Teilen des
Posts #3 in diesem Thread möchte ich entschieden widersprechen.
Ich habe viel mit verschiedenen eigenen Aufbauten des Jika - Rigs experimentiert und diese im Schwimmbassin getestet, gerade auch in Abgrenzung zu vermeintlich ähnlichen Rigs (Cheburashka, Hotshot, Swinging Jig).
Dabei ist mir klar geworden, dass jedes noch so unscheinbare Bestandteil häufig einen Zweck erfüllt, was nicht heißen soll, dass das Rig abgeändert nicht mehr fängig ist. Es verhält sich im Wasser lediglich anders und damit eventuell ungewollt / unbekannt.
Das erste Rig in besagtem Post ("das sog. Jig/Jikarig"), welches ich in eben diesem Aufbau getestet habe, pendelt überhaupt nicht. Der Softbait wird bei kleinen Hopsern am Grund fast auf seine Eigenaktion reduziert, welche er auch am Jig-Kopf aufweisen würde, außer, dass er hier besser auftreiben kann. Allerdings treibt er nicht ausgerichtet auf, sondern jeweils eine der Flanken zeigt in Zugrichtung. Ein nicht auftreibender Bait liegt auf der Seite am Boden. Deswegen würde ich hier am ehesten von einer Cheburashka-Rig-Variante sprechen, die sich dementsprechend gut als Jig-Kopf-Alternative macht (Faulenzen / Jiggen), jedoch bei der Führung im Stile eines Jika-Rigs unattraktiv wäre.
Ich persönlich kenne die Montage aus diesem Video:
Das dritte Rig in besagtem Post ("Jikarig ohne Springring. Das braucht keiner") braucht man m. E. in der Tat nicht, weil der Softbait, bei Grundkontakt des Gewichts, zusammen mit diesem zur Seite wegkippt und seitlich aufliegt oder unausgerichtet aufsteigt. Aufgrund der nicht-entkoppelten Verbindung von Gewicht und Köder, kann man auch keine härteren Rucke machen, weil das Gewicht dabei einen Looping um den Köder herum vollführt und letzteren auf den Rücken dreht. Häufig bleibt der Bait dann bis zum Ufer rückseitig ausgerichtet.
Für den "klassischen" Führungsstil eines Jika - Rigs empfinde ich tatsächlich den Aufbau mit zwei Sprengringen als ideal. Der Softbait (ich verwende sehr gern aufsteigende Modelle) erhebt sich in Zugrichtung ausgerichtet, wie ein Nahrung am Grund aufnehmendes Fischchen (Action / No-Action Shad), oder ein Krebs (Krebsimitat) der seine Scheren zur Verteidigung aufstellt. Dadurch, dass die Sprengringe an einem Snap entkoppelt sind, sich bei Zug also einige Millimeter Verzögerung zwischen Gewicht und Bait ergeben, "schmeißt" auch mal ein etwas härterer Zupfer (der unter bestimmten Bedingungen notwendig / fängiger sein kann) das Gewicht nicht direkt über den Köder.
bissclips.tv empfiehlt genau diesen Aufbau in einem Video:
Ich persönlich fische aktuell sogar noch lieber eine Leaderless Dropshot - Variante, bei der der Softbait zwischen zwei Klemmhülsen unmittelbar über dem Gewicht am Vorfach "sitzt", jedoch um die Schnurachse rotieren kann – deshalb die Klemmhülsen anstelle eines Knotens. Vielleicht kann man anstelle der Klemmhülsen auch zwei stramme Stopperknoten binden bzw. gekaufte Stopper verwenden. Das habe ich noch nicht probiert. Jedenfalls ist der Vorteil dieser Montage, dass man sie sogar Faulenzen oder Jiggen kann, ohne dass das Gewicht sich störend verhalten oder den Köderlauf / die Köderausrichtung (negativ) beeinflussen würde. Trotzdem lässt sich die Montage auch wie ein klassisches Jika - Rig führen.