Dickbarsche bei verbutteten bestand

[NorbertF]

welche neben einem neueren verbutteten Bestand existieren.

Nochmal: verbuttete Barschbestände gibt es nicht. Dann fressen sie sich gegenseitig. Wenn es nur kleine Barsche gibt, dann sind sie nicht verbuttet, sondern die großen wurden / werden einfach weggefressen (überfischt).

In Deinem konkreten Fall hast Du vielleicht die mittleren Größen bisher einfach nicht gefunden. Oder aber: diejenigen die anfangen ihre Kollegen zu fressen wachsen so rasant schnell, dass sie die 30cm Marke einfach sehr schnell überspringen. Dann hast Du bei Dir tatsächlich den Verbuttungsfall, wo dann einige anfangen ihre Freunde zu fressen und dadurch extrem schnell wachsen, während die anderen wegen wenig Nahrung nicht wachsen.

Wie ist denn der Futterfischbestand bei euch so? Kleine Weissfische vorhanden? Ist der See eher nährstoffarm?

 

[BAssterix]

Der Angeldruck auf Barsche ist an diesem See kaum vorhanden, wird eher als lästiger Beifang angesehen. Daher kann ich die Vermutung, dass die mittleren Fisch abgefischt wurden, nahezu ausschließen. Der See ist tatsächlich sehr Nährstoffarm und Futterfische gab es über lange Zeit auch sehr wenige. Allerdings gab es alle paar Jahre, evtl nach Besatzmaßnahmen, große Kleinfischschwärme, welche aber fast genau so schnell verschwunden sind wie sie auftauchten. Ich bin mir auch recht sicher, dass bei den Barsche die eigenen Artgenossen ganz oben auf der Speißekarte stehen, mittlerweile ist leider auch der Bestand an Kleinbarschen stark dezimiert worden. Generell sieht es seit wenigen Jahren schlecht mit dem Raubfischbestand aus, auch Hechtbrut, welche früher relativ stark vertreten war, gibt es mittlerweile kaum noch. Man muss evtl. noch erwähnen, dass sich der See durch Belüftungsmaßnahmen über einige Jahre von eutroph zu oligoroph gewandelt hat.

 

[NorbertF]

Dann haben sie wohl echt nichts zu futtern.

 

[BAssterix]

Befürchte ich auch

 

[Streifenspinner]

Nochmal: verbuttete Barschbestände gibt es nicht. Dann fressen sie sich gegenseitig. Wenn es nur kleine Barsche gibt, dann sind sie nicht verbuttet, sondern die großen wurden / werden einfach weggefressen (überfischt).

Das widerspricht so ziemlich allem, was man über Barschpopulationen lesen kann, weil Barsche typische Verbuttungskandidaten sind. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, reichen von genetischen Geschichten über Futtermenge/Konkurrenz bis zu Freßfeinden. Dabei zeichnet sich der Barsch vor allem dadurch aus, dass er nicht unbedingt Raubfisch werden muss und außerdem umweltbedingt auch sehr langsam wachsen kann. Es gibt Gewässer, dort sind 20cm Barsche 8-10 Jahre alt (das ist Verbuttung) und 30-35cm Exemplare die sehr seltenen Kapitalen, die ein Angler nur alle paar Jahre mal an den Haken bekommt.

 

[NorbertF]

Das widerspricht so ziemlich allem, was man über Barschpopulationen lesen kann,

Dann lesen wir unterschiedliche Quellen.

 

[blankmaster]

Dann lesen wir unterschiedliche Quellen.

Jau.

Verbuttete Barschbestände in (ehemals) europhen Gewässern kenne ich gut...

Ich verstehe allerdings das von Streifenspinner beschriebene Gewässer nach den beschriebenen Eckdaten nicht.

Bei verbutteten Beständen (die wandern ja beim "Kippen" in die Oligotrophie nicht sofort auf den Mars aus) sollten die Hechte erstmal Nahrung ohne Ende haben und entsprechend gedeihen.

Gruß
BM

PS Schönes neues Jahr an alle, die um sich um diese Zeit mal eben aus dem Silvestertrubel ausklinken, für alle anderen natürlich auch.

PPS Das ich für einen Ü30er erstmal 100 20er fangen muss, ist bezüglich des Barsches ja nix besonderes...