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Heiner

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Ein ganz guter Trick am Rande ist es, vor der Entfernung und dem endgültigen Festziehen der Handlemutter dieselbe mit einer eine dünne Küchenfolie abzudecken und die Mutter unten etwas zu fetten, sodass ein dünner Fettfilm zwischen Mutter und Handle liegt. Das vermeidet ein paar unschöne Kratzer durch einen Ringschlüssel oder die Mutter auf dem Handle. Ist zwar nicht so wichtig, aber wenn man Kratzer mit wenig Aufwand vermeiden kann, spricht ja nichts dagegen.
 

Stachelkalle

Bigfish-Magnet
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Pinion, Main- und Wormgear kann man auch in eine Spüli-Wasser-Mische einlegen und danach mal mit der Zähnbürste ran. Gerade das Wormgear setzt gerne mal Schmutz an, da ja nicht geschützt.
Die habe ich alle gereinegt, ist ein dauerhaftes Vibrieren, denke es hat sich ein Lager verabschiedet. Alle die ich prüfen konnte sind gut. Vielleicht hat sich das "Roller Clutch Bearing" (Nadelleger) verabschiedet oder ist verdreckt!?

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Fr33

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Ich empfehle zum Reinigen der Lager ein Einmachglas / Marmeladenglas mit nem guten Schluck 99% Isopropanol. Lager usw da rein geben - Deckel drauf und bischen schütteln. Das ganze bischen stehen lassen und wieder schütteln. Man wundert sich da alles aus den Lagern kommt.

Muss generell sagen, dass ich immer wieder überrascht bin, was da in den als robust geltenden BCs an Kunststoffrizeln verbaut ist. Das haben noch nicht mal günstige Stationärrollen in der Anzahl....
 

Onkel Pauli

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Ich empfehle zum Reinigen der Lager ein Einmachglas / Marmeladenglas mit nem guten Schluck 99% Isopropanol. Lager usw da rein geben - Deckel drauf und bischen schütteln. Das ganze bischen stehen lassen und wieder schütteln. Man wundert sich da alles aus den Lagern kommt.

Muss generell sagen, dass ich immer wieder überrascht bin, was da in den als robust geltenden BCs an Kunststoffrizeln verbaut ist. Das haben noch nicht mal günstige Stationärrollen in der Anzahl....

Ergänzend dazu möchte ich aus Erfahrung noch sagen, dass es hilft, wenn man die Lager zwischendurch mit Druckluft durchpustet. Bei den Lagern meiner damals neuen Curado K kamen immer noch Fettreste raus. Und das nach 4mal Baden im Isopropanol.
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Lohnt sich die Anschaffung eines ultraschall reinigers? Gibt es ja teilweise so ab 40 euro
 

Streifenspinner

Gummipapst
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Muss generell sagen, dass ich immer wieder überrascht bin, was da in den als robust geltenden BCs an Kunststoffrizeln verbaut ist. Das haben noch nicht mal günstige Stationärrollen in der Anzahl....

Schau dir einmal die Baitcaster der 50er Jahre von innen an. An denen findest schon Polyamid (Nylon) Ritzel. Damals Standard, heute nur bei klassischen RP BCs zu finden: Die synchonisierte Schnurführung im Wurf, die ebenso über Nylonritzel erfolgt.
Weiteres Plastik kam erst Schrittweise ab den 70er Jahren in die Baitcasterrollen.

Warum Nylon?
Ohne ständige Schmierung ist es geräuscharm, stabil, leicht und hat trotzdem kaum Abrieb. Im Zweifel ist es (zumindest für den Hersteller) sehr billig zu ersetzen.
 

Heiner

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Bei der Mechanik synchronisierter Schnurführungen sind ebenfalls Kunststoff-Zahnräder verbaut. Der zusätzliche. nicht konstruktiv bedingte Grund ist hier, dass bei Verwendung von Metall-Zahnrädern ein eventuell eingeklemmter Finger schwerer aus der Falle gelöst werden kann. Zumindest in der USA hätte das im Fall des Falles einige unschöne und vor allem teure rechtliche Konsequenzen für die Hersteller.

An Stellen, auf denen keine hohe mechanische Belastung liegt, sind Kunststoff-Zahnräder aus bestimmten Gründen sogar vorteilhaft, wie @Streifenspinner zu Recht anmerkt. Außerdem spart das Gewicht.

Hoch belastete oder tragenden Teile aus Kunststoff, etwa wackelige Seitenabdeckungen oder nicht hinreichend verwindungssteife Rahmen, sind natürlich Mist
 
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Stachelkalle

Bigfish-Magnet
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Wartung der Scorpion Teil 2.

Wie schon angekündigt ein kleiner Nachtrag zum Lineguide und Wormshaft. Zum Schutz der Handlenut kann man ein Stück Papier oder Folie dazwischen packen wie @Heiner schon erwähnte. Sonst vorgehen wie in Beitrag #6-8.

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Die Schrauben so hinlegen wie sie entfernt werden. (Längenunterschiede)

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Noch erwähnt das bei Rollen mit Abzugsklicker darauf zu achten ist den Pin und die Feder auf dem Maingear nicht zu verlieren. (Unten mit Pinzette markiert)

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Dann zerlegen wie zuvor beschrieben und alles schön in den Eierkarton sortieren. Ich mach das immer wie bei einem Buch von links nach rechts und von oben nach unten.

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Zum entfernen der ganzen Lineguide-Wormshaft Geschichte wird bei der Scorpion noch eine Spange entfernt.

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Vor den nächsten Schritten entfernen wir noch ein Plättchen welches den Verschluss zum Seitendeckel und dem C-Ring sichert.

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Stachelkalle

Bigfish-Magnet
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Jetzt wird die Schnurführung zerlegt damit wir den Wormshaft ausbauen können. Der kleine Stab für die Schnurführung ist aus Metall. Ich hatte aber auch schon mal eine Rolle bei der war dieser aus Keramik. (Quantum)

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Auf der anderen seite müssen wir den C-Ring (Sicherung) des Wormshaft entfernen und aufpassen das dieser nicht flöten geht. Ich mache da vorher n Tropfen Öl dran damit der nicht wegspringt. (#12)

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Und jetzt raus mit der Einheit und sauber machen, dann neu einschmieren.

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Und dann wie gehabt alles schön sauber und vorsichtig zusammenbauen. Dabei immer konzentriert vorgehen und der Reihe nach die Teile rückwärts wieder einbauen.
Hinter der Sternbremse ist meistens eine Feder welche den Stern hoch drückt. Man muss also immer etwas die Kurbel und den Stern fixieren und dann die Handlenut drauf drehen.

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Fertig. Ich hoffe auch für den Threadersteller @Marc@TackleTester das ich das verständlich erklärt habe und euch etwas die Angst genommen. Ist einfach nur Mechanik.
 

nikolai

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Guter Beitrag!

Wenn ich mir das erlauben darf ;)
Ich persönlich würde den Wormshaft nicht fetten oder ölen. Der liegt ja ungeschützt, Schmiere zieht jeglichen Schmutz, wie Sand etc. an und bleibt dann dauerhaft kleben. Ich halte es so, dass ich lediglich links und recht (an den “Plastiklager”, innenliegend) Fett draufgebe.

LG
 

nikolai

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@Stachelkalle
Halte das jetzt seit ein paar Monaten so und bin sehr zufrieden.
Hatte dir Begründung mal in irgendeinem Tutorial aufgeschnappt und fand das schlüssig :)
 

Streifenspinner

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Hatte dir Begründung mal in irgendeinem Tutorial aufgeschnappt und fand das schlüssig :)

Ich finde sie nicht schlüssig, schließlich dreht sich der Line Pawl beim einkurbeln sehr schnell im Line Guide und hat auch an den Ecken Kontakt zum Wormshaft. Ohne Ölung geht früher oder später gewiss die Quietscherei los, außerdem ist der Verschleiß ohne Öl immer deutlich größer. Bei "abgenudelten" Baitcastern ist der Line Pawl das Erste was gewechselt werden muss, weil er verschlissen ist. Ich kann mir zudem nicht vorstellen, dass Hersteller wie Abu seit Jahrzehnten empfehlen, dort regelmäßig (soweit ich mich erinnere, praktisch nach jedem Angeltrip) 1-2 Tropfen Öl drauf zu geben, wenn es so unnötig wäre.

Zwar haben die heutigen low profile Baitcaster meist keine Schnursynchronisierung im Wurf mehr, was für noch mehr Reibung in dem Bereich sorgt, trotzdem ist die Schnurführung bei der Köderführung im Dauereinsatz.
Die Erfahrung, dass sich Sand im geölten Wormshaft sammeln würde, kann ich nicht teilen. Da sammelt sich sich Grünzeug (Algen, Schilf, Blattteile etc.) und das meist an der Verkleidung außen und nicht innendrin.
 

nikolai

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@Streifenspinner
Danke dir für die Infos. Scheinst da ja aus Erfahrung zu sprechen, das mit der albgenudelten Line Pawl wusste ich nicht.
Werde es jetzt erstmal so halten und schauen wie es sich entwickelt.

LG
 

Heiner

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Ein paar Rollen haben zudem noch eine synchronisierte Schnurführung, und da ist das Ölen des Wormshaft-Getriebes sowieso unerlässlich, weil sonst die Wurfperformance merklich leidet.

Jedenfalls öle ich (natürlich sparsam) regelmäßig etwas nach, egal ob mit oder ohne synchronisierter Schnurführung. Das gehört zur routinemäßigen Grundwartung, die ich alle ein, zwei Angeltage mache.

Am besten sind in dieser Hinsicht natürlich Rollen ganz ohne Schnurführung, die ich auch fische, allerdings nur im oberen Heavy-Bereich, wo die Geflochtenen sehr dick gewählt werden müssen, was das Verlegen der Schnur mit dem Daumen merklich erleichtert. Etwas unkomfortabel bleibt das trotzdem, aber man gewöhnt sich auch daran.
 
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Heiner

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Keramik ist ein weites Feld, ich war mal Keramiker vor vielen Jahren. Gibt da sicher Materialien, die vielleicht besser wären, aber das ist nichts für Konsumgüter, weil viel zu teuer.

Mir hat in den Jahren, die ich mittlerweile mit Multis und Baitcastern fische, noch nie ein Sandkorn das Wormshaft-Getriebe ruiniert. Und ein bisschen Wartung stört mich nicht, das macht mir sogar Spaß als kleiner Abschluss eines Angeltages. Und da ich wenig mitnehme ans Wasser, ist das obendrein schnell getan.
 
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Streifenspinner

Gummipapst
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Hätte es eigentlich nen Vorteil, wenn man nen Linepawl aus Keramic einsetzt-also hinsichtlich Performance/Wartung??

Keramik Line Pawls sind ja eine Tuningmaßnahme für Baitcaster mit synchronisierter Schnurführung, genauso wie das Aufstocken des Wormshafts oder des Antriebsritzels der Schnurführung mit zusätzlichen Kugellagern. Keramik bietet Vorteile beim Werfen, durch geringere Reibung, aber nicht bezüglich der Lebensdauer des Line Pawls.
 

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