Fangberichte Prespawn Rollercoaster – The (Holland)trip of a lifetime (Part 2)


Nachdem sich die Fische am Vortag in bester Beisslaune gezeigt hatten, war nach dem Temperatursturz das absolute Gegenteil zu erwarten. Gleichzeitig frischte der Wind immer mehr auf und ließ mich an der Effektivität meines Hardbaits zweifeln. Als die ersten 2 Stunden an ingesamt 3 Spots für beide ohne Fischkontakt endeten, konnte ich reinen Gewissens auf Krebs umstellen.

Nix C-Rig, Nix Freerig und – nach dem bittern Verlust am Vortag – auch keinen Rubberjig. Direkt & zeitlupentempokompatibel musste es sein. Trübes Wasser (in der Nacht hatte es wieder ordentlich geregnet), Wind und Wolken.
Das Licht unter der Oberfläche war knapp.

5 G giftgrüner Chebu und ein dunkler Donkeyboo (Noike). Ein paar Kleckse Roter Marker auf die Pinchers als weiterer visueller Reiz.

Gerade in schwierigen Situationen, hat sich die Kombi aus kleinem Köder & knalligem Fixpunkt schon oft bei mir bewährt. Sowohl beim Zander, Forellen- als auch Barschangeln. Der Chebu ist auffällig genug, um Neugierde zu wecken, aber ausreichend klein, um interessierte Fische nicht zu verschrecken. Der Köder selber soll weitestgehend natürlich bleiben. Schließlich wird er extrem langsam gefischt, was dem Barsch genug Zeit gibt, ihn zu begutachten. Sieht scheisse aus, kann aber was.

So die Theorie. Ab in die niederländische Suppe. Regentropfen prasseln ins Gesicht. Wellen klatschen gegen meinen Bauch. Der Wind drückt Vollgas auf unser Ufer. Spätestens jetzt hätte alleine das Werfen mit Hardbaits keinen Sinn (und keine Freude) mehr gemacht. Musste es auch nicht. Ich war voll drin.

Ich spürte jeden Stein und jede Krautfahne. Vor allem aber die Zeiger der Uhr. Ein paar Kilometer vor uns erstreckte sich eine schwarze Wand aus Regen. Und kam Meter für Meter näher auf uns zu.

„Digga, ich weiss nicht, wie lange wir noch haben“ murmelte Jakob hinter mir, der bereits das Wasser verlassen hatte und versuchte, sich an Land aufzuwärmen.

„Ich weiss. Gib mir noch paar Würfe. Die müssen da sein.“, antwortete ich leicht geistesabwesend ohne mich umzudrehen.

Noch ein Cast. Und noch ein Cast…

Krrrkkkrrrrrrr – Pause – KrrrrrrkrkrkrkrRk – BUUUUNG!!!!

War das etw…? Anhieb…und…

KLEBT!!!

„FISCH!!!“.

„NEIN DIGGA, NEIN.“, schrie Jacob hinter mir und rannte im Kreis wie ein Dressurpferd. „BITTE KRIEG DEN RAUS!“

Träge Gegenwehr und vibrierende, barschtypische Kopfschläge wechselten sich ab.

„ER MUSS RAUSKOMMEN. ER MUSS.“

Und er kam.

Meine Magnific flog irgendwo ins Gestrüp.

Ich schrie als hätte mir gerade jemand gesagt, dass ich für immer gesund werden würde.

Wie ein Schwein bei der Schlachtung. So laut und so lange bis ich heiser wurde.

Wir lachten, unterbrachen uns gegenseitig, lagen uns in den Armen.

„DIGGA, IST DAS KRANK.“, fiel unzählige Male aus beiden Mündern.

Wir haben so viel gediggert, dass Hamburg 3 mal in uns reingepasst hätte.

Die Erlösung

Beide wussten genau, was der Fang dieses Fisches für den Trip, die Mission und mich als Angler nach der gestrigen Session bedeutete. Ohne der Beerdigung vom Vortag, dem Tempdrop und der Tatsache, dass der Biss in den letzten Minuten vor der Regenfront kam und den einzigen Fisch des Tages produzierte, wäre dieser Endvierziger nur ein weiterer großer Barsch in meiner Legacy gewesen.

Jetzt war es einer der emotionalsten Momente meiner gesamten Angellaufbahn. Weil wir gelitten und durchgezogen hatten. Weil wir die richtigen Entscheidungen getroffen und das absolute Maximum aus den Gegebenheiten geholt hatten. Und – das ist das Entschiedenste –, weil wir die Gefühle dieser Achterbahnfahrt miteinander teilen konnten.

Die besten Abenteuer erlebt man zu zweit. Oder zumindest nicht alleine. Ich erinnre mich an viele große Fische, die ich alleine fing. Aber nichts brennt sich so sehr ins Hirn wie einschneidende Erlebnisse mit meinen Angelbuddies. No Doubt. Ich fange lieber diesen Barsch zu zweit, als 3 Fuffis allein. That´s the Reason why we fish.

Der Moppel schlängelt sich durch die überfluteten Grasbüschel zurück in den See. Ungläubig lassen wir die Endorphine noch ein paar Minuten abklingen. Laufen im Kreis. Wiederholen die selben Sätze zum 100sten Mal.

„Lass piken oder? Hier ist alles erledigt.“, beschließen wir einstimmig.

Wie im Vollrausch laufen wir (gefühlt 3 mal schneller als normal) zurück Richtung Auto. Labern Scheisse, schmieden Pläne. Ich fühlte mich endlich erlöst. Glücklich und frei. Trotz Atemnot und Muskelschmerzen. Die Droge überwiegt. So mächtig kann wahre Liebe sein.

Zwar konnte (zumindest auf mein eigenes Fangergebnis bezogen) noch nicht von einer absoluten Eskalation die Rede gewesen sein, aber so langsam füllte sich unser Fangblatt…

Die Bürgermeisterin von Entenhausen

30 Minuten später klatschen die Hechtbaits auf die Wasseroberfläche. Fehlattacke beim ersten Wurf. Alles klar. Gatorjerk scheint wohl wieder zu schmecken. Trotzdem direkt Köderwechsel. Glideway drauf. Links, Rechts, Links, Rechts BOOOOM!!!

Jakob filmt. „LIVEBISS, DIGGA!!!“. Nichts Großes aber ey. Die haben Bock.

Glideway geht immer

Trotz ein paar Fehlbissen und (ich glaube) 1-2 kleineren gelandetern Fischen wird schnell deutlich, dass unsere erste Session wie erwartet Spuren hinterlassen hat. Flache, kleine Gewässer bergen halt nicht unendlich Fisch und sind aufgrund der fehlenden Wassersäule schnell verbrannt. Immer ratsam nach einem guten Fangtag möglichst lange Pausen einzulegen.

Glücklicherweise hatten wir im Laufe der vorherigen Session nicht jeden Winkel der Teichlandschaft gleich gründlich beackert. Im schwindenden Tageslicht war ein Teil der vielversprechendsten Wasserfläche fast jungfräulich geblieben. Der Wind bläst, die Wellen peitschen. Dicke, dunkle Wolken und leichter Regen. Absolutes Bigfishwetter.

„JA MAN!!!!“ brüllt mein Mitstreiter und lehnt sich mit vollem Gewicht in die Rute.

„Der ist fett!!!“ stellen wir beide fest, nachdem sich der weiße, wild flankende Bauch im Rahmen einer Deathroll in ca. 10m Entfernung zum Ufer das erste Mal zeigt. Leider ist das auch das letzte was wir von dem Fisch sehen. Er steigt aus.

„Fuck man…“. Irgendwas um die 90. Wäre ein ordentliches Upgrade für unsere Fangliste und der erste größere Pike für Jakob gewesen. Damn it.

„Da müssen safe noch mehr stehen“.

Gerade im späten Winter / zeitigen Frühling, ist die Wahrscheinlichkeit mehrere gute Hechte auf einem Fleck anzutreffen sehr hoch. Einerseits liegen womöglich bereits die ersten Paarungsvibes in der Luft (bzw. im Wasser…), andererseits stehen bei den kalten Temperaturen meist auch die Futterfische noch sehr komprimiert / dicht beieinander. Wo ein Croc satt wird, gibt‘s auch für die anderen was zu holen.

Und so kam es, dass zwei Würfe später mein Gatorjerk Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Und zwar so richtig. Der knallharte Einschlag fuhr bis ins Mark und ließ die Days bis zum Handteil krumm gehen.

„ALTER, DAS NE MASCHINE.“, stand bereits nach wenigen Sekunden fest. So vielseitig das Angeln auf Barsch auch sein mag und so schön die Fische selbst sind, den Take eines fetten Hechts auf aggressiv geführte Köder kann in meiner Welt nichts ersetzen.

Ich arbeitete das Ding in Bassmanier Richtung Ufer. Bremse geben war nicht nötig, die Parabolik der Rute regelte die brachialen Fluchtversuche. Als wir den Schädel sehen, wird’s laut am Ufer.

„KESCHER DIGGA, KESCHER!!!“, kläff ich panisch nach den ersten wütenden Headshakes oberhalb des Wassers zu Jacob. Hartes Maul, zu viele Freiräume zwischen den Kiemenbögen und ordentlich Kraft im Nacken. Ihr kennt das. Lässt man sich zu lange Zeit, steigen große Pikes unglaublich gerne auf den letzten Metern aus. Dieser hier tat es nicht und glitt wenige Sekunden später Kopf voraus ins Netz.

„AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH“

Ich warf mich ins Schilf und schrie. Gefühlt doppelt so laut wie nach dem Barsch.

„WAS IST DAS FÜR EINE KRANKE SCHEISSE!!!“

Yop. Ich war augenscheinlich in den Niederlanden angekommen… Der erste Blick auf die Proportionen war trügerisch. Riesiger Kopf inklusive Stiernacken und prall gefüllter Bauch. All in all sah das Teil easy aus wie 1,10m+ . War aber tatsächlich 8 cm kürzer. Völlig irrelevant. Holländischer Meter vom Ufer.

Die Bürgermeisterin von Entenhausen

Ich brauche euch nicht weiter auszuführen, was dieser Moment nach der Barschbeerdigung vom Vortag in mir bzw. uns auslöste. So schnell kann sich das Blatt wenden, wenn man dran bleibt.
Holy Holland…

Nach der Fotosession und paar verschleimten Umarmungen ging’s weiter. Aber nicht für mich.
Ich musste mich erstmal in meinen Endorphinen suhlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass an einem solch kleinen Gewässerkomplex nach der Nummer noch ein größeres Exemplar einsteigt, war relativ gering. Jeder weitere Fisch hätte den eben beschriebenen Fang nur entwertet. Zum Glück war das kein Turnier, sodass ich mein High voll auskosten und dem Hormonfeuerwerk freien Lauf lassen konnte.

Ich hatte einfach nur Bock, Jakob beim Angeln zuzuschauen. „Auf geht’s, digga. Hau was raus, Fingers crossed, dass dir ne richtige Sau draufgeht.“

Ein völlig unbefischter Spot lag noch vor uns. Und tat das, was ein völlig unbefischter Spot an einem holländischen Gewässer so tut. Er lieferte.

„JA MAN, FISCH!“, schrie Jakob. „GEIL MAN!“, gab ich geladen von mir und bebte innerlich vor Begeisterung. Immer wieder erstaunlic, wie viel intensiver man die Freude seines Angelbuddys teilen kann, wenn man selbst auf Wolke 7 schwebt. The reason why we fish. Ihr wisst Bescheid.

Was nach dem kurzen aber knackigen Drill ans Tageslicht kam, hatte ziemlich sicher wenig Bock ans Tageslicht zu kommen. „WTF, n ZETTI“ „DAS IST N DICKER ZETTI ALTER“. Eiskalt auf nen Svartzonker Jerkbait gehämmert.

Unglaublich. Was war „heute“ los? Von den Barschen mal abgesehen, schien der Temp Drop alles andere als reingeschissen zu haben.

Mit ca. 70 ein richtig stabiler Fisch. Und trotzdem nicht der letzte…Nur paar Würfe später scheppert es erneut am selben Platz.

Diesmal der Zielfisch. In ebenfalls durchaus ansehnlichem Format.

„Man ist das geil!!!“ Der Rausch hörte einfach nicht auf.

Zu diesem Zeipunkt war alles perfekt. Zielfische abgehakt. Numbers gemacht. Kapitale gekeschert. Dazu noch eine (endlich) gleichmäßige Fangverteilung. Gelitten. Gegrindet. Gesprungen. Geschrien. Die wohl schönste Achterbahnfahrt meines Lebens.

Auch für Jakob laut eigener Aussage eine Session of a lifetime.

Gieriger Grabendrache
Schnabelwetter

Als die Sonne sank, war der Plan klar. „Ab zu den Buhnen oder?“

Von den 8 Stunden vorausgegangener Angelzeit war Nichts zu merken. Kein Hunger, keine Müdigkeit. Sinne scharf wie Riyugi Hookpoints. Leider machte uns der immer heftiger werdende Regen einen Strich durch die Rechnung.

„Lass heute einfach piano machen und morgen richtig früh auf Pike angreifen.“, beschlossen wir einstimmig.

Zurück in der Butze, merkte ich erst, wie platt ich eigentlich war. 4 Tage am Stück schmeissen, stehen und stampfen ist mit Nervenschäden nicht das selbe wie früher. Und trotzdem schafft der Serotoninsturm im Gehirn, die Symptome bis zum gewissen Grad soweit zu kompensieren, dass man dennoch durchzieht und dabei sogar noch Freude empfindet. Die Psyche, die letztendlich auch nur ein Produkt physischer Vorgänge innerhalb unserer Nervenzellen darstellt, ist ein mächtiges Organ. No Doubt about that. Leider kann sie nicht alles lösen. Auch wenn sie für ein paar Stunden ziemlich effektiv betäubt.

Ein (kugel)rundes Ende

Polderangeln stand auf dem Programm. Die Bedingungen für Barsch schienen nicht perfekt und nach der Achterbahnfahrt, die wir in den letzten Tagen erlebt hatten, wollten wir für den Schlussakt einfach was actiongeladenes mit Frequenz. Hindernisse anwerfen, harte Einschläge, Fehlattacken, Takes auf Sicht. Der Spaß und das Entdecken sollten im Vordergrund stehen. Mit Bigfish waren wir durch.

Leider löste sich unser Vorhaben in Luft auf, als wir von der Brücke auf die Kaffeebraune Brühe starrten. Die nächtlichen Regenfälle hatten den Schlamm der umliegenden Felder in die Gräben gespült, sodass der ansonsten klare Polder eher einem Abwasserkanal glich.

„Ne man, auf keinsten. Das sind absolute Scheissconditions.“, beschlossen wir einstimmig.

„Na gut, dann ab zum Barschteich. Zäher als gestern Vormittag kann‘s ja fast nicht laufen“.

Tatsächlich schien sich das Wetter zu unseren Gunsten zu entwickeln. Zwar stand Wind auf der Kant und der Himmel war bedeckt, aber alles insgesamt wirkte alles irgendwie gefasster. Man konnte (noch) werfen und Köderkontakt halten. Die Temps waren relativ mild, der Regen hielt sich zurück. Doch auch am See, hatte die nasse Nacht ihre Spuren hinterlassen. Stellenweise war es auch hier trüber als uns lieb war.

„Ne man, lass direkt rüber.“, sagten wir nach kurzem Einsatz in einem der braunen Bereiche. „Hat keinen Sinn. Fühl ich nicht“.

Angesichts des Trübungsgrades, setze ich auch bei dieser Session auf eine Kombi aus fluofarbenem Chebu und gedecktem Trailer.

Die Noike Machobee ist schon seit Jahren einer meiner absoluten Favorites, wenn‘s darum geht, Barsche finessig anzugehen. Sowohl am Dropshot, C-Rig, Freerig als auch am Darting Head eine absolute Macht. Der perfekte Härtegrad der Noike-Gummimischen, ist neben dem Laufverhalten und den durchdachten Dekoren, die es durchaus bei allen anderen namenhaften Herstellern auch gibt, immer das Hauptargument für den Kauf gewesen. Dieser Pintail fühlt sich für mich, muss man so plump sagen, einfach perfekt an.

Neben Krebsen, fressen die holländischen Barsche – genau wie hierzulande – am liebsten Grundeln. Leicht verfügbare, omnipräsente Beute. Nachdem mir der Krebs in der Vorsession zwar den einzigen Fisch gebracht, sich aber auch nicht als endgültige Offenbarung herausgestellt hatte bzw. zwischendurch auch einige andere Angler mit (vermutlich) Krebsimitaten am Werk gewesen waren, hatte ich mit einem Pintail irgendwie ein besseres Gefühl.

Schön diskret die Kante hochzuppeln. Ab und zu stehen lassen. 1-2 mal flach anjiggen (Grundeln huschen weniger in die Vertikale). Pause. Weiterkratzen. Nach 15 Minuten geht der Plan auf. Es rumst im Stock. Zum Vorschein kommt wieder ein prall gefüllter Endvierziger.

„YESSSSSS!“

Halbaufgestellt ist voll sexy

„Haben einfach wieder die richtige Entscheidung getroffen.“, sagen wir zueinander.

Sollte es wieder einer dieser Eskalationstage werden? Nope. Wir kratzen hochkonzentriert 4 weitere Stunden. Ohne Kontakt. Verschiedene Spots, verschiedene Winkel. Ab und zu wird der Köder gewechselt. Nichts. So schaut die Realität aus. Egal. Weitermachen.

Irgendwann rüstet Jacob wieder auf Twitchbait um. Und erwischt nach wenigen Würfen tatsächlich den zweiten Fisch des Tages. Absolut Geil! Petri Boy.

Perfect perch in perfect light

Einsatz und Ertrag stimmten. Ebenso die Energie zwischen uns. Wir twitchen beide ein weiteres Stündchen. Danach passiert nichts mehr. Die Sonne sinkt. Das Licht schwindet.

Ich stehe Hüfttief im Wasser und kratze die letzten Meter der Muschelbank aus, an der ich 5 Stunden zuvor den ersten Fisch des Tages landen konnte. Zur Dämmerung wieder Krebs. Da ich meinen roten Marker leider vergessen, aber zur blauen Stunde ungern auf knalligere Akzente verzichten wollte, kam irgendein purple/rötliches Modell von Geecrack in den Chebu. Der rote Streifen am Himmel färbt sich allmählich Lila (und nahm langsam die selbe Farbe an wie der Köder). In Gedanken bin ich schon bei den Zettis.

„Es wär sooo geil, wenn jetzt noch einer gehen würde…“

„Ja es wär perfekt, Digga…“

DONG!!! Anhieb —> Rute krumm.

„ICH GLAUBS NICHT!!!“

Im letzten Licht des letzten Tages gleitet eine bis zum Platzen prallgefressene Kröte in die Kelle.

„Das n Fuffi…“

Wir sind sprachlos. Und reden dennoch wie Wasserfälle

Ausnahmsweise mess´ ich mal den Medizinball. 1-2 Millimeter fehlen bis zur runden 50. Juckt niemanden.

Absoluter Traumfisch und der (kugel)runde Abschluss einer absoluten Traumsession.

Umarmung Nummer-Hab-Ich-Vergessen.

„Junge. Was geht eigentlich?“

So viel rhetorische Fragen wie in dieser Woche, hatte ich noch nie in meinem ganzen Leben gestellt.

Crawkilling Baarsketball

Eigentlich wäre dieser Fang das perfekte Ende für den Bericht gewesen. Wäre da nicht eine nachtaktive Spezies, die am Hauptstrom auf uns wartete… Wenn schon denn schon.

„Ich weiss, dass sie heute laufen werden. Gestern waren sie zu. Ist wie bei den Barschen vorgestern…“.

Und so war es auch. Doch bevors an die Buhnen ging, ging‘s erstmal an die Buns. Voll Mit Käse, Mayo, (höchstwahrscheinlich) minderwertigem Fleisch und allem was das Herz… bzw. der Herzmuskel sonst noch nicht begehrt. Alles auf was ich wegen meiner Erkrankung 98 % meiner Zeit verzichten muss, schaufelten wir uns unter lustvollem Stöhnen und Augenverdrehen rein wie ausgehungerte Schweine.

Ich genoss jeden Bissen. Jedes Eintauchen der Frittenspitze in die weiße Pampe. Mit den Konsequenzen in den Folgetagen konnte ich leben. Die Gier und das Kaloriendefizit waren zu mächtig. Und wir hatten es uns schlicht und ergreifend auch einfach verdient.

Solche Momente sind für Essen wie dieses gemacht. Abseits wohlverdienter Ausrutscher: Ernährt euch gesund und fresst kein Billo-Fleisch. Ihr wisst bescheid :* (Moralkeule wird wieder verstaut, keine Sorge.) 5kg des leckersten Mülls den ich je gegessen hatte, kompostierten in meinem geschundenen Darm.

Und damit gings an den Strom. Keine schlechte Entscheidung vorher ordentlich gekahlt zu haben. Jedes Gramm mehr im Körper half, nicht von der Buhne geblasen zu werden. Baggypants und Angeln am Hauptstrom sind jedenfalls keine guten Freunde. So in etwa musste es sich anfühlen, wenn‘s nem Flugzeug das Dach wegreist und man im Cabrio weiterfliegt.

Nicht mehr feierlich. Aber dafür fängig…

Beide nagelten auf den ersten Würfen ihren Zander. „Ok, Dicka. Wir fangen uns heute beh*ndert…“

Für eine Querschnittslähmung hat‘s nicht ganz gereicht. Aber mit ingesamt 7 Fischen + ein paar Fehlbissen und einem 70er, der mir leider ausstieg, konnte man schon von einem guten Handicap sprechen.  Dumme Metaphern beiseite. Es hat einfach gezündet. Wir haben die richtigen Entscheidungen getroffen, gut geangelt und Glück gehabt.

Irgendwann gegen Mitternacht saßen wir völlig zerstört im Auto am Hafen und verarbeiteten das Geschehene.

„Wir haben abgerissen, Dicka…“

Fast zeitgleich gingen die Akkus unserer Handys leer. Der perfekte Schlussakt & eindeutiges Zeichen von oben, dass das Märchen zu Ende war. Ich weiss nicht, wann ich mich das letzte Mal so vollkommen gefühlt hatte. War angesichts der Umstände des letzten Jahres sicher schon ein Weilchen her…

Das was Ende 2023 mit mir geschehen war, existierte in diesem Moment aber nicht mehr. Ich wurde betäubt. Und therapiert. Mit der effektivsten Droge dieses Planeten.

Danke an alle, die bisher versunken waren. Danke an meine Freunde am und abseits vom Wasser. Danke an Sportex & Lurenatic für den Support. Und Danke an Jakob für die geisteskranke Woche. Fürs Mitnehmen an deine (temporären) Homewaters & fürs an die Wand fischen ;) Fürs Grinden, Schreien und Lachen. Für die Pics & und für die Wathose am letzten Tag. Einen besseren Auftakt hätte es für uns zwei nicht geben können.

Sehr unwahrscheinlich, dass sich daraus nichts Substanzvolles entwickelt. In diesem Sinne: Danke, Insta!

Stay sunken (& Listen to sunken Lips :* )

 

Bestes Popcorn Kopfkino! Danke fürs teilen :)
@dietel: Schau hier bitte nochmal drüber, dir hats nach dem letzten sichtbaren Bild den Text gedoppelt, aber die BIlder wohl leider rausgeschossen.
@Ronnie: Da ist ein bisschen was durcheinander gekommen. Jetzt müsste es passen...
Einfach großartig!
Wirklich super geschrieben. Toller zweiter Teil. Gerne mehr davon!
geil geschrieben und vor allem in ganz eigenem Stil finde ich cool !
Ja dazu sagt man dann wohl..Petri Digga
P