Schnurdrall beim Ultralight/Light-Spinnen, vermutlich mangels Spannung auf der Schnur

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Fischhenrik

Gummipapst
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Hallo Jungs!

Ich habe seit zwei Monaten erstmalig eine leichte Spinnrute (Cormoran TR12 Lure mit Okuma Safina Noir SFR 30) an der ich Dropshot und den Illex Squirrel 61 fische. Zum Dropshot muss ich sagen, dass ich gern auch mal nur ein 3 gr Klemmblei nutze und die kleinen Creatures oder Kopytos so ganz leicht fischen kann.

Ich habe auf diese Art und Weise 150 Meter Power Pro Bite Motion in 0.10, 130 Meter selbige in 0.13 und jetzt, was mich eigentlich gewundert hat, auch die Stroft GTM in 0.25 zum vertüddeln gebracht.
Erst dachte ich, die Schnur sei falsch aufgespult, deshalb umsonst auf Kulanz und Ratlosigkeit im Angelladen die nächste Spule voll bekommen. Gleiches Problem, das dreiviertel Internet nach Schnurdrall und Power Pro durchsucht, bin auch hier fündig geworden. Schnur zu platt, etc. Dann eben die GTM (Monofil) testweise draufgespult, zwei Wochen im Zimmer die Schnur an die Spule gewöhnen lassen. Angeln gewesen und nach einem Nachmittag hat sich auch diese Schnur, wenn keine Spannung auf ihr war, zwischen den Rutenringen zu einer Geflochtenen verwandelt ;)
Ich habe mir schon enorm viele Gedanken dazu gemacht, Rutenringe gecheckt, Schnurlaufröllchen läuft hervorragend, alles ist also eigentlich gut soweit. Nur ist das Fischen so leicht, dass die Schnur gar nicht richtig über das Schnurlaufröllchen abrollt, bzw. muss ich immer relativ viel lockere Schnur aufwickeln. Perrückenbildung ist also auch noch ein relativ unangenehmer Nebeneffekt.

Wie macht ihr das denn beim twitchen, UL, etc.?
Hattet ihr schon ähnliche Probleme, Erfahrungen, Lösungen?
Ich habe schon drüber nachgedacht für ca. 300 Tacken in eine leichte Baitcaster-Combo zu investieren, aber so leichtes Zeug macht damit ja auch erstmal ein bisschen Frust.
Also, ihr seid gefragt, ich freue mich auf eure Gedanken!

Tight Lines (aber ohne Frost)

Henrik
 
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joerg

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Also zuerst mal die Frage; wie wurde die Schnur aufespult?
Beim falschen bespulen kann man sich schon einen ordentlichen Drall einfangen...
Wie du den Drall beschreibst kenne ich das eigentlich nur vom fischen mit Spinnern, wenn man keinen guten leichtlauf Wirbel zwischen schlatet.
Bei DS und Twitchbaits gibt eigentlich nicht viel Drall.

Edit: hast du mal das leichte DS Blei beim einkurbeln beobachtet?
Es könnte auch sein das das Blei rotiert, dann hättest du auch ordentlich Drall.
 
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joerg

Finesse-Fux
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Ich kann mir nicht vorstellen das es an der Schnur liegt wenn es bei drei Füllungens vor kam.
 

Fischhenrik

Gummipapst
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Die Schnüre kamen von der Großspule und wurden per Maschine aufgespult. Vorm Angeln habe ich alle Schnüre mit einem dicken Blei und einer ganzen Packung Dreifachwirbel auf einer Wiese komplett abgespult (offener Schnurfangbügel, nicht über die Bremse) und unter leichtem Druck von der Rolle verlegen lassen, dabei poltert keineswegs das Blei rollend über den Acker, es liegt (250gr Brandungsanker :D). Der Drall ist also beim Angeln entstanden und hat sich ja auch währenddessen vermehrt. Das Dropshotblei und das Vorfach waren teilweise mit einem Wirbel versehen, Drall entstand trotzdem. Beim dem sehr leichten fischen verwende ich folgende Montage von ganz unten an: 2cm Schnur, 1-2 Splitshots (ca. 2 gr) 1cm Schnur, Haken mit Micro-Baits dran. Das wars. Denke, dass sich da nichts dreht, da die Bleie als Kiel wirken. Der Drall muss also wo anders entstehen. Die Spule war anfangs 2 mm bis zum Rand gefüllt und im Verlaufe des Angeltages immer weniger Schnur auf der Rolle. Die Stroft-FAQ's kenne ich inzwischen auswendig und an meiner Jigge (die einzig andere Raubfischrute) fische ich seit neustem auch ohne Probleme die Stroft GTP s in grün. Allerdings hängen hier auch nie weniger als 15 gr im Snap, eher mehr.
 
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Barza

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hallo, kannst mir gerne mal per PN ne Festnetznummer schicken unter der du wann? erreichbar bist, dann erkläre ich dir gerne wie dein Problem zu klären ist. Ist etwas umfangreich, habe keine Lust/Zeit das hier alles reinzutippen.
 

Fischhenrik

Gummipapst
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Das klingt sehr gut! Ich werde das dann auch mit deiner Erlaubnis für das Forum verschriftlichen.

PN ist unterwegs! Vielen Dank schon mal für deine Hilfsbereitschaft!
 

Fischhenrik

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Also, hab grad ne gute halbe Stunde mit Barza telefoniert. Erstmal noch n fettes Dankeschön für deine Zeit, sehr geil, wenn man sich so helfen kann.

Er hat geschildert, dass er vor einem Jahr genau die selben Probleme hatte, wie ich.

Wir sind das Gespräch folgendermaßen angegangen:

Wir haben uns gefragt, was defakto Drall erzeguen kann:

1. Köder die sich beim Fischen drehen. Haben wir ausgeschlossen, da ich keine Spinner, Blinker, Mini-Pilker, etc. verwende

2. Die Schnurverlegung der Rolle ist dermaßen bescheiden, dass übermäßiger Drall erzeugt wird. Haben wir erstmal ausgeschlossen, da alles an der Rolle so weit in Ordnung sein müsste. Aber ein Low-Budget Tipp von Barza war die Exage von Shimano.

3. Der Drall entsteht beim Aufspulen selbst (warum konnten wir uns aber leider nicht richtig herleiten). Das Auslegen meines Brandungsankers und unter Druck aufspulen sei sehr Contra-Produktiv, da würde ich mir nur noch mehr Drall einfangen, da ohnehin bei jeder Umdrehung einer Stationärrolle Drall hinzukommt, das ist bauartbedingt nicht anders möglich.


Also, wie spule ich jetzt meine Schnüre richtig auf?

Wenn man nicht gerade Stroft kauft, die löblicherweise eine Abspulrichtung (Ettiket auf den Boden und über den Rand abspulen) vorgeben, spult man die Schnur einfach selber auf seine Rolle auf. Schlechte Erfahrungen beim Angelgerätehändler bringen uns dazu es wirklich selber durch die Rolle auf die Rolle zu spulen. Warum das beim Gerätehändler nicht gut sein soll konnten wir uns allerdings auch nicht wirklich erklären, aber gut, die Erfahrungen sind tatsächlich da.
Jetzt kommt der entscheidende Punkt: Vor dem Angeln nach dem Aufspulen muss die ganze Schnur (oder wenigstens das Stück, was man zum Angeln und Drillen braucht) nochmal ganz lang ausgelegt werden (vergleich ein verdralltes Stromkabel). Am besten geht das, wenn man die Schnur ohne irgendwas am Ende hinter dem Boot herzieht. Da ich kein Boot zur Verfügung habe, werde ich die ganze Sache auf dem Sportplatz (zur Zeit mit Schnee bedeckt) testen und hier berichten. Wichtig dabei ist nicht nur das Auslegen, die Schnur muss auch ein gutes Stück durchs Wasser oder die Wiese gezogen werden. Bei der Boot oder Brückenvariante (könnt ihr euch sicher vorstellen, wie das dann funktioniert) reicht der Wasserdruck erstmal aus um die Schnur genügend fest auf die Spule zu verlegen, ansonsten mit den zwei Fingern nachhelfen.



Barza hat berichtet, dass er im vergangenen Jahr etliche Schnüre getestet hat und nur so sicher stellen konnte, dass er keine Perrücken mehr wirft. Hat er es einmal aus Bequemlichkeit nicht getan, musste direkt der Friseur kommen ;)

Wie gesagt, ich werde das ganze probieren sobald das Wetter es zulässt und dann hoffen, dass es meine Probleme begräbt.

Ist vielleicht für den ein oder anderen "Altes Eisen" aber ich bezweifle, dass wir das Internet und das Forum irgendwann zum Platzen bringen können und von daher sind so Tipps nicht fehl am Platz, denke ich.

Also, ich melde mich, sobald ich was feststellen konnte.

Nochmal vielen Dank an alle, die sich für meine Probleme interessieren :D
 
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edersee

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Also das ist ja ein komisches hin und her... ich hatte bisher noch nie solche Probleme, weder bei Billigrollen wie z.B. der Redarc oder Exage, noch bei teuren Rollen und auch weder bei Mono oder FC. Ich würde die Rolle tauschen...
 

joerg

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Also ich hatte sowas auch noch nicht (nicht in 30 Jahren), wenn es nicht Montage oder Köder bedingt hervorgerufen wurde.
Kann es mir nur durch falsches aufspulen erklären.
Vom Händler lass ich mir z.B nie Schnur aufspulen, da habe ich das schon oft gesehen das Drall aufgespult wurde.
 

Fischhenrik

Gummipapst
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Sorry Barza, Beitrag wird bearbeitet.
Ich weiß, dass das alles ein komisches hin und her ist und auch die Verkäufer im Angelladen verzweifeln daran, weil sie seit über 20 Jahren auf diese Art und Weise Schnüre aufspulen und verkaufen und noch nie solche Probleme hatten. Sie fischen auch selbst exakt die gleichen Schnüre und haben auch hier keine Probleme.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, was eine 150€ Stationärrolle anders macht, als eine günstigere, zumindest im Bezug auf die Rotation des Schnurfangbügels. Die Drallerzeugung müsste hier doch bei jeder Rolle (vom Durchmesser der Spule einmal abgesehen) gleich sein. Daher tu ich mich schwer die Rolle zu tauschen. Bis mich einer vom Gegenteil überzeugen kann. Was mich noch interessiert: Fischt denn irgendjemand von euch mit so leichten Gummi-Köder-Montagen? Die erzeugen nämlich kaum Wasserwiderstand (Druck) beim einziehen, im Gegensatz zu Wobblern, Spinnern (eh nicht mein Köder), etc.. Könnte also hier das Problem begraben liegen? Mein Gewässer ist auch ein stehendes, die Strömung drückt also auch nicht.
 

edersee

Master-Caster
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Hier fischen sicherlich viele auch so. Finde deine Schnüre dazu aber allgemein zu dick. Vielleicht ist das Schnurlaufröllchen defekt, oder ist falsch herum eingebaut... einfach mal ausbauen und checken. Ich bleibe dabei, die Rolle ist Schrott!
 

Fischhenrik

Gummipapst
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Das Schnurlaufröllchen hat doch aber nichts mit der Rotation der Schnur durch den rotierenden Schnurfangbügel zu tun.. Das ist doch lediglich dazu da, dass die Schnur nicht unter Druck über ein starres Stück Metall gezogen wird.
Ich hatte das Schnurlaufröllchen und dessen Kugellager auch schon ausgebaut und für absolut funktionstüchtig eingestuft, es läuft ja auch sofort mit, sobald nur ein Hauch von Spannung auf der Schnur ist und diese dann an das Röllchen legt.
Die Schnurstärke könnte ggf. eine Rolle spielen, hat da vielleicht noch jemand Erfahrungen gemacht? Jedenfalls hatte die Idee noch keiner.


Euch allen auch ein frohes neues Jahr mit hoffentlich viel Zielfisch :)
 
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Fischhenrik

Gummipapst
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Ich war grad auf dem Sportplatz ein bisschen mit dem Sorgenkind spazierengehen.
Der Drall hat sich am Ende der Schnur tatsächlich sichtbar rausgedreht, dafür kam aber von hinten direkt neuer Drall nach. Glatt habe ich die 0.25er GTM jedenfalls nicht bekommen, dafür über die ganzen ca. 160 m gleichmäßige Schnurbögen. Da ich die Physik hinter dem ganzen hin und her nicht verstehe, überlege ich weiterhin ins Baitcasbussines einzusteigen. Hatte grad 40 Seiten Thread über die Daiwa Tatulas gelesen, Edersee war hier auch aktiv :D (war glaub fishing for men).
Klar, die leichten Rigs müssen dann weichen, aber diese Zeit- und Nervenraubende Geschichte, die mich ständig für dumm verkauft, nimmt mir zu viel Spaß am Wasser und darum geht es uns ja :)
Warum jetzt Baitcaster? Weil ich hier mit meinen Physikkenntnissen Drallprobleme ausschließen kann. Köder < 10gr als Anfänger aber auch..^^ und min. 300 Tacken vom Konto ebenfalls.. :/

Was meint ihr? Auch wenn mir klar ist, dass es eine persönliche Entscheidung ist ;)
 
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Schicksal

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Also ich hab weder am Anfang mit einer Lidl combo noch über Dam bis hin zur exage und stradic solche Probleme gehabt. Einzige Erfahrung in dieser Richtung war eine recht Dicke mono für Hecht auf einer Dam quick irgendwas 30. die vom Shop aufgespult wurde. Randvoll. Die sprang schon beim hinsehen von der Rolle. Seitdem mache ich es zum einen selber und zum anderen nie gaaaaanz voll. Habe Nichte mehr das Problem gehabt. Weder bei mono 0,18-0,25 oder Geflecht 0,08-0,14 jeglicher Marken. Vielleicht ist deine zu voll?
 

Uller

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Ich hatte ein ähnliches Problem. Pünktlich zum Müritzurlaub im letzten Sommer, hab ich mir eine neue Barschkombo zugelegt. Die setzt sich wie folgt zusammen: Abu Garcia Fantasista Oren'Ji MGS ML, Daiwa Caldia 2000 bespult mit Daiwa Tournament 8Braid in 0,10er Stärke. Soweit eine sehr stimmige und angenehm zu fischende Kombo. Nach einiger Zeit jedoch hatte ich das Problem, dass sich die Schnur um die Microguides gewickelt hat. Jedoch nicht immer. Ich kann bis heute nicht sagen, unter welchen Umständen das passiert. Mit anderen Schnüren hatte ich kein Problem. Kann es denn wirklich sein, dass es nur an der Schnur liegt?
 

Fischhenrik

Gummipapst
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@Schicksal: Interessant zu hören, dass absolute Low-Budget-Produkte nicht solche Probleme verursacht haben. Aber die Spule ist, wie ich weiter oben geschrieben habe, nie bis zum Rand gefüllt worden. 2mm waren immer frei.
@Uller: Mit anderen Schnüren auf der gleichen Combo gab es also keine Probleme mehr? Ich habe ja schon 3 verschiedene Schnüre von zwei verschiedenen Bauarten versucht.*

An alle: Fischt denn von euch auch jemand so leichte Rigs im stehenden Gewässer? Ich kann und möchte mich davon auch nicht wirklich verabschieden, da ich so auch immer Karpfen, Schleien und Weissfische mit befische, Goldkopfnymphe etc.
 

felixR

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ja ich fische auch so leichtes zeug im stehenden gewässer.allerdings mit ner bc-kombo.aber ich kann mit nicht vorstellen das du der einziege bist der das an ner spinning fischt, hier sind so viele ul-freaks unterwegs.
 

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