F******* Fische / Laichzeit 2014

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floridarolf

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Servus Leute,


Mich würde interessieren, ob der sich der milde Winter dieses Jahr auch in der Barschlaichzeit niederschlägt.
Würde mich freuen, wenn der Ein oder Andere seine Erfahrungen über den Stand der Dinge in seiner Ecke des Landes teilen möchte.

Grüße floridarolf
 

Zanderlui

BA Guru
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Also es wirkt sich etwas aus.....aber ich denke der Winter ist ausgefallen aber die Nächte sind trothdem noch kühl, wird denke ich vielleivht ein zwei Wochen früher sein aber je nachdem in welchem Bereich Deutschlands man ist, wirkt es sich nicht so stark aus wie man oft denkt...
 

Paul-Gerd

Belly Burner
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So weit ich mich noch an den Biounterricht erinnern, dann spielt die Temperatur eher eine untergeodnete Rolle (nicht bei allen Fischarten). Viel entscheidener ist die Tagdauer. Durch die Sonnenstrahlen, werden Enzyme freigesetzt, die den Fortpflanzungvorgang in gang setzen.

Kann aber auch sen, dass ich mich irre...
 

Paul55oo

Echo-Orakel
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Hallo Rolf,

Deine Frage finde ich ebenfalls überaus spannend. Allerdings befürchte ich, dass die wenigsten mit aktuellen Erfahrungen aufwarten können. In den meisten Bundesländern ist nämlich Schonzeit. Einzig in Brandburg und mit Einschränkungen wohl auch in Berlin kann man dem Barsch auf die Pelle rücken. Also dürfen sich ebendiese BA-User angesprochen fühlen entgegen oder im Zuge Ihrer sonstigen Gewohnheit Ihre eigenen Erfahrungen kundzutun. Informationen wie: "Also es wirkt sich etwas aus...", "... ich denke der Winter ist ausgefallen ...", "... die Nächte sind trothdem noch kühl ..." können als allgemein bekannt vorausgesetzt werden. Allgemeine aber nicht hilfreiche Kommentare wie "... wirkt es sich nicht so stark aus wie man oft denkt ..." dürfen gern konkretisiert oder weggelassen werden.

Danke.


(Wahrscheinlich auch nicht hilfreich: Mein letzter Barsch vom 31.12.2013 (ein Riesentier!) war zum Platzen voll mit Laich. Der Wikipedia-Eintrag

"Nach Dreyer (1987) genügen bei deutschen Flussbarschen 150 Tage bei 10 °C zur Reifung befruchtungsfähiger Eier im weiblichen Geschlecht, der Temperaturbereich zum Erhalt reifer Spermien der Männchen liegt sogar darüber."

hilft leider auch nicht weiter, weil ich (a) nicht weiß, seit wann die Dame trächtig war (hatte sie eben erst kennengelernt) und (b) den Verlauf der
Wassertemperaturen nur unregelmäßig überprüft habe.)
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Interessanter Thread, es gab bei uns in Teich, Kanal und Weser auch zu den vielen kleinen Brutfischen im Winter verschiedene Meinungen. Einige waren der Ansicht, es handele sich um so etwas wie den 2. Wurf des Jahres, aufgrund der milden Temperaturen, einige vertreten die Auffassung dies sei nicht möglich, es sei schlicht so, dass die kleinen Brutfische in größerem Maße als im Vorjahr überlebt hätten.

Ich bin der Ansicht, dass die kleinen einfach immer da sind und aus dem Laich des Sommers stammen, jedoch im Dezember und Januar ungewöhnlich hoch standen.

Was das Laichen der Barsche angeht, steht zumindest bei Wikipedia, dass die einerseits für mehrere Monate eine Temperatur unter 6° brauchen, um reife Keimzellen entwickeln zu können, andererseits bei 10° 150 Tage zur Reifung genügten... Falls jemand das mit Quellenangabe genauer weiß oder vielleicht dieses Buch zur Verfügung hat, wäre ich sehr interessiert: https://de.wikipedia.org/wiki/Flussbarsch#cite_note-Dreyer-1

EDIT: Oh Mann, Paul, jetzt warste schneller... :D
 

lala

Finesse-Fux
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Ich würde meinen das durch den milden Winter/kaum Schnee,
sich das fehlende Frühjahrshochwasser negativ auf die Reproduktionsrate der Fische in den Flüssen auswirkt. Zumindest bei mir, liegen die Auwiesen der Elbe, die für viele Fischarten ein benötigter Laichgrund sind, trocken.
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@lala Hmm. Letztes Jahr wurde bei uns das lange Hochwasser allseits verdammt für den schlechten Raubfischbestand der Weser. Dein Argument klingt im Gegenzug absolut plausibel. Laichen in den Wiesen, zeitliche Bindung ans Hochwasser. Top!

Kann jemand der Herrschaften ein gutes Buch über unsere Lieblingsraubfische empfehlen? Außer ggf. dem unten bereits genannten? Überhaupt sind ja je Gewässer die Lebenszyklen aller möglichen Beute- und Raubtiere eng verwoben, so ein Kompendium über Leben im Fluss?
 

Paul55oo

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lala!
Da der Barsch (und nur danach wurde gefragt) nicht auf die Wiese klettert um zu pimpern, können wir fehlendes Hochwasser erstmal vernachlässigen.
oder mit Wikipedias Worten:
"Die erwachsenen Tiere laichen zwischen März und Juni im Litoral in Form von Laich-Schläuchen ab ..."
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Contenance, Paule! Du kennst doch sicher die Toten Hosen (kennen heißt nicht schätzen ;)) und weißt also von Kindes an, was so alles auf dem Rasen passieren kann. Warum nicht auch mal in den Barsch? (Nur um das Niveau noch zu unterlaufen, wir sollten aber wieder zum Thema kommen!)

Zurück zum Thema: Die Auwiesen und deren Uferzonen spielen da schon eine wichtige Rolle, war ein ganz guter Impuls von lala.

Tinkiewinkie!
 

Paul55oo

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Hallo PikeMike,

wie Du sicher ahnst, fällt es mir noch schwer, nicht Recht zu haben. Also möchte ich meine Ansicht, dass hauptsächlich die Wassertemperatur entscheidend ist und nicht, ob die Wiese hinterm See/Kanal/etc. unter Wasser steht, bekräftigen. Was sollte denn die arme Barschdame tun, wenn Sie dieses Jahr auf ihr geliebtes Hochwasser verzichten muss. (Bis zum Herbst die Pobacken zusammenkneifen?!) Nee, nee ich vermute Sie schnappt sich den nächsten Halm und ...
Bildschirmfoto 2014-03-27 um 16.05.44.jpg
Das Foto stammt, ebenso wie ein großer Teil meines Halbwissens von Wikipedia. Beste Grüße!
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hehe! :) Nee, klar und der Milchner verendet mangels Händen am Samenstau...

Mit geänderten Wasserständen verändern sich in den Flüssen die Uferregionen teilweise extrem. Sicher finden die Barsche andere Möglichkeiten. Auch in strukturfreien Gewässern wie im Kanal laichen die. Da muss dann ein Einkaufswagen oder ein Fahrrad das Kraut ersetzen. Aber bessere Bedingungen werden wahrscheinlich stets auch bessere Bestände als Ergebnis haben. So, habe ich jetzt wieder recht? :D
 

Paul55oo

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So, habe ich jetzt wieder recht? :D

Jetzt noch nicht. Die Frage war ja, ob Hochwasser als "bessere Bedingungen" (für Barsche) zu bezeichnen sind; und das bestreite ich nach wie vor. Ich kann mir sogar vorstellen, dass ein Hochwasser ganz üble Auswirkungen auf den Bestand hat. (... aber eben kaum auf den Laichzeitpunkt, in Seen noch viel weniger als in betroffenen Flüssen.)

Bildschirmfoto 2014-03-27 um 16.24.42.jpg
 

Mozartkugel

Gummipapst
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In den meisten Bundesländern ist nämlich Schonzeit. Einzig in Brandburg und mit Einschränkungen wohl auch in Berlin kann man dem Barsch auf die Pelle rücken.

also da gibt es mindestens noch 2 weitere Bundesländer... in Bayern, zumindest im Bezirk Schwaben und Baden-Württemberg hat der Barsch auch keine Schonzeiten und das Spinnfischen mit Kunstködern während der Hecht/Zander Schonzeit ist ebenfalls nicht verboten.
 
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Zanderlui

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also da gibt es mindestens noch 2 weitere Bundesländer... in Bayern, zumindest im Bezirk Schwaben und Baden-Württemberg hat der Barsch auch keine Schonzeiten und das Spinnfischen mit Kunstködern während der Hecht/Zander Schonzeit ist ebenfalls nicht verboten.

Auch in Mecklenburg, bei den Müritzfischern gibt es solche dummen Schonzeiten nicht für den Barsch, Hecht hat auch keine und Zander ab 1.4.....
Trotzdem denke ich das der fehlende Winter nicht soviel ausmachen wird, da eben die Temperaturen jetzt zumindest bei uns ja nun nicht täglich 25 Grad haben und es in der Nacht auch immer noch kühl ist...
 

pikemike

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Und da ein Hochwasser nur temporär ist,ergo die Wiesen früher oder später wieder trocken fallen, stützt dies die These, dass ein Hochwasser eher schlecht für die Reproduktionsate der Barsche ist.
Denn trocken fallende Wiesen= Laichverlust

Das klingt natürlich vernünftig. Jedoch spreche ich nicht von Hochwasser im Sinne von Überschwemmung, sondern lediglich von deutlich erhöhten Frühjahres-Pegelständen. Klar, so ne trockene Wiese ist Mist für die Barschbabys, aber wenn die Schilfflächen schön im Saft stehen ist das ja besser als wenn überall die Steinpackung rausguckt.
 

Rocke

Gummipapst
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Bei uns darf auch auf Barsch geangelt werden, nur eben mit Würmern gedropshottet oder ähnliches :)
 

floridarolf

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Erst mal freut es mich, dass die Ausgangsfrage anscheinend nicht nur mich interessiert.


Mittlerweile haben ja bereits einige angemerkt, dass die Barsche in einigen Bundesländern keine Schonzeit haben und teilweise sogar mit Kukö beharkt werden dürfen.


Bei mir sind die Entzugserscheinungen sicher auch ein Grund der Fragestellung. Aufgrund des Kunstköderverbotes an meinen Gewässern (Südschwaben), bin ich so weit(verzweifelt), bei dem guten Wetter am Wochenende wohl mal „Oldschool“ mit Wurm loszuziehen.


Allerdings hab ich auch irgendwie ein schlechtes Gewissen die Burschen beim Pimpern, bzw. bei der Anbahnung zu stören.


Zum Thema kann ich beitragen, dass ich Ende Januar meinen letzten Barsch gefangen habe (Baggersee ca. 35 ha; bis 20m tief). Das Mädel war deutlich in „anderen Umständen“, daher hab ichs dann bis jetzt bleiben lassen.


Hier eine Frage: Ist es auch in durchschnittlichen Wintern so, dass Barsche Mitte/Ende Januar bereits Rogen tragen?

Die Frage was die Wissenschaft zum Witterungseinfluss auf den Laichzeitpunkt sagt finde ich auch ziemlich spannend.


Wen‘s interessiert:

Aus meinem Studium kann ich berichten, dass bei Pflanzen und deren Schädlingen gerne mit sogenannten Gradtagen gearbeitet wird, um den Termin vorauszusagen, bei dem ein gewisser Entwicklungsstand erreicht wird. Vereinfacht gesagt wird da aus der Tagesdurschnittstemp. pro Tag ein Wert berechnet und dann über den betreffenden Zeitraum aufaddiert.
Beispiel: Tag 1 = 15, Tag 2 = 20…. --> Erreichen von Entwicklungsstadium X, i.d.R. bei Summe = 100 usw…

Würde mich nicht wundern, wenn man bei den Fischis ähnlich vorgeht. Kann natürlich aber auch anders sein!

Wäre lässig, wenn sich jemand damit auskennt und uns vielleicht etwas Nachhilfe gibt.
 

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