Bei einer 100g- oder sogar 150g-Rute ist Spielraum, sich darüber zu streiten, ob ein Palm-Support-Griff wirklich nötig ist. Bei einer 100g-Rute würde ich sagen: Muss man nicht haben, aber wenn man einen hat, ist es auch ok - besonders dann, wenn man diese Art Griff schon gewohnt ist.
150g WG sind so eine Art "Übergangsbereich". Persönlich ziehe ich hier schon den Palm-Support-Griff vor, aber es geht auch ohne noch ganz gut, vor allem dann, wenn man nicht mehrere Tage im Stück damit fischt.
Aber ab der 8oz-Klasse (und darüber erst recht) ist die Diskussion objektiv zu Ende, denn hier treten die Vorteile dieses Griffes sehr deutlich zutage. Dass sich das noch nicht so herumgesprochen hat, liegt natürlich daran, dass die diejenigen, die regelmäßig Ruten mit 8oz oder mehr Maximal-WG fischen, eine kleine Minderheit sind.
Und selbst in den USA hat es lange gedauert, bis der Marktführer St.Croix sich bei seinen Musky-Stecken der teuren LT- Und LE-Serien dazu aufraffen konnte, sämtliche Ruten dieser Serien mit diesem Griff auszustatten. Zehn Jahre hat es gebraucht, bis in der dortigen Musky-Szene der Boden dafür bereitet war. (Vor zehn Jahren war die St.Croix Big Dawg die einzige Musky-Rute weit und breit, die überhaupt mit einem Palm-Support-Griff bestückt war.)
Abschließend soll hier aber auch ein Nachteil genannt werden, den Ruten mit dem Palm-Support-Griff haben: Leute mit sehr großen Händen können unter Umständen Schwierigkeiten bekommen, den Handballen komfortabel vor dem Trigger zu platzieren, besonders bei Verwendung von Round Profiles. Hat man solche Hände, ist es empfehlenswert, die Rute zumindest einmal in der Hand gehabt zu haben vor dem Kauf, am besten bestückt mit der dafür vorgesehenen Rolle. Das ist allerdings die einzige ernsthafte Einschränkung, die mir einfällt, denn die Vorteile dieses Griffs überwiegen bei weitem in der "Schwergewichtsklasse".