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Heiner

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Ganz nicht, aber es lässt sich signifikant reduzieren. Jedenfalls bemühe ich mich schon seit Jahren und darf sagen, dass es bei mir erheblich besser geworden ist mit den sinnbefreiten Fehlkäufen.

Was natürlich auch daran liegt, dass mein Blick viel besser geworden ist und ich nicht mehr, wie früher, auf jede Pseudo-"Innovation" hereinfalle. Sowas wie einen "Real Eel" zum Beispiel kaufe ich grundsätzlich nicht, denn XXL-Twister habe ich längst, und zwar welche in exzellenter Qualität, und also brauche ich nicht noch einen.

Und bevor es einer schafft, mir einen weiteren Crankbait anzudrehen, muss der schon goldene Manschettenknöpfe scheißen. Denn was ich brauche, habe ich längst. Und die sind so gemacht, dass sie Jahre halten.
 
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Drop Shoter

Finesse-Fux
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Sicher sind Gummis selektiv, wenn sie 30cm lang oder länger sind.

Zur Erklärung: Ich angle nur noch auf Hecht, mit Schwerpunkt auf größere Exemplare. Natürlich gibt's keine hundertprozentige Selektion, aber es macht schon einen merklichen Unterschied, ob man mit 15cm-Baits oder mit 30cm- oder 40cm-Baits angelt.

Der Effekt ist: Man fängt weniger, aber dafür qualitativ besser. Das ist der Sinn der Veranstaltung, denn auf Kleinwüchsige habe ich keine Lust mehr. Wenn doch mal einer hängen bleibt, lasse ich ihn einfach springen und an lockerer Schnur abtropfen, was mit eingedrückten Widerhaken meistens gut funktioniert.

Außerdem bestücke ich auch 30cm-Shad grundsätzlich nur mit einem einzigen Drilling (und ohne Jighaken). Auch das verhindert zu einem gewissen Teil, dass Kleinviecher hängen bleiben. Und außerdem bleibe ich vom Rand weg, denn da steht selten was anderes als Schniepel.

Bisschen OT, aber gehst du so das ganze Jahr vor? Bei mir ist bigbaiten nur Oktober bis Februar angesagt. Unsere Hechte fressen zur warmen Jahreszeit kleinere Köder. Die Muddis kommen sogar überdurchschnittlich oft beim Barscheln.
 

Heiner

BA Guru
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Ja, die ganze Saison, von Mai bis in den November. Das würde nicht an jedem Gewässer funktionieren, aber ich habe zwei, wo es so und nicht anders funktioniert. Das Kleinste, was ich etwa an Shads fische, hat eine Länge von 25cm. Aber meistens fische ich größer.

Und spätestens ab Ende November mache ich Winterpause und gönne mir und der Kundschaft im Wasser eine kleine Auszeit zur Erholung. Für mich ist das richtig so, für viele andere wohl eher nicht.

Früher hatte ich lange Zeit auch geglaubt, allerdings ohne es je systematisch zu prüfen, dass es im Sommer und Frühjahr prinzipiell und unter allen Umständen besser sei, klein zu fischen, einfach weil das so eine Art Commom Sense war: Jeder sagt es und jeder glaubt es und sagt es weiter. Aber zumindest für die beiden obigen Gewässer, ein sehr großes und ein mittelgroßes, stimmte das schlicht nicht.

Allerdings kenne ich auch einen See mit recht gutem Hechtbestand, wo das stimmt. Vor Mitte September braucht man da gar nicht erst anrücken mit großen Baits. Für den habe ich eine leichtere Combo mit 100g WG im Keller stehen. Jedoch: Wenn man nie was ausprobiert (nicht einmal, sondern viel öfter) und sich auf anderer Leute Geschichten verlässt, wird man auch nie herausbekommen, ob das so stimmt.

Man beobachte sich einmal selbst, wie viele reine und nie überprüfte Glaubensartikel man eigentlich so im Kopf hat, die sich auf nichts weiter stützen als auf ein oder zwei schlechte Erfahrungen. Davon wimmelt es nämlich im Kopf nur so. Und ein nicht unerheblicher Teil davon ist schlichter Bullshit.

Zum Beispiel: "Bei starkem Regen kann man nix fangen!" Yep, kann sein, besonders nicht mit dem gleichen Stiefel, den du auch sonst die ganze Zeit durchziehst. Aber was macht eigentlich lang anhaltener, starker Regen? Er bringt Sauerstoff in die obere Wasserschicht und sorgt außerdem dafür, dass die Sicht auf einen Bait (oder eine Beute) zwar nicht unmöglich, aber diffus wird. Und die Wirkung auf die Seitenlinien ist vermutlich ähnlich.

Ob da vielleicht ein Bait funktionieren könnte, der sonst meist nicht viel bringt, aber gewisse Eigenschaften hat, die in solchen Momenten der Schlüssel sind? Das wäre dann tatsächlich so eine Art "Wunderköder", nicht? Allerdings einer, der nicht aus göttlicher Eingebung, sondern aus gewissen Überlegungen kommt.
 
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Maasspinner

Gummipapst
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Holland, gleich an einem der Maasseen
Zur Erklärung: Ich angle nur noch auf Hecht, mit Schwerpunkt auf größere Exemplare. Natürlich gibt's keine hundertprozentige Selektion, aber es macht schon einen merklichen Unterschied, ob man mit 15cm-Baits oder mit 30cm- oder 40cm-Baits angelt.
Wie unterschiedlich da doch die Erfahrungen sind.
Ich habe den größten Teil meiner ü1 Mechte mit Köder unter 10 cm gefangen :smirk:
Erst Recht jetzt um diese Zeit wo der Hecht Futterfisch bis 10 cm als Hauptnahrung ansieht.
 

Ruti_Island

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Den 40er Real Eel gibt es mittlerweile dauerhaft für 6 € / Stück mit Haken. Da kostet andere XXL-Tails mindestens das Gleiche oder mehr. Ein Wunderköder ist es nicht, aber ein besser aussehender Twister mit gutem Lauf zum top Preis.

Seit letztem Herbst fische ich gerne und häufig den Pig Shad. Der Preis ist zwar unverschämt, aber er fängt zumindest an meinen Gewässern bessere Durchschnittgrößen als die meisten anderen Shads in der Klasse. Auch kein Wunderköder, aber der Lauf hebt sich von der Masse ab und so lange ihn nicht allzu viele fischen wird er auch weiterhin gut Fisch bringen. Es gibt ihn jetzt auch als Giant Pig Shad, sobald ich die passende Rute habe wird der auch gekauft.
 

todo bien

Barsch Vader
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Ich bin der Meinung das es so genannte Wunderbaits gibt. Ob das jetzt die richtige Bezeichnung ist, muss jeder für sich selber entscheiden. Man vertraut ihnen und sie kommen immer als erstes ans Band. Man hat in den Jahren viel mit ihnen gefangen. Natürlich lässt man sich auch zum Teil von der Werbung beeinflussen. Wir sind ja alles nur Menschen. Ich finde dies auch gar nicht schlimm. Es macht doch auch Spaß etwas neues zu probieren. Man(n) will sich doch auch weiterentwickeln. Das es wenig Innovationen gibt finde ich auch nicht. Ich bin immer wieder überrascht was da so alles rauskommt. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt......Die Designs werden immer natürlicher. Das dieser Trendköder irgendwann von einem anderen übertroffen wird ist klar. Wobei, wenn ich ehrlich bin, mir nicht mehr viel vorstellen kann was uns da noch fehlt.
 

pataman225

Echo-Orakel
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@Heiner
Ich verstehe deine Aussage zu Baits schon, gebe dir auch recht, dass es viel Quatsch auf den Markt gibt.

Aber zum reinen Großhecht angeln braucht man echt nicht unbedingt viele Köder anders siehts finde ich bei Barschen aus.
Dort ist es oft so, dass nur eine Ködervariante funktioniert. So zumindest meine Erfahrung.

Beim Hecht wiederum ist es meiner Meinung nach so, das er das jagt was im Gewässer beziehungsweiße seinen Revier vorhanden ist und womit er den meisten Erfolg hatte.

Wobei, wenn die Hechte hungrig sind und man gibt ihnen einen verletzten oder kranken Fisch, ist diesen glaube ich egal wie groß der ist.
 

Heiner

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Keine Frage, zum Barsch angeln braucht man deutlich mehr Werkzeug. Der Reiz beim Angeln auf große Hechte ist ganz sicher nicht die filigrane Technik, denn diese Angelegenheit ist eher grobmotorisch und großartige Führungskünste kann man sich fast immer schenken. Mit drei Combos und einer handvoll gut auf das jeweilige Gewässer abgestellte Baits ist man schon super dabei und in den meisten Gewässern reichen auch zwei Combos. (Vorteil nebenbei: Auch bei knapper Kassenlage kann man so gute bis sehr gute Qualität kaufen, ohne zu knausern und zweitklassigen Mist kaufen zu müssen.)

Aber das war es nicht, was ich meinte. Das Problem sind die vielen Käufe, die man unüberlegt macht und die dann in den Kellern versauern. Ich will's mal so ausdrücken: Wenn ich keinen einzigen handfesten Grund weiß, einen Bait zu kaufen, außer: "Sieht aber geil aus", kaufe ich ihn nicht. Genauer gesagt: Ich gehe in keinen Laden und keinen Internetshop. wenn ich gar keinen Plan habe, auf was ich eigentlich aus bin.

Und vielleicht noch wichtiger: Wenn ich eine Schneiderstrecke habe, was immer mal wieder vorkommt, ist der erste Gedanke nicht, in den nächsten Shop zu rennen. Denn dort liegt die Antwort mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Kann aber sein, dass ich ein oder zwei begründete Annahmen mache, die ich dann systematisch ausprobiere. Und manchmal ist es dazu auch erforderlich, gezielt einen neuen Bait anzuschaffen, weil der zu den Annahmen passt mit seinen Eigenschaften. Bisweilen klappt das, aber in der Mehrzahl sind es falsche Annahmen.

Regel Nummer zwei für mich also: Wenn ich aufgrund solcher Annahmen einen neuen Bait probiere, kaufe ich einen Einzigen und nicht ein halbes Dutzend verschiedene Farbvarianten. Denn eine Karteileiche im Keller ist sicherlich besser als sechs.

Und schließlich (meine) Regel Nummer drei: Wenn ich ein Modell eines Bait-Typen habe, sagen wir: einen XXL-Twister in 40cm, der bestens funktioniert ohne Beanstandung, kaufe ich kein zweites oder drittes Fabrikat dazu. Und zwar auch dann nicht, wenn das Kunstwerk so schöne naturgetreue Äuglein hat. Das freilich war nicht immer so, aber das war einer der Hauptgründe, warum mein Keller früher mit ziemlich sinnlosem Quark bis zur Decke dichtgeschissen war. Eine Sammlung von fünf Bait-Modellen, die weitgehend allesamt das gleiche machen, ist schlichter Unfug und bringt genau gar nichts.
 
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FrankBuchholz

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Für Haarjigs kann ich nach 5 Jahren intensiver Fischerei vorbehaltlos sagen dass sie bei Dorsch, Forelle und Zander bei gleichem, z.t. kleinerem Köderformat die Durchschnittsgröße signifikant erhöhen. Bei Zander und Dorsch mitunter zu Lasten der Frequenz, bei Forelle noch nicht einmal das.

Allerdings mag das auf den Wunderköder-Effekt zurückzuführen sein da in den meisten Gewässern nur ein paar Fliegenfischer vergleichbare Gebilde zu Wasser bringen. Selbst an meinem Hausstrand vor der Werkstatt, ein Werksgelände mit denkbar geringem Befischungsdruck, bemerke ich eine auffällig positive Resonanz auf neu ersonnene Köder bei ihrer Erst-Wasserung. Selbst völlig deplazierte Hecht- oder Zanderjigs werden bei Testläufen im Hafenbecken plötzlich von kapitalen Flundern oder Meerforellen verfolgt und angekaut, was ich da schon erlebt habe kann ich gar keinem erzählen. Eine Diskussion mit meinem Teamangler über die Fischbarkeit bzw. Lauftiefe von 100gr-Zinn-Pilkern endete mit einer ausgestiegenen 60er Forelle.

Leider wirkt dieser Effekt bei Anglern genau umgekehrt: Wenn ich bei meiner Existenzgründung als selbst vermarktender Köderbauer mit begrenztem Werbeetat einen Faktor völlig falsch eingeschätzt habe dann das Empfehlungsmanagement. Ich habe eine ganze Reihe Stammkunden die außer 1-2 Kumpels oder Geschwistern gegenüber kein Sterbenswörtchen über "ihre" Köder verlieren aus Angst, diese könnten sich abnutzen. Nicht nur am Vereinsgewässer, sondern sogar in der Ostsee. Vor allem im persönlichen Gespräch ist es echt frustrierend Sätze zu hören wie "Super Köder, den werden wir schööön geheim halten!" und zu wissen, dass die das dann auch tatsächlich so meinen.
 

StefanK.

Finesse-Fux
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Wunder hin Wunder her.
Gäbe es nicht die Zahlende Kundschaft die auf ein evtl. Temporäres Wunder hofft oder daran glaubt oder einfach nur das neue tolle Ding haben WILL, würde die Industrie Ihre Entwicklung (mehr oder weniger innovative) zurückschrauben oder gar Einstellen.
Und dann? Dann ist das Gejammer groß :cry: das sich auf dem Markt nix mehr tut.

Ich selbst springe auch nicht auf jeden Trend auf, lasse mich auch nicht so leicht auf jeden Hype ein. ABER wenn ich was sehe, höre oder lese das es ganz gut sein soll/könnte und mir zudem auch noch gefällt hole ich es mir einfach und probiere es aus. Wer weiß, vieleicht bringt es ja Fisch. Und wenn nicht? Egal, könnte ja mal ein Joker werden :wink:
 

Streifenspinner

Gummipapst
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Gäbe es nicht die Zahlende Kundschaft die auf ein evtl. Temporäres Wunder hofft oder daran glaubt oder einfach nur das neue tolle Ding haben WILL, würde die Industrie Ihre Entwicklung (mehr oder weniger innovative) zurückschrauben oder gar Einstellen.
Und dann? Dann ist das Gejammer groß :cry: das sich auf dem Markt nix mehr tut.

Du siehst heute sogar Kundschaft, welche aberwitzige Summen für Köder hinblättert, die leider aus nicht erklärbaren Gründen aus den Herstellerkatalogen geflogen sind.
Dabei ist es nicht so, daß die Auswahl vor einigen Jahrzehnten gering gewesen wäre. Neu ist die Diskussion darüber, ob die Vielfalt nicht eher den Angler als den Fisch fängt, nämlich nicht.

Als Normalsterblicher fehlt mir die Zeit am Wasser um in meinem Leben alleine all die Köder richtig auszuprobieren, die nur dieses Jahr auf dem Markt erhältlich sind.
Wer da noch nach Innovationen und Neuerungen ruft, dem fehlt entweder der Überblick, was es schon alles gab oder er kauft aus einem anderen Zweck, als die Köder auch zu fischen.
 

Heiner

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Bei Licht besehen gibt es schon seit geraumer Weile keine wirklichen Innovationen mehr. Der einfache Trick der Marketing-Abteilungen besteht darin, längst Bekanntes so zu präsentieren,, als handele es sich um was völlig Neues. Diese Zeiten sind aber vorbei bis auf Weiteres.

Seine Baits zu verstecken, damit sie bloß keiner sieht, ist Quatsch. Ich lasse jeden reingucken in meine Boxen, der will. Denn der Trick sind eh nicht die Köder, sondern etliche Jahre Gewässerkenntnis. Und außerdem ist allein die Tatsache, dass sich die dicken Brocken ausgesprochen unbequem fischen lassen und dass es damit vorbei ist mit den großen Stückzahlen, schon ein unüberwindliches Hindernis für die Meisten. Diese Art des Angelns wird nie sonderlich populär werden, und das ganz besonders nicht an Gewässern, die nicht zu den wenigen Topgewässern gehören.

Und ansonsten habe ich zwei Leitmaximen, Baits betreffend, und zwar von den Musky-Kollegen aus den USA. Nr 1 lautet: Köder sind Werkzeuge, nicht Selbstzweck. Und Nr. 2 lautet: Don't stare into your tackle box, there is no answer in there. The answer is in the water.

Damit fahre ich gut,
 
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- tafkas -

Echo-Orakel
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Man kann aber auch daraus schließen, gar nicht die Bestelltaste zu drücken, weil der Wunderbait von heute der Heintz-Blinker von morgen ist,

Was allerdings ungerecht ist, denn den Heintz-Blinker fischt eh kaum einer mehr - vielleicht, dass ich ihn mal wieder dranhängen sollte? :)

Wenn hier über Wunderköder geredet wird, dann könnte man den Heintz aber auch als solchen nennen. Blinker werden immer als veraltet abgetan, zu viel gefischt usw..
Fakt ist, die Dinger werden seit Jahrzenten gefischt und fangen immer noch. Natürlich nicht immer. Und wenn alle ihn nehmen würden, würden die Fänge darauf natürlich nachlassen. Wie bei allen anderen Ködern....
Aber sie lassen sich weit werfen, sind durch den "Flash" im Wasser weit sichtbar, machen Druckwellen und lassen sich in der Tiefe variabel fischen zwischen Mittelwasser und Grund. Das haben Blinker vielen anderen Ködern voraus.
 

Heiner

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Genau. Und aus diesem Grund habe ich welche, nämlich in Gestalt von Krautblinkern - wo die nicht mehr durchkommen, kommt gar nichts mehr durch -, aber im Musky-Format. Und ich habe sie nicht bloß in der Kiste liegen, sondern fische sie auch.

Diesen hier zum Beispiel (16,5cm lang, 67g schwer), am liebsten mit einem größeren Twister hintendran:

717-009.jpg
 

Walstipper

Finesse-Fux
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Moin Heiner,

kehren wir die Fragestellung doch einmal um:

Auf welche Köderinnovation der letzten 10 Jahre könntest du heute am wenigsten verzichten?
Die Frage, ob genau dieser Köder oder Ködertyp als Wunderbait zu bezeichnen ist, stellt sich danach.

Was könnte man als "Wunderbait" der Überseewelle bezeichnen? Ich denke da kommen schon ein paar Typen in Betracht, die eine solche Bezeichnung verdienen.

  • Hardbaits mit beweglichen Tungstenkugeln im Inneren. Heutzutage beim Meefo/Seefo oder Meeresfischen nicht auszudenken, schlackernd fliegende, kugellose Schlechtflieger zu verwenden.
  • Tungstenbullets + Offsethaken. Dürfte vor über 10 Jahren kaum jemand in Deutschland gefischt haben. Cheburashkas heutzutage. Ebenso hat natürlich irgendwann jemand den Jigkopf erfunden...
  • Weichplastikköder der neuen Generation gegenüber Twistergummi, welches dazu nicht abstoßend stinkt, sondern lockt. Mittlerweile gibt es Gummi in Keitechweichheit, welches aber viel robuster ist. MB Vios kann das schon länger, nur nicht in den entsprechenden Shad-Formen.
Einzelne Ködertypen als Wunderköder bezeichnen? Mir fällt generell keiner ein, der das verdient und es etwas kann, was andere nicht können. Kann mir aber vorstellen, dass so mancher (Schlepp)angler die Savage Gear Forelle, oder andere den Aal unersetzbar zum Himmel loben. Oder einen Spökt, Salmo Slider, Weitwurfhardbaits a la Duo Terrif Bullet, oder die Form des FSI, oder eines LC Sammy.
 
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Heiner

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Die wesentlichen Neuerungen aus jüngerer Vergangenheit, die allerdings älter als bloß 10 Jahre sind, hast du genannt.

Und ansonsten würde ich die Frage anders herum stellen: Wie viele Baits - nehmen wir als Beispiel die Kategorie Crankbait - sind auf dem Markt, die im wesentlichen alle das gleiche machen und nichts weiter sind als die Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung? Von wirklicher Innovation ist da schon seit langem nichts mehr zu sehen, einfach weil das Thema technisch so ziemlich ausgereizt ist.

Dito beim Thema Twister. Die waren ein Weilchen ziemlich aus der Mode gekommen beim breiten Publikum, bis jemand auf die feine Idee kam, ein Produkt aus dieser Sparte "Real Eel" zu taufen und zum Mehrfachen des sonst üblichen Preises anzubieten. Sowas sehe ich allerdings nicht als tolle Innovation an, sondern bloß als neue Verpackung eines lang bekannten Inhalts. Oder volkstümlich gesagt: Alter Wein in neuen Schläuchen.
 
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Stefan_M

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Moin!

Den Headbanger sehe ich z. B. als echte Innovation. Und fangen tut er auch. Mein Wunderköder derzeit!

Grüße, Stefan
 

dietmar

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Hi,

"Wunderköder" gibt/gab es eigentlich genug. Der Twister war damals ein Wunderköder wie auch der darauf folgende Weichplastikshad. Die will keiner mehr missen. Küstenwobbler/Meerforellenwobbler haben die Meerforellenfischerei mehr als bereichert. Der Jack Rapid war damals der erste zweiteilige Swimbait für die Meerforellenfischerei und wahrscheinlich die Mutter aller tauchschaufellosen zweiteiligen Swimbaits. Die Japaner haben den dann nur einfach kopiert. Große Köder über 20 cm sind auch eine Innovation der letzten 20 Jahre. Die gab es vorher nur in Handarbeit von ein paar Individualisten in kleiner Stückzahl. Spinnerbaits gab es früher nur für Barsche, heute für Hecht und Musky. Die Spro Ratte und den einen oder anderen Gummifrosch möchte ich heute nicht mehr missen. Und ja, auch der Real Eel gehört dazu. Wieso? Twister gibt es genug. Nur kaum ein Hersteller macht sich Gedanken darüber, was er da eigentlich für einen Mist produziert. Ein profilierter Schwanz, also nach innen und außen wie eine Messerklinge scharf auslaufend, hebt einen Twister über die Konkurrenz. Die Firma Burke produzierte in der Anfangszeit der Weichplastikköder Twister mit profiliertem Schwanz. Die gab es dann noch bei Mister Twister und gerieten dann in Vergessenheit, weil die Spritzformen in der Produktion etwas aufwendiger waren. Der Real Eel war dann nach Langer Zeit der erste Slow Motion Twister am Markt, das dann auch noch in einer beachtlichen Größe. Wahrscheinlich findet sich auch der eine oder andere, der einen Zalt oder Platypus mit auf die einsame Insel nehmen würde. Eine Keitech Salty CoreTube ist ein echter Nischenköder. Versuche gerade die in hechttauglicher Größe nachzubauen.

Petri, Dietmar

p.s.: Von dem Headbanger habe ich ein paar. Ein zwei Hechte hat er schon gefangen. Von einem Status als Wunderköder ist er bei mir aber noch weit entfernt.
 

Heiner

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Moin!

Den Headbanger sehe ich z. B. als echte Innovation. Und fangen tut er auch. Mein Wunderköder derzeit!

Grüße, Stefan

Ich nicht. Das ist ein typisches Produkt, das nichts weiter ist als eine Kombination aus drei uralten, bekannten Elementen.

Hallo Dietmar: Yep, damals. Alle wirklich wesentlichen Neuerungen tragen das Prädikat "damals".

Ich glaube bei nüchternem Verstand allerdings keine Sekunde daran, dass Twister X entscheidend besser fängt als Twister Y - es wäre denn, entweder Twister X oder Twister Y ist qualitativ hundsmiserabel gemacht.

Oder um es mit etwas Selbstironie zu sagen, das ist immer am besten:

Der St. Clair Grub fängt bei mir aber sowas von gut - viel, viel besser als alle anderen! Und weil der so viel besser fängt als alle anderen - das weiß ich ganz genau! -, hänge ich ihn auch viel, viel öfter an meine Wunderangeln, seit ich meinen ersten Wunderhecht auf ihn gefangen habe!

Aus diesem urkomischen Schema dürften geschätzte 99,9% aller Wunderköder ihren Honig saugen. Und der eigentliche und noch viel komischere Witz ist ja: Wunderköder gibt es ungefähr so viele auf der Welt, wie es Angler gibt. Aber wenn jeder einen Wunderköder hat, wo eigentlich bleibt denn da das Wunder?

Aber, nicht wahr: Natürlich macht es Spaß, an Wunder zu glauben. Und warum auch nicht, wenn's der Motivation dient. Nur: Ab und zu schadet es nix, die eigenen kleinen Verrücktheiten ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Denn wenn man die allzu ernst nimmt, behindert man sich selbst in seiner Entwicklung, weil man sich zu sehr daran klammert.

Nehmen wir den zum Ausklang:

 
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