Es kann schon sein, dass der Recycling-Prozess zum Rohmaterial ähnlich aufwendig ist wie bei Stahl.
Danke für die Infos und das Video. Würde erklären, warum sich die Aussage, dass wegen der wesentlich geringeren Schmelztemperatur Blei eine enorm bessere Energiebilanz hat, nicht in den von mir oben ermittelten Zahlen widerspiegelt.
Und es bestärkt mich auch in der Meinung, dass man dem Output einer KI nicht ohne weiteres vertrauen darf, sondern ihn selbst auf Stichhaltigkeit prüfen muss. Insbesondere, wenn die KI als Quelle Werbeaussagen einer Firma verwendet.
Siehe zum Vergleich zB diese KI-Aussage aus
obigem Posting: "Die Langlebigkeit von Stahlprodukten ist ebenfalls hoch, jedoch erfordert ihre Herstellung und Recycling einen deutlich höheren Energieaufwand als bei Blei."
Was ich aber sicher weiß ist, dass drei 10g 1/0 Stahl-Jigs (z.b. bei Angelplatz) über 7€ kosten! Drei gleiche Mikado kosten 1,86€. Ich denke einfach wenn es kostengünstiges Rohmaterial und/oder ein einfaches Herstellungsverfahren gäbe, hätten wir bereits seit einigen Jahren günstige Blei Alternativen. Bleiverbot & Nachhaltig war schon vor 10 Jahren ein großes Thema, daran liegt es nicht. Vermutung daher: Teure energetisch aufwendige Herstellung gegenüber Blei. Manchmal kann der Preis eben auch ein Nachhaltigkeits-Kompass sein, wenn eben wenige "Nebenkosten" in Form von Umweltverschmutzung auftreten, welche die Allgemeinheit zahlt. Kann natürlich auch andere Gründe haben, ist nur ne Vermutung.
Ja, der Preis für Stahljigs ist hoch. Würde auch gerne wissen, warum das so ist. Um das vielleicht ein wenig zu ergründen, habe ich mir die von dir schon weiter oben angesprochenen 3 Bereiche Materialkosten, Energieaufwand und Produktionskosten ein wenig genauer angeschaut.
Vorab die für mich naheliegendsten Gründe für den (derzeit) hohen Preis:
Da das Rohmaterial für Stahl- und Bleijigs ähnlich günstig ist (siehe nachfolgend) und ich auch keinen großen Unterschied beim Energieaufwand in der Fertigung erkennen kann, ist für mich der naheliegendste Grund, dass die Produktion (zeit-)aufwändiger ist. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass die geringe nachgefragte Stückzahl eine Rolle spielt. Denn für die Produktion gibt es ja einmalige, höhere Anfangskosten für benötigte Werkzeuge, Spannvorrichtungen etc. Ist die gefertigte Stückzahl gering, schlagen diese Einmal-Kosten stark auf den Stückpreis durch. Bei Massenfertigung hingegen, treten sie beim Stückpreis bekanntlich in den Hintergrund.
Zuerst genauer zu den
Materialkosten:
Rohmaterialpreis (Preis von 24.04.2025, 22Uhr):
- Blei: 1,92 $ = 1,69 € / kg (
Quelle)
- Stahl: 0,65 € / kg (
Quelle)
Umgelegt auf einen 10g-Jig bedeutet das also:
- Bleijig: 1,69 Cent
- Stahljig: 0,65 Cent
Der Anteil am Jig-Endpreis ist also in beiden Fällen sehr gering. Mit dem Materialpreis lässt sich der große Endpreis-Unterschied folglich nicht erklären.
Und mMn wird hier auch deutlich, dass die Verwendung von preisgünstigerem Recycling-Material auf die Endkosten des Produkts nur einen geringen Einfluß haben kann.
Anmerkung zum bei 'Angelplatz' angebotenen IronClaw-Stahljig: Hier ist der Rohmaterialpreis höher als oben angegeben, weil dafür rostfreier Stahl eingesetzt wird. Der ist teurer, hat eine deutlich schlechtere Energiebilanz (siehe Zahlen weiter oben) und enthält andere Schwermetalle. Weiß nicht, ob Edelstahl zusätzlich auch den Bearbeitungsaufwand und damit die Kosten erhöht.
Apropos Preis: Du hast dich weiter oben gefragt, warum eigentlich auf Stahljigs setzen, wenn
Zinn fast die gleiche Dichte hat:
Eine Antwort dazu: Der Preis von Zinn beträgt aktuell 30,78 $ = 27,09 € / kg (
Quelle); das ist der mehr als 41-fache Preis von Stahl und der 16-fache Preis von Blei
Auf die weiteren Punkte Energieaufwand und Produktionskosten möchte ich später eingehen.