Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfischerei

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

havel-walleye

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@doktor_b.: klare Worte. Danke dafür! Hoffe, dass sich der Thread nun in eine versachlichte Bahn entwickelt. Ansonsten gilt:

doktor_b. schrieb:
das irgendein Mod dem ganzen hier schnellst möglich ein Ende setzt!!

Gruß
HW
 

kicksnare

Keschergehilfe
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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

doktor_b. schrieb:
Ganz grosses Tennis Leute wirklich!!!
Statt sich mal hinzusetzen und mal zwei Minuten drüber nachzudenken was der Threaderöffner uns mitteilen wollte und vor allem wer uns was mitteilen wollte, nämlich sicher nicht ein verkappter Komoranliebhaber der als Undercoveragent vom Feind eingeschleusst wurde um dieses Forum zu unterwandern und die Weltherrschaft an sich zu reissen, sondern ein ANGLER!!! Ein Angler wie du und ich auch!! Und wie gesagt statt mal drüber nachzudenken, werden hier die ganz grossen Geschütze aufgefahren und sogar mit der bösen Holocaustkeule geschwungen, erbärmlich!! mehr fällt mir dazu nicht ein!! Aber mir scheint hier spiegelt sich ein leider recht Typisch deutsche kaisertreue Verhaltensweise wieder, nämlich nach oben Buckeln und nach Unten und zur Seite tretten....
ich werde ein Teufel tun und meine Meinung zu dem Sachbestand der Diskusion äussern und kann nur hoffen das irgendein Mod dem ganzen hier schnellst möglich ein Ende setzt!!


jemand der sich die mühe gemacht hat meinen thread zu lesen.
danke ..
ich dachte schon es kann nur noch die hoffnung sterben.
 

AssAssasin

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Mich würde mal interessieren woher du deine Zahlen hast, was die Menge der Entnahme durch den nicht heimischen Kormoran angeht gibt´s nämlich auch ganz andere:
"Die Fischentnahme durch Kormorane aus dem Bodensee entsprach 2008 in etwa dem Gesamtfang der Berufsfischer, also rund 300 Tonnen."
http://www.petri-heil.ch/magazin/di...elansicht/article/48/kormoran-kam-101451.html

@norbert:
dass es in Holland sehr gute Fischbestände gibt trotz vieler Kormorane ist richtig, allerdings sind sehr sehr viele von denen im Winter hier in NRW, wenn Seen und Flüsse klar und einfach zu bejagen sind. Abgesehen davon haben die Holländer das "Glück" stark eutrophierter Gewässer und vor allem auch saisonales Massenvorkommen von Fischen wie Heringen,Stinten u.a. die den Kormoranen als Nahrung dienen.

Ich bin überhaupt kein Freund der Berufsfischerei, aber im Gegensatz zum verhätschelten Kormoran wird diese wenigstens irgendwie reglementiert und kontrolliert (wenn auch zu wenig).
 

Brassenspinner

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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Der Kormoran im Binnenland ist ein aus China eingeschleppter Vogel und der ist Schützendswerter als die älteste Jagdmethode der Menschheit ?

Dann hört doch auf Lebewesen ob tierisch oder Pflanzlich zu essen !!!

... wer sagt das Pflanzen nicht intelligent sind, sollte sich mal mehr über Tabak informieren.
 

Tomasz

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Ohne jetzt weiter Öl ins Feuer gießen zu wollen oder gar als NABU-Aktivist dazustehen, aber ich hätte da mal eine ganz normale Frage :? .
Da hier immer wieder die Thematik hochkommt, ob der Kormoran nun in Deutschland heimisch ist oder nicht, kann mir bitte jemand näheres dazu sagen, am besten mit Quellenangaben.
Ich dachte bislang immer, dass die drei heute in Europa vorkommenden Arten hier auch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts heimisch gewesen wären. Dann aber gebietsweise ausgerottet wurden und nun wieder ihren Lebensraum zurück erobern.

Gruß

Tomasz
 

kicksnare

Keschergehilfe
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AssAssasin schrieb:
Mich würde mal interessieren woher du deine Zahlen hast, was die Menge der Entnahme durch den nicht heimischen Kormoran angeht gibt´s nämlich auch ganz andere:
"Die Fischentnahme durch Kormorane aus dem Bodensee entsprach 2008 in etwa dem Gesamtfang der Berufsfischer, also rund 300 Tonnen."
http://www.petri-heil.ch/magazin/di...elansicht/article/48/kormoran-kam-101451.html

@norbert:
dass es in Holland sehr gute Fischbestände gibt trotz vieler Kormorane ist richtig, allerdings sind sehr sehr viele von denen im Winter hier in NRW, wenn Seen und Flüsse klar und einfach zu bejagen sind. Abgesehen davon haben die Holländer das "Glück" stark eutrophierter Gewässer und vor allem auch saisonales Massenvorkommen von Fischen wie Heringen,Stinten u.a. die den Kormoranen als Nahrung dienen.

Ich bin überhaupt kein Freund der Berufsfischerei, aber im Gegensatz zum verhätschelten Kormoran wird diese wenigstens irgendwie reglementiert und kontrolliert (wenn auch zu wenig).
hallo,
die 300 tonnen beziehen sich nur auf die schweiz.
Außerdem habe ich nur Felchen und Barsche gerechnet, ohne Zander,Seeforellen,Saiblinge usw.
http://www.ibkf.org/uploads/media/Fangstatistik_Bodensee_Beruf_Angel_2008_01.pdf
 

NorbertF

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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Tomasz schrieb:
Ich dachte bislang immer, dass die drei heute in Europa vorkommenden Arten hier auch bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts heimisch gewesen wären. Dann aber gebietsweise ausgerottet wurden und nun wieder ihren Lebensraum zurück erobern.

Gruß

Tomasz

Da dachtest du völlig richtig.
 

Tomasz

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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Danke Norbert.
Da bin aber froh. Ich dachte schon, ich sei der Agitation von militanten Vogelschützern aufgesessen. Aber so gesehen relativieren sich eher einige Beiträge von manch Anglern.
Wobei es wohl richtigerweise Anfang des 20. Jahrhundert heißen muss, aber das ist dann in diesem Zusammenhang auch fast schon wieder egal.

Gruß

Tomasz
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Sobald die Gewässer hier wieder in einem Zustand von 1880 sind was Fischbestände und Uferverbauungen angeht ist auch der Kormoran wieder ein gern gesehener Gast.
Übrigens ist er als BRUTVOGEL längst nicht überall heimisch gewesen wo er jetzt sein Unwesen treibt.
 

kicksnare

Keschergehilfe
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Wegen 140 Arbeitsplätzen kommt das Fischvorkommen des Bodensees in Gefahr!!!!!!!!!
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Heuchler, Dampfplauderer, Ausbeuter, Bodenseenazis etc alles Spitznamen die am Bodensee geläufig für Berufsfischer sind . Mittlerweile formt sich reger Wiederstand gegen die Ausbeutung des Bodensees mit feinmaschigen Netzen. Andere Länder wie Schweden und Norwegen haben schon lange erkannt das die Orientierung an dem Anglertourismus nachhaltiger sein kann alls die Netzfischrei. Die Schweden besitzen im Vergleich zu der Schweiz ein vielfaches an der Wasserfläche, jedoch ist die in Schweden vorgebene Maschengröße bei beweglichen Netzen nicht kleiner als 60 mm. (am Bodensee 28 mm)

Weiters gibt es eine Regelung für fischreiche Angelplätze bzw Schongebiete die besagt das die Maschenweite nicht unter 100 mm sein darf.Nur diese Regelung würde unseren verbutteten Barschbestand aus der Zwickmühle bringen können.

Zu diesem Thema gibt es 1000 Meinungen warum die Bestände am Bodensee zurück gehen können.

Jedoch wird sehr wenig über die großen jährlichen Fischentnahmen der Berufsfischer gesprochen.

Überfischung am Bodensee ist ein Tabuthema welches in sämtlichen Foren im Keim erstickt wird.

schönen Gruß an alle

Ich wünsche das unsere Kinder egli,kretzter und flusbarsche nicht nur in 100% Alkohol bewundern können und das alles wegen 140 Berufsfischern in AT,CH und DE.

g

blueschild

http://www.ibkf.org/aktuelles/fangstatistiken.html
 

kicksnare

Keschergehilfe
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Überfischung bestätigt

Untersuchungen zur Ökologie der Seeforelle im Bodensee
Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf – Fischereiforschungsstelle
U. Schulz
September 1986 – Oktober 1994

Problemstellung
Bis in die 50er Jahre betrug der Ertrag von Seeforellen (Salmo trutta f. lacustris) im Bodensee im Mittel ca. 11.000 kg/a. Durch die Einführung neuer, effektiverer Fanggeräte kam es in der zweiten Hälfte der 50er Jahre zu einer kurzzeitigen Erhöhung der Erträge. Trotz massiver Besatzmaßnahmen in den See sanken danach die Anlandungen, bis 1985 der Tiefstand von 1556 kg erreicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein totaler Zusammenbruch der Seeforellenfischerei befürchtet. Durch die daraufhin ergriffenen Schonmaßnahmen pendelte sich die jährliche Fangmenge in den folgenden Jahren auf ein neues Niveau von ca. 4.000 kg/a ein.

Durch ihren Lebenszyklus und den damit verbundenen Wechsel zwischen See und Fließgewässer war die Seeforelle besonders anfällig für anthropogene Veränderungen. Die abnehmende Erreichbarkeit der Laichgebiete durch Quer- und Längsverbau der Flüsse sowie die Kolmatierung der Laichplätze in Verbindung mit zunehmenden Verschmutzungseinflüssen haben die natürliche Reproduktion der Seeforellen drastisch eingeschränkt. Auch der starke Befischungsdruck im Bodensee selbst trug zur Dezimierung der Bestände bei.

Ziel
Das Untersuchungsprojekt zur Biologie und zum Wanderverhalten der Bodensee-Seeforelle sollte den Lebenszyklus dieser Forellenform unter verschiedenen Aspekten untersuchen, den Ist-Zustand der befischbaren Seeforellenpopulation im Bodensee hinsichtlich Größenverteilung und Alterszusammensetzung beschreiben, bislang unerkannte Gefährdungspotentiale aufdecken und Förderungsmöglichkeiten des Bestandes erarbeiten.

Untersuchungsmethoden
Die Untersuchung konzentrierte sich auf folgende Problemkreise:

An drei verschiedenen Gewässern wurden durch fest installierte Fangeinrichtungen und durch Elektrofischerei die Aufenthaltszeit der Jungfische vor dem Abwandern in den See, die auslösenden Faktoren der Abwanderung, die Körperlänge beim Abwandern sowie die Abwanderungs-, Residenz- und Überlebensraten untersucht.
Für Untersuchungen des Wanderverhaltens im See wurden insgesamt 13 adulte Seeforellen mit Ultraschallsendern markiert. Durch Informationen über Schwimmaktivitäten, Schwimmtiefen, bevorzugte Seeareale und saisonale Verhaltensmuster sollten Möglichkeiten zur Entflechtung der Felchen- und Seeforellenfischerei erarbeitet werden.
Um die Belange der Angelfischerei zu berücksichtigen und weiterhin zu prüfen, ob einzelne Bestimmungen geändert werden können, wurde eine Versuchsfischerei auf Seeforellen durch 20 Angler der Uferstaaten durchgeführt.
Weiterhin wurde der Anteil der Seeforellenfänge in den verschiedenen, in der Berufsfischerei eingesetzten Fanggeräten untersucht, um, sofern möglich, Maßnahmen zur Verringerung des Fanges untermaßiger Forellen erarbeiten zu können. Zur Bearbeitung der Fragestellung wurden Erhebungen der Fischereiaufseher, der Gesamtforellenfang zweier Berufsfischer und die offiziellen Tagesfangprotokolle der baden-württembergischen Berufsfischer ausgewertet.
Anhand von Probematerial aus Angler- und Berufsfischerfängen wurde untersucht, welche Organismen von Seeforellen gefressen wurden, ob saisonale Unterschiede bezüglich der Nahrungswahl auftreten, ob Wechselwirkungen mit den Felchenbeständen des Bodensees über Prädationsverhalten oder Nahrungskonkurrenz möglich sind und ob sich das Nahrungsspektrum im Vergleich zu den historischen Daten verschoben hat.
Durch elektrische Befischungen zur Laichzeit konnte festgestellt werden, in welche Zuflüsse und in welcher Anzahl noch Seeforellen aufsteigen. Radiotelemetrische Untersuchungen an aufsteigenden Seeforellen dienten zur Ermittlung der Aufenthaltsdauer in den Zuflüssen sowie dazu, das Wanderverhalten zu verfolgen. Weiterhin wurde durch Einleitung künstlicher Duftstoffe versucht, juvenile Seeforellen olfaktorisch auf ihr Heimatgewässer zu prägen.
Die Auswertung der Schuppenproben von 243 Seeforellen aus Angler- und Berufsfischerfängen und ein Vergleich mit historischen Wachstumsdaten ermöglichten eine Überprüfung, ob sich die Wachstumsverhältnisse im Laufe der Eutrophierung des Bodensees verändert haben.
Ergebnisse
In zwei untersuchten nördlichen Bodenseezuflüssen wanderten die Jungfische im Alter von einem Jahr in den See ab, in einem Untersuchungsgewässer in Liechtenstein als Zweijährige. Der größte Teil der Jungfische wanderte im April zu Zeiten erhöhter Wasserstände ab. Es konnte kein Unterschied bezüglich des Abwander-verhaltens von See- und Bachforellen festgestellt werden. Die Ergebnisse weisen darauf hin, daß sich ein erheblicher Teil der Seeforellenpopulation des Bodensees aus abgewanderten Bachforellen rekrutiert.
Bei 7 der 10 ausgewerteten Versuche zur Wanderung adulter Seeforellen im Bodensee war die Schwimmaktivität der Fische tagsüber signifikant höher als nachts. Die Schwimmtiefe betrug im Sommer 8 – 16 m und lag damit im unteren Bereich des Epilimnions oder im oberen Bereich der Thermokline. Im Winter schwammen die Versuchsfische nahe der Oberfläche, oft nicht mehr als 10 cm unter dem Wasserspiegel. Während sich die meisten Versuchsfische im Sommer im zentralen Pelagial zwischen Langenargen, Alter Rheinmündung, Romanshorn und Friedrichshafen aufhielten, waren sie im Winter oft im Litoral bei sehr geringen Wassertiefen anzutreffen.
Während der Versuchsfischerei mit der Angel wurden 1275 Seeforellen gefangen, von denen lediglich 3,9 % das derzeit gültige Schonmaß (50 cm) erreicht oder überschritten hatten. Der räumliche Schwerpunkt der Fänge lag in der südlichen Seehälfte vor dem schweizer Ufer von Kreuzlingen bis Rohrschach. Die Untersuchung des Einflusses der Hakenform zeigt, daß bei der Verwendung von Drillingshaken die Mortalität 27,2 % betrug, bei der Verwendung eines einfachen Hakens 16,8 %.
Aus den Meldungen der Fischereiaufseher ging hervor, daß von 1329 registrierten Seeforellen 1135 (85,4 %) in Schwebsätzen, 160 (12,5 %) in Bodennetzen und 34 (2,6 %) in Trappnetzen gefangen wurden. Im Schwebsatz betrug der Anteil der untermaßigen Seeforellen 89 %, im Bodennetz 47,5 % und im Trappnetz 64,7 %. Der Vergleich der Fischereiaufsehermeldungen mit den offiziellen Fangprotokollen baden-württembergischer Berufsfischer zeigte, daß kleine Seeforellen < 300 g in der Statistik stark unterrepräsentiert sind.
Während Fische das gesamte Jahr über in ca. 50% der Mägen festgestellt wurden, schwankten die Anteile von Insekten und Zooplankton stark. Die fischfressenden Seeforellen waren im Mittel größer als die zooplankton- und insektenfressenden. Ein nennenswerter Einfluß von Seeforellen auf die Felchenbestände durch Fraßdruck auf Jungfische ist nach den vorliegenden Ergebnissen nicht zu sehen. Verglichen mit den Ergebnissen einer Untersuchung von vor mehr als einem Jahrhundert, erlangen Insekten und Zooplankton heute eine größere Bedeutung als früher.
Der Wiederfang von laichreifen Seeforellen, die als Jungfische markiert und in die Zuflüsse gesetzt wurden, ergab, daß die meisten Seeforellen (57 %) als adulte Tiere wieder in ihr Heimatgewässer zurückkehrten. Ob sich die Seeforellen bei dieser Rückwanderung auch am Gewässergeruch orientierten, ließ sich nicht eindeutig nachweisen. Markierungen laichreifer Seeforellen mit Radiosendern zeigten, daß Seeforellen nur dann weit in den Zuflüssen aufwärts wanderten, wenn die Wassertemperaturen 6 – 8 °C betrugen und gleichzeitig erhöhter Wasserabfluß vorlag.
Die Wachstumsverhältnisse der Bodensee-Seeforellen werden durch eine lineare Funktion mit dem höchsten Korrelationskoeffizienten beschrieben. Auffallend war das starke Auseinanderwachsen der Jahrgänge. So lag die Körperlänge von 3-jährigen Seeforellen zwischen 25 und 65 cm. Der Vergleich mit historischen Daten zeigt, daß die Seeforellen heute schneller als früher wachsen. Der Median der Längenhäufigkeitsverteilung des Seeforellenlaichfischbestandes liegt bei 58 cm. Diese Länge wird von einigen Fischen am Ende des 3. Lebensjahres erreicht, die meisten sind jedoch mindestens 4 Jahre alt.
Konsequenzen für die Praxis
Die Untersuchungsergebnisse haben ergeben, daß die bisherigen Konzepte für die nachhaltige Bewirtschaftung und Förderung des Seeforellenbestandes im Bodensee noch verbessert werden können. Die vorgeschlagenen begleitenden Maßnahmen zielen darauf ab, den Gesamtbestand der Seeforellen zu vergrößern, während über direkte Maßnahmen die Entnahme geregelt wird. Folgende Schlagworte können benannt werden:

Unmittelbar durchführbare Begleitmaßnahmen:

Besatzeffektivierung; Laichbefischungen; Renaturierung der Laichgebiete und Jungfischhabitate; Bau von Fischaufstiegen bei Wanderhindernissen; Management der Laichfischstämme.

Unmittelbar durchführbare direkte Maßnahmen:

Verlängerung der Winterschonzeit; Einführung von temporären oder permanenten Schutzgebieten in den Zuflußmündungen; Aufhebung der Sommerschonzeit, wenn ein Schutz der Frühaufsteiger gewährleistet ist.



Literatur:
Abschlußbericht und Dissertation, 1994
 

es0x

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Ich will mir jetzt hier nicht übertrieben viele Feinde machen, aber das mit dem Kormoran ist ein völlig falsches Bild beim Großteil der Sportfischer.
Es ist einfach die immer mehr verschwindenen Fischbestände einem 'bösen'
schwarzen Vogel zuzuschreiben. :roll:
Fangen wir wirklich soo schlecht? Wenn dann sollte man mal darüber nachdenken.
Es gab ihn schon da war die Angelei, wei wir sie heute kennen noch nicht einmal in ihren Kinderschuhen. Es gab ihn zahlreicher als heute und die Fischbestände sahen nicht wirklich schlecht aus. Durch die Schutzmaßnahmen kehrt er zurück, natürlich, aber das hat dieses Tier doch auch verdient oder? Was erwartet man bei völlig naturfremden Fischzuchten und Gewässern? Jeder kann bei solchen völlig allein darauf schließen das sie eine leichte Beute bilden. Aber ich sage mal: 'Da sind wir doch selbst schuld!' Aber was soll es, so ein praktisches Halbwissen ist schwer zu verdrängen, er ist doch praktisch, der Vogel. Einen Sündenbock haben wir schon immer für alles und jeden gesucht. Der Mensch geht davon aus alles sinnvoll kontrolieren zu müssen und vor allem zu können, aber im Ernst wo hat es uns den hin geführt?
Ich habe nichts gegen den Versuch die Bestände versuchen sinnvoll zu kontrollieren (ob man es schafft und muss ist eine andere Sache) aber Kommentare wie 'diese Schmarotzer müssen ausgerottet' lassen mich nur mit den Augen rollen. Aber es gibt ja zum Glück immer noch Kollegen die ähnlich denken. :)
Zur Berufsfischerei kann ich leider wenig sagen, was ja eigentlich das Thema war.

lg Jonas
 

Brassenspinner

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es0x schrieb:
Ich will mir jetzt hier nicht übertrieben viele Feinde machen, aber das mit dem Kormoran ist ein völlig falsches Bild beim Großteil der Sportfischer.
Es ist einfach die immer mehr verschwindenen Fischbestände einem 'bösen'
schwarzen Vogel zuzuschreiben. :roll:
Fangen wir wirklich soo schlecht? Wenn dann sollte man mal darüber nachdenken.
Es gab ihn schon da war die Angelei, wei wir sie heute kennen noch nicht einmal in ihren Kinderschuhen.
Ja, aber in China !!!
der Binnenkormoran wurde vom Adel zu Belustigung eingeführt , da sie dort gesehen hatten wie die Chinesen damit Fischen. Ohne Training wird das natürlich nichts und so haben sie die Ausgesetzt.Es war bis zur Erfindung der Grünen sogar im Naturschutzgesetzt verboten diese anzusiedeln. Dann hat der NABU den Küstenkormoran und den Chinesischen zu einer Art erklärt-ist ungefähr das selbe wenn ich Regenbogner und Bachforellen zu einer Art zählen würde.
 

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es0x schrieb:
Es gab ihn schon da war die Angelei, wei wir sie heute kennen noch nicht einmal in ihren Kinderschuhen. Es gab ihn zahlreicher als heute und die Fischbestände sahen nicht wirklich schlecht aus.

Immer der gleiche Gerhirnstuhl vom allgemein heimischen Kormoran... Ich zitier mal, wie ich es schon woanders getan habe:

"Arbon Bleiche" ist der einzige Kormoran-Knochenfund am Bodensee. Unter 42610 Tierknochen von dieser Fundstelle fand man 6 Kormoranknochen.
Insgesamt wurden bei der Untersuchung der Knochenfunde unseres Raumes im Zeitraum von 8500v.Chr. bis 1500n. Chr. bei ca.1500000 Tierknochen nur 31 Kormoranknochen gefunden.

- ein klarer Beweis für das Vorkommen eines gänsegroßen Koloniebrüters in Süddeutschland ;-)

Selbst Schwarzstorchknochen sind in den Fundstätten bedeutend häufiger.
Sollten es doch nur vereinzelte Durchzügler gewesen sein?

- schreiben wir doch einfach „häufig“ davor, das ist keine definierte Zahl, da kann uns keiner ;-)

Wie ich vorher schon sagte: DREIST!"


Der Nabu hält hier eine Lüge aufrecht. für dessen Konnsequenzschäden sie eigentlich zur Kasse gebeten werden müssen. DREIST ist hier das richtige Wort. Oder anders: Rassismus.
 

JimmyEight

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Das ist ja wieder eine Rechnung zum Haare raufen... Die Hälfte eine Fischgewichtes ist also Filet? Soso!
Und welche Kosten stehen den 60000CHF gegenüber? 1/6 dürfte ja allein schon an Arbeitskosten drauf gehen, um die Fische derart ergiebig zu filetieren. Und dann kommen erst die wirklichen Kosten. Achja und vom Bruttoverkaufspreis sollte man noch die entsprechende Umsatzsteuer abziehen. Und dann natürlich die Einkunftssteuern des Fischers. Naja und Krankenversichert ist der ein oder andere evtl. auch. Hier oben im Norden geht sogar das Gerücht, dass Einige sogar Angestellte haben - auch die wollen den ein oder anderen Cent/Rappen haben. Hum, fahren die Fischer evtl. mit einem Boot zum Fischen? Gibts auch nicht gratis! Manche unterhalten sogar Lokalitäten um den Fisch abzusetzen?! Gibts ja gar nicht!

Nein, also was teilweise bei Berufsfischern abgeht, ist sicher in keiner Weise zu befürworten - aber deine Rechnung ist leider völliger Quatsch, bzw. vor Allem aus dieser "Berechnung" auf "Bereicherung" zu schließen.
 

Wolf

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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Ich habe sehr großen Respekt davor, wenn man sich seine mühsam aufgebauten Vorurteile nicht durch Sachargumente kaputt machen lässt. Der Kormoran ist schwarz - also muss er doch böse sein. Der Kormoran war hier ja auch nie heimisch, guckt Euch doch die Knochenfunde aus der Zeit um Christi Geburt an. Nur drei Stück, gerade mal ein Kormoranschenkel. Das beweißt ja wohl nur, dass hier maximal Kormoranschenkel gelebt haben können. Und zwar als Einzelexemplare. Und nur auf der Durchreise (muss eine lange Reise gewesen sein, so mit nur einem Bein und ohne Flügel...) So sieht's doch mal aus!

Und der nächste, der es wagt, den Kormoran hier fälschlicherweise nicht als durch und durch hinterhältigen, durchtriebenen und abgrundtief bösen Chinaimport zu bezeichen, der wird mit Brassenstippen nicht unter 5 Jahren bestraft!

Der Kormoran ist in nicht wenigen Regionen tatsächlich nicht heimisch, in erster Linie in den natürlicherweise praktisch seenfreien Mittelgebirgen. Heute wird er dort im Sommerhalbjahr an den Talsperren glücklich, im Winter frieren die ihm unter dem Hintern zu und er weicht auf die Mittelgebirgsflüsse aus. Und die geben das eben nicht mal ansatzweise her. Ja, dort ist der Vogel mindestens fragwürdig wenn nicht sogar fehl am Platz.

Im norddeutschen Flachland und auch an den großen natürlichen Seen im Süden sieht das aber einfach anders aus. Und den Bodensee kann man ohne übermäßig schlechtes Gewissen schon als einen der größeren Teiche bezeichnen.

Oder vereinfacht gesagt: differenziert betrachten kann helfen, überfordert manch einen vielleicht aber auch.

Was die Berufs- und Nebenerwerbsfischer betrifft, verhält es sich hinischtlich einer differenzierten Betrachtung letztlich ähnlich. Wobei mir aber auch hier die Knochenfundlage viel zu lückenhaft erscheint, um darauf eine Entscheidung darüber zu treffen, ob die nun heimisch waren oder nicht. So wurden wesentlich mehr Schwarzstorchknochen als Nebenerwerbsfischerknochen gefunden. Was also die Frage aufwirft, ob die Nebenerwerbsfischer nicht doch nur auf der Durchreise waren...

Meine ganz persönliche Erfahrung ist, dass zu viele Berufsfischer auf einem Gewässer einen negativen Prozess lostreten. Meist reichen dazu schon zwei Fischer. Auf einem Gewässer wie dem Bodensee wird die Schwelle sicherlich eher im zweistelligen Bereich liegen. 150 Fischer hingegen erscheint mir auf den ersten Blick aber doch sehr viel. Ganz subjektiv kann ich den Ärger und vor allem den Frust über eine mögliche Verringerung der Maschenweiten vollkommen verstehen. Und es ist doch vollkommen in Ordnung, sich darüber mal Luft zu machen.

Grüße,

Wolf
 

Wolf

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Re: Renken/BARSCH Ausrottung am Bodensee durch Berufsfische

Noch mal ein Nachtrag, weil sich da jemand mit einer Frage beschäftigt hat, die ich mir auch schon häufig gestellt habe:

http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/Braunau_5_0165-0174.pdf

Das ist natürlich auch erstmal nur eine Theorie. Aber Ergebnisse auch mal zu hinterfragen, finde ich sehr symphatisch.
 

es0x

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Ich habe auch noch mal etwas hinzuzufügen bzgl. des Kornorans, vlt. sind dem ein oder anderen Quellen wie die Geo sympathischer.
http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/53298.html?p=2

Oder auch diese Quelle: http://www.vfg-bw.org/seite295.htm
Es wird zwar auch hier wieder von den 20% Nahrungsbedarf gesprochen allerdings möchte ich in diesem Zusammenhang noch einmal auf die von Wolf ausgegrabene Untersuchung verweisen welche dazu interessante Ansätze liefert.
 

kicksnare

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JimmyEight schrieb:
Das ist ja wieder eine Rechnung zum Haare raufen... Die Hälfte eine Fischgewichtes ist also Filet? Soso!
Und welche Kosten stehen den 60000CHF gegenüber? 1/6 dürfte ja allein schon an Arbeitskosten drauf gehen, um die Fische derart ergiebig zu filetieren. Und dann kommen erst die wirklichen Kosten. Achja und vom Bruttoverkaufspreis sollte man noch die entsprechende Umsatzsteuer abziehen. Und dann natürlich die Einkunftssteuern des Fischers. Naja und Krankenversichert ist der ein oder andere evtl. auch. Hier oben im Norden geht sogar das Gerücht, dass Einige sogar Angestellte haben - auch die wollen den ein oder anderen Cent/Rappen haben. Hum, fahren die Fischer evtl. mit einem Boot zum Fischen? Gibts auch nicht gratis! Manche unterhalten sogar Lokalitäten um den Fisch abzusetzen?! Gibts ja gar nicht!

Nein, also was teilweise bei Berufsfischern abgeht, ist sicher in keiner Weise zu befürworten - aber deine Rechnung ist leider völliger Quatsch,
bzw. vor Allem aus dieser "Berechnung" auf "Bereicherung" zu schließen.


stimmt leider die berechnung ist wohl unreflektiert zustande gekommen .werde dies ausbessern.
 

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