Spinner und sonstige Hardbaits mit Drillingen

[Chri]

Bevor ich 2019 wieder zum Spinnfischen gekommen bin, habe ich beim Karpfenangeln beobachtet, wie sich der Sitz von Haken im Fischmaul auswirkt.
1.) Haken mit normalem Widerhaken: halten natürlich gut, sorgen beim Entfernen aber für ein großes Loch.
2.) Barbless Haken: halten viel besser als man glaubt. Wegen des fehlenden Widerhakens kann es aber passieren, dass der Haken wandert, was dazu führt, dass das Maul aufgeschlitzt wird.
3.) Haken mit Micro Barb: Halten an der Stelle, lassen sich leicht entfernen und die Größe der Einstichstelle hält sich auch in Grenzen.
Eindeutig mein Favorit - darum gibt es mittlerweile auch so viele Hersteller, die auf einen Micro Barb setzen.

Was das angeht, ist man am Raubfischsektor immer hinten nach. Zum Glück gibt es mittlerweile Einzelhaken zum Nachrüsten die einen Micro Barb besitzen, oder speziell auch Area Hooks, welche statt des Widerhakens teilweise eine Kerbe haben.

Habe das gerade gestern bei Offsethaken thematisiert. Drillinge und Offsethaken mit Micro Barb wären spitze. So müsste man die Widerhaken nicht andrücken = eine Stelle weniger die recht schnell zu rosten beginnt.

Dass Haken mit angedrücktem Widerhaken besser halten, als Barbless Haken ist auch schnell erklärt. Der angedrückte Widerhaken ist schließlich immer noch etwas erhaben.

 

[Mr_CG]

Letztes Jahr im Oktober kurz vor der Schonzeit haben @Mr_CG und ich eine Forellen Wattour gemacht, an diesem Gewässer Fishe ich nur Spoons mit Einzelhaken und angedrückten widerhaken.
Ich weiss nicht wie viele Fische ich hatte 15+ und mehr, Aussteiger gab es auch aber ob der Haken da richtig gesessen hat oder nicht kann ich nicht sagen da man das nicht gesehen hat.
Drill aussteiger zählt für mich nicht als Argument.

16….es waren 16.
Drillaussteiger sehe ich wie McGüyver.

 

[Mr_CG]

PS: Microwiderhaken ist neu für mich, hört sich vernünftig an. Haben noch mehr Leute hier Erfahrung damit?

 

[Chri]

Folgendes Foto habe ich schon einmal in einem anderen Thread gepostet - wo jemand um einen Vergleich zwischen dem Gamakatsu 13B und dem Owner ST-36 gebeten hat. Beide Modelle: Größe 10.
Man sieht ganz deutlich, dass der Owner wesentlich größere Widerhaken hat.
Solange keine Hersteller explizit Haken mit Micro Barb herstellen, achte ich beim Kauf halt darauf, jene Modelle zu wählen, welche einen kleineren Widerhaken besitzen.

Ich muss auch sagen, dass sich der Gamakatsu sehr leicht lösen lässt.
Wobei Drilling natürlich Drilling bleibt und immer wieder einmal an einer Stelle hängt, an die er nicht gehört. Aus dem Grund rüste ich die meisten meiner Hardbaits vorne auf einen Drilling und hinten auf einen Einzelhaken um.
Wichtig an der Stelle sei natürlich noch erwähnt, dass ein Einzelhaken leichter ist, was sich auf die Suspending Eigenschaft auswirken kann.
Das gleiche ich dann immer mit einem größeren Splitring aus.
Und wie @Machete schon schrieb, sollte der Einzelhaken einen etwas größeren Hakenbogen aufweisen als der Standarddrilling.

Da beim Raubfischangeln aber oftmals kein C&R erlaubt ist, bleibt ein Micro Barb vermutlich ein Wunschdenken.

 

[Kanalbarschjäger]

Ich fische schon viele, viele Jahre an verschiedensten Gewässern auf Bafos und wenn ich eins mit absoluter Sicherheit sagen kann, Einzelhaken ohne Stinger bringen gegenüber Drillingen mit Stinger unfassbar mehr Fehlbisse bzw. Aussteiger. Das haben wir oft genug getestet, an repräsentativen Gewässern mit 50 oder 60 Bafos pro Tag. Meist waren das kleine Fische, insbesondere Spinner sind halt Kleinfisch-Magneten. Mittlerweile fische keine Spinner mehr (ist mir zu langweilig und meine Schnur verdrallt trotz 5fach Wirbel), sondern nur noch Hardbaits von 5-8cm. Oft haben gute Forellen auf kleine Spinner nicht gebissen, aber auf dem Rückweg auf nen 7cm CD recht zügig. Ich bin auch davon weg an bestimmten Gewässern den Kleinfischbestand durchzunudeln, ich suche mir lieber Gewässer mit weniger Forellen, aber besseren Fischen. Die Sucherei dauert zwar oft, aber lohnt sich mMn. Langer Text, wenig Sinn, ich fische ausschließlich Hardbaits und dann mit „angedrückten Drillingen“. Ich brauche zwar nur 5-6 Köder, aber da fehlt mir trotzdem die Lust, die umzurüsten und eventuell neu auszutarieren.

 

[FischerFritz]

PS: Microwiderhaken ist neu für mich, hört sich vernünftig an. Haben noch mehr Leute hier Erfahrung damit?

ich wusste bis dato noch nicht, dass es solche überhaupt gibt, werde mir mal die Vanfookfook SP-41MB bestellen und sie mal testen..

Folgendes Foto habe ich schon einmal in einem anderen Thread gepostet - wo jemand um einen Vergleich zwischen dem Gamakatsu 13B und dem Owner ST-36 gebeten hat. Beide Modelle: Größe 10.
Man sieht ganz deutlich, dass der Owner wesentlich größere Widerhaken hat.
Solange keine Hersteller explizit Haken mit Micro Barb herstellen, achte ich beim Kauf halt darauf, jene Modelle zu wählen, welche einen kleineren Widerhaken besitzen.

Ich muss auch sagen, dass sich der Gamakatsu sehr leicht lösen lässt.
Wobei Drilling natürlich Drilling bleibt und immer wieder einmal an einer Stelle hängt, an die er nicht gehört. Aus dem Grund rüste ich die meisten meiner Hardbaits vorne auf einen Drilling und hinten auf einen Einzelhaken um.
Wichtig an der Stelle sei natürlich noch erwähnt, dass ein Einzelhaken leichter ist, was sich auf die Suspending Eigenschaft auswirken kann.
Das gleiche ich dann immer mit einem größeren Splitring aus.
Und wie @Machete schon schrieb, sollte der Einzelhaken einen etwas größeren Hakenbogen aufweisen als der Standarddrilling.

Da beim Raubfischangeln aber oftmals kein C&R erlaubt ist, bleibt ein Micro Barb vermutlich ein Wunschdenken.

An den Duos mit Single hook hängen beschwerte Einzelhaken, nennen sich D3 Balancer Hooks und sind scheinbar auch von DUO, ich hatte da letztes Jahr mal bischen gesucht, aber konnte leider keine finden bzw. nicht die benötigten Größen und wenig bis nichts in Europa.. Die scheinen eben das geringere Gewicht gegenüber den Drillingen mit dem kleinen Gewichtchen zu kompensieren. Würde damit gerne sämtliche Wobbler ausstatten, ich habe 2 von diesen Single Hook Spearhead Wobblern und finde die richtig gut, auch bzgl. Wurfweite..

 

[Chri]

ich wusste bis dato noch nicht, dass es solche überhaupt gibt, werde mir mal die Vanfookfook SP-41MB bestellen und sie mal testen..

Gute Idee
Werde diese ebenfalls am We auf Forellen testen

An den Duos mit Single hook hängen beschwerte Einzelhaken, nennen sich D3 Balancer Hooks und sind scheinbar auch von DUO, ich hatte da letztes Jahr mal bischen gesucht, aber konnte leider keine finden bzw. nicht die benötigten Größen und wenig bis nichts in Europa.. Die scheinen eben das geringere Gewicht gegenüber den Drillingen mit dem kleinen Gewichtchen zu kompensieren. Würde damit gerne sämtliche Wobbler ausstatten, ich habe 2 von diesen Single Hook Spearhead Wobblern und finde die richtig gut, auch bzgl. Wurfweite..

 

[Charlygo]

Die habe ich früher beim Deadbait genutzt. Hatte jetzt nicht das Gefühl das ich mehr Aussteiger hatte als vorher

 

[corrttx]

PS: Microwiderhaken ist neu für mich, hört sich vernünftig an. Haben noch mehr Leute hier Erfahrung damit?

Benutze sei mehreren Jahren die Decoy Haken mit kleinem Wiederhaken. Sind mMn super Haken für die Angelei auf Bachforellen.
Decoy

 

[fragla]

Das mit den angedrückten Widerhaken, praktiziere ich teilweise immer öfter auch beim Spinnfischen auf Barsch und auch Hecht. Man hat weniger Aussteiger, als man denkt.

hab ich heute probiert und kann das bestätigen. Drillinge mit angedrückten Widerhaken fängt genau so und man bekommt die Haken auch viel besser gelöst. Ich hatte nur einen Aussteiger und selbst Zander bleibt kleben.

 

[Machete]

@fragla Man muss halt nur forciert drillen. Ist auch für den Fisch, am Ende schonender.

 

[fragla]

Stimmt, mach ich eh meistens wenn der Fisch mit macht.

 

[Machete]

Spinner habe ich mittlerweile fast komplett auf größere Einzelhaken mit angedrücktem Widerhaken umgerüstet. Das hat zum Teil pragmatische Gründe (Hänger lösen) und man selektiert, die Kleinen recht gut aus. Diese bleiben entweder seltener hängen und wenn, sind sie schnell wieder abgehakt. Bei Spinnern habe ich eh häufiger den Eindruck, dass diese bevorzugt, von kleineren Fischen attackiert werden. Zumindest wenn die Saison etwas fortgeschrittener ist.

 

[Graf_Igzorn]

Eine Anregung zum Einzelhaken am Forellenteich (hab da noch nie gefischt...Nur aus reiner Interesse) meiner Meinung könnte man da doch genauso gut mit Drillingen fischen, da die Forellen doch sowieso zu 100% entnommen werden.

 

[Dominikk85]

Ne, der Einzelhaken sollte eigentlich in der Regel ne Nummer größer sein, als der ursprünglich angebrachte Drilling. Ansonsten ist die Fehlbissquote schon ärgerlich hoch. Ich spreche hier grundsätzlich nur von Salmostrecken.

Das Problem mit den Verletzungen bei Einzelhaken, würde ich nicht an der Hakengröße festmachen. Beim Einzelhaken wirkt halt alle Kraft beim Biss und auch der Zug im Drill, auf die eine Spitze. Beim Drilling, verteilt sich die Energie halt auf drei Flunken. Das ist eigentlich einfache Physik.

Ich bevorzuge Einzelhaken mit angedrücktem Widerhaken mittlerweile eher deshalb, weil man bei Hängern oder schlecht platzierten Würfen, diese leichter gelöst bekommt. Mit Drilling und ohne Widerhaken, habe ich über die Saison betrachtet auch nicht mehr oder größere Verletzungen, als mit einem Einzelhaken. Aber das soll jeder für sich selbst entscheiden. Für mich persönlich ist es viel wichtiger, das die Widerhaken grundsätzlich angedrückt werden. Das verhindert am besten schwere Verletzungen.

Die hakengröße spielt insofern eine rolle als das ein großer haken kleine fische manchmal von innen durchs auge haken, vor allem bei ködern wo der hakenbogen nach oben zeigt.

Daher verbieten einige gute fly only Gewässer auch jig nymphen, weil der nach oben zeigende haken kleine fische ins auge oder Hirn haken können.

Je größer der haken desto eher kann er da schaden anrichten.

 

[Dominikk85]

Eine Anregung zum Einzelhaken am Forellenteich (hab da noch nie gefischt...Nur aus reiner Interesse) meiner Meinung könnte man da doch genauso gut mit Drillingen fischen, da die Forellen doch sowieso zu 100% entnommen werden.

Klar, aber beim drilling im puff hast du bei der fischdichte das risiko das Fische von außen gehakt oder verletzt werden.

 

[Machete]

Die hakengröße spielt insofern eine rolle als das ein großer haken kleine fische manchmal von innen durchs auge haken, vor allem bei ködern wo der hakenbogen nach oben zeigt.

Daher verbieten einige gute fly only Gewässer auch jig nymphen, weil der nach oben zeigende haken kleine fische ins auge oder Hirn haken können.

Je größer der haken desto eher kann er da schaden anrichten.

Genau so kontraproduktiv sind aber auch zu kleine Haken. Sitzen häufig zu tief und wenn die Größe nicht passt, hagelt es am Fließband nur Fehlbisse. Kleine Drillinge, mit angedrücktem Widerhaken, sind da deutlich weniger problematisch. Klingt seltsam. Ist aber so.

 

[corrttx]

Eine Anregung zum Einzelhaken am Forellenteich (hab da noch nie gefischt...Nur aus reiner Interesse) meiner Meinung könnte man da doch genauso gut mit Drillingen fischen, da die Forellen doch sowieso zu 100% entnommen werden.

Schau Dir mal die „Spezialisten“ an, die dort teilweise angeln…würde da jeder ein Köder mit Drilling durchziehen, hättest am Ende des Tages alle Forellen mit zugenagelten Mäulern rumschwimmen. Da reißt doch alle zwei Minuten so ein Vogel sein Köder ab.

 

[Machete]

Schau Dir mal die „Spezialisten“ an, die dort teilweise angeln…würde da jeder ein Köder mit Drilling durchziehen, hättest am Ende des Tages alle Forellen mit zugenagelten Mäulern rumschwimmen. Da reißt doch alle zwei Minuten so ein Vogel sein Köder ab.

Nur besitzt der Großteil dieser Spezies, keinen Fischereischein. In Sachsen-Anhalt (und ein paar weiteren Bundesländern) ist es beispielsweise auch Pflicht für die Angelei in nem FoPu. Wird aber kaum oder gar nicht kontrolliert bzw. großzügig ignoriert. Dies erklärt auch die zum Teil groteske Angelei, diverser Tarnanzugträger.

 

[FischerFritz]

Bei uns in Österreich sind die Forellenteiche überhaupt nicht so verbreitet wie bei euch, ich war als Kind vor einer gefühlten Ewigkeit mitm Vater das eine oder andre mal in einer größeren Anlage in Norditalien.. Bambusstippe, die man vor Ort bekommen hat, mit Mais oder Wurm und wir haben gut gefangen.. Als ich dann die letzten paar Jahre immer mehr zum Spinnfischen gekommen bin und dann auch youtube nach informativen videos abgesucht habe, habe ich erst bemerkt, was das für "Industrie" ist und welche Wissenschaft da teilweise draus gemacht wird.. Aber vielleicht sind die Forellen in den Zuchtanlagen mittlerweile schwieriger zu überlisten, finde es teilweise aber doch bischen amüsant.