Bass in Zukunft "heimisch"?

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Wird der Bass in 20+ Jahren in West-Europa "heimisch" sein?

  • Ja

    Stimmen: 150 60,7%
  • Nein

    Stimmen: 97 39,3%

  • Umfrageteilnehmer
    247
S

Snotling4149

Gast
Was wie wirkt ist ne spannende Duskussion. Hormone werden glaub ich auch immer noch unterschätzt. Und da pumpen wir einiges ins Meer. Stichworte Pille und Schweinemast.

Bin kein großer Freund davon, wenn die Antwort am Ende immer: "Aber die anderen!" ist.
Ich glaube wir können hier schon einiges für die Bestände unserer Fischarten tun.
 
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Cybister

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Was wie wirkt ist ne spannende Duskussion. Hormone werden glaub ich auch immer noch unterschätzt. Und da pumpen wir einiges ins Meer. Stichworte Pille und Schweinemast.

Bin kein großer Freund davon, wenn die Antwort am Ende immer: "Aber die anderen!" ist.
Ich glaube wir können hier schon einiges für die Bestände unserer Fischarten tun.

Hormone in der Schweinemast gibt es nicht wirklich. Aber sehr wohl in manchen Betrieben zur Brunstsynchronisation der Muttersauen.
Aber schon zu Zeiten meiner Diplomarbeit in den 90ern gab es Untersuchungen zu Effekten von künstl. Hormonen aus der Antibabypille auf Schneckenpopulationen im Mündungsgebiet von z.B. dem Rhein. Inzwischen gibt es wohl auch Untersuchungen zu Fischen. Effekt: Geschlechterverschiebung. Die selben Hormone sind natürlich auch bei uns in den Flussystemen unterwegs und haben Einfluss auf die Populationen.
 

katatafisch

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Hormone in der Schweinemast gibt es nicht wirklich. Aber sehr wohl in manchen Betrieben zur Brunstsynchronisation der Muttersauen.
Aber schon zu Zeiten meiner Diplomarbeit in den 90ern gab es Untersuchungen zu Effekten von künstl. Hormonen aus der Antibabypille auf Schneckenpopulationen im Mündungsgebiet von z.B. dem Rhein. Inzwischen gibt es wohl auch Untersuchungen zu Fischen. Effekt: Geschlechterverschiebung. Die selben Hormone sind natürlich auch bei uns in den Flussystemen unterwegs und haben Einfluss auf die Populationen.
In einem Fachmagazin habe ich mal gelesen, dass die Ausscheidungen von Patienten, die Benzodiazepine einnehmen (das sind angstlösende Mittel aus der Psychiatrie, die mittlerweile zum Glück nicht mehr ganz so häufig gegeben werden), derart ins Abwasser eingehen, dass Barsche, die im Abflussbereich psychiatrischer Kliniken leben, messbar enthemmt auf Kunstköder ballern. Da gibt es sicherlich noch viel mehr Effekte.
 
S

Snotling4149

Gast
In einem Fachmagazin habe ich mal gelesen, dass die Ausscheidungen von Patienten, die Benzodiazepine einnehmen (das sind angstlösende Mittel aus der Psychiatrie, die mittlerweile zum Glück nicht mehr ganz so häufig gegeben werden), derart ins Abwasser eingehen, dass Barsche, die im Abflussbereich psychiatrischer Kliniken leben, messbar enthemmt auf Kunstköder ballern. Da gibt es sicherlich noch viel mehr Effekte.
Kann man das noch irgendwo beziehen? Frage für nen Freund.
 

katatafisch

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Klausi

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Bei aller Diskussion zum pro und contra:
Ich habe es bereits aus S, 2 dieses Theads geschrieben - wir hätten ihn bereits seit über 150 Jahen hier (wie die Regenbogenforelle). Daß er sich nicht eingebürgert hat, liegt also nicht am Menschen, sondern daran, daß "es nicht paßte". Wie bereits erwähnt: Das Klima wird wärmer... Ich erlebe es bestimmt nicht mehr, aber dann ist er plötzlich auch bestimmt nicht mehr "auszurotten"... good luck
 

Wolf

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Da hatten Fische wie Grundeln in der Steinpackung nichts zu lachen.
Untersuchungen an Aalen im Rhein haben einen Fischanteil in der Nahrung von lediglich 12% ergeben. Aber immerhin waren davon min. 2/3 Grundeln. Bei Barschen über 15 cm waren es 90 % Fisch, Grundeln dominierten deutlich. Beim Zander ähnlich, wobei die Grundeln nicht ganz so stark dominierten (was auf die nächtliche Jagd in flacheren Bereichen zurückgeführt wurde, da das nicht die Habitate der Grundeln seien). Das und die oben erwähnte Entwicklung an der Donau spricht eher für einen nebenrangigen Zusammenhang mit der Entwicklung des Aalbestandes. Tatsächlich ist der Aal aufgrund der Nahrungszusammensetzung wohl eher ein Nahrungskonkurrent der Grundeln.

Zum Rapfen: es ist sehr strittig, ob der Rapfen im Rhein nicht heimisch war. So kommt z.B. das Land Hessen nach Recherchen zu dem Schluss, dass Rapfen im Rhein- sowie im Wesergebiet heimisch sind.
 
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katatafisch

Barsch Vader
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Ich meinte nicht den Artikel.
Der ist aber lesenswert, über die Schäden an Geschlechtsorganen weiblicher Aale durch Hormone aus der Anti-Baby-Pille steht auch etwas drin.

Mir gefällt der Thread auch sehr. Hat zwar nicht mehr viel mit dem Titel zu tun, aber das finde ich sogar eher positiv.
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Ich bin da ehrlich gesagt immer sehr skeptisch was solche Untersuchungen angeht. Interessant ist ja z.b. wie die untersuchten Aale gefangen wurden. In früheren Untersuchungen z.b. mit Hilfe des Aalschockers am Niederrhein und im Herbst.
Da werden zum Beispiel viele abwandernde Aale gefangen die an der Strömungskante ziehen. Diese haben z.b. nur noch eine eingeschränkte Nahrungsaufnahme und vermutlich auch ein anderes Fressverhalten als stationär lebende in der Steinpackung.
Dann ist auch interessant von wann die Studie ist.
Da die Aalbestände massiv eingebrochen sind bevor die Grundeln hier aufgetaucht sind kann gar nicht ermittelt werden wie die Nahrungsanteile bei einem anhaltend starken Aalbestand plus einer Grundelvermehrung ausgesehen hätte.
Was aber klar ist, beide teilen sich im Rhein das gleiche Areal, die Steinpackung.
Da brauche ich ehrlich gesagt keinen Wissenschaftler zu bemühen um mir vorzustellen wie es endet wenn erste Grundelankömmlinge auf hunderte Aale in einer Buhnenschüttung treffen.
Der Barschbestand war hier in den 90ern übrigens weit schlechter als jetzt, da würde ich davon ausgehen dass das klare Wasser, vermehrte Wasserpflanzen und nicht zu letzt die Grundeln zum Bestandswachstum beigetragen haben.
Ich finde in Barschen aus Rhein und Nebengewässern nämlich ausschließlich Grundeln im Magen.
 

Cybister

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Wobei es aber auch einen anderen Zusammenhang zwischen Aal und Grundeln geben könnte. Bisher haben wir hier immer über eine Räuber-Beute Beziehung gesprochen. Das dürfte aber nur für die Breitkopffraktion der Aalpopulation gelten. Die Spitzköpfe dürften eher direkte Nahrungskonkurrenten der Grundeln sein. Wenn die aber schon alles wegnaschen, was sich bewegt, wird es auch für die Aale schwer. Sind hier Studien bekannt?
 

benwob

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Also bei uns in der Lahn hat der Aalbestand schon lange vor dem Aufkommen der Grundel deutlich abgenommen.
Würde dabei daher keinen Zusammenhang sehen.
 

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Untersuchungen an Aalen im Rhein haben einen Fischanteil in der Nahrung von lediglich 12% ergeben. Aber immerhin waren davon min. 2/3 Grundeln. Bei Barschen

Zum Rapfen: es ist sehr strittig, ob der Rapfen im Rhein nicht heimisch war. So kommt z.B. das Land Hessen nach Recherchen zu dem Schluss, dass Rapfen im Rhein- sowie im Wesergebiet heimisch sind.
Also bei uns in der Lahn hat der Aalbestand schon lange vor dem Aufkommen der Grundel deutlich abgenommen.
Würde dabei daher keinen Zusammenhang sehen.
Ist doch genau die Aussage, ohne Aale keine Chance für Grundeln.
 

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Barsch Vader
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Wobei es aber auch einen anderen Zusammenhang zwischen Aal und Grundeln geben könnte. Bisher haben wir hier immer über eine Räuber-Beute Beziehung gesprochen. Das dürfte aber nur für die Breitkopffraktion der Aalpopulation gelten. Die Spitzköpfe dürften eher direkte Nahrungskonkurrenten der Grundeln sein. Wenn die aber schon alles wegnaschen, was sich bewegt, wird es auch für die Aale schwer. Sind hier Studien bekannt?
Das mag vor allem für ausgewachsene Grundeln zutreffen, Laich oder junge Exemplare eher nicht. Wenn der Köfi/Fetzen klein genug ist ist da kein Unterschied bei beiden Ausprägungen.
 

AssAssasin

Barsch Vader
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Dass man es so oder so sehen kann ;)
Sonst wäre es ja langweilig.
Zumindest für mich ist das relativ eindeutig, auch wegen der Parallelen zu den Wollhandkrabben.
Die sind ja schon ewig in D unterwegs, hier am Rhein kannten wir die bis 96/97 gar nicht, dann kam die krasse Welle so von 2000-2002, da konnte man kaum dran vorbeiangeln. Irgendwann hat es sich dann so vor etwa 10 Jahren auf das jetzige Level eingependelt, eventuell haben sich da viele Fische drauf eingestellt. Ich habe jedenfalls schon die meisten Arten im Rhein drauf gefangen.
Beim Döbel/Aalangeln gerne ein halbe Krabbe angeködert, funktioniert auch mit voll ausgewachsenen Exemplaren mit hartem Panzer.
 

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