Eine neue schwedische Multirolle mit automatischer Wurfbremse

[Hosch]

Our brake system sits on the spool axle and adds approximately 3g to the weight. We have casted with baits from 5g and up on Draken ONE without any loss in cast distance.

Svivlo sagt, dass 5 Gramm Wurfgewicht funktionieren auf der Draken One

 

[Spooner]

Schnurfassung der Draken One sind 150m in 0,29er Geflecht und die Rolle wiegt 230g.
Wer will denn damit dauerhaft 5g - Köder sinnvoll werfen ? Da wiegt die Rolle 2 1/2 x so viel wie meine Rute.
Die Rolle wird sinnvoll im Bereich ab 12 - 15g und weiter aufwärts funktionieren, weil ja auch das Bremssystem sicherlich nicht dauerhaft auf die unterste Grenze der Ködergewichte ausgelegt ist.
Bin mir auch nicht sicher, ob dieses neue Rollen-Brems-System wirklich rein physikalisch für BFS geeignet ist - bin aber mit meinen 9 Punkten im Physik-Abi nicht der absolute Fachmann

 

[Hosch]

Da hast Du natürlich recht...
(Damit ist nicht der letzte Satz mit dem Physik-Abi gemeint)

 

[trcolka]

Man kan vorbestellen, Auslieferung soll am 15. September starten. Ich glaub nicht, dass Svivlo bisher Vorserienexemplare für längere Tests rausgerückt hat.

Meine Rolle wurde jetzt geliefert, ein paar Tage NACH dem einwöchigen Herbst-Hechtangelurlaub, also leider nicht optimales Timing



Bisher war sie nur daher mal kurz an der Rute zum "Trockenangeln" montiert, was richtig aussagekräftiges kann ich also noch nicht berichten. Die Kurbelarm ist angenehm lang, das gefällt mir für eine Hechtrolle, die Kurbelgriffe sind gross und griffig, fast schon ein wenig zu griffig. Das Sternbremsenrad lässt sich bei meiner Vergleichsrolle Revo Beast etwas leichter erreichen und bedienen, ist aber kein grosser Unterschied. Aussehen ist ja Geschmackssache, ist halt komplett schwarz. Auf die Dauer angenehmer als was kreischend buntes glaube ich, aber ist wie gesagt Geschmackssache. Und eine Rolle ist ja zum Angeln da, und nicht zum angucken.

Äusserer Qualitätseindruck ist ja auch immer eine subjektive Sache, das Plastikgehäuse macht für mich zunächst mal einen hochwertigen Eindruck. Die inneren Werte wird man ja so richtig erst nach ein paar Jahren Benutzung beurteilen können.

Schnur aufspulen und probewerfen schaffe ich hoffentlich demnächst mal, dann kann ich mehr berichten.

Grüsse aus Schweden
Olaf

 

[Fuchur]

Sehr cool! Ich bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht.

 

[trcolka]

Sehr cool! Ich bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht.

Schnur ist jetzt drauf, im Moment noch "geliehene" Schnur von einer anderen Rolle, Daiwa Saltiga ist im Moment in Schweden in 0.26mm nicht lieferbar.

 

[Hosch]

Die Auslieferung für die Draken One wurde jetzt für 31. Januar 2024 terminiert, nur mal zur Info.

 

[Munni]

Aber auf der Seite kann man nur vorbestellen

 

[Hosch]

Habe eine Draken vorbestellt, der voraussichtliche Auslieferungstermin wurde mir Ende Oktober per E-Mail mitgeteilt.

 

[Spooner]

Ende Oktober, für Anfang des Jahres oder sollte die Auslieferung eigentlich Ende Oktober erfolgen?

 

[Hosch]

Am 24. Oktober habe ich eine E-Mail erhalten, dass sich die Auslieferung der Draken One verzögert. Neuer Termin zur Auslieferung: Ende Januar 2024. Jetzt klar?

 

[trcolka]

Schnur ist jetzt drauf, im Moment noch "geliehene" Schnur von einer anderen Rolle, Daiwa Saltiga ist im Moment in Schweden in 0.26mm nicht lieferbar.

Es regnet hier den ganzen Tag schon, und eigentlich hatte ich auch nicht recht die Zeit für Angelgeschichten, aber nun war die Neugierde doch zu gross, so dass ich mich mal kurz aus dem Homeoffice rausgeschlichen hab.
Zum Wasser bin ich nicht gekommen, dazu hätte die Zeit nicht gereicht, eine Wiese musste ausreichen.
Rute: 1,80m 10-40 g Wurfgewicht, "Köder" ein 22g Holzklötzchen.

So 10-15 Würfe habe ich gemacht, die Erfahrung war nichts weniger als umwerfend. Es funktioniert schlicht und ergreifend. Besonders faszinierend waren Würfe wie Flippen, die ich bisher noch gar nicht mit einer normalen Multirulle behersche. Sie gehen völlig problemlos, einfach werfen und dann wieder einkurbeln.

Dreimal (zweimal absichtlich und einmal unabsichtlich) hab ich mir den "Köder" so 3-4 Meter vor die Füsse geknallt. Bei diesem Extremfall dreht die Spule sich noch ein paar Umdrehungen bis sie zum Stillstand kommt. Zweimal wurde die Schnur einfach "falschrum" aufgewickelt, einmal lag die Schnur in losen Windungen um die Spule rum. So ungefähr 1 m Schnur musste dann rausziehen, ging bei den drei Fällen völlig problemlos. Wenn man sich genug anstrengt und das oft genug macht, kann man sicher auch mal eine kleinere Perücke produzieren, aber das ist dann (zumindest für mich) nicht mehr normale Anwendung.

Zur Wurfweite kann ich bei den Testbedingungen natürlich noch nichts belastbares sagen, der erste gefühlte Eindruck war aber schonmal positiv, und das ist immerhin besser als anderrum. Aber wie gesagt sehr sehr gefühlt dieser Eindruck und daher bitte nicht auf die Goldwaage legen. Ein etwas besserer Vergleich am Wasser ist in der Planung.

Was sich mir nicht ganz erschliesst, ist die mechanische Wurfbremse, die an der Rolle montiert ist. Diese ist ja eigentlich völlig überflüssig, die Rolle braucht ja gerade eben keinerlei Wurfbremsen. Wenn ich das richtig verstanden hab, ist sie noch da, um das seitliche Spiel der Spule justieren zu können. So hab ich es zumindest gemacht, von ganz lose minimal geschraubt, bis die Spule kaum noch noch seitliches Spiel hatte. Für diesen Zweck ist dieser Knopf aber viel zu gross geraten, er stört sogar ein wenig bei der Bedienung der Fischbremse. Da man diese Schraube ja vermutlich sehr selten/gar nicht verstellen will, sollte es voll ausreichend sein, eine versenkte Schraube, die einen Schraubenzieher erfordert, zu verbauen. Ist aber meiner Ansicht nach ein nicht so wichtiges Detail im Zusammenhang.

Grüsse aus Schweden
Olaf

 

[Walstipper]

Rute: 1,80m 10-40 g Wurfgewicht, "Köder" ein 22g Holzklötzchen.

So 10-15 Würfe habe ich gemacht, die Erfahrung war nichts weniger als umwerfend. Es funktioniert schlicht und ergreifend. Besonders faszinierend waren Würfe wie Flippen, die ich bisher noch gar nicht mit einer normalen Multirulle behersche. Sie gehen völlig problemlos, einfach werfen und dann wieder einkurbeln.

Dreimal (zweimal absichtlich und einmal unabsichtlich) hab ich mir den "Köder" so 3-4 Meter vor die Füsse geknallt. Bei diesem Extremfall dreht die Spule sich noch ein paar Umdrehungen bis sie zum Stillstand kommt. Zweimal wurde die Schnur einfach "falschrum" aufgewickelt, einmal lag die Schnur in losen Windungen um die Spule rum. So ungefähr 1 m Schnur musste dann rausziehen,

Was genau ist denn umwerfend, was funktioniert?
Ich versteh leider immer noch nicht was die Rolle macht. Man bekommt auch keine Info über die Kanäle, im Gegensatz zu Shimano DC.

Wenn ich bei meiner Shimi mit SVS alle starken Klötze aktiviere kann ich den Bait auch voll-speed in den Brückenpfeiler setzen ohne großen Backlash.

 

[backlash63]

Was sich mir nicht ganz erschliesst, ist die mechanische Wurfbremse, die an der Rolle montiert ist. Diese ist ja eigentlich völlig überflüssig, die Rolle braucht ja gerade eben keinerlei Wurfbremsen. Wenn ich das richtig verstanden hab, ist sie noch da, um das seitliche Spiel der Spule justieren zu können. So hab ich es zumindest gemacht, von ganz lose minimal geschraubt, bis die Spule kaum noch noch seitliches Spiel hatte. Für diesen Zweck ist dieser Knopf aber viel zu gross geraten, er stört sogar ein wenig bei der Bedienung der Fischbremse. Da man diese Schraube ja vermutlich sehr selten/gar nicht verstellen will, sollte es voll ausreichend sein, eine versenkte Schraube, die einen Schraubenzieher erfordert, zu verbauen. Ist aber meiner Ansicht nach ein nicht so wichtiges Detail im Zusammenhang.

Erstmal danke für diesen ersten Bericht! Das wäre ja ein Ding, wenn es sich bestätigt wie du es geschrieben hast, also diese positiven Wurfeigenschaften.
Gute Idee, in diesem Fall auf den Knob für die Achshemmung ganz zu verzichten. Es ist, glaube ich, nicht allgemein bekannt, dass es so etwas schon mal gab, nämlich vor ungefähr 20 Jahren bei den Ambassadeur D5- und D6-Serien (vielleicht hattest du die sogar im Sinn?). Statt eines Knobs gab es da tatsächlich eine versenkte Schraube, die aber praktisch nur einmal justiert werden musste. Danach wurde die Wurfbremse klassisch nur noch auf der Palmside mit einem Rädchen verstellt, wobei aber nicht nur Magnete bewegt wurden, sondern auch eine Anpresskraft auf die Achse erfolgt ist, also Letzteres dann doch nichts anderes als eine mechanische Achshemmung. Ich finde das Werfen damit sehr angenehm, aber durchgesetzt hat sich das System nicht, denn die Serien sind nach kurzer Zeit wieder eingestampft worden. Diese andere Konstruktion macht die Rollen übrigens ziemlich kompakt und handlich für Round Profile- Modelle. Ich finde sie auch optisch gelungen.
Dass es beim Weglassen des Knobs einer grundlegend anderen Konstruktion bedarf ist vermutlich der Grund, warum das bei der Draken nicht gemacht worden ist. Vielleicht greifen sie ja im Falle eines Verkaufserfolgs irgendwann mal bei Nachfolgemodellen darauf zurück.

 

[trcolka]

Ich glaube auch, dass es mehr konstruktive Zwänge sind, die dazu geführt haben, dass dieser Knopf (noch) dran ist. Und er dann hoffentlich bei Nachfolgemodellen (genau, wie Du geschrieben hast) wegfallen kann.

 

[Walstipper]

Ich habe doch noch ein Video der Funktionsweise gefunden: https://www.facebook.com/svivlo/vid...ake-at-icasticast-was-a-big/1001184673375258/

Auf jedenfall sehr interessant.
Was es nach meinem Verständnis nicht kann ist, bei starker Beschleunigung der Spule extra zu bremsen, dafür würde es direkt nach einem Tüddel oder Totalabriss die Spule bremsen, so dass sich das Chaos in Grenzen hält.

 

[trcolka]

Was genau ist denn umwerfend, was funktioniert?

Dass ich keinerlei Abbremsen mit dem Daumen machen muss beim Werfen. Dass ich auch als Nichtexperte alle möglichen und unmöglichen Würfe mit der Multirolle hinbekomme.
Ohne an der Rolle etwas verstellen zu müssen. Ohne dass Elektronik verbaut wurde.
Ohne eine mechanische Bremse, die so stark wirken muss (wenn sie zuverlässig Perücken verhindern soll), dass dann die Wurfweite völlig in den Keller geht.

Wie schon vorher erwähnt, hab ich das mit der Wurfweite noch nicht richtig ausgetestet.

Ich versteh leider immer noch nicht was die Rolle macht. Man bekommt auch keine Info über die Kanäle, im Gegensatz zu Shimano DC.

Die ersten Rollen sind gerade frisch ausgeliefert, es sollten demnächst auch Berichte von anderen im Netz erscheinen, denke ich mal. Ist ja eine sehr kleine Firma, so richtig viel PR-Arbeit können die gar nicht stemmen. Und die meisten, die bisher eine Rolle gekauft haben gehen vermutlich einfach damit angeln ohne auf Youtube darüber zu berichten.

Wenn ich bei meiner Shimi mit SVS alle starken Klötze aktiviere kann ich den Bait auch voll-speed in den Brückenpfeiler setzen ohne großen Backlash.

Aber vermutlich ist die Wurfweite bzw. das Wurfgefühl auch nicht mehr so berauschend, oder? Und kannst Du ihn wirklich mit voller Fahrt in den Brückenpfeiler setzen ohne mit dem Daumen abbremsen zu müssen? Und bekommst dennoch keine nennenswerte Perücke? Und kannst dann mit der gleichen Einstellung weiterangeln?

 

[trcolka]

Auf jedenfall sehr interessant.
Was es nach meinem Verständnis nicht kann ist, bei starker Beschleunigung der Spule extra zu bremsen, dafür würde es direkt nach einem Tüddel oder Totalabriss die Spule bremsen, so dass sich das Chaos in Grenzen hält.

Solange eine Kraft an der Schnur zieht (also der Köder, den ich gerade mit der Schwungkraft meiner Rute ausgeworfen habe), wird nicht gebremst. Fällt die Kraft weg (Köder ist ins Wasser geplumst), wird sachte, aber hinreichend start gebremst. Bremsen mit Daumen ist also überflüssig.

Bei Totalabriss (oder eben Köder vor die Füsse / in den Brückenpfeiler knallen) wird auch gebremst, Bremswirkung reicht dann zwar nicht 100%, verhindert aber grösseres Ungemach. So beschreibt das der Hersteller, und so ist auch meiner bisherige (sehr begrenzte) Erfahrung.

Das ganze Prinzip ist hier aber schon mal weiter oben im Verlauf etwas detailierter (und besser als von mir) beschrieben worden

 

[Walstipper]

@trcolka Überschlagen der Spule bekommst du dann auch noch, aber je nachdem noch zu retten. Und ja, das wirft sich nicht mehr gut, je nach Bait.

Genau, sobald die Zentrifugalkraft gering wird (geringe Rotation der Spule) fällt das Ärmchen (aufgrund der irdischen Schwerkraft, oder schon früher?) aus einer Halterung und bremst per Außenkontakt. Da müsste dann eigentlich noch eine weiteres Bremssystem fehlen, welches bei hohen Beschleunigungen bremst. Denn die Bremse ist ja eigentlich nur für die nachlassende Rotation zuständig. Das alles macht die Spule natürlich nicht gerade leichter, dazu bremst sie ein wenig zu Beginn des Wurfs. Sounds like heavier baits for me.

 

[Spooner]

Nun macht mal dieses System nicht schlecht, ohne es selbst probiert zu haben.
Seid doch froh, dass es im ganzen Einheitsbrei mal etwas Anderes gibt, dass scheinbar auch funktioniert.

Wenn die Rolle meine 3g sicher bedienen könnte, wäre ich zum Testen sicherlich dabei.