Bass in Zukunft "heimisch"?

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Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247

Trawar

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Ich will den Bass jetzt Heimisch und nicht erst in 20Jahren.
Die Welt und das Klima ist immer im Wandel aber anscheinend nicht schnell genug.
Ich brauche wieder einen V8 scheiss auf Stom.
 

Yoshi

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die Maus...
Wenn ich mich recht an einen Thread zu wissenschaftlichen Publikationen mit Angelbezug erinnere (vielleicht auch bei F4M), dann gab es doch Untersuchungen zu Micropterus salmoides, die konstatieren, dass es in Europa keine Verdrängung heimischer Arten gab. Italien, Spanien, Frankreich - überall finden die Nischen, aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie als Nahrungskonkurrenten oder Prädatoren so übermächtig wären, dass sie ein Ökosystem umkrempeln würden. Keine Massenvermehrung, selbst genügend Fressfeinde - ich würde das eher als Bereicherung sehen. Wenn man sich mal anschaut, was hier in den letzten Jahrhunderten so eingeschleppt wurde oder eingewandert ist, wüsste ich echt nicht, warum ich ausgerechnet bei so einem sympathischen Kerlchen große Sorgen haben sollte. Die Globalisierung macht eben auch vor der Tierwelt nicht halt - und wenn man an Karnickel in Australien, Ochsenfrösche in Frankreich etc denkt, ist das bei weitem nicht immer gut. Bass wäre da echt mal eine erfreuliche Abwechslung. Solange, bis die Wissenschaft ein Gegenbeispiel liefert, bleib ick dabei -

MICROPTERI WELCOME!

(oder Micropteruses, oder Micropterodes? Wat sacht der Aldfilolohje @Promachos ?)
 

Saturday

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Da ich den Thread nicht kenne, erst recht nicht von F4M, konnte ich ja nicht wissen, dass entsprechende Publikationen existieren. Die Lektüre könnte man natürlich auch mal wieder auffrischen und hier in diesem Thread wäre nicht der falscheste Platz dafür.

Wenn sich Konsens ergibt und der Bass ausschließlich eine Bereicherung für unsere Artenvielfalt ist, kann man das z. B. auf Verbandsebene anbringen oder einen Verein zur Ansiedelung gründen, aber in die Zoohandlung fahren und die Tiere eigenmächtig aussetzen finde ich nach wie vor blöd. Das machen die Leute nicht nur vermeintlich wohlüberlegt mit Bass, sondern auch mit Katzenwelsen.
 

christophm

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aber in die Zoohandlung fahren und die Tiere eigenmächtig aussetzen finde ich nach wie vor blöd.
Ich hoffe, dass das die Mehrheit genauso sieht. Gleichzeitig würde ich erwarten, dass der Eintrag in natürliche Gewässer über Hochwasser (bei uns im Mittelgebirgsbach schwimmen seit dem Hochwasser vom Juli Koi), Vögel etc. früher oder später stattfindet, wenn die hier überleben können.
 

ferol

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Wenn man nach Frankreich fährt, kann man eine schöne Angelei erleben, mit einem Angelverband, der sich wirklich für die Angler(und zwar alle) einsetzt. Da gibts Karpfenstrecken, natürliche!! gut bewirtschaftete Forellenstrecken und natürlich auch die Seen mit Schwarzbarschbestand. Schwarzbarsche verhalten sich doch sehr unterschiedlich zu unseren Flussbarschen. Er besetzt einfach eine andere Zone im Gewässer als der Flussbarsch. Wahrscheinlich konkurriert er am ehesten mit dem Hecht, aber auch nur, weil die meist nicht sehr groß werden in Frankreich(ein 80er ist in einem kleinen Gewässer ein sehr guter Fisch).
Ich habe in den Gewässern neben schönen Bass auch sehr schöne Flussbarsche gefangen.
Ich denke wir bräuchten einfach mehr Mut um den Fisch im unsere Gewässer zu intigrieren.
Ich bin da ganz offensiv für Besatz und wissenschaftlich begleitete Studien. Da könnte der DAV mal sein Geld für rausschmeissen und nicht für sinnlosen und teilweise zerstörerischen Besatz mit (invasiven ;) ) Karpfen.
LG
 

Saturday

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Ich denke wir bräuchten einfach mehr Mut um den Fisch im unsere Gewässer zu intigrieren. Ich bin da ganz offensiv für Besatz und wissenschaftlich begleitete Studien. Da könnte der DAV mal sein Geld für rausschmeissen [...]

Na dann schreibe mal einen offenen Brief an den DAFV oder richte eine Petition ein. Ich unterzeichne dann ggf. mit.
 
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Drakestar

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Da ich gestern fuer einen anderen Thread schon geblaettert hatte: die Diskussion ist fuer mich interessant, weil ich als Bewohner Kaliforniens einerseits in einem "Bassparadies" wohne, man andererseits aber schnell vergisst, dass dieser ach so uramerikanische Fisch in CA urspruenglich auch nicht vorkam. Er wurde erst 1891 eingefuehrt. Aber da denkt heutzutage keiner mehr dran: Black Bass gibt es "natuerlich" in ganz Amerika, Ende Gelaende.
1632497014655.png

Ich weiss immer noch nicht, ob es gut ist, eine fremde Art in deutschen Fluessen einzufuehren - im Zweifelsfalle lieber nicht. Aber wenn man sich das so durchliest fragt man sich schon, ob die Entwicklung langfristig wirklich aufzuhalten ist.
1632497023020.png

In Kalifornien gibt es uebrigens keine Hechte, und jeder Hecht, der gefangen wird muss sofort getoetet und gemeldet werden. Die koennten das natuerlich Gleichgewicht auch kraeftig aus dem Lot bringen.
 

Saturday

BA Guru
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@Drakestar | Also angeln in den USA freiwillig Leute auf Walleye und Northern Pike, obwohl Largemouths vorhanden wären? Ich dachte immer, es wäre überall wo er in den Staaten vorkommt der Zielfisch #1 und je nördlicher man ist, desto weniger kommt er vor.
 

backlash63

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Ihr könnt es drehen und wenden wie ihr wollt: die Folgen des bewussten Ansiedelns gebietsfremder Arten sind niemals vorhersehbar und es daher mit gutem Grund verboten - und das nicht nur in Deutschland. Viele der bislang geäußerten Wünsche und Meinungen sollten sich daher eigentlich in Luft auflösen...
 

Kajonaut

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Was ich wirklich witzig finde ist die Tatsache das der LAVB den Bass einerseits nicht Willkommen heißt, andererseits aber als Hintergrundmotiv für das Prüfungszeugnis der Anglerprüfung auserkoren hat. Etwas schizophren :D
 

Drakestar

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@Drakestar | Also angeln in den USA freiwillig Leute auf Walleye und Northern Pike, obwohl Largemouths vorhanden wären? Ich dachte immer, es wäre überall wo er in den Staaten vorkommt der Zielfisch #1 und je nördlicher man ist, desto weniger kommt er vor.

Gibt es. Auf Lake Oahe in South Dakota ist Walleye z.B. die primäre Fischart und Bass wird nicht groß beachtet. Und es gibt ganze YouTube Channel, die sich auf Muskie spezialisieren (Ok kein Hecht, aber nahe verwandt).
 

Cocun

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In der Oberlausitz wird der Forellenbarsch seit gut 10 Jahren in den Teichwirtschaften gehalten. Einmal sind 1-Sömmrige Fische aus einer Teichwirtschaft abgeschwommen und waren den ganzen Sommer über im weißen Schöps, gut 200m vor dem Zusammenfluss mit dem Schwarzen Schöps zu fangen, das war glaube ich 2013 oder 2014. 4 km weiter fließt dann der Schwarze Schöps in die Spree... außer in diesem Jahr habe ich nie wieder Forellenbarsche fangen können. Ich hab auch nix von Forellenbarschen in der Spree gehört. Ich vermute das die Fische mit dem Hecht einfach nicht klarkommen und einfach wieder verschwinden wenn alle weggefressen sind.
 

katatafisch

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Es ist ja ohnehin so, dass unsere Breiten für "Neuankömmlinge" nicht sehr einladend zu sein scheinen, zumindest im Vergleich mit entlegenen Erdteilen, wo "unsere" Fauna in der Lage ist, ganze Ökosysteme zu stürzen.
Warum sollte das unter Wasser anders sein als an Land?
 

LazyS

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Es ist ja ohnehin so, dass unsere Breiten für "Neuankömmlinge" nicht sehr einladend zu sein scheinen, zumindest im Vergleich mit entlegenen Erdteilen, wo "unsere" Fauna in der Lage ist, ganze Ökosysteme zu stürzen.
Warum sollte das unter Wasser anders sein als an Land?

Da wäre ich vorsichtig. Was mir so aus eigener Erfahrung am Wasser einfällt: Waschbären, Nutria, Bisamratte, Grundeln, amerikanische Flusskrebse, Wollhandkrabbe, Dreikant- und Quaggamuschel. Klar, nicht alle stürzen ein Ökosystem so wie Ratten in Neuseeland, aber alle davon haben große Auswirkungen auf ihre Umwelt. Nicht nur negativ, aber halt vorallem im vornherein unberechenbar.
 

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