Hallo Max,
ich versuche mich mal "nur" auf Deinen Beitrag zu konzentrieren, auch wenn es mir kaum möglich erscheint andere Beiträge nicht zu streifen.
Einen Jagdschein habe auch ich neben dem Angelschein seit vielen Jahren. Als ich die Prüfung gemacht habe, habe ich mir die Frage gar nicht gestellt, ob ich dann eventuell weniger Zeit zum Angeln hätte, da das Jagen für mich keine Alternative sondern eine Ergänzung ist. Schließlich ist das Angeln ja auch eine Form der jagt für mich.
Selbstverständlich habe ich mich in der ersten Zeit sehr intensiv mit der Jagd beschäftigt, da ja so vieles neu war. So kam ich weniger zum Angeln. Ich muß aber auch sagen, daß ich nicht zum Angeln gehe, weil mir nichts besseres einfällt in meiner mir zur Verfügung stehenden Zeit, sondern weil ich es liebe, so wie die Jagd mittlerweile auch. Und wenn Du irgendwann feststellen solltest, daß Du nicht mehr angelst, weil die Jagd interessanter für Dich ist... Wo ist das Problem? Daran ist doch nichts verwerfliches!
Zu dem Argument mit der Zeit, kann ich Dir nicht so viel sagen, weil ich nicht weiß, wie viel Zeit Dir zur Verfügung steht, aber wenn Deine Frau dabei ist, kann doch nicht mehr viel passieren...
Wie es mit Jagdschein um Deine konkreten Jagdmöglichkeiten bestellt ist und welche Verpflichtungen damit verbunden sind, sind Spekulationen, welche Dich im Moment nicht weiterbringen werden, da es unendlich viele Möglichkeiten gibt zu jagen. Je mehr Interesse Du in diese Richtung entwickelst, desto mehr Möglichkeiten werden sich auch für Dich ergeben, welche Deinen Bedürfnissen gerecht werden.
Und selbst wenn Du oder Ihr trotz Jagdschein nicht zur Jagd gehen solltet, dann ist es dennoch nicht vergebens gewesen die Jägerprüfung zu machen. Viel lernen kann man dabei allemal und die Art auf die Dinge zu schauen, wird sich verändern.
Die Frage ist, mal abgesehen von den Revierarbeiten, bei denen ich den Pächter dann unterstützen würde: Ist es möglich bzw sinnvoll, dass man nur gelegentlich (einmal im Monat z.B.) zum Jagen geht oder macht das dann überhaupt keinen Sinn.
Die Frage wirst Du Dir als erfahrener Angler schon selbst beantworten können. Stelle Dir einfach mal vor, Du wärest nur einmal im Monat am Wasser...
Was würdest Du dann wissen über den Standort der Fische, über mögliche Beißfenster oder ein sinnvolles Köderspektrum gerade in dem Augenblick, an dem Du unterwegs bist? Wahrscheinlich nicht so viel... also bei mir wäre es mindestens so. Bei der Jagd verhält es sich ebenso. wobei man hier ja besser sieht, als mit dem Echolot bspw.
Die Jagd ist nicht weniger anspruchsvoll als das Angeln.
Abschließend noch zum Hobby und zur Berufung: Im Hobby kann man seine Berufung entdecken. Es ist eine andere Ebene der Intensität.
Und ich denke, es gibt noch eine andere mit der Jagd verbundene Form der Intensität die erfahrbar ist während der Jagd, welche "uns" vielleicht verloren gegangen ist während des Weges aus der Steinzeit in die Zivilisation. Diese Intensität hat mit dem Werkzeug, hier eine Waffe, und mit dem Töten zu tun. Sie erdet und reduziert auf Wesentliches und in gewisser Weise offenbart sich der Glutkern der Freiheit... Ist ein schwieriges Thema, aber Jäger wissen was ich meine.
Viele Grüße
Andreas