Obwohl es wirklich unnötig ist, weil ja tatsächlich der Threadersteller und einige andere erklärt haben, wie die physikalischen Umstände sind, äußere ich mich noch mal dazu - aber nur weil ich darum gebeten wurde!
Für den Auftrieb ist nur der Dichteunterschied verantwortlich. Die Dichte eines Stoffes ändert sich a) mit der Temperatur und b) ggf. durch den Druck. Wenn wir also mal die Anomalie des Wassers unberücksichtigt lassen und nur den Temperaturbereich >4°C betrachten, so nimmt die Dichte des Wassers mit steigender Temperatur ab. Wasser in flüssiger Form ist nur in sehr geringem Maße komprimierbar (aber es ist es, teilweise auch über molekulare Veränderung). In unserem Betrachtungsbereich kann für das Wasser eine Dichteänderung durch Druck also unbetrachtet bleiben.
Die Dichte des Feststoffes des Wobblers (also hier der Kunststoff) verringert sich bei steigender Temperatur ebenfalls, allerdings in wesentlich geringerem Maß. Der Feststoff an sich kann ebenfalls als nicht komprimierbar angesehen werden. Bei einem reinen Feststoffköder besteht also kein Zweifel über sein Sinkverhalten: je wärmer desto schneller sinkt er ab.
Da aber alle diese Köder mit Hohlräumen versehen sind, damit sie überhaupt schweben und zudem mit noch mehr Hohlräumen, damit die Tungsten-Kugeln für Lärm oder Balance sorgen können, kann man sich auch über diese noch Gedanken machen.
Geht man davon aus, dass der Wobbler an sich keine Veränderungen der Form zulässt, ist die Dichte des Gases bzw. Gasgemisches in den Hohlräumen des Wobblers konstant, da keine Masse rein und raus kann und das Volumen konstant bliebe. Dies erzeugt zwar Spannungen im Wobblerkörper, da sich statt des Volumens dann der Druck in den Hohlkörpern ändert, ändert aber nichts daran, dass der Wobbler mit steigender Temperatur schneller sinkt.
Anders sähe es aus, wenn sich die Hohlräume verformen könnten. Die Dichteänderung des Gases bzw. Gasgemisches ist relativ zum Wasser wesentlich größer. So verringert sich die Dichte von Wasser bei einer Temperaturerhöhung von 10°C auf 15°C um ca. 0,06%, die von Luft hingegen um 4%. Klingt beides wenig, sind aber bei der Luft mehr als 60 mal mehr gegenüber dem Wasser. In diesem Fall würde ein Wobbler sich tatsächlich genau andersherum verhalten: je wärmer, desto schneller steigt er auf.
Die Frage ist also, ob sich das Volumen der Hohlräume ändern kann. Dies wäre durch Beulen der Wandung möglich (man bedenke, 4% Volumenänderung sind nicht viel), was aber eigentlich in den betrachteten Bereichen auf Grund der geringen Sapnnungen und der verwendeten Wandstärken unwahrscheinlich ist. Ganz ausschließen möchte ich das aber nicht. Ebenfalls denkbar wäre eine kleine Bohrung mit einer elastischen Membran, in die sich die Luft ausdehnen kann und Wasser verdrängt. Was ich aber aus verschiedenen Gründen für sehr abwegig halte
Auch möglich wäre eine leicht elastische Verklebung der Hälften, was wohl technisch die einfachste Lösung wäre.
Abschließend kann man die Frage also tatsächlich nur durch einen Test der besagten Köder beantworten. Für die sich in meinem Besitz befindlichen Suspender (SQs und andere) kann ich aber sagen, dass ich eine Volumenänderung der Hohlkörper verneine und sie sich daher eben verhalten, wie das oben für diesen Fall beschrieben ist. Nebenbei bemerkt verhalten sich auch identische Modelle nicht komplett identisch, die Fertigungstoleranzen sind einfach zu hoch. Was einen bei einem Köder aber auch nicht wirklich wundern sollte
Grüße,
Wolf