Fluorocarbon in größeren Mengen

  • Hi Gast, Du bist neu hier. Um das Forum übersichtlich zu halten, bitten wir Dich, erst die Forensuche (Lupe oben rechts) zu bemühen, bevor Du ein neues Thema eröffnest. Vieles wird hier schon diskutiert. Vielen Dank fürs Verständnis und viel Spaß hier!

NorbertF

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Auf Rapfen ist FC aber nix, weil man damit schlecht bis gar nicht topwatern kann. Normale Nylon ist da angesagt. Für Hardbaits reicht mir auch Nylon, wirft sich leichter.
 

BigBarra

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Wow, danke für die vielen Antworten. Bin jetzt bei der Stroft gelandet, habe da bei Mono bisher immer gute Erfahrungen gemacht, wenn auch nur als Vorfach. Spule Abr Gans noch dazu.

Norbert, warum kann man mit FC nicht topwatern? Wegen der Sinkgeschwindigkeit? Habe da beim Fliegenfischen schon oft Dryflies mit gefischt und das ging gut. Haut das beim BC nicht hin?

Gruß

Flo
 

NorbertF

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Hi Flo,

genau, weils sinkt. Auf kurze Entfernung, wo man die Schnur mit der Rute aus dem Wasser halten kann gehts. Ansonsten sinkt sie vor dem Köder runter und dann poppt der Popper nicht mehr und der Pencil walkt nicht mehr :)
 

Thomasi

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NorbertF schrieb:
Bei einer zur Schnur passenden Rute (Linerating 4-10lb beispielsweise) brauchst du keine Sorgen haben dass die 0,16er nicht hält. Das sind 3kg Tragkraft...

dazu hab ich jetzt ne Frage:

Bei de Seaguar 4lb = 0,16mm Durchmesser ist die Tragkraft doch nur 1,8kg...?!
Gibts ne Fluo-Schnur, die bei 0,16mm 3kg Tragkraft hat??

Oder versteh ich was falsch?
(oder sind diese 4lb die Knotenreissfestigkeit :roll: )
 

FishinTom

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havel-walleye schrieb:
FishinTom schrieb:
Klingt vertrauenserweckend. Muss ich mal probieren. Erst mal ist jetzt monatelang Winter, Frust!!!

FC ist unproblematischer bei Frost als Geflecht. :wink: Überlege auch schon, FC als Hauptschnur gezielt im Winter mal anzutesten.

Das dürfte dann ein weiterer Vorteil von FC sein.

Liebes Havel-Wand-Auge, liebster Kartellfreund,
ich meinte mit Ausprobieren auch das Ins-Wasser-Springen mit Taucherbrille und zuhören, wie die Schnur unter Wasser klingt.
Dass Mono bei Kälte manchen Vorteil haben soll, ist schon klar, obwohl das letzes Jahr nichts gebracht hat. Die wurde so steif, dass sie von der Rolle sprang (Statio natürlich).

lg, ich
 

havel-walleye

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@FishinTom: achso :wink: . Nee, mit dem Ohr ins Wasser würde ich jetzt auch nicht. Eigentlich mit gar keinem Körperteil :lol:
 

NorbertF

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Thomasi schrieb:
NorbertF schrieb:
Bei einer zur Schnur passenden Rute (Linerating 4-10lb beispielsweise) brauchst du keine Sorgen haben dass die 0,16er nicht hält. Das sind 3kg Tragkraft...

dazu hab ich jetzt ne Frage:

Bei de Seaguar 4lb = 0,16mm Durchmesser ist die Tragkraft doch nur 1,8kg...?!
Gibts ne Fluo-Schnur, die bei 0,16mm 3kg Tragkraft hat??

Oder versteh ich was falsch?
(oder sind diese 4lb die Knotenreissfestigkeit :roll: )

Da es um Rapfen ging bin ich von Nylon ausgegangen. Stroft GTM in der Stärke 0,16mm trägt 3kg.
Aber auch stimmt dass die Seaguar wohl in Knotentragkraft angegeben ist (ist bei den US Schnüren so), die trägt mehr als draufsteht. Aber trotzdem ist FC meist ein klein wenig dicker als Nylon bei gleicher Tragkraft. Kommt mir zumindest so vor.
 

BigBarra

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NorbertF schrieb:
Da es um Rapfen ging bin ich von Nylon ausgegangen. Stroft GTM in der Stärke 0,16mm trägt 3kg.
Aber auch stimmt dass die Seaguar wohl in Knotentragkraft angegeben ist (ist bei den US Schnüren so), die trägt mehr als draufsteht. Aber trotzdem ist FC meist ein klein wenig dicker als Nylon bei gleicher Tragkraft. Kommt mir zumindest so vor.

Dafür quillt Fluorocarbon im Wasser nicht mehr auf und ist weniger sichtbar (von unsichtbar will ich nicht einmal reden). Somit sollte dieser Unterschied nicht mehr in Gewicht fallen.

Einen weiteren Vorteil sehe ich in der größeren Abriebfestigkeit von Fluorocarbon gegenüber Mono. Somit kann ich die Köder auch einmal zwischen Muschelbewachsenen Ästen hindurchziehen, ohne das hinter dem Vorfach gleich alles abreisst.

Beste Grüße

Flo
 

Bertus

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Moin, Moin,

interessante Diskussion das hier „Mono vs. Geflecht“.
Beschäftige mich auch seit geraumer Zeit mit dem Thema.

Obwohl ich im Moment berufsbedingt nur wenig Gelegenheit zum Fischen habe, wurde ich Opfer von zwei Abrissen mitten in der ausgeworfenen Geflecht-Leine bei sehr moderater Belastung.
Hat mich mächtig aufgeregt und nachdenklich gemacht. Heute glaube ich zu wissen, dass es sich um Webfehler in der Schnur gehandelt hat (0,20er Spiderwire).

Werde in Zukunft auch mal die Seaguar InvizX probieren oder die leider sehr teuren Schnüre von Stroft kaufen.

Die Argumente/Erfahrungen von Norbert sind interessant und decken sich in manchen Bereichen auch mit meinen Erfahrungen.
Werde als in Zukunft wieder mehr mit Mono experimentieren.

Danke Norbert für Deine Ausführungen und Anregungen!

Petri Bertus
 

michael2005

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Hallo,

das ist schon so eine Sache mit den Schnüren 8) Hier hat wohl jeder so seine Erfahrungen und man wird, wenn man 10 Angler fragt, auch 10 Meinungen dazu hören.
Da ich alle drei Schnurarten (Mono, FC, Geflecht) einsetze und schon einige Jahre fische, somit viel Zeit zum testen hatte, möchte ich hier kurz mal meine Erfahrungen posten.
Richtig ist es, dass es schnurscheue Räuber gibt. Das sind auf jeden Fall Barsch und Forelle als auch Döbel. Bei Rapfen habe ich das noch nicht beobachten können, da ich die nicht gezielt beangele. Man kann dem entgegen wirken, indem man FC fischt - zumindest als Leader oder dünne, klare oder zumindest unauffällige Mono fischt. Dazu eine kleine Anekdote:
Ich fischte im Sommer morgens auf Hechte und sah einige Forellen rauben. Da ich meine Barschrute ebenfalls dabei hatte versuchte ich die raubenden Forellen mit einem kleinen Spinner zu überlisten. Aber nix da, die Forellen ignorierten den Köder bzw. drehten argwöhnisch ab. Die Rolle war mit Geflecht bespult und auf ein dünnes Stahvorfach konnte ich wg. Hechtgefahr nicht verzichten. Aber ich hatte da eine Idee. Ich schaltete zwischen Stahl und Geflecht etwa 1,20m FC (ich hatte sogar nur recht starkes Material - 0,30 dabei). Und siehe da, nach wenigen Würfen konnte ich zwei richtig dicke Forellen landen. Das dies kein Zufall war, konnte ich durch Fänge, die ich in gleicher Weise machen konnte belegen. Somit scheinen die Forellen sich nicht an dem Stahvorfach zu stören - aber an einem an einer sichtbaren Schnur hängenden Köder. Ist durch das FC diese Verbindung scheinbar unterbrochen, dann können die Fische das Ganze wohl nicht mehr "verbuchseln". Bei Barschen funktioniert das genauso. Mittlerweile verwenden ja viele Barschangler FC Leader und es hat sich ja schliesslich auch bewährt.
Bei Hechten als auch Zandern konnte ich keine Scheu vor Geflochtenen Schnüren, Stahlvorfächern, Spinstangen feststellen. Auch bei klarem Wasser beissen die Fische. Beim Jerken mit dicker Geflochtener und dickem, grün ummanteltem 1x7 Stahl kamen bisher immer Bisse. Getwitchte Wobbler in glasklarem Wasser, die an rotem / gelbem Geflecht
mit Stahlvorfach geführt werden haben bisher noch keinen Hecht vom Zupacken abgehalten. Bei Gummi am Grund geführt, im Mittelwasser eingeleiert etc. ist es ebenso.
Ich setze hier aber auch öfter FC ein, allerdings als Puffer gegen Abrieb.
Oder aber als Vorfachmaterial, wenn es nur Zander in einem Gewäser hat - schliesslich hat man schneller FC geknotet, als Stahl gecrimpt. Als Knoten hat sich hier der Albricht etwas besser bewährt, als ein doppelter Grinner, da er besser "flutscht". Ordentlich geknotet hält das sehr gut. Ab und zu ist natürlich eine Knitenkontrolle angesagt - ggf. neu knoten natürlich.
Bei den Einsatzgebieten der verschiedenen Schurarten hat sich bei mir folgendes bewährt:

Mono - für winzige Köder, wie sehr kleine Wobbler, sehr leichte Topwater Baits. Die Dehnung muss man natürlich berücksichtigen. Sehr kleine Crankbaits lassen sich sehr gut führen, genau wie kleine Spinner. Viele unserer amerikanischen Kollegen Cranken ausschliesslich mit Mono, um die Dehnung zu nutzen. Beim Barschangeln auf Largemouth, Smallmouth erfolgt der Anhieb erst, wenn man den Fisch sehr deutlich spürt, um den Fisch den Köder vollständig ins Maul nehmen zu lassen. Einge gehen hier sogar so weit, weiche Glasruten zu verwenden, um nicht zu früh anzuschlagen. Wenn mn tendentiell eher weiter oben fischen möchte kann nicht zu dicke Mono ebenfalls helfen. Über den Schnurdurchmesser kann man sehr viel steuern. Das gilt für alle Schnurarten.

FC - sehr gut um Dropshot zu fischen, leichte Rigs und Jigs bis ca. 3/4 Oz gehen auch gut (Hier ist es von Vorteil, dass die Schnur sinkt). Kleine, aber nicht winzige Wobbler lassen sich gut führen - Mit der passenden Rute schnackelt das Twitchen schon sehr gut. Da merkt man dann dass FC oft weniger Dehnung hat, als Mono (Achtung gibt Ausnahmen, Markenname fällt mir aber nicht ein) Topwater geht, wenn die Köder nicht zu klein sind. Ein kleiner Rapala Subwalk lässt sich mit 24er FC prima fischen, auch ohne die Schnur aus dem Wasser halten zu müssen.
Aufgrund der Abriebfestigkeit ist FC natürlich als Leader sehr gut geeignet und auch die "Unsichtbarkeit" bringt natürlich Vorteile.

Geflecht - Wird natürlich für grosse Fische, klassisch zum GuFi fischen eingesetzt. Twitchen und Jerken sind ebenfalls klassische Einsatzgebiete.
Mit Geflecht lässt sich bei recht dünnen Durchmesser ordentlich Wurfweite erzielen. Das fischen von Jigs (Fransenjigs) und Rigs funktioniert ebenfalls, dann verwende ich aber meist einen FC Leader wg. Abrieb und Sinkverhalten. Beachten muss man bei Geflecht, dass durch die fast nicht vorhandene Dehnung, dünnes Geflecht beim Einwirken plötzlicher Kräfte schnell reisst. Die Schnur ist dann geschockt sozusagen 8) das hatte Norbert ja auch schon geschrieben . Daher kommen beim Jerken ja auch Schnüre ab 21er und dicker zum Einsatz.
Im Kraut kann man Geflecht sehr gut fischen (nicht zu dünne Schnur wählen (ruhig 18er oder 20er) Bei Bedarf sägt sich das Geflecht durch die Stängel der Seerosen. In USA fischt man so mitten im Kraut auf Barsche. Dort werden dann gerne auch schonmal Schnür bis 55 - 60lb verwendet und dann absolut "gnadenlos" gedrillt. Die Fische stört das Geflecht hier nicht - auch bei direkt angebundenen Ködern. Es fällt schliesslich bei den ganzen Stängeln nicht weiter auf. Grünes Geflecht schnackelt hier am besten (logisch), andere Farben gehen aber auch - manchmal halt nicht ganz so gut. Und Achtung!!! Im Holz wiederum ist Geflecht tödlich. Es sägt sich eben in das Holz und klemmt dann fest. Schnurbrüche sind dann fast sicher. Wenn man bei "Holzvorkomen" Geflecht verwenden möchte, dann bitte mit entsprechend langem FC Leader. Das selbe gilt für Muscheln und scharfkantige Steine.

Noch zu Geflechten und Baitcastern - Meiner Erfahrung nach eignen sich sehr dünne Geflechte nicht so gut. Diese schneiden eher in die unteren Lagen ein und verursachen so Schnurklemmer (im schlimmsten Fall -->Schnap und ab...). Lieber verwende ich etwas dickere Geflechte, die ja immer noch verhältnismässig dünn gegenüber Mono / FC sind, aber sich i. d. R. sehr gut werfen lassen. Die Tragkraft brauche ich zwar nicht, das spielt aber hier weniger eine Rolle.
Thermofusionsschnüre eignen sich, meiner Erfahrung nach, gar nicht. Gerade Fireline oder Whiplash" fransen" ja mit der Zeit aus und verursachen dadurch und auch "bauartbedingt" Schnurklemmer, die sich dann auch schnell häufen. Das Fischen macht so dann schnel keine Freude mehr.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass viele Angler die Fähigkeiten dünnerer Schnüre - gerade Mono und FC unterschätzen. Gerade bei den Tragkräften werden viele immer noch skeptisch, obwohl es hier keinen Grund zu gibt. Man muss lediglich seine Gerätschaften vernünftig kombinieren. Wenn man die passende Rute hat, dann passiert auch nix - eine Bremse zum Einstellen ist ja an den meisten Rollen auch noch dran :wink: Wenn man also bedenkt, dass man eine 5Kg Schnur über die meisten (passenden) Ruten schon icht mehr abreissen kann, ohne die Rute zu zerstören, dann sollte das doch beruhigen und ein wenig Vertrauen geben, denke ich. Das soll nun nicht animieren alles mit 18er Mono zu bespulen :lol:

So nun habe ich doch mehr geschrieben als ich eigentlich vor hatte...
Ich hoffe, dass ich niemanden gelangweilt habe 8) und hoffe, dass mein Post dem ein oder anderen vieleicht ein Hilfe sein kann. Falls noch Fragen auftauchen, dann darf gerne gefragt werden.

Gruss
Michael
 

michael2005

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Hallo,

das ist schon so eine Sache mit den Schnüren 8) Hier hat wohl jeder so seine Erfahrungen und man wird, wenn man 10 Angler fragt, auch 10 Meinungen dazu hören.
Da ich alle drei Schnurarten (Mono, FC, Geflecht) einsetze und schon einige Jahre fische, somit viel Zeit zum testen hatte, möchte ich hier kurz mal meine Erfahrungen posten.
Richtig ist es, dass es schnurscheue Räuber gibt. Das sind auf jeden Fall Barsch und Forelle als auch Döbel. Bei Rapfen habe ich das noch nicht beobachten können, da ich die nicht gezielt beangele. Man kann dem entgegen wirken, indem man FC fischt - zumindest als Leader oder dünne, klare oder zumindest unauffällige Mono fischt. Dazu eine kleine Anekdote:
Ich fischte im Sommer morgens auf Hechte und sah einige Forellen rauben. Da ich meine Barschrute ebenfalls dabei hatte versuchte ich die raubenden Forellen mit einem kleinen Spinner zu überlisten. Aber nix da, die Forellen ignorierten den Köder bzw. drehten argwöhnisch ab. Die Rolle war mit Geflecht bespult und auf ein dünnes Stahvorfach konnte ich wg. Hechtgefahr nicht verzichten. Aber ich hatte da eine Idee. Ich schaltete zwischen Stahl und Geflecht etwa 1,20m FC (ich hatte sogar nur recht starkes Material - 0,30 dabei). Und siehe da, nach wenigen Würfen konnte ich zwei richtig dicke Forellen landen. Das dies kein Zufall war, konnte ich durch Fänge, die ich in gleicher Weise machen konnte belegen. Somit scheinen die Forellen sich nicht an dem Stahvorfach zu stören - aber an einem an einer sichtbaren Schnur hängenden Köder. Ist durch das FC diese Verbindung scheinbar unterbrochen, dann können die Fische das Ganze wohl nicht mehr "verbuchseln". Bei Barschen funktioniert das genauso. Mittlerweile verwenden ja viele Barschangler FC Leader und es hat sich ja schliesslich auch bewährt.
Bei Hechten als auch Zandern konnte ich keine Scheu vor Geflochtenen Schnüren, Stahlvorfächern, Spinstangen feststellen. Auch bei klarem Wasser beissen die Fische. Beim Jerken mit dicker Geflochtener und dickem, grün ummanteltem 1x7 Stahl kamen bisher immer Bisse. Getwitchte Wobbler in glasklarem Wasser, die an rotem / gelbem Geflecht
mit Stahlvorfach geführt werden haben bisher noch keinen Hecht vom Zupacken abgehalten. Bei Gummi am Grund geführt, im Mittelwasser eingeleiert etc. ist es ebenso.
Ich setze hier aber auch öfter FC ein, allerdings als Puffer gegen Abrieb.
Oder aber als Vorfachmaterial, wenn es nur Zander in einem Gewäser hat - schliesslich hat man schneller FC geknotet, als Stahl gecrimpt. Als Knoten hat sich hier der Albricht etwas besser bewährt, als ein doppelter Grinner, da er besser "flutscht". Ordentlich geknotet hält das sehr gut. Ab und zu ist natürlich eine Knitenkontrolle angesagt - ggf. neu knoten natürlich.
Bei den Einsatzgebieten der verschiedenen Schurarten hat sich bei mir folgendes bewährt:

Mono - für winzige Köder, wie sehr kleine Wobbler, sehr leichte Topwater Baits. Die Dehnung muss man natürlich berücksichtigen. Sehr kleine Crankbaits lassen sich sehr gut führen, genau wie kleine Spinner. Viele unserer amerikanischen Kollegen Cranken ausschliesslich mit Mono, um die Dehnung zu nutzen. Beim Barschangeln auf Largemouth, Smallmouth erfolgt der Anhieb erst, wenn man den Fisch sehr deutlich spürt, um den Fisch den Köder vollständig ins Maul nehmen zu lassen. Einge gehen hier sogar so weit, weiche Glasruten zu verwenden, um nicht zu früh anzuschlagen. Wenn mn tendentiell eher weiter oben fischen möchte kann nicht zu dicke Mono ebenfalls helfen. Über den Schnurdurchmesser kann man sehr viel steuern. Das gilt für alle Schnurarten.

FC - sehr gut um Dropshot zu fischen, leichte Rigs und Jigs bis ca. 3/4 Oz gehen auch gut (Hier ist es von Vorteil, dass die Schnur sinkt). Kleine, aber nicht winzige Wobbler lassen sich gut führen - Mit der passenden Rute schnackelt das Twitchen schon sehr gut. Da merkt man dann dass FC oft weniger Dehnung hat, als Mono (Achtung gibt Ausnahmen, Markenname fällt mir aber nicht ein) Topwater geht, wenn die Köder nicht zu klein sind. Ein kleiner Rapala Subwalk lässt sich mit 24er FC prima fischen, auch ohne die Schnur aus dem Wasser halten zu müssen.
Aufgrund der Abriebfestigkeit ist FC natürlich als Leader sehr gut geeignet und auch die "Unsichtbarkeit" bringt natürlich Vorteile.

Geflecht - Wird natürlich für grosse Fische, klassisch zum GuFi fischen eingesetzt. Twitchen und Jerken sind ebenfalls klassische Einsatzgebiete.
Mit Geflecht lässt sich bei recht dünnen Durchmesser ordentlich Wurfweite erzielen. Das fischen von Jigs (Fransenjigs) und Rigs funktioniert ebenfalls, dann verwende ich aber meist einen FC Leader wg. Abrieb und Sinkverhalten. Beachten muss man bei Geflecht, dass durch die fast nicht vorhandene Dehnung, dünnes Geflecht beim Einwirken plötzlicher Kräfte schnell reisst. Die Schnur ist dann geschockt sozusagen 8) das hatte Norbert ja auch schon geschrieben . Daher kommen beim Jerken ja auch Schnüre ab 21er und dicker zum Einsatz.
Im Kraut kann man Geflecht sehr gut fischen (nicht zu dünne Schnur wählen (ruhig 18er oder 20er) Bei Bedarf sägt sich das Geflecht durch die Stängel der Seerosen. In USA fischt man so mitten im Kraut auf Barsche. Dort werden dann gerne auch schonmal Schnür bis 55 - 60lb verwendet und dann absolut "gnadenlos" gedrillt. Die Fische stört das Geflecht hier nicht - auch bei direkt angebundenen Ködern. Es fällt schliesslich bei den ganzen Stängeln nicht weiter auf. Grünes Geflecht schnackelt hier am besten (logisch), andere Farben gehen aber auch - manchmal halt nicht ganz so gut. Und Achtung!!! Im Holz wiederum ist Geflecht tödlich. Es sägt sich eben in das Holz und klemmt dann fest. Schnurbrüche sind dann fast sicher. Wenn man bei "Holzvorkomen" Geflecht verwenden möchte, dann bitte mit entsprechend langem FC Leader. Das selbe gilt für Muscheln und scharfkantige Steine.

Noch zu Geflechten und Baitcastern - Meiner Erfahrung nach eignen sich sehr dünne Geflechte nicht so gut. Diese schneiden eher in die unteren Lagen ein und verursachen so Schnurklemmer (im schlimmsten Fall -->Schnap und ab...). Lieber verwende ich etwas dickere Geflechte, die ja immer noch verhältnismässig dünn gegenüber Mono / FC sind, aber sich i. d. R. sehr gut werfen lassen. Die Tragkraft brauche ich zwar nicht, das spielt aber hier weniger eine Rolle.
Thermofusionsschnüre eignen sich, meiner Erfahrung nach, gar nicht. Gerade Fireline oder Whiplash" fransen" ja mit der Zeit aus und verursachen dadurch und auch "bauartbedingt" Schnurklemmer, die sich dann auch schnell häufen. Das Fischen macht so dann schnel keine Freude mehr.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass viele Angler die Fähigkeiten dünnerer Schnüre - gerade Mono und FC unterschätzen. Gerade bei den Tragkräften werden viele immer noch skeptisch, obwohl es hier keinen Grund zu gibt. Man muss lediglich seine Gerätschaften vernünftig kombinieren. Wenn man die passende Rute hat, dann passiert auch nix - eine Bremse zum Einstellen ist ja an den meisten Rollen auch noch dran :wink: Wenn man also bedenkt, dass man eine 5Kg Schnur über die meisten (passenden) Ruten schon icht mehr abreissen kann, ohne die Rute zu zerstören, dann sollte das doch beruhigen und ein wenig Vertrauen geben, denke ich. Das soll nun nicht animieren alles mit 18er Mono zu bespulen :lol:

So nun habe ich doch mehr geschrieben als ich eigentlich vor hatte...
Ich hoffe, dass ich niemanden gelangweilt habe 8) und hoffe, dass mein Post dem ein oder anderen vieleicht ein Hilfe sein kann. Falls noch Fragen auftauchen, dann darf gerne gefragt werden.

Gruss
Michael
 

waldgeist

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Ach du Sch...! Dagegen ist ein Artikel einer Fachzeitschrift 'ne kleine Notiz! Sehr guter Post! Leute - lesen lohnt sich!

Gruß, Basi
 

Klausi

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Ausführlich und gut! Danke Micha.
Obwohl ich seit Jahren ausschließlich Geflochtene auf der Baitcaster fische, aber das als alter Barschzocker mit eher moderaten Ködergewichten, sind die Argumente für monofile Schnüre verständlich. Allerdings kann man m.E. nicht alles 1:1 aus den USA oder Japanesien übernehmen. Dort werden Turniere gefischt und da geht es um das Wort "Zeit ist Fisch". Wettangeln gibt es in D. keine und damit zum einen nicht die Übermotorisierung an Booten und zum zweiten die Überproportionierung an Tackle. (Ich selbst würde nie einen Kilo-Barsch, wenn er denn beißen würde, aus dem Wasser heben...) Insofern können wir alles nicht 1:1 übernehmen. Eine Orientierung ist es wohl.
Übrigens wird das Einschneiden weitgehend verhindert, wenn man (und das geht) beim Twitchen auch darauf achtet, daß die Schnur glatt und straff aufgewickelt wird...
 

soulrebel

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Hallo,

ich halte es da fast immer "Hechtgefahr" wie Michael:
Momentaner Standartaufbau:

10 lb Power Pro - Verbesserter Albright (Unbedingt Knotenfestigkeit testen) - ca. 2m 28 Fluo von Gamakatsu (heißen die so?) - Schlagschnurknoten - ca. 30cm 5 kg 1X7 Stahl.

Habe damit aus der Donau auch schon größere Äste gedrillt, bei denen es mit rel. dünner Mono eng geworden wäre.

Die Knoten sollten regelmäßig gecheckt werden halten aber super. Stahl ist leicht zu wechseln.

Zusätzlich lässt sich der Köder wenn nötig bis knapp unter die Rutenspitze kurbeln, was bei engem Baum und Buschbewuchs am Ufer manchmal die einzige Möglichkeit zu werfen ist.
 

NorbertF

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Sehe jetzt an dem Beispiel nicht wieso die Geflochtene da Vorteile bietet.
12lb Fluo Hauptschnur und 5kg Flexonit scheint mir da genauso passend.
 

soulrebel

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Hallo Norbert,

da magst du durchaus recht haben, da ich aber höchstens mit 2 Ruten unterwegs bin, baue ich ungern um.
Die geflochtene ist drauf und ich bin sehr zufrieden damit. Habe auch das Gefühl, dass ich mit der Statio so weiter werfe, das habe ich allerdings noch nicht wirklich getestet.

btw mit was für einem Durchmesser rechne ich bei einer 12 lb Fluo so ca? 0.28 - 0,32? ich weiß es gar nicht.

Die Sichtigkeit hat an der Donau einen geringeren Einfluß, denn bei richtig Niedrigwasser und dementprechend guter Sicht beißt bei mir eh nichts :D
 

NorbertF

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Ne 12lb Fluo hat meistens 0,28mm Durchmesser.

Sichtigkeit: yes, genau wie am Rhein. Wenn das Wasser sehr klar ist beisst nichts. Ausser man schmeisst das Geflecht runter und benutzt monofile Schnur und schön realistische Köder.
Das ist genau der Punkt...bin auch nur draufgekommen weil ich an einigen Gewässern hier immer glasklares Wasser habe und alles mögliche ausprobiert habe.
Und voila...am Rhein funzt es auch.

soulrebel schrieb:
Die Sichtigkeit hat an der Donau einen geringeren Einfluß, denn bei richtig Niedrigwasser und dementprechend guter Sicht beißt bei mir eh nichts :D

Musst du nicht selber lachen wenn du den Satz nochmal liest?
Seitenweise schreib ich (und andere) nun dass Fluo Abhilfe schafft bei ausbleibenden Bissen im klaren Wasser worauf du antwortest dass die Sichtigkeit keine Rolle spielt weil da bei dir eh nichts beisst (mit Geflecht)?
Also ich finds lustig.
 

soulrebel

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Servus Norbert,

Nöö muss ich nicht, ich fisch da jetzt ca. 25 Jahre und habe in den letzten Jahren den Eindruck immer tiefere Niedrigwasser und immer klarer, ist ja nichts schlechtes, man fragt sich nur welche Scheiße da vorher rumgeschwommen ist.

Ich fang bei dem Wasserstand auch auf Wurm nichts, wobei ich hauptsächlich glaube, dass ich an den Fischen vorbeiangle. Steigendes Wasser und es geht wieder los.

Ich bin mir zB ziemlich sicher und Beifänge von Wallerjägern scheine das zu beweisen, dass an der Donau dicke Hechte im Hauptstrom stehen, ich weiß nur nicht wie ich sie fangen soll.
 

NorbertF

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Ging mir auch lange Zeit so, hab zwar Hechte im Rhein gefangen, aber alle zwischen 40 und vielleicht max. 75cm lang. Auch ich war mir sicher dass große im Hauptstrom (auch in der Strömung) stehen, hab aber keinen bekommen.
Erst seit letztes Jahr fange ich recht regelmässig sehr große Hechte dort. Da ich nichts anders mache als früher, ausser dass ich andere Schnur verwende, bin ich so dreist und führs dadrauf zurück. Kann natürlich ein Irrtum sein.
 

soulrebel

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Gut, Punkt für dich,
hab ja noch ne Ersatzspule, das nächste Jahr wird es zeigen.
Ich komme gerade leider nicht so oft zum Fischen um es wirklich mal zu testen.
(Ich komm ja schon nicht mal dazu alle Stellen, die ich interessant finde zu testen)
 

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