Ich habe mit dem bottom bouncing keine Erfahrung. Funktioniert das tatsächlich auch vom Ufer aus an der Steinpackung weitgehend hängerfrei?
Weitgehend ja, aber Verluste gibt es schon. Manchmal ist es wie verhext - da habe ich auch schon mal 3 Baits hintereinander verloren.
Wie groß die Gefahr ist, hängt von der Struktur der Schüttung, vom Verhalten des Crankbaits und der Art der Führung ab.
- Hier im Kanal sind wohl immer die Steine die Ursache, nicht Holz. Die Blöcke sind ziemlich groß und kantig. Ich stelle mir vor (reinschauen kann ich ja nicht und das Wasser ist auch immer extrem trüb), dass der Wobbler dann zwischen zwei Blöcken festgeklemmt wird. Bei der Köderführung gibt es in diesem Fall oft ein ziemlich hässliches Geräusch und einen harten Stopp. Wenn es in Ufernähe passiert, setze ich meinen Köderretter ein, aber auch dann bekomme ich den Hänger oft nicht gelöst. Das zeigt, wie sehr der Wobbler eingeklemmt ist und dass die Drillinge erst gar nicht zu fassen sind. Nur zweimal habe ich erlebt, dass er nach dem Abriss hoch kam. Ansonsten gehe ich eine kleine Strecke in die entgegengesetzte Zugrichtung und kann den Wobbler dann manchmal herausziehen. Ist ein Schiff in Sicht, dann warte ich ab, denn beim Passieren wird der Wobbler durch den mächtigen Sog manchmal herausgespült.
In anderen Kanälen und an Bühnen etc. gibt es vermutlich auch Steinschüttungen, die weniger hängerträchtig sind. Ich würde mal sagen: je kleiner und runder die Steine, desto besser geht's.
- Je länger die Schaufel des Wobblers ist, je steiler sie auf Steine trifft und je stärker der Köder auftreibt, desto geringer die Hängergefahr, so meine Erfahrung. Letzteres ist allerdings ein Problem, denn eigentlich soll der Wobbler bei einem Stopp möglichst lange an einer Stelle verharren und nicht wie ein Korken hochploppen. Also beschwere ich zu stark auftreibene Modelle so weit wie es meiner Meinung nach gerade noch geht. Was gar nicht funktioniert sind Suspender oder gar Sinker, aber damit ist ja auch kein Bottom Bouncing möglich.
- Bei der Führung mache ich es so, dass ich (bei Würfen eher quer zur Böschung) möglichst weit raus werfe, um den Wobbler erstmal ordentlich auf Tiefe zu bringen. Kommt dann der erste Steinkontakt, wird kurz gestoppt und dann so langsam wie möglich wieder angekurbelt bis zum nächsten Kontakt. Im Idealfall macht der Wobbler kurze Sprünge, wobei die Schaufel ständig die Steine berührt. Je mehr man uferparallel wirft, desto eher hat man Grundkontakt. Da machen weite Würfe weniger Sinn, zumal dann der Wobbler flacher läuft und die Hängergefahr steigt. Die möglichst langsame Führung ist extrem wichtig. Das wird ja allgemein für den Zander so empfohlen, reduziert aber gleichzeitig auch die Hängergefahr. Ich kurbel häufig nur in Zeitlupe, dann kann man bei Steinkontakt rechtzeitig stoppen und läuft nicht Gefahr, den Wobbler zwischen Steine zu befördern.
So, mehr fällt mir gerade nicht ein
