkt Ihr gleich, ob das Ding bitter schmeckt, falls ja, weg damit, denn die Pilzpfanne würde ungenießbar (jedoch ungiftig).
Und noch eins: Alles an Pilzmaterial so hoch wie möglich erhitzen, was natürlich auch für getrochnete Pilze gilt ! FuchsBandWurm - ALARM !

greetz Manne
M
Super Idee...bin auch schon ganz heiß auf Pilz(ner) 8O
Z
Erst lässt er die Fische nicht in Ruhe (können ja weg-
schwimmen) nun vergreift er sich auch noch an die armen
Waldbewohner :lol: :lol: :lol:
Z
glaubst du ein echolot wäre im unterholz hilfreich?
J
Bei gabs heute auch Pilze statt, Fische :)
J
Bei uns gabs heute auch Pilze statt, Fische :)
F
Meine Lieblingspilze wachsen auf Kuh-und Schafkoppeln. 8) Sie sind gut fürs Auge und erfrischend für den Geist.
Sind aber nicht jedermanns Sache....
:wink:
F
Meine Lieblingspilze wachsen auf Kuh-und Schafkoppeln. 8) Sie sind gut fürs Auge und erfrischend für den Geist.
Sind aber nicht jedermanns Sache....
:wink:
S
Stimmt, zumindest bezweifle ich stark, dass sie danach noch größer werden :lol: Aber dafür erspart man sich hier die lästige Frage nach der Köderwahl und den Beisszeiten... :)
A
he hannes gute Idea bei der man nich so viele sachen brauch als beim angeln..... :D
A