Re: Abgefischt! Kormorane und Fischotter im Jagdfieber

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barschheini

Gummipapst
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Quelle: https://www.arte.tv/de/videos/071436-010-A/re-abgefischt/


30 Min.
Verfügbar von 16.02.2018 bis 18.03.2018
Live verfügbar: Ja
Nächste Ausstrahlung : Montag, 19. Februar um 12:15


Magere Zeiten für Deutschlands Binnenfischer: beim Abfischen am Ende des Sommers bleiben immer mehr Teiche leer. Der Grund: Kormorane und Fischotter plündern die Bestände - ungehindert, denn beide Spezies stehen unter strengem Naturschutz. Eine existenzbedrohende Situation für Fisch und Fischer.


Sie fressen über Nacht ganze Fischteiche leer: Kormorane und Fischotter. Seitdem beide Spezies unter Naturschutz stehen, ist die ostdeutsche Seenlandschaft zu ihrem bevorzugten Lebensraum geworden. Doch während sich die Naturschützer über die wachsenden Populationen freuen und weitere Maßnahmen zu ihrem Schutz ergreifen, ist die Situation für Fisch und Fischer existenzbedrohend. Immer mehr Fischer in der Lausitz und Mecklenburg-Vorpommern geben ihre Teiche auf. „Re:“ zeigt ihren mühsamen Kampf gegen die tierischen Räuber - und die Mühlen der Bürokratie.
 

Preuße

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die Teichwirte sind echt nicht zu bereuen, echt traurig, das da zum Teil Existenzen zerstört werden durch die Tiere.
Besonders das Massenaufkommen von Kormoranen ist mir ein Dorn im Auge, ein großer Trupp hat definitiv das Potenzial dazu, ein Gewässer aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Meiner Meinung nach sollte in der Politik jetzt so langsam mal gehandelt werden, aber auf uns Angler hört ja niemand;)
 

Rudse

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Sehr gute Reportage, wurde erstmals schon Ende November 2017 ausgestrahlt.
Danke an arte für diesen Film!:emoji_thumbsup:
 
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Wie ich in den letzten Tagen mitbekommen habe, hat man in MV und Thüringen nun angefangen den Kormoran zu bejagen. Jedenfalls sind auf den Profilen von Jan Pusch und dem Thüringer Verband erlegte Kormorane ins soziale Netzwerk gestreut worden.
Man muss die Vögel ja nicht ausrotten (wie von einigen gefordert) aber eine Regulierung bzw Abschussplan würde ich befürworten
 

Klausi

Barsch Vader
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Ich denke mal, es hat niemand etwas gegen den Kormoran und den Otter an sich. Die Frage ist doch wohl eher die Verhältnismäßigkeit. Wir leben seit der letzten Eiszeit in einer seit 12.000 Jahren vom Menschen gestalteten und veränderten Kulturlandschaft. Da kann man doch nicht einfach eine Spezies, die am Ende einer Nahrungskette steht, ohne Rücksicht auf Verluste unter Vollschutz stellen. - Doch das geht, weil die Politik nicht von denen bestimmt wird, die fachlich Ahnung haben, sondern von denen, die laut Parteibuch dran sind... Jeder kann sich halt nur soviel herausnehmen, wie ihm gestattet wird. Und wir Angler könnten gemeinsam so stark sein, wenn nicht das alte Wort "Teile und herrsche" bei uns den besten Nährboden hätte. Da wird gestritten über C&R, Stipper gegen Spinnfischer, Karpfen-gegen Wallerangler, Ufer- gegen Bootsangler, uswusf.... Da gibt es in diesem kleinen Land 16 verschiedene Fischereigesetze mitden unterschiedlichsten Regelungen... Ich stehe an einem Ufer der Havel bzw. des Kanals und darf zB. Spinnfischen, 50 m. gegenüber muß der Berliner sein Tackle bis zum 1. Mai im Schrank stehen lassen - ich frage mich nicht, ob das normal ist, ich bin der Überzeugung, daß es so gewollt ist. Eine geeinigte Anglerschaft unter einer starken einigen Führung wäre auf Anhieb von der Mitgliederzahl her die stärkste Partei im Lande.... Davor scheint man eine Riesenangst zu haben.
 
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Dieses Land könnte mittlerweile auch ein dressierter Mops regieren. Vermutlich würde das nicht mal jemanden auffallen...

Noch ein bißchen krasser hat es der tschechische Präsident Milos Zeman ausgedrückt :
Zitat :
Falls Sie in einem Land leben, in den Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
Zitat Ende
 

Holländer

Echo-Orakel
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Auch hier am Niederrhein und in NL herscht das selbe Problem zumindes bei dem Kormoran.
gruss Holländeraalscholver_eet_snoekbaars.jpg kormoran.jpg 20170108_135857.jpg
 

Machete

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Die Kormorane sind derzeit ganz einfach massive Schädlinge und eine Bedrohung für alle Gewässer, Teichwirtschaften und das davon abhängige Ökosystem. Zumindest in der völlig aus den Fugen geratenen Populationshöhe und dem flächendeckenden Vorkommen. Auch zu besten Zeiten gab es den Kormoran nicht in ganz Deutschland verteilt, sondern nur in wenigen Gebieten, entgegen den Verlautbarungen "grüner Umweltschützer" und selbsternannter "Tierschützer".
Durch die irren "Schutzgesetze" und einer verantwortungslose Politik von ideologisierten Schwachköpfen sind schon viele Gewässer massiv geschädigt oder stehen kurz vor dem Kollaps. Die Schäden sind zum Teil wirklich schon irreparabel. Da noch von Tierschutz, Nachhaltigkeit und Ökologie zu faseln, ist schon reichlich grotesk.
 

Lenny

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... Auch zu besten Zeiten gab es den Kormoran nicht in ganz Deutschland verteilt, sondern nur in wenigen Gebieten ...

Das ist ein springender Punkt. Der Kormoran profitiert von der menschlichen "Kultivierung" des Wassers. Sämtliches
Handeln, welches den Gewässern Struktur entzieht wie Begradigung/ Verbau, Bereinigung des Abflussquerschnitts
(meist Entfernung Ufergehölze und Totholz), Graskarpfenbesatz zur Krautbekämpfung, etc. serviert die Fische auf
dem Silbertablett.

Ein Kormoran-Management ist in unserem europaweitem Falle vergleichbar mit einer Schmerztablette bei einem Beinbruch. Unumgänglich, löst aber nicht das Problem an sich.
Wir brauchen auf lange Sicht die Operation, sprich dass die Natur mehr Platz zur eigenen Entwicklung bekommt und
die vom Menschen geschaffen Eingrenzungen rückgebaut werden.
Dann managen sich alle Arten von alleine und der Kormoran kann seine eigentliche Aufgabe
erfüllen: kranke und schwache Fische fressen, denn die fitten Individuen können bei der Gefahr schnell in passende
Strukturen flüchten. Damit bleiben nur die besten Gene im Rennen und eine gesunde Population entsteht,
so wohl unter wie auch über Wasser.

Von einer Natur mit Raum zum Leben profitieren alle und das ist unser Anknüpfpunkt zu alle anderen Naturschützern. Genauso wie bei uns Anglern gibt es auch da welche, die ihr "Handwerk" und die
Zusammenhänge noch nicht richtig verstehen und mit falschem Aktionismus ans Werk gehen.
Die Pflicht der Wissenden ist es, Wissen weiterzugeben, alle zu einigen und die Gesellschaft ins Boot zu holen, denn
wenn wir die Natur der Wirtschaft / Politik-Kombination überlassen, ist sie schnell auf dem
absteigenden Ast bzw. im Stickoxid-Abgasstrahl...
 

Machete

BA Guru
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@Lenny

Durch das künstlich erzeugte, massive Ungleichgewicht, ist es aber zuerst unumgänglich, die Kormoranbestände extrem zu reduzieren und die Bestände jahrelang auch streng zu kontrollieren. Dafür müssen die Vögel als akute Sofortmaßnahme zunächst massiv bejagt und die Gelege gegen Attrappen ausgetauscht werden. Solche Maßnahmen müssen auch jahrelang strikt durchgezogen werden, sonst kompensieren die Vögel schnell die Verluste. Dafür muss man halt auch das Geld und den ernsthaften politischen Willen aufbringen. Die Fischerei und auch die Jagdverbände, müssen da politisch viel mehr Druck aufbauen.

Die Gewässer müssen aber erst mal wieder durchatmen und sich regenerieren können, bevor an an Deine vielen und richtigen Ansatzpunkte zu denken ist. Es ist eigentlich schon längst 5 nach 12.
 
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Preuße

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Falls Sie in einem Land leben, in den Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
Danke für das Zitat @schlotterschätt, kannte ich noch nicht, da trifft Herr Zemann den Nagel auf den Kopf, finde ich.

@Holländer
Danke für die Bilder, echt schockierend was die schwarzen Teufel alles runterschlucken (wollen)... Da haben die meisten Gewässer nicht lange was entgegenzusetzen, aber wenn das Gewässer leer ist geht es ja zum Nächsten Gewässer, echt traurig...

Meiner Meinung nach sollten sich die Angler man organisieren und das Brüten der Kormorane zu stören, bzw. zu unterbrechen. Dürfte eigentlich recht effektiv sein.
 

barschheini

Gummipapst
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moins
schön, dass es im thema weitergeht.:)
mit den kormoranen dürfte ja nun inzwischen jeder eingesehen haben, dass hier was mächtig schief läuft.
im film war jedoch noch vom fischotter die rede.

viele wissen gar nicht, dass es davon jede menge, auch hier in brandenburg, an beinahe jedem gewässer gibt und so niedlich die vielleicht sein mögen, die haben auch einen gesegneten appetit.
es ist so ähnlich wie anfangs beim kormoran oder jetzt aktuell mit dem wolf.
die ersten sind immer willkommen, es ist neu, man kennt es nicht und hat ersteinmal nichts dagegen und man freut sich evtl. sogar, bis die sache aus dem ruder läuft und niemand will dann die zeche zahlen oder man sagt uns, dass wir uns damit abzufinden haben, basta!
beim wolf gibt es ja wenigstens entschädigungen für alle gerissenen kühe, schafe usw...sofern man ein beweisfoto des zerfleischten opfers vorlegen kann.
auf soner viehweide ist das auch nicht so ohne weiteres unter den teppich zu kehren, aber was passiert am wasser mit dem teuren fischbesatz?
nur wenige kriegen das überhaupt mit, wer ersetzt das?

diese aufnahmen habe ich unweit der salmonidenstrecke in nur einer einzigen nacht gemacht, wenn man sich das mal übers jahr ausrechnet was da so zusammen kommt...
 
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