Wobbeln, Rollen/Flanken, Frequenz & Amplitude ... Minnow-Laufverhalten im Vergleich

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Saturday

BA Guru
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Man liest und hört immer diverse Termini zur Beschreibung des Laufverhaltens von Hardbaits insbesondere bei Minnows/Twitchbaits: Von "Wobbeln", "Rollen", "Flanken" und einigen weiteren Begriffen ist da die Rede und das oft in Kombination ("er zeigt eine besonders schöne rollend-flankende Aktion").

Ich hätte gern ein bisschen mehr Licht im Dunkel der Verwendung dieser Begriffe. Also haut mal in die Tasten, was ihr darunter jeweils versteht und wie ihr konkretes Laufverhalten beschreiben würdet. Gern mit verlinkten Beispielvideos eurer Lieblingsminnows oder von Modellen, deren Lauf besonders heraussticht.

Ich mach mal den Anfang mit zwei Modellen des Abu Tormentor:

Hier seht ihr den 110F. Er kippelt nur minimal auf seiner Längsachse, was ich als ganz dezentes Flanken beschreiben würde. Auf seiner Vertikalachse schlägt er hingegen ziemlich stark aus. Was im Hardbaitkontext wohl als Wobbeln beschrieben wird.

Hier seht ihr den 90F. Er bewegt sich stark auf seiner Längsachse, weswegen ich von intensivem Rollen sprechen würde. Gleichzeitig ist die Vertikalachse leicht in Bewegung, was einem leichten Wobbeln entspricht.

Beide Köder betrachte ich als Mischformen. Es gibt auch Minnows, die fast ausschließlich flanken/rollen und solche, die nur wobbeln. Stimmt ihr mit meinen Beschreibungen überein oder verwendet ihr andere Begriffe?
 

Towomba

Echo-Orakel
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Deckt sich mit meinen Begriffsdefinitionen. Find ich gut, dass es mal einen Post dazu gibt (außer wir zwei sind in der Minderheit und liegen komplett daneben :p) - ein anderer Post/Thread dieser Art ist mir so zumindest nicht bekannt.

Auf den Zielfisch Zander und das nächtliche Hardbaitfischen bezogen ist meine Erfahrung, dass es egal ist, ob Rolling oder Wobbling: hauptsache dezent (E: von deinen genannten Modellen würde ich hierfür ersteren wählen mit entsprechend langsamer Führung). Andererseits wird auch auf Cranks und mit Bottom-Bouncing gefangen, also was weiß ich schon - ist ja alles andere als subtil. Die Lümmel machen eh, was sie wollen :cool:
 

Zander-Whisperer

Finesse-Fux
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Spannender Thread! Mich beschäftigt dieses Thema ebenfalls sehr, bzw. die Köder dazu... ich bin kein Freund von stark wobbelnden Wobblern... wenn stark wobbelnd, dann Cranks. Aber Cranks mag ich nicht, und hab' auch kein Vertrauen in Cranks.

Der Zander ist mein Haupt-Zielfisch, und da kann ich mit Gewissheit sagen, dass man mit schwebenden/suspending und so wenig wie möglich wobbelnden und rollenden Ködern die meisten Fangerfolge hat. Und zu langsames führen gibt's fast nicht.
 

Saturday

BA Guru
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Der Zander ist mein Haupt-Zielfisch, und da kann ich mit Gewissheit sagen, dass man mit schwebenden/suspending und so wenig wie möglich wobbelnden und rollenden Ködern die meisten Fangerfolge hat. Und zu langsames führen gibt's fast nicht.
Was uns zum noch nicht hier beschriebenen "Laufverhalten" dead sticking bringen würde. Aber das meinst du wohl nicht mit so wenig Bewegung wie möglich, sondern eben doch ganz dezentes Flanken oder Wobbeln, richtig?

Hast du mal ein Beispielvideo, wie der perfekte Zander-Minnow für dich läuft? Modell, Preis, Verfügbarkeit etc. sind dabei erstmal völlig egal. Für sowas gibt es ja schon Threads. Ich will hier wirklich mal den Fokus auf Bewegungspatterns legen und schauen, was es da eigentlich so alles gibt.
 

Zander-Whisperer

Finesse-Fux
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Das ist einfach - Megabass Oneten. Das ist mein Vertrauensköder. Damit fang' ich Barsche, Rapfen, Zander, Hechte und Waller. Zumindest Zander und Barsche krieg' ich damit gezielt angefischt, bei den anderen Fischen behaupte ich, dass es zufällige Beifänge sind.

Gäbe es den Oneten ohne Rasseln, wäre er für mich perfekt.

Der Nightweit Silent ist auch ein gern gesehener, im Snap hängender, Gast.
 

Saturday

BA Guru
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Aber was ist es in seinem Laufverhalten, das ihn so gut macht? Leichtes Kippeln/Flanken fast ohne Wobbeln sehe ich da.

Du meinst einfach die Tatsache, dass seine Bewegung so wenig ausladend ist, ist das entscheidende für die Fische?
 

Nick Adams

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Man liest und hört immer diverse Termini zur Beschreibung des Laufverhaltens von Hardbaits insbesondere bei Minnows/Twitchbaits: Von "Wobbeln", "Rollen", "Flanken" und einigen weiteren Begriffen ist da die Rede und das oft in Kombination ("er zeigt eine besonders schöne rollend-flankende Aktion").

Ich hätte gern ein bisschen mehr Licht im Dunkel der Verwendung dieser Begriffe. Also haut mal in die Tasten, was ihr darunter jeweils versteht und wie ihr konkretes Laufverhalten beschreiben würdet. Gern mit verlinkten Beispielvideos eurer Lieblingsminnows oder von Modellen, deren Lauf besonders heraussticht.

Ich mach mal den Anfang mit zwei Modellen des Abu Tormentor:

Hier seht ihr den 110F. Er kippelt nur minimal auf seiner Längsachse, was ich als ganz dezentes Flanken beschreiben würde. Auf seiner Vertikalachse schlägt er hingegen ziemlich stark aus. Was im Hardbaitkontext wohl als Wobbeln beschrieben wird.

Hier seht ihr den 90F. Er bewegt sich stark auf seiner Längsachse, weswegen ich von intensivem Rollen sprechen würde. Gleichzeitig ist die Vertikalachse leicht in Bewegung, was einem leichten Wobbeln entspricht.

Beide Köder betrachte ich als Mischformen. Es gibt auch Minnows, die fast ausschließlich flanken/rollen und solche, die nur wobbeln. Stimmt ihr mit meinen Beschreibungen überein oder verwendet ihr andere Begriffe?
Ich stimme den von dir benutzten Definitionen der Begriffe "Flanken" und "Wobbeln" zu. Mit der Ergänzung, dass ich den Eindruck habe, das z.B in der Werbung "Flanken" und "Rollen" oft synonym verwendet werden und die gleiche Bewegung beschreiben.
Dazu würde ich beim Laufverhalten noch die Begriffe "Frequenz" und "Amplitude" (also Bewegungshäufigkeit und Bewegungsumfang - laienhaft ausgedrückt) ins Spiel bringen.
 

Nick Adams

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Aber was ist es in seinem Laufverhalten, das ihn so gut macht? Leichtes Kippeln/Flanken fast ohne Wobbeln sehe ich da.

Du meinst einfach die Tatsache, dass seine Bewegung so wenig ausladend ist, ist das entscheidende für die Fische?
Das wäre dann relativ hochfrequentes Flanken/Rollen mit geringer Amplitude. Gefällt mir auf Zander auch sehr gut. Gerade auch der Oneten ;) Zanderkönig aber z.B. auch.
Anderseits fangen manchmal auch Wobbler mit höherer Amplitude und geringerer Frequenz beim Flanken gut, wie z.B. der Arnaud 110. Hauptsache er arbeitet noch bei ganz langsamer Führung gut.
 
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Saturday

BA Guru
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Dazu würde ich beim Laufverhalten noch die Begriffe "Frequenz" und "Amplitude" (also Bewegungshäufigkeit und Bewegungsumfang - laienhaft ausgedrückt) ins Spiel bringen.
Genau auf solch eine Ergänzung hatte ich gehofft! "Frequenz" und "Amplitude" sind mir nicht in den Sinn gekommen, leuchten aber total ein.

Ich denke auch, dass Flanken und Rollen im Wesentlichen Synonyme sind. Allerdings könnte man meinen bzw. argumentieren, dass Flanken nur so ein leichtes Kippeln auf der Längsachse meint (aka "die Flanke zeigen" eines Beutefischs bei der Änderung seiner Schwimmrichtung). Während ich eher stärkeres Flanken als Rollen (bis 90 Grad je Seite; vielleicht sogar mehr) bezeichnen würde.

Das wäre dann relativ hochfrequentes Flanken/Rollen mit geringer Amplitude.
Exakt. Ach ist das herrlich für den Pedanten in mir, dass ab jetzt hier auch ein paar Leute meine Sprache sprechen :emoji_upside_down:

Gibt ja auch in anderen unbedeutenden *hust* Bereichen eine eigene Nomenklatur:
 
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