Scheitern kann auch toll sein oder nicht?

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PhilippPDM

Finesse-Fux
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@Morris: Wir haben zu diesem Thema hier definitiv die gleiche Meinung aber der Vergleich zur Arbeit is mächtig sinnlos!!!

@ Camaro: logo mach ich sowas....aber wenn ich ne Rute dabei hab soll auch was beißen. alles andere wär ja sinnlos. Soll aber nicht heißen dass ich Depressionen bekomme wenn mal nichts beißt;)
 

todo bien

Barsch Vader
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Wenn es darum geht, dann müssten wir ja Dauer Depris hier in Potsdam haben :(
 

köderkunst77

Finesse-Fux
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@Walstipper: Nein habe ich nicht weil mir der Kick wichtiger ist als stetig etwas fangen zu müssen:wink:. Bin mittlerweile soweit 15Tage ohne Ergebnis zu bleiben ohne das mich das auch nur im geringsten stört (früher undenkbar). Der weg ist jetzt das ziel geworden. Mir macht es einfach mittlerweile unglaublich viel spaß mich einer bestimmten Aufgabe zu stellen die schwierig ist und dann Erfolg zu haben. Gruß Patrick TL
 

Brutus

Master-Caster
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Man sollte das alles ein wenig olympisch sehen: Hauptsach‘ fisch’n!

Ich glaub, wenn ich es nüchtern betrachte, ist es bei mir so a Mittelding. Ich gehe definitiv mit dem Ehrgeiz raus, dass ich auch was fangen will , kommt dabei aber mal nix rum, ist es zu guter Letzt auch nicht so schlimm. Ich will mich keinem negativen Fangdruck aussetzen, dass ich jetzt rausgehe und fangen muss. Nein, noch ist es ein Hobby und nicht meine Arbeit, wo ich Erfolge vorzubringen habe.
Da es aber ein Hobby ist, dass sich mehr zur Leidenschaft, ja zu einem wichtigen Teil meines Lebens entwickelt hat, der auch immer wieder physische „Opfer“ fordert (dazu später noch mehr), stelle ich aber trotzdem gewisse Ansprüche an mich. Würde ich das nicht machen, ginge ich nur halb so fokussiert an die Sache ran und könnte es dann eigentlich gleich sein lassen. Ich bin nicht der lethargische „Opa-Angler“, der sich mit seiner Teleskoprute in seinen Klappstuhl sitzt und drauf wartet, dass „irgendwas“ auf den Wurm beißt. Ich hab ein Ziel vor Augen und dieses Ziel will ich auch erreichen. Realist bin ich aber genug, um zu wissen, dass es natürlich nicht immer klappt. Vor Allem die Wallerangelei führt mir das immer wieder vor Augen.
Diese Wallerangelei ist es auch, die immer wieder ihre Opfer fordert. Wenn es die Bedingungen fordern, bin ich draußen. Ich bin immer am checken von Wasserstand und –temperatur. Zum einen seh ich es schön, wenn ich in die Arbeit fahre, weil ich über die Donau muss, außerdem hab ich a App am Handy, die mir Meldung gibt, wenn der Pegel über a kritische, für mich interessante Marke steigt und wenn ich sehe, dass Hochwasser im Anmarsch ist, werd ich ganz kribbelig und sobald alles passt, bin ich draußen. Meist passiert das nicht am Wochenende, sondern unter der Woche und dann ist es auch egal, ob ich am nächsten Tag in die Arbeit muss. Dann fahr ich über Nacht raus, pack früh am nächsten Morgen zusammen, fahr heim, geh duschen und ab geht‘s in die Arbeit. Das kann auch mal zwei, drei Tage hintereinander so gehen. Sowas zehrt natürlich an der Kondition, macht aber auch mega viel Spaß (schlaf zum einen sowieso supergerne draußen) und wenn einem dann der Erfolg noch recht gibt, umso besser. Hatte es aber selbstverständlich auch schon oft genug, dass bei solchen Aktionen gar nichts geht und dann denkt man sich schon erst mal, ob man nicht ganz richtig im Kopf ist (vorgestern auf gestern erst wieder). Bisher kam ich dann aber immer zu meinem eingangs erwähnten Schluss – „Hauptsach‘ fisch’n!“ – nächstes Mal läuft’s wieder besser und wenn ich dann tags drauf in die Arbeit geh, meine Kollegen mich fragen, warum ich so blöd aus der Wäsche schau und ich ihnen erzähle, dass ich grade vom Fischen komme, was in der Regel mit einem „Du spinnst doch!“ quittiert wird, dann hat sich auch so a Schneideraktion wieder rentiert.
Da ich mich beim Fischen gerne auch dem Wettbewerb mit Freunden stelle und gerne mal mehr oder minder bescheuerte Wetten eingehe, kommen dabei auch manchmal Aktionen raus, dass ich a geschlagene Woche jeden Abend bis min 12…1 zum klopfen rausfahre, um den verfi**ten fünften Waller zu fangen, damit ich meine Wette gewinne. Da man dann meist eh nicht vor halb 2, 2 in die Falle kommt und um kurz vor 6 schon wieder aufstehen muss….naja….MÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜDEEEEEEEEEEEEEE!!!
Bei der Spinnfischerei ist das anders. Da geh ich einfach raus, wenn es passt. Basta! Fang dabei in der Regel auch.

Fazit meines Romans: ich liebe fischen, ich WILL fangen, verzweifle aber nicht, wenn ich mal blanke. Bei allem Stress, denn ich mir dabei oft mache, vergesse ich auch niemals das Drumherum und erfreue mich an der Natur (oft hab ich auch Angst vor ihr, wenn mich z.B. der Schwan angreift, wie derzeit so oft, wenn ich beim Klopfen bin) und der (geistigen) Erholung, die mir das Angeln bietet.
 

NorbertF

Master of Desaster
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Wenn ich angeln gehe, dann setze ich alles daran auch etwas zu fangen und bin voll auf die Sache konzentriert. Ja, das macht auch den Kopf frei von anderen Dingen. Würde es aber nicht, wenn ich mich nicht so reinhängen würde.
Klappt es immer? Natürlich nicht. Aber ich gebe mein Bestes ;)
Traurig bin ich nicht über Schneidertage, aber ich versuche schon etwas zu fangen.
 

Der Heimleiter

Echo-Orakel
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Ich bin, wie potsdam-rockt anscheinend ebenfalls, leidgeprüfter Potsdamangler. Ich habe immer das Ziel etwas zu fangen und betreibe hierfür, meiner Meinung nach, auch ausreichend Aufwand. Leider und das frustriert doch zunehmend, geht man immer häufiger leer aus und ohne jeden Zupfer nach Hause. Die klare Havel macht es einem in den letzten ein, zwei Jahren wirklich sehr schwer, so dass ich mittlerweile oft an andere Gewässer ausweiche und hierfür viel Angelzeit beim Fahren draufgeht. Der Blick für die Natur und das "Kopflüften" in Ruhe am Wasser fällt mit der Zeit so immer schwerer. Letztens wäre ich fast zwei Mal nacheinander mit der Stippe und ner handvoll Würmer losgezogen, konnte mich aber gerade noch bremsen und wieder in den "Jagdmodus" schalten. Durch die verschobenen Jahreszeiten ohne wirklichen Winter in Berlin und Brandenburg scheinen auch die Flossenträger etwas verwirrt bzw. noch nicht richtig in Schwung zu sein.
 

Evil_Invader

Barsch Vader
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Deepest Hell
Hallo zusammen,

gute Frage, gutes Thema.

Ich verbringe fast jede freie Minute am Wasser und habe dabei nur ein Ziel, meinen Zielfisch zu fangen!
Jede andere Motivation wäre für mich sinnlos, weil ich sonst nur halbherzig bei der Sache wäre.

Andererseits bringe ich aber auch genügend emotionale Reife mit um mit den (überwiegenden) Schneidertagen klar zu kommen und ziehe mir aus eben diesen (schlechten) Tagen auch viele positive Aspekte um nicht frustriert nach Hause zu gehen. Sei es die besagte schöne Zeit in der Natur, das beobachten/sichten von Biber, Eisvogel und Co, das verfeinern von Führungsstilen oder das ausprobieren von neuen Ködern/Spots. Irgendwo iss immer Fleisch am Knochen und Negativität kommt von innen.

Gruß Evil_Invader
 

Gilberto

Finesse-Fux
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Meine buddhistischen Ansichten vom Angeln mal aussen vor, geh ich raus weil, ich meinen Traum vom 30pfd+ Hecht verwirklichen möchte und insgeheim ein PB-Jäger bin. Soll nicht heissen, dass ich mich über Kleinere nicht freu; Action ist immer gut. Nur kann mir unter dem Stern der Hechtmama nichts so schnell den Tag verhageln, da die einfach nicht wöchentlich beissen.
Wenn ich nachm Fischen zuhause hock, beschleicht mich ein Gefühl von Zufriedenheit etwas für diesen Traum getan zu haben.
Zusammen mit meiner buddhistischen Angelmeditation ein gutes Gefühl.
Mir gehen ehrlich gesagt diese Erfolgstypen auf die Eier, die nur am schimpfen und Hektik verbreiten sind und im Verlauf des Tages ihre Mundwinkel immer weiter hängen lassen. Wenn die kurz vorm Heimgehen nicht noch nen Grashecht ausm Uferbereich zerren können, war natürlich der Tag komplett fürn Arsch.
 

MorrisL

Barsch Vader
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Ein gutes zutreffendes Resümeé, was mich angeht... . Scheitern ist keine Philosiohie, lediglich ein Versuch der fehlschlug.
 
A

abgemetert

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Da muss ich Morris Recht geben...bomben Resümee´ Gilberto: Daumen hoch!!!
 
A

abgemetert

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Salve Brutus! Warum Roman? Und hallo: Du bist mit Leidenschaft bei Deinem Hobby. Es gibts so gut wie nichts Schöneres! Vielen Dank für Deine bomben Antwort!!! Allzeit ein hart gerocktes PETRI und lasse es krachen!!!
 

heineken2003

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Für mich ist fangen schon wichtig, aber ich mag auch das Angeln an sich, sprich dem Köder Leben einhauchen, das ist bei neuen Ködern immer wieder eine neue Herausforderung. Spots zu finden, zu lernen und zu fangen, das macht für mich das Angeln aus. Schneidertage sind für mich die Motivation es beim nächsten Mal besser zu machen.

Die Umgebung ist das Sahnehäubchen beim Angeln. Indoorangeln wäre nichts für mich.
 

dernarr

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Bei mir ist es so, das ich mich früher auch massiv unter Druck gesetzt habe möglichst viele Fische zu fangen. Mittlerweile gehe ich das um einiges entspannter an, ich hab eine extrem stressigen Job mit ziemlich viel Verantwortung. Fischen gehen ist da eine prima Sache um diesen ganzen Heckmeck entgehen zu können und vor allem mal abschalten. Da muss ich mich nicht auch noch unter Druck setzen.

Ich fische ziemlich selektiv auf große Barsche und das mittlerweile auch zu 95% nur noch mit Crankbaits. Schneidertage sind eh relativ selten (haben einen ziemlich guten Bestand) und in der Regel passt es auch von der Größe her. Ich kratze schon einige Zeit an den magischen 50cm rum, aber da bin ich eh der Auffassung, dass der früher oder später schon noch kommt. Es ist mir um einiges wichtiger überhaupt am Wasser zu sein und nicht dabei noch 30 Barsche zu fangen, sondern lieber einen, dafür a) großen und b) mit der Methode auf die ich mich festgelegt habe.

Darauf ist eigentlich auch mein ganzer Stil ausgelegt, wo ich früher mit einem Rucksack voller Ködern und drei Ruten ans Wasser gefahren bin, reicht heute eine Box mit zehn - zwölf Cranks, ein bisschen Terminaltackle und eine Rute dazu. Ich hab auch das Gefühl, das gerade durch das extreme reduzieren und das Vertrauen ins eigene Können und Methode ich zum einen wesentlich konstanter fange und auch viel besser einen der seltenen Schneidertage wegstecke als früher. Wer kennt das nicht, dass man zum Ende hin alle fünf Minuten das Rig/ den Köder wechselt und immer unkonzentrierter fischt obwohl vermeintliche Traumbedingungen herrschen. Daheim dann noch den Kopf gemacht was man noch alles hätte probieren können etc. und schon war der ganze Tag fürn Arsch.

So fahre ich heim, rauch gemütlich eine und weiß, dass ich alles mir mögliche gemacht habe um einen Fisch zu fangen. Es hat halt bloß heute nicht sein sollen, irgendwie macht mich das mittlerweile trotzdem sehr zufrieden.
 

soulrebel

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Hmm, nein es kommt nicht auf das fangen an. Das versuche ich meiner Frau auch immer wieder zu erklären:
Fischen gehen und Fische fangen hat nix miteinander zu tun. Kann passieren muss aber nicht.
Ich hab eh zu wenig Zeit zum fischen, da ist mir die Erholung und das Kopf freibekommen wichtiger.
Ich fisch auch gerne an Plätzen wo sicher ist keine Menschen zu sehen, sind nicht immer die sinnvollsten Angelplätze für die Zeit.
Ich ärgere mich allerdings trotzdem wie Sau, wenn ich nen Biss versaue.

Trotzdem bleibt es bei Wobblern mit Einzelhaken und Gummis ohne Stinger,
zudem versuche ich nicht mehr alles ausprobieren zu wollen.
Eine Combo eine Box, der Rest muss im Auto warten, wenn ich mit der Wathose losgehe.
Ich kann mich auch einen Tag am Wasser damit beschäftigen einem Biber oder nem Eisvogel zuzusehen.

Den "Beute machen" Trieb hab ich an meinen Forellen-Puff-Bach, der kann Nerven kosten, die Viecher lernen schnell und ich will Abendessen ;-)
 

blinker86

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Bei mir gibt es 2 Varianten!
Oft gehe ich Angeln um eben einfach nur mal den Kopf frei zu bekommen! Ein kleiner Spaziergang zu einem Gewässer in der Nähe und die Welt sieht schon wieder ganz anders aus. Wenn ich dann nach ein paar würfen auch noch einen Fisch fange...Super! Wenn nicht auch super, hinsetzen, andere Montage basteln, eine rauchen, was trinken und weiter! Völlig zufrieden mit mir selbst gehe ich dann bei Zeiten wieder nach Hause und gut ist's.
Ganz anders sieht die Sache aus, wenn mich zwischendurch mal der Ehrgeiz packt (z.b. lange Weile im Urlaub oder so)! Irgendwas ist dann in meinem Kopf was mir sagt : Junge fang den fisch! Fang ihn! Dann ist nicht eher Ruhe, bis der gewünschte zielfisch gefangen wurde! Dann freue ich mich wie sau, und hab dann meistens erstmal genug vom angeln gehen! (Ein paar Tage)!

MfG Bastian
 

MorrisL

Barsch Vader
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Boah... Immer nur Cranks...? Dat wär mir auf Dauer zu stupide....da würde ich eher die Feederruten wieder auspacken..

Grüße Morris
 

dernarr

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Boah... Immer nur Cranks...? Dat wär mir auf Dauer zu stupide....da würde ich eher die Feederruten wieder auspacken..

Grüße Morris

Hätte mir das vor zwei Jahren einer gesagt, das irgendwann mal fast nur noch Crankbaits fische werde, dann hätte ich ihm ähnliches erzählt. Nach anfänglicher Durststrecke und nachdem ich mich dann mal ein wenig intensiver mit den Ködern beschäftigt habe, weis ich mittlerweile was die wirklich können und fische tatsächlich zu 95% Cranks, sowohl vom Kayak als auch vom Ufer aus. Also Stupide ist die Fischerei mit denen sicher nicht, außer man fischt die falsch... Aber ich will den Thread nicht hijacken ;)
 

Yoshi

BA Guru
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die Maus...
Sorry für's OT - aber vielleicht kannst Du, @dernarr , mal in einem separaten Thread was zum Cranken schreiben? Fände das durchaus interessant, da meine eigenen Ergebnisse mit Cranks extrem durchwachsen sind...
 

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