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Michael_05er

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Ich kenne es aus verschiedenen Gewässerordnungen so:

Ein Fisch, der geschont/untermassig aber verletzt und nicht lebensfähig ist, muss waidgerecht getötet und an Ort und Stelle vergraben werden.

Eben um Missverständnisse zu vermeiden.

Davon, ihn im Wasser seinem Schicksal überlassen habe ich noch nie was gehört, finde ich auch krass.
So ähnlich kenne ich es auch. Waidgerecht töten, damit der Fisch sich nicht langsam zu Tode quält. Aber dann eben nicht mitnehmen, sondern vergraben oder ins Gewässer zurückgeben, sprich in den natürlichen Kreislauf zurücksetzen.
 

Salmo Trutta

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Hier wurde sehr viel über das Thema ob und inwiefern von Fischen Schmerz empfinden können diskutiert, dem würde ich gar keine so große Relevanz einräumen (nicht falsch verstehen), für mich sieht das eher so aus: Ich weiß das ich durch das Angeln einem Lebewesen (welches sicherlich irgendwie Schmerz empfindet) Leid (Schmerz/Stress) zufüge für meine Persönliches Vergnügen, es stellt sich für mich also eher die Frage ob ich das moralische/ethisch vertreten kann? Natürlich kann man noch ewig über das Thema Schmerz diskutieren, aber irgendwann muss man sich auch den Konsequenzen der Diskussion stellen.
Sollte meine Antwort Nein laute hieße das, das ich mein geliebtes Hobby und die darin investierten Stunden/Geld/Aufwand/Liebe aufgeben muss oder in Zukunft nur noch ohne Haken angle (Das wurde hier im Forum vor Jahren mal ernsthaft diskutiert), beides kommt für mich nicht in Frage.
Entnahme kommt für mich nur insgesamt eher selten in Frage, da ich 1. nicht so viel Fisch essen kann und will (oder der Verzehr eben auch nicht besonders realistisch ist, wie bei kapitalen Fischen), 2. es teilweise nicht übers Herz bringe ein so schönes Tier wie eine BaFo zu töten und 3. da es auch für die ohne hin stark belasteten Gewässer auch nicht gerade förderlich wäre (ja ich weiß, das hört sich nach Ausrede an).
Ich werde also weiterhin Fischen Leid für mein persönliches Vergnügen zufügen, so hart sich das auch anhört (schade nur, das die rechtliche Grundlage in Dt. dafür so schwach ist).
In diesem Sinne ,allen einen schönen Sonntag, am besten am Wasser
 

Herki

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Ich kenne es aus verschiedenen Gewässerordnungen so:

Ein Fisch, der geschont/untermassig aber verletzt und nicht lebensfähig ist, muss waidgerecht getötet und an Ort und Stelle vergraben werden.

Eben um Missverständnisse zu vermeiden.

Davon, ihn im Wasser seinem Schicksal überlassen habe ich noch nie was gehört, finde ich auch krass.
So ist es bei uns auch. Ich hab aber keine Lust auch noch ne Schüppe mit zu schleppen. Ich schneide ihn klein und ab ins Wasser. Selbst das wäre eher nicht erlaubt.
 

Marco St

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Hier wurde sehr viel über das Thema ob und inwiefern von Fischen Schmerz empfinden können diskutiert, dem würde ich gar keine so große Relevanz einräumen (nicht falsch verstehen), für mich sieht das eher so aus: Ich weiß das ich durch das Angeln einem Lebewesen (welches sicherlich irgendwie Schmerz empfindet) Leid (Schmerz/Stress) zufüge für meine Persönliches Vergnügen, es stellt sich für mich also eher die Frage ob ich das moralische/ethisch vertreten kann? Natürlich kann man noch ewig über das Thema Schmerz diskutieren, aber irgendwann muss man sich auch den Konsequenzen der Diskussion stellen.
Sollte meine Antwort Nein laute hieße das, das ich mein geliebtes Hobby und die darin investierten Stunden/Geld/Aufwand/Liebe aufgeben muss oder in Zukunft nur noch ohne Haken angle (Das wurde hier im Forum vor Jahren mal ernsthaft diskutiert), beides kommt für mich nicht in Frage.
Entnahme kommt für mich nur insgesamt eher selten in Frage, da ich 1. nicht so viel Fisch essen kann und will (oder der Verzehr eben auch nicht besonders realistisch ist, wie bei kapitalen Fischen), 2. es teilweise nicht übers Herz bringe ein so schönes Tier wie eine BaFo zu töten und 3. da es auch für die ohne hin stark belasteten Gewässer auch nicht gerade förderlich wäre (ja ich weiß, das hört sich nach Ausrede an).
Ich werde also weiterhin Fischen Leid für mein persönliches Vergnügen zufügen, so hart sich das auch anhört (schade nur, das die rechtliche Grundlage in Dt. dafür so schwach ist).
In diesem Sinne ,allen einen schönen Sonntag, am besten am Wasser
Warum muss man Deiner Meinung nach das Angeln aufgeben oder ohne Haken angeln?
Oder man geht eben nur mit Verwertungsabsicht, entscheidet beim Fang anhand Größe und Art. Geht man eben nicht 50x im Jahr und begeht auch keine Ego Quälerei von Geschöpfen/Lebewesen nur zum Spass. Ginge auch, oder?
Meine dies allgemein, nicht als contra Dich auffassen!
Bin da mittlerweile auch nachdenklich und im Konflikt. Nur zum Spass Tiere quälen und Releasen(die neuesten Studien wurden angesprochen und sind Fakt), nehme Angst, Erbrechen, Verletzungen und Verangeln in Kauf nur um später zu sagen ich wäre ein Guter da die Fänge und Umwelt mir leid täten und ich daher wieder Release. Schon irre! Nebenher nehme ich noch etliche Abrisse in Kauf. Egal was da später ins Trinkwasser meiner Urenkel und auf den Teller zurückkehrt. Hauptsache Fun, nix Verwertung. Am besten noch mit etlichem Tackle aus Asia, ausgebeuteten Arbeitern, kaputten Regionen wie vergifteten Grundwasser dank Tackle samt Kleidung. Nachhaltigkeit, Fair Trade, Lieferkette... - egal, habe ja Mitleid und lasse wieder frei! Dafür Release ich, quäle Lebewesen rein zum Spaß aber haue mir dafür Meeresfisch auf den Teller. Was interessieren da kaputte Meeresböden, Überfischung, ausgebeutete Küstenvölker da ihre Bestände mich speisen, kognitive Fähigkeiten der Fische solang ich nur zur Freude auf all dies ... kann. Noch bißl Posten und paar Pics, klasse!

Meine Konflikte seit einiger Zeit!
 

Salmo Trutta

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Warum muss man Deiner Meinung nach das Angeln aufgeben oder ohne Haken angeln?
Oder man geht eben nur mit Verwertungsabsicht, entscheidet beim Fang anhand Größe und Art. Geht man eben nicht 50x im Jahr und begeht auch keine Ego Quälerei von Geschöpfen/Lebewesen nur zum Spass. Ginge auch, oder?
Ginge auch, ist eben ein anderer Ansatz der ebenfalls durch und durch seine Berechtigung hat. Im Prinzip befürworte ich auch eine Entnahme des Fisches, sollte es eben passen (Zeitpunkt, Art, Größe). Wenn man das jedoch so wie von dir geschildert konsequent durchzieht fallen eben einige einige Arten wie z.B. Hecht, oder Wels (Oookkay manche mögen es) vollkommen aus der Liste der Zielfische, weil sie eben nicht/kaum zur Verwertung geeignet sind. Moralisch sicher löblich, aber sonst?
Bin da mittlerweile auch nachdenklich und im Konflikt. Nur zum Spaß Tiere quälen und Releasen(die neuesten Studien wurden angesprochen und sind Fakt), nehme Angst, Erbrechen, Verletzungen und Verangeln in Kauf nur um später zu sagen ich wäre ein Guter da die Fänge und Umwelt mir leid täten und ich daher wieder Release.
Verstehe ich, fände es aber auch interessant was der Fisch dazu sagt (ich weiß das geht nicht) : Lieber Stress, Angst und kleinere Verletzungen oder doch eher Kochtopf?
Über C&R freut sich der Fisch sicherlich mehr nur, dummerweise nimmt man sich mit der Argumentation wieder die Moralisch Grundlage (der Drill hat einen berechtigten Zweck: die Entnahme des Fisches), und steht wieder ganz am Anfang: Ist es moralisch vertretbar einem Tier zum eigenen Vergnügen leid zu zufügen (und dann auch noch einem Tier das man mag)??? Das muss wohl jeder für sich entscheiden, sicherlich nicht einfach.
Nebenher nehme ich noch etliche Abrisse in Kauf. Egal was da später ins Trinkwasser meiner Urenkel und auf den Teller zurückkehrt. Hauptsache Fun, nix Verwertung. Am besten noch mit etlichem Tackle aus Asia, ausgebeuteten Arbeitern, kaputten Regionen wie vergifteten Grundwasser dank Tackle samt Kleidung. Nachhaltigkeit, Fair Trade, Lieferkette... - egal, habe ja Mitleid und lasse wieder frei! Dafür Release ich, quäle Lebewesen rein zum Spaß aber haue mir dafür Meeresfisch auf den Teller. Was interessieren da kaputte Meeresböden, Überfischung, ausgebeutete Küstenvölker da ihre Bestände mich speisen, kognitive Fähigkeiten der Fische solang ich nur zur Freude auf all dies ... kann. Noch bißl Posten und paar Pics, klasse!
Wird hier nicht einige miteinander vermischt? Was du hier beschreibst ist doch wohl eher das allgemeine Problem unsere im Überfluss lebenden Gesellschaft (macht zu viel Spaß um aufzuhören). So billig es sich auch anhört, durch C&R wird ein Stück weit mit gesichert, dass deine Enkel und Uhrgroßenkel noch einen einigermaßen natürlichen Fischbestand haben (unrealistisch, wenn ja dann sicher mit Mikroplastik). Die einzige sowohl ökologisch als auch moralisch vertretbare Alternative wäre dann wohl überhaupt nicht mehr zu angeln, oder nicht?
Dazu sind wohl die wenigsten bereit (ich auch nicht)....
 

Marco St

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So billig es sich auch anhört, durch C&R wird ein Stück weit mit gesichert, dass deine Enkel und Uhrgroßenkel noch einen einigermaßen natürlichen Fischbestand haben (unrealistisch, wenn ja dann sicher mit Mikroplastik). Die einzige sowohl ökologisch als auch moralisch vertretbare Alternative wäre dann wohl überhaupt nicht mehr zu angeln, oder nicht?
Dazu sind wohl die wenigsten bereit (ich auch nicht)....
Einen Bestand rein zur Bespassung des Ego's, aber dafür voll Plastik wie Chemie. Da wir ja auch alle den Kreislauf des Wasser's kennen, wissen wir auch was wir da nebenher zur reinen Bespassung noch verantworten für folgende Generationen.
Doch, schon noch Angeln, aber eben rein zur Verwertung und auch nur bei Bedarf, dazu noch nachhaltig, absolut umweltschonend, fair für die "Arbeiter" in den Produktionen fernost.
Wie gesagt, bin ja selbst betroffen, aber werde immer nachdenklicher.
 

observer

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Einen Bestand rein zur Bespassung des Ego's, aber dafür voll Plastik wie Chemie. Da wir ja auch alle den Kreislauf des Wasser's kennen, wissen wir auch was wir da nebenher zur reinen Bespassung noch verantworten für folgende Generationen.
Doch, schon noch Angeln, aber eben rein zur Verwertung und auch nur bei Bedarf, dazu noch nachhaltig, absolut umweltschonend, fair für die "Arbeiter" in den Produktionen fernost.
Wie gesagt, bin ja selbst betroffen, aber werde immer nachdenklicher.
angeln rein zum nahrungserwerb ist aber kein hobby mehr...

deine gewässer müsstest du dann noch zu fuß, bzw mit dem fahrrad erreichen können , kunstköder solltest du generell vermeiden, (haselrute mit wurm/teig) usw

wenn du daran spaß hast, bitte... kann ich sogar zum teil verstehen, für mich ist's überhaupt nix.

mich würde mal interessieren, ob du generell tierische produkte konsumierst?
 

Marco St

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angeln rein zum nahrungserwerb ist aber kein hobby mehr...
Ist Grillen und Kochen für nicht Wenige aber auch!
deine gewässer müsstest du dann noch zu fuß, bzw mit dem fahrrad erreichen können , kunstköder solltest du generell vermeiden, (haselrute mit wurm/teig) usw
Polemik!
wenn du daran spaß hast, bitte... kann ich sogar zum teil verstehen, für mich ist's überhaupt nix.
Jetzt wird es freundlicher, danke!
Wie ich aber schon schrieb, nehme ich mich nicht aus und erwähnte meine Nachdenklichkeit diesbezüglich in letzter Zeit.
mich würde mal interessieren, ob du generell tierische produkte konsumierst?
Würde genau was ändern?
Aber ja, außerhalb der ganzen Fastenzeiten, welche aber mehr denn normale Zeiten ausmachen.
Da aber wenig und so bewusst u haltungsfreundlich wie möglich. Verstehe da jedoch den Zusammenhang zum Egodrill nicht ganz.
Bevor weitere Polemik wie Klischee Fragen folgen - lasst uns doch bitte sachlich bleiben und verschiedene Sichtweisen akzeptieren, danke!
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Der Fred ist echt wie ein Verkehrsunfall. Man kann nicht wegsehen.
Alles ist xmal gesagt. Letztlich muss es jeder für sich ausmachen. Es gibt keine Lösung. Trotzdem muss ich doch immer mal reinsehen.
Das Thema ist ein altes, aber ich finde sehr interessant wie selbstreflektiert hier doch einige mit ihrem Hobby umgehen.
Außerdem gibt es so viele unterschiedliche Ansätze und Überlegungen, für mich ganz klar einer der stärksten Threads im Forum.
Inzwischen zeigt sich nämlich eine große Mitte zwischen den "reinen Kochtopf-Anglern" und den "100%-Mimimi-Releaser-Spaßanglern".
Auch wenn dem einen oder anderen wichtiger erscheinen mag im entsprechenden Thread zu zeigen, dass er heute wieder zwei Packungen Gummigetier gekauft hat, oder Uhren, Aktien....was weiß ich.
 

philchasingpikes

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Das Thema ist ein altes, aber ich finde sehr interessant wie selbstreflektiert hier doch einige mit ihrem Hobby umgehen.
Außerdem gibt es so viele unterschiedliche Ansätze und Überlegungen, für mich ganz klar einer der stärksten Threads im Forum.
(...)
Auch wenn dem einen oder anderen wichtiger erscheinen mag im entsprechenden Thread zu zeigen, dass er heute wieder zwei Packungen Gummigetier gekauft hat, oder Uhren, Aktien....was weiß ich.
Selbstreflexion ist so eine Sache...

Es wird vieles, auch hier im Thread, über einen Haufen geworfen.
Ist man eher C&R-Befürworter, ist das aus Sicht mancher eben Tierquäler - okay. Aber muss man dann die Leute auch in einem Atemzug mit Umweltverschmutzung, Plastikbelastung, Ausbeutung von Arbeitern in China und der Ausbeutung der Meere gleichsetzen? Da ist man vielleicht ein gaaaaanz kleines Bisschen übers Ziel hinausgeschossen...
So, zumindest meines Verständnis nach, hier passiert:
Doch, schon noch Angeln, aber eben rein zur Verwertung und auch nur bei Bedarf, dazu noch nachhaltig, absolut umweltschonend, fair für die "Arbeiter" in den Produktionen fernost.
oder hier...
Einen Bestand rein zur Bespassung des Ego's, aber dafür voll Plastik wie Chemie. Da wir ja auch alle den Kreislauf des Wasser's kennen, wissen wir auch was wir da nebenher zur reinen Bespassung noch verantworten für folgende Generationen.
oder hier sehr deutlich...
Am besten noch mit etlichem Tackle aus Asia, ausgebeuteten Arbeitern, kaputten Regionen wie vergifteten Grundwasser dank Tackle samt Kleidung. Nachhaltigkeit, Fair Trade, Lieferkette... - egal, habe ja Mitleid und lasse wieder frei!


Ich halte das nicht für Überzeugung, sondern für die Überschätzung und Überhöhung des eigenen Wertekonstrukts. Zudem erachte ich das als wenig selbstreflektierend. Denn sein wir mal ehrlich: Wer, der in irgendeiner Form in einer industriellen Kultur aufgewachsen ist, kann diese Standards setzen und noch danach leben? Ich behaupte quasi keiner.
Die realen Schlüsse aus dieser Überzeugung diesen Personen aufzuzeigen, ist dann allerdings keine Polemik. Es ist die schlichte Konsequenz, die man aus solcher Überzeugung ziehen müsste.
Jeder einzelne genannte Punkt, so löblich und moralisch ansprechend er auch sein mag, kann und muss hier differenziert und eben auch relativiert werden.
Schließlich kann man hier keine hochtrabende und vor moralischem Anspruch gefüllte Rede über Kunstköder, Abrisse und Umweltverschmutzung halten, dies dann aber nur den C&R-Anglern anlasten. Oder klemmen Köder von Anglern die Fische meist verwerten, nicht zwischen Steinpackungen fest?

Sorry, aber ich empfinde den Beitrag - besonders in diesem Kontext - als eher schwach und polemisch, denn er ist zwar irgendwie moralisch, prallt aber mit der Lebensrealität eines jeden Menschen in modernen Gesellschaften gegeneinander.
 
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AssAssasin

Barsch Vader
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Ich finde die zitierten Ansätze passend.
Es geht hier ja um einen reinen Freizeitbereich, wenn ich schon nicht in jeder Lebenslage die Möglichkeit habe alles superduper-fair-woke irgendwas zu machen, im Freizeitbereich stehen mir alle Facetten offen, ich kann also vollkommen frei entscheiden ob ich die ZUSÄTZLICH zu meinem Alltag Natur, Ressourcen etc. verschwende/belaste oder nicht. Und da gibt es ja unzählige Abstufungen....mal an drei Beispielen dargestellt.

1. der Ansitzangler an seinem lokalen Stammgewässer, Entnahme zur Verwertung ist das Ziel, Tackle ist eher einfach, eventuell älter, hoher Materialverbrauch ist nicht zu erwarten und wird auch nicht toleriert. Viele Angeltage über die Hauptsaison. Kurze Anreise zum Gewässer per Auto (Diesel, ohgottohgott).
2. der Städter in Küstennähe, Mefo-orientiert, hohes Qualitätsbewusstsein beim Gerät, Entnahme und C&R in der Waage, Anfahrt zur Ostsee 1 Stunde, zur Saison max. 1 Angeltag am Wochenende. Anreise mit E-Auto (Lastenrad-Muttis klatschen Beifall an der Ampel).
3. der social-media orientierte Erfolgsangler, bass-proof, multi-teamer, Fische sind Freunde, C&R4ever, nur Highend-Tackle, regelmäßig upgedated, Köderverluste im zweistelligen Bereich pro Tag werden toleriert, 100 PS am Boot müssen schon sein, Anfahrt nach NL 2 Stunden, Samstag und Sonntag sind gesetzt, wenn auf dem Wertstoffhof genügend Überstunden angehäuft sind geht auch noch ein Bonustag. Urlaub: Ebro, was sonst ? Anreise per Golf GTI (Lastenradmuttis faseln was von Peniskomplex) plus Trailer.

Alle drei gehen angeln, trotzdem wird die Umwelt/Ressourcenbelastung sehr unterschiedlich ausfallen. Trotzdem wird Angler 3 den Angler 1 für bestandschädigend halten. Angler 1 wundert sich über Angler 3 warum er so viel Aufwand betreibt und Geld ausgibt um die Fische wieder reinzuschmeißen. Auf dem Boot mitfahren würde er trotzdem mal gern. Angler 2 sind die beiden relativ egal, er ist an der Küste weil er seine Ruhe will, die Telekopruten von Angler 1 findet er stillos, Angler 3 ist ihm zu bunt und zu prollig, auf dem Boot mal richtig Gas geben würde er auch mal gerne, hat aber Angst, dass seine Frau, die Lastenradmutti, das mitbekommt.

Fazit für mich persönlich: Angeln (wie auch Wandern, Mountainbike, Ski-Fahren, Schwimmen etc. ) als Freizeit-Beschäftigung ist immer schädlich für die Umwelt, auch wenn man die Belastung stark reduzieren kann. Dafür schärft es vielleicht das Bewusstsein für die Schönheit der Natur). Umwelttechnisch unproblematisch ist höchtens Sackhüpfen im Jutebeutel oder Yoga auf unversiegelter Bodenfläche außerhalb des Naturschutzgebietes.
Das entbindet mich aber nicht davon zumindest drüber nachdenken (und hier drüber zu diskutieren) ob und wie man seinen schädlichen Einfluss vielleicht reduzieren könnte. Das geht auch ohne steil erhobenen Zeigefinger. Nicht-Angeln ist in einem Angelforum eher keine Option.
 

philchasingpikes

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Das entbindet mich aber nicht davon zumindest drüber nachdenken (und hier drüber zu diskutieren) ob und wie man seinen schädlichen Einfluss vielleicht reduzieren könnte. Das geht auch ohne steil erhobenen Zeigefinger.
Und der Satz bringt es auf den Punkt. Nachdenken und Differenzierung geht nicht nur in eine Richtung. Mein Standard muss nicht der eines anderen sein.
Ich finde den moralischen Zeigefinger, besonders auf diesen Bezug, als eher schwer zu vermitteln. Nicht, weil ich irgendwelche Trotzreaktionen erwarte, sondern weil doch seit Jahren ein Umdenken, ganz reell, stattfindet. Und dieser Thread beweist es ja auch in vielen Kommentaren, dass sich viele Angler durchaus kritisch und tiefgehend mit ihrem Hobby auseinandersetzen.

Ich halte diese Entwicklung, und somit auch den steigen Wandel unseres Hobbys, für durchweg positiv.
Nur will ich niemanden "diffamieren", bzw. Unterstellungen und Verallgemeinerungen aufstellen, die so nicht haltbar und schon gar nicht zielführend sind...
 

Luci

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Wenn ich nur die Seiten hier lesen würde, würde ich denken, dass Angler stark unter Gewissensqualen leiden. Nur, angeln tun wir alle, und ich kenne keinen einzigen, der mit einem schlechten Gewissen seinen Haken ins Wasser wirft. Machen wir uns nichts vor, wir greifen negativ in die Natur ein, in dem Moment, in dem wir versuchen, einen Fisch rauszuholen. Egal ob der wieder ins Wasser darf oder nicht, ob er wenig oder viel leidet. Unnatürlich ist es auf jeden Fall. So machen wir, Menschen, seit eh und je.
Die Gesetze sind dafür da, um unseren Eingriff zu regeln und irgendwie noch zu mildern. Dass hier und dort die Gesetze ganz verschieden sind, ist auch menschlich. Schlimm wird es, wenn wir uns daran nicht halten. Und skurril ist es auch, wenn manche "erleuchtete" Kollegen die anderen dafür kritisieren, dass sie sich eben an diesen Gesetzen halten. Oder die Vereine als unnötig und altmodisch betrachten, wohl vergessend, wie viel eben diese für die Erhaltung der Fische in ihren Gewässern tun.
Aber so oder so, Angeln soll Spaß sein, und keine moralische Sache.
 

WildundFisch

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Warum ist es unnatürlich einen Fisch zu fangen?
Warum greif Ich "negativ in die natur" ein wenn ich angele?
 

Sascha144

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Warum ist es unnatürlich einen Fisch zu fangen?
Warum greif Ich "negativ in die natur" ein wenn ich angele?
Weil wir mehr sind als dieser Planet verträgt. Würden wir im Einklang mit der Natur leben, wäre die Bevölkerung deutlich kleiner.

Edit: also unnatürlich ist die zu hohe Entnahme entgegen des Bestandes da bei uns aufgrund massenhafter, unnatürlicher Nahrungsquellen keine Regulierung des eigenen „Bestandes“ mehr stattfindet.
 

WildundFisch

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Und das sind halt wieder zwei paar Schuhe.

Edit: diesbezüglich (und ich spreche hier von unseren binnengewässern) stellt wohl eher der Eingriff in die Landschaft der Wirtschaft wegen (Begradigung, staustufen usw. Ihr kennt das...) einen unnatürliche und negativen Einfluss dar, gegen den das Köderbaden des einzelnen einfach nur lächerlich gering wirkt.
 
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AssAssasin

Barsch Vader
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Weil wir mehr sind als dieser Planet verträgt. Würden wir im Einklang mit der Natur leben, wäre die Bevölkerung deutlich kleiner.

Edit: also unnatürlich ist die zu hohe Entnahme entgegen des Bestandes da bei uns aufgrund massenhafter, unnatürlicher Nahrungsquellen keine Regulierung des eigenen „Bestandes“ mehr stattfindet.
Ich bin mir da bei der Höhe der Entnahme gar nicht sicher, jedenfalls in deutschen Binnengewässern.
Ohne jeden Einfluss des Menschen würden sich Otter, Seeadler, Kormoran etc. bedienen, zudem kommt ja noch der Besatz dazu der wegfallen würde (und der ja oft mehr schadet als nutzt).
 

Luci

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Warum ist es unnatürlich einen Fisch zu fangen?
Warum greif Ich "negativ in die natur" ein wenn ich angele?
Wir gehen doch davon aus, dass die Natur sich selbst regelt, zumindest ich gehe davon aus. Aber das funktioniert auch nur wenn man die Natur ganz sich selbst überlässt, was seit Jahrtausende nicht mehr der Fall ist. Und jeder von uns greift da ein, jeder Fisch den wir entnehmen ist eine Lücke im Ökosystem, oder jeder Fisch, den wir durcheinander bringen, ist auch eine Störung. Es sind winzige Eingriffe, aber immerhin...
Anderseits wird mich diese Denkweise nicht eine Sekunde weg von Wasser halten. Was mich ganz weit weg halten würde, wäre es, wenn die Fische sich ausdrücken könnten. Nach dem ersten schreienden Fisch in meinem Haken würde ich sofort mein ganzes Angelzeug verschenken!
 

porbeagle

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Weil wir mehr sind als dieser Planet verträgt. Würden wir im Einklang mit der Natur leben, wäre die Bevölkerung deutlich kleiner.
Das stimmt so nicht. Die produzierte Menge Nahrungsmittel würde reichen jeden Mensch der Erde satt zu machen.
Das will nur nicht jeder , weil es muss ja auch noch Geld verdient werden und die einen brauchen nen 600PS Hobel während der andere mitm Rad zum Reisfeld fährt.
 

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