Ich würde mich selbst als *leicht* überdurchschnittlich erfolgreich an den hiesigen Gewässern einstufen, zumindest bin ich selten Schneider. Aus meiner Erfahrung sind folgende Punkte wichtig, um erfolgreich zu angeln.
1. Zeit!!! Und die drei Ausrufezeichen sind dahinter, weil es nun einmal der wichtigste Punkte überhaupt ist. Wer nicht am Wasser ist, fängt auch nichts. Und wer häufig, wenn auch vielleicht nur kurz angelt, hat größere Chancen beißwillige Fisch zu finden. Außerdem führt das zu Erfahrungen.
2. Erfahrung: Es ist einfach wichtig, unter unterschiedlichen Bedingungen am Wasser zu stehen, das Verhalten und die Beißwilligkeit von den Fischen zu beobachten und daraus Schlüsse zu ziehen. Außerdem führt das zu Selbstverstrauen, wenn man regelmäßig fängt.
3. Selbstvertrauen: Vertrauen in das, was man tut. Wenn man aufgrund von Zeit und Erfahrung davon ausgehen kann, dass die Bedingungen passen, man früher schon regelmäßig gefangen hat, dann führt das zu dem Selbstvertrauen, auch dann weiter zu angeln und sich nicht verrückt zu machen, wenn es nicht auf Anhieb läuft. Man spart sich hektische Köder- und Spotwechsel, sondern kann entspannt weiter angeln.
4. Flexibilität: Man muss einfach in der Lage sein, auch mal den Zielfisch zu wechseln. Wenn trotz 1. bis 3. die angepeilten Hechte nicht wollen, man aber ständig Nachläufer von Barschen auf die zu großen Köder hat. Dann wechsel ich halt den Köder und fange eine schöne Strecke Barsche oder so. Das gleiche gilt auch für die Gewässerwahl. Es gibt nun einmal Zeiten, da geht an See A fast nix, an Kanal B kriegt man aber vor lauter Barschen den Köder kaum durchs Wasser. Wo ich dann hin fahre, ist wohl klar.
5. Fokus: Konzentriere dich auf Fische, die auch da sind. Es ist relativ sinnfrei, in klaren Waldseen oder Kanälen Stunden und Tage damit zu verbringen, die irgendwann mal besetzten Zander zu jagen. Da angel ich lieber Hechte und Barsche und freue mich an den Erfolgen. Gleiches gilt für die Gewässerwahl. Mir liegen große, tiefe Seen nicht sonderlich, ich mag es lieber an kleinen Waldseen, Flüssen, Altarmen. Lerne die Gewässer, die du magst, richtig kennen, anstatt die Zeit am Hypesee zu verschwenden, wo die Meterfische angeblich ins Boot springen.
6. Standhaftigkeit: Wenn ich mit einem rot silbernen Mepps immer gute Barsche in See X hatte, bleibe ich bei dem Köder. Es ist sinnlos, 253 Köder ans Wasser zu schleppen. Wenn Köder 1-5 nicht fangen, ändert zu 99% auch der 37. Köder daran nichts. Ich bringe unseren Bengel regelmäßig zur Verzweiflung, weil ich Köderwechsel trotz Beißpausen verweigere, anstatt wild zu wechseln. Oft genug gibt mir der Erfolg am Ende recht. Sehr selten, eigentlich noch nie, brachten seine hektischen Wechsel mehr oder bessere Fische.
7. Realistische Ziele: Es gibt nun mal nicht in jedem Teich um die Ecke, den man häufig beangeln kann, so viele Barsche im 40+ Format oder dicke Hechte 1+. Das Ziel muss auch erreichbar sein, sonst führt es nur zu Frust. Man kann überdurchschnittlich fangen, wenn man seinen Tümpel kennt, seinen Köder hat...aber oft genug ist halt bei 30er Barschen und 70-80er Hechten Schluss, bis auf einzelne seltene Ausnahmen.
8. Humor: Klingt doof, aber man muss über Misserfolge und gute Fänge anderer, die den eigenen Erfahrungen widersprechen, auch einfach lachen können und draus lernen. Und freu dich auch über kleine Fische und lach drüber...fangen ist immer besser als nicht fangen ;-) .
Ein Punkt noch zu dem angesprochenen Informationen anderer: Ich würde dem nur im engeren Freundeskreis vertrauen. Nur sehr wenige gute und erfolgreiche Angler teilen ihre Erfolge mit Zufallsbegegnungen oder gar im Netz ;-) .