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Drakestar

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Partikel im Wasser erzeugen "nur" Schatten, das ändert aber nichts daran das UV Licht immer noch tiefer ins Wasser dringt als alle anderen Wellenlängen. Wenn die Suppe allerdings mal so trüb ist, das ohnehin alles nach kurzer Distanz absorbiert ist, hilft einem das vermutlich auch nix mehr. Die Fische verlassen sich dann aber auch auf andere Sinnesorgane, wie der Seitenlinie, die wir ja mit diversen Ködern ebenso ansprechen.

Fakt ist aber, dass Wassertrübung nicht den physikalischen Effekt der Absorption der Wellenlängen an den Wassermolekülen verhindert, sondern nur die Gesamtintensität an Licht die ins Wasser einfällt.

Man soll bei diesen Diskussionen ja nie zu sehr auf die Pauke hauen und du magst der absolute Farbexperte sein. Fuer mich - jemanden, der sich sehr oft und intensiv mit Farben beschaeftigt - macht deine Argumentation keinen Sinn und deckt sich nicht mit der Praxis. Und wenn deine Darstellungsweise stimmen wuerde, wuerde alles Wasser verschiedenen Schattierungen von blau haben. Hat es aber nicht.

Licht macht immer eines von drei Dingen, wenn es auf einen Koerper trifft: es geht durch, es wird reflektiert, oder es wird absorbiert. Die Tatsache, dass unsere Gewaesser Farben haben beweist uns, dass Licht absorbiert wird. Fluss und Seewasser sieht groesstenteils gruen aus, und es sieht gruen aus, weil im Wasser die roten und blauen Wellensprektra vor den gruenen Wellen absorbiert (und damit herausgefiltert) werden. Das Resultat faellt auf unser Auge, und wir nehmen das Wasser als gruen da.

Das bedeutet dann natuerlich auch, dass in einem gruenen Gewaesser die gruenen Wellenlaengen des sichtbaren Lichtes am weitesten ins Wasser gelangt sind. Das passiert, weil blaues und rotes Licht vorher absorbiert wurde. Und das passiert generell dadurch, dass unser Wasser ein Gemisch von Wassermolekuelen und anderen Partikeln ist, die die roten und blauen Wellensprektra absorbieren.

Hinzu kommt dann die Tatsache, dass blaues Licht am weitesten in klares Wasser faellt, nicht aber lila. Ansonsten wuerden Lake Superior und das Meer (z.B.) violet anstatt blau aussehen. UV ist fuer uns Menschen nicht mehr im sichtbaren Bereich, ist aber (wie der Name es ja sagt) direkt in der physikalischen Nachbarschaft von violet. Und dringt damit selbst in klares Wasser nicht weit ein. Ergo: UV Licht schafft es nicht sehr tief ins Wasser.

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perci.dae

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Ich würde noch einwerfen wollen das es auf die Lichtquelle ankommt, also auf die jeweiligen emitierten Spektralkonzentrationen. Aussagen wie dringt nicht weit ein, relativieren sich wenn man in Deiner Grafik sieht, dass da Angaben bis über 100 Meter gemacht werden. Wer angelt tiefer als 10m auf Zander?
 

Spin+Fly

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Ich würde noch einwerfen wollen das es auf die Lichtquelle ankommt, also auf die jeweiligen emitierten Spektralkonzentrationen. Aussagen wie dringt nicht weit ein, relativieren sich wenn man in Deiner Grafik sieht, dass da Angaben bis über 100 Meter gemacht werden. Wer angelt tiefer als 10m auf Zander?


Der Lake Superior wird im vorhergehenden Post von Drakestar mit dem Meer verglichen. Also scheint es ein besonders klares Gewässer zu sein. In der typischen trüben Zanderbrühe beträgt die Sichttiefe i. d. R. doch weit unter einem Meter. Demzufolge wird das einfallende Lichtspektrum jeweils noch viel eher geschluckt werden.

Hinzu kommt dann die Tatsache, dass blaues Licht am weitesten in klares Wasser faellt, nicht aber lila. Ansonsten wuerden Lake Superior und das Meer (z.B.) violet anstatt blau aussehen.UV ist fuer uns Menschen nicht mehr im sichtbaren Bereich, ist aber (wie der Name es ja sagt) direkt in der physikalischen Nachbarschaft von violet. Und dringt damit selbst in klares Wasser nicht weit ein. Ergo: UV Licht schafft es nicht sehr tief ins Wasser.
 
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Fidde

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Das gute an uv aktiven Ködern ist, abschrecken tun sie nicht.
Ich bin aber auch der Meinung, dass es zwischen Himmel und Erde einiges gibt, was wir nicht erklären können bzw von dem wir garnichts wissen.
 

Drakestar

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Der Lake Superior wird im vorhergehenden Post von Drakestar mit dem Meer verglichen. Also scheint es ein besonders klares Gewässer zu sein. In der typischen trüben Zanderbrühe beträgt die Sichttiefe i. d. R. doch weit unter einem Meter. Demzufolge wird das einfallende Lichtspektrum jeweils noch viel eher geschluckt werden.

Lake Superior ist der groesste Suesswassersee der Welt und das Wasser ist glasklar :) Deshalb als Beispiel genommen fuer Lichteigenschaften in reinem Wasser.
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Bei "Zanderbruehe" werden die meisten Lichtwellen wirklich schnell absorbiert. Genau welche kann man immer leicht feststellen, weil die Farbe des Wassers die Farbe ist, die am tiefsten ins Wasser gelangt. Und danach kann man dann ableiten, welche Farbwellen vorher schon herausgefiltert wurden. Bei gruenem Wasser also rot und blau (gruen schafft es am weitesten), bei gelbem Wasser blau (rot und gruen dringen durch und erzeugen die gelbe Farbe). Etc.

Wurde uebrigens auch hier ein bisschen hier diskutiert, dadurch habe ich diesen Thread gefunden: https://www.barsch-alarm.de/community/threads/schwarzer-gummifisch.50478/post-734065
 

Stefan_M

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In der typischen trüben Zanderbrühe beträgt die Sichttiefe i. d. R. doch weit unter einem Meter. Demzufolge wird das einfallende Lichtspektrum jeweils noch viel eher geschluckt werden.

Bei "Zanderbruehe" werden die meisten Lichtwellen wirklich schnell absorbiert.

Ich bin in der Elbe getaucht, im Hochsommer, bei voller Trübung, um mir einen kostspieligen Köder zurückzuholen. Hatte sich in einem Einkaufswagen verkeilt! :mad: Ich war im Schatten einer Brücke und konnte trotzdem noch in 2 Meter Tiefe etwas sehen. Nicht viel, nicht weit, aber genug. Also auch dort dringt noch Licht hin. ;)

Grüße, Stefan
 
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Spin+Fly

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...und konnte trotzdem noch in 2 Meter Tiefe etwas sehen. Nicht viel, nicht weit, aber genug. Also auch dort dringt noch Licht hin
Klar dringt da auch noch Licht hin, behauptet ja auch keiner was anderes ;)
Aber das Lichtspektrum wird in 2 m Tiefe in der trüben Elbe reduzierter sein als in einem Klarwassersee mit 10 m Sichttiefe. Und mit jedem Meter tiefer nimmt es weiter ab...
 

D4vE

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Licht macht immer eines von drei Dingen, wenn es auf einen Koerper trifft: es geht durch, es wird reflektiert, oder es wird absorbiert. Die Tatsache, dass unsere Gewaesser Farben haben beweist uns, dass Licht absorbiert wird. Fluss und Seewasser sieht groesstenteils gruen aus, und es sieht gruen aus, weil im Wasser die roten und blauen Wellensprektra vor den gruenen Wellen absorbiert (und damit herausgefiltert) werden. Das Resultat faellt auf unser Auge, und wir nehmen das Wasser als gruen da.

Das bedeutet dann natuerlich auch, dass in einem gruenen Gewaesser die gruenen Wellenlaengen des sichtbaren Lichtes am weitesten ins Wasser gelangt sind. Das passiert, weil blaues und rotes Licht vorher absorbiert wurde. Und das passiert generell dadurch, dass unser Wasser ein Gemisch von Wassermolekuelen und anderen Partikeln ist, die die roten und blauen Wellensprektra absorbieren.

Hinzu kommt dann die Tatsache, dass blaues Licht am weitesten in klares Wasser faellt, nicht aber lila. Ansonsten wuerden Lake Superior und das Meer (z.B.) violet anstatt blau aussehen. UV ist fuer uns Menschen nicht mehr im sichtbaren Bereich, ist aber (wie der Name es ja sagt) direkt in der physikalischen Nachbarschaft von violet. Und dringt damit selbst in klares Wasser nicht weit ein. Ergo: UV Licht schafft es nicht sehr tief ins Wasser.
UV Licht wird erst unter 240 nm wesentlich von Wasser absorbiert, UV A und B gehen also durch und die Wellenlängen reichen auch für eine Fluoreszenz oder "UV Aktivität". Das absolute Minimum der Absorption liegt bei blau, da hast du recht.


Den Effekt der Absorption sieht man auch schön auf dem Foto von Lake Superior: Direkt an der Oberfläche erscheint der Stein bräunlich, es wird hier also noch rot reflektiert. Je tiefer es wird, desto grüner erscheint der Stein, weil die roten und gelben Wellenlänge gar nicht mehr dort hinkommen und nur mehr blau und grün reflektiert werden. Das Freiwasser ist dann schließlich blau, da blau am tiefsten eindringt und in Summe durch Reflektion und Streuung dann den Löwenanteil ausmacht.

Und die Körperfarbe der reflektierenden Objekte muss auch stimmen um diese Farben zu sehen, wäre der Stein im obigen Beispiel rot, würde er im tieferen Bereich schwarz erscheinen, da rot den grünen Anteil vollständig absorbiert.
 

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