wurmfaengt
Forellen-Zoologe
Grüße in die Runde!
Ich will und muss mich mal outen
Alles fing voriges Jahr im Dezember mit meiner bestandenen Fischereischeinprüfung an. Von Anfang an war der Plan, den Raubfischen - besonders den Hechten - mit der Spinnrute nachzustellen. Also gings direkt nach bestandener Prüfung los zum Angelladen und ich besorgte mir Rute, Rolle, Schnur und einen(!) Wobbler von Spro. Wobbler deswegen, weil ich noch aus Zeiten als ich mit Papa angeln war (Jungendfischereischein) wusste, dass man mit Wobblern gut fängt und ich die damals lieber mochte, als Blechköder. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich NULL Ahnung, was für perverse Ausmaße der Markt für Kunstköder bietet und vielleicht das wichtigste - ich hatte noch nicht einen einzigen Angelkanal bei Youtube, Facebook, Instagram, etc. abonniert - war socialmediatechnisch also völlige Jungfrau.
Ich bin dann also los gezogen an das erstbeste Angelgewässer hier in meiner Nähe und bereits nach 2 Stunden konnte ich einen 66er Hecht verhaften. Wie geil, die Freude war riesig und ich dachte mir, wenn das so schnell geht - und gleich beim ersten Mal - müssen das gute Köder sein und dann brauche ich davon noch mehr. Kann ja mal verloren gehen und dann gibts den nicht mehr. So oder so ähnlich waren die Gedanken damals. Also habe ich mir noch ein paar mehr davon bestellt, natürlich gleich noch andere Farben und Größen dazu.
Einige Zeit später war ich mit meiner nun schon etwas gewachsenen Ködersammlung an einem neuen Gewässer. Ganz naiv packte ich meinen vermeintlichen Superköder aus und fing - nichts. Genau wie am nächsten und auch am übernächsten Tag an diesem Gewässer. Allerdings lernte ich einen anderen Angler kennen, der mit Twitchbaits angelte und an dem Tag bereits zwei Bisse sowie einen Hecht gefangen hatte. Wieder zuhause angekommen, googelte ich gleich danach, bestellte mir diese Twitchbaits und zog dann damit los und tatsächlich hatte ich zumindest den alleresten Biss in diesem Gewässer mit genau diesem Köder. Und auch wenn der Fisch nicht hängen blieb, war ich jetzt felsenfest davon überzeugt, dass ich auch noch ein paar mehr von diesen Twitchbaits brauche, weil die Wobbler ja offenbar nicht überall gleich funktionieren. Also landeten die nächsten Größen und Farben an Twitchbaits im Warenkorb und letztendlich bei mir in der Köderbox.
Solche Situationen wiederholten sich die nächsten Wochen in regelmäßigen Abständen. Da ich wirklich sehr oft am Wasser war, kamen auch sehr schnell immer neue Ideen und Inspiration hinzu, welche Köder ich noch brauchen könnte. Mal waren es Gummifische, auf die gefangen wurde und denen ich dann verfallen war, mal waren es Crankbaits, dann Swimbaits, dann Twister, usw. Immer wieder fing der vorherige Köder nichts, der neue dafür lief super. Das es daran lag, dass ich einfach viel länger mit dem neuen Köder fischte, weil der alte mein Vertrauen verloren hatte wurde mir erst viel später klar. Und als dann die Schonzeit begann und ich die Youtube, Instagram und Facebook-Kanäle entdeckte, eskalierte es völlig. Es verging kaum ein Tag, an dem kein Paket im Büro eintraf mit irgendwelchen neuen "Gamechanger" Ködern, welche in den Videos als unschlagbar und mit blumigen Erklärungen über das Farbsehen der Fische, dem Seitenlinienorgan und den erzeugten Druckwellen als DIE sichere Bank angepriesen wurden. Gummischwanz, Hybrid, Firetiger, Motoroil, Flureszierend, leicht und schwer, groß und klein. Die zweite und dann auch die dritte und vierte Box musste angeschafft werden, um das Zeug alles irgendwie unterbringen zu können. Zalt, Zam, Zeck, Hybridia, Bassday, Spinmad, Salmo, Ondex, DAM, Effzett, Savage Gear, Relax, bliblablubbb. Nicht zu vergessen dieses ganze Japan Tackle - es nahm einfach kein Ende mehr, ich war wie im Wahn. Ich hab dann sogar schon angefangen in eine Packstation zu bestellen, damit mich die Kollegen nicht schief anguckten, wenn wieder fünf Pakete nur für mich ankamen. Mir wurde dann sogar verboten, die büroeigene Papiertonne weiter zu nutzen, da diese fast ausschließlich mit leeren Pappkartons vollgestopft war, auf denen Klebeband von Tackledeals, Stollwerck, Askari, etc. drauf klebte. Es war also sehr auffällig, von wem das ganze Altpapier stammen musste
Selbst meine selbst gesteckten finanziellen Grenzen vielen sehr schnell in sich zusammen. Am Anfang nahm ich mir noch vor, pro Köder maximal 10 Euro auszugeben. Ganz schnell verschob sich diese Grenze dann aber auf 20 Euro und als dann das Japantackle dazu kam, brachen irgendwie alle Ziele vollends und auf nimmerwiedersehen in sich zusammen 
Tja - und dann kam endlich der Tag der Tage: Das heißersehnte Schonzeitende. Es war der 1. Mai und ich zog endlich wieder los mit meinen diesmal bis über alle Fächer gefüllten Boxen. Wochenlang habe ich mich in Gedanken gesehen, wie ich an diesem Tag am Wasser stehe und einen Meter nach dem anderen raus holen werde. Eben ganz so wie es in den vielen Stunden Youtube-Material vorher vorgemacht wurde mit diesen Hechtmagnet-Ködern, bei denen einfach alles passt. Farbe, Druckwellen, Dekor, Laufverhalten und weiß der Kuckuck. Koch, Wilde, Beyer, Domeyer und wie sie alle heißen - die haben doch gesagt, DAS EINE DING das knallt!
Aber nur um mich selbst zu bestätigen, dass ich alles richtig gemacht habe, montierte ich zunächst wieder den kleinen Spro Wobbler vom Anfang. Ich glaube, ich wollte nur erleben, wie ich damit zunächst nichts fangen werde um dann, beim Umstieg auf einen der Socialmedia-Superköder, plötzlich einen Biss nach dem anderen zu haben. Es war mein persönliches Glück, dass ich solche Gedankengänge hatte. Denn es hat keine zwei Würfe gedauert, und ich konnte meinen ersten Hecht an diesem Tag landen. Mit dem Spro. Dem ersten jemals von mir selbst gekauften Köder.
Ich fischte also den ganzen Tag weiter mit genau diesen einem Wobbler (er hatte ja bereits Fisch gebracht) und ich konnte an diesem 1. Mai noch drei weitere Hechte landen. Selbst am Tag danach lief der Wobbler an einem völlig anderen Gewässer super und brachte Bisse und Fische und ich glaube, das muss dann auch der Tag gewesen sein, an dem mir klar wurde, dass ich in den letzten Monaten ein kleines Vermögen ausgegeben habe für eine Sache, die ich überhaupt nicht richtig verstanden habe. Ich dachte plötzlich darüber nach, dass der Köder an sich vielleicht nur eine ganz kleine Rolle spielt. Das hier der Zufall, das Vorhandensein von Fisch, das Wetter, die Tages- und Jahreszeit, gute Gewässerkenntnisse, die Köderführung und meinetwegen sogar der Luftdruck einen ebenso, wenn nicht sogar einen noch viel größeren Einfluss auf den Fangerfolg haben. Das es am Ende fast schon egal ist, was ich dem Hecht vors Maul werfe - wenn er Bock hat, beißt er auch. Es war irgendwie mein Glück, dass ich den Spro als ersten aufgezogen hatte. Wenn ich mit einem der neuen Köder gefangen hätte, ich weiß nicht ob ich dann so ins Grübeln gekommen wäre. Vermutlich hätte es mich ganz im Gegenteil dann restlos davon überzeugt, dass man einfach diesen ganzen neuen Kram braucht, um zu fangen.
Tja und nun sitze ich hier auf Koffern voll mit Ködern, habe verdammt viel Geld ausgegeben und wollte einfach mal fragen, ob es anderen hier ähnlich ergangen ist oder gerade noch ergeht. Vor allem die, die wie ich ganz am Anfang stehen und noch so dermaßen leicht zu verführen sind
Und ob man das jetzt als "Charakterschwäche" bezeichnen kann oder ob ich einfach nur Opfer einer riesengroßen bunten Maschine geworden bin, die mich mit viel Lametta und Feuerwerk einfach mal überollt hat. Der Köder muss dem Angler schmecken, nicht dem Fisch - das könnte man denken, wenn ich mir das Marketing der einen oder anderen Firma so anschaue. Sollte es nicht eigentlich anders herum sein?
Ich kann für mich jedenfalls sagen, dass ich es wirklich maßlos übertrieben und für meine Köder mittlerweile ein vielfaches von dem ausgegeben habe, was anfangs mal meine Spinnrute samt Rolle und Schnur und mein Angelschein plus alle Erlaubnisscheine zusammen gekostet haben. Abgesehen vom Geld frage ich mich dann auch ganz oft, ob ich mir nicht sogar bisschen den Spaß an dieser Art der Angelei genommen habe, weil ich jetzt gar nichts mehr habe, was ich gern mal an Ködern noch ausprobieren möchte in der Zukunft und worauf ich mich freuen kann. Gefühlt habe ich so ziemlich alles da, was irgendwie mal irgendwo auch nur kurz erwähnt wurde.
Das erschreckende ist, ich hätte bis vor kurzem nie von mir behauptet, schnell einer Werbung oder einem tollen buntem Marketing mit viel Blingbling verfallen zu können - beim Spinnfischen hat es mich aber echt voll erwischt. Ich bin heilfroh, dass sich jetzt langsam so etwas wie Einsicht und Reflektion über mein Verhalten einstellt
Anfang dieser Woche bin ich mit Absicht mal nur mit einem Mepps Aglia los gezogen und was soll ich sagen - wenn man dran bleibt und konzentriert durch fischt, fängt man offenbar auch. Ich konnte zwei schöne Hechte um die 60 landen. Nur mit dem Mepps, der mich was um die 6 Euro gekostet hat.
Wie geht ihr mit dieser ständigen Flut an neuen Produkten und Ködern um? Interessiert euch das überhaupt noch? Schaut ihr Youtube Kanäle um euch über sowas zu informieren? Lest ihr diese ganzen Berichte von irgendwelchen Leuten, die gerade DEN Gummifisch schlechthin auf den Markt gebracht haben wollen. Wechselt ihr ständig am Wasser hin und her? Kommt ihr oft in Versuchung, für Schneidertage den falschen Köder verantwortlich zu machen? Seid ihr auch so schwach? Haut mal raus
Viele Grüße
Wurm
Ich will und muss mich mal outen
Alles fing voriges Jahr im Dezember mit meiner bestandenen Fischereischeinprüfung an. Von Anfang an war der Plan, den Raubfischen - besonders den Hechten - mit der Spinnrute nachzustellen. Also gings direkt nach bestandener Prüfung los zum Angelladen und ich besorgte mir Rute, Rolle, Schnur und einen(!) Wobbler von Spro. Wobbler deswegen, weil ich noch aus Zeiten als ich mit Papa angeln war (Jungendfischereischein) wusste, dass man mit Wobblern gut fängt und ich die damals lieber mochte, als Blechköder. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich NULL Ahnung, was für perverse Ausmaße der Markt für Kunstköder bietet und vielleicht das wichtigste - ich hatte noch nicht einen einzigen Angelkanal bei Youtube, Facebook, Instagram, etc. abonniert - war socialmediatechnisch also völlige Jungfrau.
Ich bin dann also los gezogen an das erstbeste Angelgewässer hier in meiner Nähe und bereits nach 2 Stunden konnte ich einen 66er Hecht verhaften. Wie geil, die Freude war riesig und ich dachte mir, wenn das so schnell geht - und gleich beim ersten Mal - müssen das gute Köder sein und dann brauche ich davon noch mehr. Kann ja mal verloren gehen und dann gibts den nicht mehr. So oder so ähnlich waren die Gedanken damals. Also habe ich mir noch ein paar mehr davon bestellt, natürlich gleich noch andere Farben und Größen dazu.
Einige Zeit später war ich mit meiner nun schon etwas gewachsenen Ködersammlung an einem neuen Gewässer. Ganz naiv packte ich meinen vermeintlichen Superköder aus und fing - nichts. Genau wie am nächsten und auch am übernächsten Tag an diesem Gewässer. Allerdings lernte ich einen anderen Angler kennen, der mit Twitchbaits angelte und an dem Tag bereits zwei Bisse sowie einen Hecht gefangen hatte. Wieder zuhause angekommen, googelte ich gleich danach, bestellte mir diese Twitchbaits und zog dann damit los und tatsächlich hatte ich zumindest den alleresten Biss in diesem Gewässer mit genau diesem Köder. Und auch wenn der Fisch nicht hängen blieb, war ich jetzt felsenfest davon überzeugt, dass ich auch noch ein paar mehr von diesen Twitchbaits brauche, weil die Wobbler ja offenbar nicht überall gleich funktionieren. Also landeten die nächsten Größen und Farben an Twitchbaits im Warenkorb und letztendlich bei mir in der Köderbox.
Solche Situationen wiederholten sich die nächsten Wochen in regelmäßigen Abständen. Da ich wirklich sehr oft am Wasser war, kamen auch sehr schnell immer neue Ideen und Inspiration hinzu, welche Köder ich noch brauchen könnte. Mal waren es Gummifische, auf die gefangen wurde und denen ich dann verfallen war, mal waren es Crankbaits, dann Swimbaits, dann Twister, usw. Immer wieder fing der vorherige Köder nichts, der neue dafür lief super. Das es daran lag, dass ich einfach viel länger mit dem neuen Köder fischte, weil der alte mein Vertrauen verloren hatte wurde mir erst viel später klar. Und als dann die Schonzeit begann und ich die Youtube, Instagram und Facebook-Kanäle entdeckte, eskalierte es völlig. Es verging kaum ein Tag, an dem kein Paket im Büro eintraf mit irgendwelchen neuen "Gamechanger" Ködern, welche in den Videos als unschlagbar und mit blumigen Erklärungen über das Farbsehen der Fische, dem Seitenlinienorgan und den erzeugten Druckwellen als DIE sichere Bank angepriesen wurden. Gummischwanz, Hybrid, Firetiger, Motoroil, Flureszierend, leicht und schwer, groß und klein. Die zweite und dann auch die dritte und vierte Box musste angeschafft werden, um das Zeug alles irgendwie unterbringen zu können. Zalt, Zam, Zeck, Hybridia, Bassday, Spinmad, Salmo, Ondex, DAM, Effzett, Savage Gear, Relax, bliblablubbb. Nicht zu vergessen dieses ganze Japan Tackle - es nahm einfach kein Ende mehr, ich war wie im Wahn. Ich hab dann sogar schon angefangen in eine Packstation zu bestellen, damit mich die Kollegen nicht schief anguckten, wenn wieder fünf Pakete nur für mich ankamen. Mir wurde dann sogar verboten, die büroeigene Papiertonne weiter zu nutzen, da diese fast ausschließlich mit leeren Pappkartons vollgestopft war, auf denen Klebeband von Tackledeals, Stollwerck, Askari, etc. drauf klebte. Es war also sehr auffällig, von wem das ganze Altpapier stammen musste
Tja - und dann kam endlich der Tag der Tage: Das heißersehnte Schonzeitende. Es war der 1. Mai und ich zog endlich wieder los mit meinen diesmal bis über alle Fächer gefüllten Boxen. Wochenlang habe ich mich in Gedanken gesehen, wie ich an diesem Tag am Wasser stehe und einen Meter nach dem anderen raus holen werde. Eben ganz so wie es in den vielen Stunden Youtube-Material vorher vorgemacht wurde mit diesen Hechtmagnet-Ködern, bei denen einfach alles passt. Farbe, Druckwellen, Dekor, Laufverhalten und weiß der Kuckuck. Koch, Wilde, Beyer, Domeyer und wie sie alle heißen - die haben doch gesagt, DAS EINE DING das knallt!
Aber nur um mich selbst zu bestätigen, dass ich alles richtig gemacht habe, montierte ich zunächst wieder den kleinen Spro Wobbler vom Anfang. Ich glaube, ich wollte nur erleben, wie ich damit zunächst nichts fangen werde um dann, beim Umstieg auf einen der Socialmedia-Superköder, plötzlich einen Biss nach dem anderen zu haben. Es war mein persönliches Glück, dass ich solche Gedankengänge hatte. Denn es hat keine zwei Würfe gedauert, und ich konnte meinen ersten Hecht an diesem Tag landen. Mit dem Spro. Dem ersten jemals von mir selbst gekauften Köder.
Ich fischte also den ganzen Tag weiter mit genau diesen einem Wobbler (er hatte ja bereits Fisch gebracht) und ich konnte an diesem 1. Mai noch drei weitere Hechte landen. Selbst am Tag danach lief der Wobbler an einem völlig anderen Gewässer super und brachte Bisse und Fische und ich glaube, das muss dann auch der Tag gewesen sein, an dem mir klar wurde, dass ich in den letzten Monaten ein kleines Vermögen ausgegeben habe für eine Sache, die ich überhaupt nicht richtig verstanden habe. Ich dachte plötzlich darüber nach, dass der Köder an sich vielleicht nur eine ganz kleine Rolle spielt. Das hier der Zufall, das Vorhandensein von Fisch, das Wetter, die Tages- und Jahreszeit, gute Gewässerkenntnisse, die Köderführung und meinetwegen sogar der Luftdruck einen ebenso, wenn nicht sogar einen noch viel größeren Einfluss auf den Fangerfolg haben. Das es am Ende fast schon egal ist, was ich dem Hecht vors Maul werfe - wenn er Bock hat, beißt er auch. Es war irgendwie mein Glück, dass ich den Spro als ersten aufgezogen hatte. Wenn ich mit einem der neuen Köder gefangen hätte, ich weiß nicht ob ich dann so ins Grübeln gekommen wäre. Vermutlich hätte es mich ganz im Gegenteil dann restlos davon überzeugt, dass man einfach diesen ganzen neuen Kram braucht, um zu fangen.
Tja und nun sitze ich hier auf Koffern voll mit Ködern, habe verdammt viel Geld ausgegeben und wollte einfach mal fragen, ob es anderen hier ähnlich ergangen ist oder gerade noch ergeht. Vor allem die, die wie ich ganz am Anfang stehen und noch so dermaßen leicht zu verführen sind
Ich kann für mich jedenfalls sagen, dass ich es wirklich maßlos übertrieben und für meine Köder mittlerweile ein vielfaches von dem ausgegeben habe, was anfangs mal meine Spinnrute samt Rolle und Schnur und mein Angelschein plus alle Erlaubnisscheine zusammen gekostet haben. Abgesehen vom Geld frage ich mich dann auch ganz oft, ob ich mir nicht sogar bisschen den Spaß an dieser Art der Angelei genommen habe, weil ich jetzt gar nichts mehr habe, was ich gern mal an Ködern noch ausprobieren möchte in der Zukunft und worauf ich mich freuen kann. Gefühlt habe ich so ziemlich alles da, was irgendwie mal irgendwo auch nur kurz erwähnt wurde.
Das erschreckende ist, ich hätte bis vor kurzem nie von mir behauptet, schnell einer Werbung oder einem tollen buntem Marketing mit viel Blingbling verfallen zu können - beim Spinnfischen hat es mich aber echt voll erwischt. Ich bin heilfroh, dass sich jetzt langsam so etwas wie Einsicht und Reflektion über mein Verhalten einstellt
Anfang dieser Woche bin ich mit Absicht mal nur mit einem Mepps Aglia los gezogen und was soll ich sagen - wenn man dran bleibt und konzentriert durch fischt, fängt man offenbar auch. Ich konnte zwei schöne Hechte um die 60 landen. Nur mit dem Mepps, der mich was um die 6 Euro gekostet hat.
Wie geht ihr mit dieser ständigen Flut an neuen Produkten und Ködern um? Interessiert euch das überhaupt noch? Schaut ihr Youtube Kanäle um euch über sowas zu informieren? Lest ihr diese ganzen Berichte von irgendwelchen Leuten, die gerade DEN Gummifisch schlechthin auf den Markt gebracht haben wollen. Wechselt ihr ständig am Wasser hin und her? Kommt ihr oft in Versuchung, für Schneidertage den falschen Köder verantwortlich zu machen? Seid ihr auch so schwach? Haut mal raus
Viele Grüße
Wurm
Zuletzt bearbeitet: