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ChristianSan

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Laienhafte Frage: wäre es nicht erheblich einfacher, das Schutzpapier auf den Blechen mit einem Heisswasser-Hd-Reiniger zu entfernen?
Denke mal das es sich leider nicht anders entfernen lässt.

Korrekt. Es ist so wie Denis es beschrieben hat.

Ich habe schon einen Heisswasser Hochdruckreiniger mit Dreckfräse probiert. Das hilft etwas aber fürs Schweissen muss die Oxidschicht sowieso entfernt werden. Daher wäre so oder so ein weiterer Arbeitsschritt notwendig. Daher erspare ich mir den HD Reiniger und entfernte direkt Papier und Oxidschicht in einem Arbeitsgang. Zudem muss ich die Platten nicht großartig transportieren, die sind ja 6m x 1,25m lang.

Neues Update kommt bald, geht gut voran :)
 

ChristianSan

Schusshecht-Dompteur
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Wie versprochen hier das nächste Update.

Es ging damit los, dass ich endlich die Alurohre und L Profile bestellen konnte. Die Vierkantrohre sind 50x50x3mm und werden die Grundstruktur für sämtlichen Bodenflächen bilden. Die L Profile werden auf der Aussenhaut angebracht.
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Ich habe die ersten Vierkantrohre entlang der Vollstringer eingesetzt und an ihre Position geheftet. Ich habe dies jetzt schon gemacht weil sie zum einen Stabilität in die Struktur bringen und weil ich schlechte an die unteren Stellen komme wenn die Aussenhaut erstmal drauf ist. Ich werde die Vierkantrohre daher vor dem Beplanken vollständig verschweissen.
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Im nächsten Schritt habe ich die Stringer im Bugbereich angefangen. Dazu habe ich eine HDF Schablone gebaut und die Bauteile ausgeschnitten.
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Der Meister persönlich :D
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Im nächsten Schritt habe ich die Vollstringer zwischen Spant 7 und 8 angefertigt. Die gingen recht Flott von der Hand weil sie die gleiche Biegung haben wie die restlichen Stringer.
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Auf dem Boden kann man bereits die einzeln angefertigten Stringer erkennen. Die sind leider beim Arbeiten alle aus ihren Positionen gefallen :D
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Jetzt habe ich die einzelnen Stringer Stück für Stück in ihre Positionen geheftet.
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ChristianSan

Schusshecht-Dompteur
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Jetzt habe ich den ersten richtigen Meilenstein erreicht. Es sind soweit fast alle strukturellen Bauteile verbaut. Die Stringer sind komplett drin. Alle Spanten sitzen korrekt an Ort und Stelle.
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Wer gute Augen hat, der wird erkennen, dass ich auf den Stringern Pfeile und Striche markiert habe. Ich habe bereits die kompletten Stringer eingeschliffen. Sprich ich habe versucht die Hoch und Tiefpunkte ausfindig zu machen und habe diese mit einem Bandschleifer egalisiert. Das ist notwendig damit die Aussenhaut möglichst Plan auf den Bauteilen aufliegt. Das hat sehr viel Zeit gekostet, ist die Mühe am Ende aber Wert. Jetzt passt alles und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
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Das hat richtig was geschafft. Es sind jetzt noch ein paar Restarbeiten zu erledigen und dann gehts an die Aussenhaut. Was ich vorher noch machen werde: Vierkantrohre im Cockpitbereich einsetzten, Vierkantrohre im Bugbereich einsetzen. Danach geht es los mit den Schablonen für die Aussenhaut. Ich bin gespannt wie viel Zeit das kosten wird. Aktuell habe ich das gefühl, dass es "eigentlich" relativ gut von der Hand gehen müsste. Aber man wird ja gerne mal überrascht :) Ich bin aktuell guter Dinger, dass die Aussenhaut dieses Jahr komplett fertig wird und, dass das Boot bereits in 2024 fertiggestellt wird.
 

ChristianSan

Schusshecht-Dompteur
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Zeit für ein weiteres Update:
Die letzten strukturellen Bauteile waren die Vierkantrohre, welche die Unterkonstruktion für das Deck bilden. Diese habe ich sowohl im Bugbereich, als auch im Cockpitbereich auf Maß gebracht, eingeschliffen und geheftet.
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Da ich an diese Bauteile von oben bzw später von Unten nicht mehr herankomme, habe ich mich entschieden diese direkt voll zu verschweißen. Mit der Qualität der Nähte bin ich soweit ganz zufrieden. Kann man so lassen.

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Gleiches gilt für die Verbindung von Vollstringer zu Vierkantrohr. Hierbei habe ich im Versatz geschweisst. Also alle 20cm eine Naht. Das reicht von der Stabilität an dieser Position alle mal aus und verhindert unnötig viel Wärmeeinbringung in das Boot. Es ist beim Schweissen im Boot immer ein Kompromiss aus wie viel Schweissnaht benötigt es um zu halten und wieviel Wärme und dadurch Verzug bringe ich ins Bauteil.

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Anschließend ging es dann an die Schablonen für die Aussenhaut. Diese habe ich mit HDF 3mm angefertigt.
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Die Neigung des Rumpfes im Bugbereich habe ich vorher auf die Platte angezeichnet und anschließend mit einer Holzleiste nachempfunden. Danach angezeichnet, ausgeschnitten und auf Präzision geschliffen. Ich gehe dabei übrigens so vor, dass ich das Bauteil mit einem relativ starken Filzstift anzeichne, mit einer Handkreissäge grob aussäge und anschließend mit dem Bandschleifer so lange schleife, bis die Linie verschwunden ist. Auf diese Weise kann man die Bauteile auch bei komplexen Formen auf den Milimeter genau anfertigen.

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Die fertige Schablone wird dann mit Heftklammern fixiert und mit Streifen zusätzlich verstärkt. Vorher wurde sie natürlich mehrmals an das Boot angehalten und wenn notwendig weiter beschliffen. Das habe ich etwa 3-4 mal gemacht bis es dann gepasst hat.

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Nach der gleichen Methode habe ich anschließend die eigentliche Außenhaut angefertigt. Von Schablone abzeichnen, grob aussägen und bis auf Maß schleifen. Und es hat auf Anhieb super gepasst. Ich werde kaum Nacharbeiten an dem Teil haben, was mich sehr freut. Auch die Spanten und Stringer liegen sehr gut auf und habe fast alle direkten Kontakt.
Das Blech ist übrigens nur grob angeschliffen. Das wird natürlich noch Schick gemacht.

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Morgen kommt die zweite Hälfte der Aussenhaut. Anschließend muss ich dann noch die Spanten und Stringer weiter vorbereiten. Denn ein Thema was ich hier noch gar nicht angesprochen habe ist die Abführung von Wasser aus dem Rumpf. Ich werde dazu noch einige Nacharbeiten an den Spanten und Stringern vornehmen damit das Wasser ungehindert durch den ganzen Rumpf fließen und lenzen kann. Dazu dann aber mehr wenn es soweit ist.
 

Mick Jigger

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Gude,
ist.....das.....geil. Bin im Maschinenbau und ich leide bei allem was trotz höchster Anstrengungen und größter Sorgfalt doch am Ende irgendwie ein Hauch schief ist oder nicht 100% passt und Ich fühle mit dir bei jeder 5 die du gerade sein lassen musst. Respekt für dieses Projekt und ich bin übelst gespannt wie das Endergebnis aussieht. Is grad so wie bei Netflix wenn man nach der letzten Folge genau weiß dass man jetzt nur noch 1 Jahr warten muss um endlich zu erfahren wies aus geht. Abgefahren....das hier hat definitiv Eier.
Gruß Oli
 

ChristianSan

Schusshecht-Dompteur
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Kleines Update:
Wie angesprochen habe ich die zweite Hälfte der Aussenhaut angefangen. Dabei musste ich leider feststellen, dass die beiden Seiten nicht gleich sind. Es hat sich in der Mitte ein Spalt von 5-6mm geöffnet. Ich habe aus diesem Grund den Laser rausgeholt und den Kiel kontrolliert. Dabei ist dann aufgefallen, dass der Kiel sich irgendwo im Prozess ein wenig verschoben hat. Also Kiel wieder frei schneiden, Kiel neu positionieren und abheften. Nervt, gehört aber leider dazu. Jetzt passt alles.
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Hier sind jetzt die beiden fertigen Aussenhäute der Unterseite. Sie passen nahezu perfekt
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Anschließend habe ich die Oberflächen schick gemacht. Das hat leider echt lange gedauert. Ich würde mal schätzen 4-5h für die ganze Fläche. Ein Hinweiss hierbei: Achtet allgemein beim Schleifen und überall wo Staub und Dämpfe entstehen auf eure Gesundheit. Also Atemschutz + Staubabsaugung!
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Bevor ich die Aussenhaut verschweissen kann muss der Rahmen komplett vorbereitet sein. Wie ich im letzten Beitrag schon geschrieben habe musste ich jetzt die Löcher für die Wasserführung im Boot machen. Dazu habe ich an jedem Spanten die Kontaktpunkte zu den Längsverstrebungen (Kiel;Stringer) durch einen Radius respektive Ausschnitt freigelegt. Dies hat später zur Folge, dass das Wasser, welches sich zwangsläufig im Boden sammeln wird richtung Heck durch das Boot fließen kann. Das Deck soll zwar komplett dicht geschweisst werden aber durch Klappen und Oberflächenwasserabläufe wird Wasser im Boot landen, das abgeführt werden muss. Im Heckspiegel wird dann ein Lenzstopfen platziert und zwei Lenzpumpen.
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Die Ausschnitte habe ich mit einem Oszillierendem Multitool, wie von Fein bekannt, gemacht. Das war zwar relativ langsam aber sehr genau und wesentlich ungefährlicher als die anderen Optionen.
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Zusätzlich habe ich noch überall weitere Heftpunkte gesetzt. Wenn ich mir das Bild ansehe wird mir leider etwas schlecht. Denn jeder Heftpunkt in diesem Boot muss vor dem finalen Schweissen ausgefräst werden. Diese dienen nur zum temporären halten der Bauteile.
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Btw: Die gezeigten Arbeiten in diesem Update sind ca 20h Arbeit.

In den nächsten Schritten kommt dann die wundervolle Arbeit alle Kanten und Ecke an denen die Aussenhaut befestigt wird von der Oxidschicht zu befreien. Ich werde an gut zugänglichen Stellen dazu Edelstahldrahtbürsten benutzen und an schwierigen Stellen eine Alubeize (Salzsäure) nutzen.

Soweit von hier.
 

M.bock81

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Guten Abend,
ich bin echt schwer beeindruckt von deinem Projekt! Und verfolge es mit Spannung!
Bin sehr gespannt wie das Boot fertig aussieht!
Tolle Arbeit

Grüße Markus
 

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