Rutenblank verliert Stiffnes/Schnelligkeit – Eure Erfahrungen?

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Angelspass

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Danke Dietmar!

Alles sehr gut und schlüssig beschrieben, leider kann ich Dich kein zweites Mal dafür bekeksen.

Eine Frage dazu habe ich aber noch. Wo wird die Rute denn Deiner Meinung nach am meisten belastet? Beim Auswerfen, beim Anhauen oder beim Drill?

André
 
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Promachos

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Hi,

ich meine, heutzutage spielt kein Tennisprofi ein Turnier mit einem "gebrauchten Schläger". Man(n) sollte aber daran denken, das die Belastungen eines Tennisschlägers wohl noch ein Vielfaches einer Angelrute betragen. Es muß also niemand seine Deps nach einem Drill eines Pb in die Tonne kloppen.

Petri, Dietmar

Zu spät:screamcat::tonguewink:

Gruß Promachos
 

booeblowsi

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Hi,

ich meine, heutzutage spielt kein Tennisprofi ein Turnier mit einem "gebrauchten Schläger". Man(n) sollte aber daran denken, das die Belastungen eines Tennisschlägers wohl noch ein Vielfaches einer Angelrute betragen. Es muß also niemand seine Deps nach einem Drill eines Pb in die Tonne kloppen.

Petri, Dietmar
Ne, muss er nicht! Ich hole die auch kostenneutral vor Ort ab :)
 

dietmar

BA Guru
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Danke Dietmar!

Alles sehr gut und schlüssig beschrieben, leider kann ich Dich kein zweites Mal dafür bekeksen.

Eine Frage dazu habe ich aber noch. Wo wird die Rute denn Deiner Meinung nach am meisten belastet? Beim Auswerfen, beim Anhauen oder beim Drill?

André

Das kommt drauf an. Da spielen ja viele Mechanismen, statisch und dynamisch, eine Rolle. Es gibt z.B. Videos im Netz, in denen man einen Werfer beim Wurf sieht und wie sich die Rute bis zum Griff fast im Halbkreis biegt. "Oh, wie toll ist diese Rute. Wie sie sich aufläd." Mir liegt da ein ganz anderer Gedanke nahe. Da kann jeder erahnen, warum die Rute irgendwann mal nachlässt. Beim Fliegenfischen ist die Wurffrequenz im Vergleich zum Spinnfischen recht hoch. Auch hier kann man vermuten, was die Rute am meisten "belastet". Ich schrieb ja von meiner Zahnstocher-RST-Fliegenrute. Bei sehr kaltem Wetter tritt eine Überlastung wahrscheinlich früher auf als bei normalem Wetter. Wenn jemand ständig mit seiner UL-Rute einen 35er Barsch nach dem anderen aus dem Wasser hebt, dann wird auch das der Rute auf Dauer nicht gut tun. Und nochmal zurück zu den Bass Pro's. Ich glaube, die wenigsten werden ihre Ruten länger als 1-2 Jahre fischen, weshalb auch immer. ....und was ist mit dem Drill? Tja, das ist vielleicht noch die harmloseste Belastung. Die Wenigsten werden ständig Rekordfische fangen oder in reissenden Flüssen fischen. Wenn man eine Rute nicht mit einer Schnur und einer Rolle fischt, deren Tragkraft bzw. Bremsleistung ein Mehrfaches des Schnur-Ratings entspricht, sollte eigentlich alles gut sein. Das wäre jetzt mal meine Vermutung.

Petri, Dietmar
 
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Tomtacarp

Bibi Barschberg
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Hallo,
Bei meinen Spinnruten ist es mir noch nicht aufgefallen, jedoch früher bei meinen Kopfruten schon! Bei 13m langen Ruten merkt man es schon wenn sie älter werden und mehr durchhängen, bzw. auch wenns heiß wird hängen sie mehr durch. Was so geredet wurde, bzw. was ich mich erinnern kann sind teurer Ruten da nicht so anfällig.
LG Thomas
 

tobi81er

Belly Burner
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Hi,
meine am heftigsten gequälte und leider nicht mehr oft benutzte Speedmaster Mort Manie (bx shadow diaflash) fühlt sich immer noch an wie am ersten Tag. Die Rute ist bereits acht Jahre alt und hat zwei Rollen verschlissen.
Ermüdungserscheinungen an sensiblen Rutenblanks kann ich mir aber durchaus vorstellen. Leider gibt es nicht die perfekte Faser für eine Rute. Entweder hochsteif (HM) oder hochfest (HT). Eine schnelle Rute muss daher zwangsläufig empfindlicher sein. Steife Faser = geringere Bruchdehnung aber auch geringere maximale Zugfestigkeit. Man könnte auch sagen, die hochfeste Faser ist zäher. Dass die Matrix reißt halte ich für abwegig. Schließlich ist deren Reißdehnung um ein Vielfaches höher als das der eingebetteten Faser. Schäden an der Matrix treten eher durch UV-strahlung auf oder wie schon oben beschrieben an der Grenzschicht zwischen Faser und Harz. Da Die Faser lediglich durch Reibung im Verbund gehalten wird, kommt es an der Grenzschicht zu Gleitbewegungen, die Steifigkeit nimmt ab. Aufgrund der geringen Reißdehnung versagen faservertärkte Bauteile in der Regel schlagartig. Eine Bauteil aus duktilem Werkstoff wird sich erst sichtbar plastisch verformen und dann kollabieren. Ich habe bisher zwei Ruten zerstört. Einmal schoss der Bleikopf nach einem Hänger aus dem Wasser und durchschlug den Blank. Ein anderes Mal brach eine Rute direkt an der Steckverbindung. Das war wohl ein Konstruktionsfehler, da die getauschte Rute erneut an gleicher Stelle brach.
Die Sache mit den Nanopartikeln hat eigentlich nur die Bewandnis die mechanischen Eigenschaften der Matrix zu verbessern (Erhöhung der Steifigkeit u. Schlagzähigkeit). Auf Arbeit wählen wir für unsere Kunststoffteile in der Regel auch mit Glaskugeln oder Talkum gefüllte Kunststoffe aus, wenn besonder Anforderungen an die Steifigkeit gestellt werden.

Tight lines
 

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