Gewässer-Tipps Embalse de Mequinenza – der Caspe-Stausee in Spanien


Nun geht es für eine kleine Gruppe Barsch-Alarmer ja vom 27.2. bis 6.3.06 an den Caspe-Stausee nach Spanien (ein paar Plätze sind noch frei). Im vermutlich besten Zandergewässer Europas werden wir zur vermeintlich besten Zeit im Jahr unser Glück versuchen und hoffentlich so richtig zuschlagen. Die Chancen stehen gar nicht mal schlecht. Nicht umsonst hält sich die internationale Angelpresse zu dieser Zeit recht gern in Spanien auf. Denn selten sind dicke und stachelige Fotomotive einfacher vor die Linse zu bewegen.

Das Ebrodelta und die anschließenden Staustufen stehen für viele Angler für ein phantastisches Angeln. Besonders bekannt ist der Riba-Roja-Stausee. Hier gibt es Waller, Zander und Schwarzbarsche in Stückzahlen und Gewichten von denen wir Mitteleuropäer träumen. Schließlich sagt man, dass es hier jeder 5. Waller auf über 2 m bringt. Doch der oberhalb der Staumauer von Mequinenza gelegene Caspe-Stausee (Embalse de Mequinenza) beherbergt noch mehr Zander und auch viel mehr Waller. Auch wenn hier nur jeder 8. Waller die 2 m-Marke knackt, ist der größere Fischbestand ein schlagkräftiges Argument, noch mal eine halbe Stunde Autofahrt zu investieren.

Über den Caspe-Stau

Zunächst einmal ein bisschen was Allgemeines: der Caspe-Stausee ist – wie alle Stauseen – künstlich angelegt. Irgendwann hat Franco einmal beschlossen, die Dörfer in den Tälern zu fluten und den Ebro aufzustauen. Unter Wasser sieht es deshalb ziemlich wild aus. Hier findet man Häuser, Straßen und auch ganze Wälder. Kein Wunder also, dass sich die Fische hier sehr wohl fühlen. Zudem essen die Spanier eigentlich nur Meeresfisch. Deshalb sucht man hier auch vergeblich nach einem Fischer. Und so kommt es, dass sich die Fischbestände hier hervorragend entwickeln konnten.

Ursprünglich waren hier die Bewohner der Barbenregion ansässig. Später importierte Franco den Schwarzbarsch, der das Gewässer sehr gut angenommen hat und sich bald den ganzen See erschloss. In den 80er Jahren kamen dann irgendwann die Zander auf geheimnisvolle Weise in den See. Zusammen mit den ebenfalls eingeschleppten Welsen stellen sie die anglerische Hauptattraktion der Region dar. Tagesfänge von über 100 Exemplaren pro Boot sind für geübte Angler zu manchen Zeiten ein normales Tagesergebnis.

Der See liegt also in einem Tal. Bei Vollstau ist er über 100 km lang. Und alle paar 100 m geht eine Bucht ab. Manche davon sind flach, andere tief. Manche sind groß, andere recht übersichtlich.

Aber eines haben alle gemeinsam: Sie liegen in einer wunderschönen Landschaft und ein paar Fische schwimmen in jeder Bucht herum. Wer aber richtig gut fangen will, muss die Buchten abklappern und darf auch den Rest vom See nicht außer Acht lassen. Denn irgendwo kracht’s richtig.

Ein Stausee – drei verschiedene Abschnitte

Natürlich kommen alle Fische überall im See vor. Doch kann man den Caspe-Stausee grob in drei verschiedene Bereiche unterteilen, in denen jeweils eine Raubfischart besonders gut zu befischen ist. Das hängt mit der Sichtigkeit der einzelnen Gewässerabschnitte zusammen. Der Ebro spült reichlich Sedimente ein. Unmittelbar am Zufluss ist es also sehr trüb. Je weiter man sich der Staumauer nähert, desto klarer wird das Wasser. 

Die Waller ballen sich im Trüben. Die heiße Welszone geht also direkt am Ebro-Zufluss los. Genau das richtige Revier für Bartelträger mit Weberschem Organ. Die Fische ruhen gern in den Buchten, lauern aber auch vor den Steilwänden. In Ruhephasen sitzen sie hier in den Spalten und Nischen, um von hier aus auf Beutezug zu gehen. Deshalb ist das Schleppen direkt vor den Steilwänden nicht nur eine gute Schwarzbarschmethode, sondern – mit entsprechend größeren Ködern – auch auf Waller sehr Erfolg versprechend. In den Buchten sitzen dann oft die Köderfisch-Experten vom Ufer aus an und präsentieren bis zu 5 Pfund schwere Karpfen (allerdings ist das Bojenfischen untersagt!!!). Wenn man die Fische rauben sieht – und das tun sie manchmal in richtigen Welsrudeln – ist die Spinnrute mit einem fetten Gummifisch oder Blinker, den man aus der Höhe aufs Wasser fallen lässt, eine gute Alternative.  

Der mittlere Bereich um Caspe herum wird von den Zandern dominiert. Hier gibt’s eine Menge Kiesbänke, über denen bzw. an deren Kanten eigentlich immer etwas gehen sollte. Auch die Eingänge zu den vielen Buchten sind wahre Hotspots, denn hier finden die Fische auch interessante Strukturen vor. Tendenziell wird es an den „Einfahrten“ immer etwas flacher. Manchmal steigen die Kanten schön langsam an. So wie es die Zander lieben.

Im Frühjahr sollte man darauf achten, dass man Bereiche befischt, in denen Wiesen ins Wasser übergehen. Hier laichen die Fische und stehen oft gern noch da. Auch vor versunkenen Wäldern treibt sich eine Menge Zander herum. Top-Köder sind der Gummifisch oder Lauben an der Grund-, Posen- oder Spinnrute (Stichwort: Drachko-System). Wer sich beim Fangen die schöne Landschaft anschauen will, kann auch Wobbler schleppen. Am besten ist es, wenn die Köder immer mal wieder auf den Grund hämmern. Bis zu 15 cm lange Tiefläufer – am besten mit integrierten Rasseln – sind also angesagt.

Im Bereich unmittelbar vor der Staumauer ist das Wasser relativ klar. Hier ist das Revier der Augenräuber. Schwarzbarsch-Angler steuern also meist ziemlich direkt diesen Bereich an. Oft stehen die Fische hier recht tief. Man findet sie in den Buchten und in versunkenen Wäldern. Zwar ist der Bestand nicht mehr ganz so gut wie früher. Doch nicht umsonst wird auf dem Caspe-Stausee jeden Oktober ein Black-Bass-Festival (das CASPE BASS) statt, zu dem viele prominente Schwarzbarschangler (z.B. das Illex Team um Hiroshi Takahashi) und Gerätehersteller (z.B. Herr Yamamoto) aus allen Teilen der Welt anreisen. Manchmal sind es schnell geführte Wobbler, die die Fische überzeugen, manchmal Popper, dann wieder Gummiwürmer, die man direkt in die Kronen der versunkenen Bäume wirft. Wer diesem Fisch gezielt nachstellen will, sollte jedenfalls eine Menge Köder mitnehmen.

 
Saisonale Unterschiede

Nicht nur, dass sich das Wetter hier im Lauf des Jahres ziemlich wandelt (sehr heiße Sommer, dafür auch ziemlich kalte Winter). Auch der Wasserstand fällt von Frühjahr bis zum Herbst um 10 Meter. Beides natürlich Faktoren, die in die Ausflugsplanung mit einbezogen werden sollten. Natürlich ist es im Herbst ein wenig einfacher, die Räuber zu lokalisieren. Der Bestand bleibt ja der gleiche. Doch wenn eine Wassersäule von 10 m auf einem derart riesigen Gewässer wegfällt (Millionen von Kubiklitern), hat man es verhältnismäßig leicht, den Zugang zum Fisch zu finden.

Natürlich beißen die Fische auch im Caspe-Stausee nicht immer gleich gut (haben wir ja leider am eigenen Leib erfahren müssen). Ein Mega-Zander-Monat ist der Februar. Die Fische rüsten sich fürs Laichen. Der März und er April sind wohl die besten Wallermonate, weil auch diese Fische noch einmal in einen Fressrausch verfallen, bevor es darum geht, für Nachwuchs zu sorgen. Im April und Mai fangen die Schwarzbarsche an, sich aufs Laichgeschäft vorzubereiten, indem sie noch einmal ordentlich zuschlagen. Mai und Juni sind  zandertechnisch gut, denn nach der Laichzeit müssen die Fische zu Kräften kommen. Da geht es den Wallern genauso. Deshalb sind Juni oder Juli – je nach Wetterlage – top für Waller. Der heiße Sommer ist nur etwas für Sonnenanbeter. Aber die wirklich heiße Phase beginnt dann irgendwann im September. Da sind alle Fische gut drauf, auch die Schwarzbarsche. Die fängt man bis in den November. Dann wird ihnen aber langsam das Wasser zu kalt. Den Welsen auch. Über den Winter sind es dann „nur“ noch die Zander, die dem Raubfischfan Freude machen.  

Anreise ab Barcelona (hierher entweder mit Auto oder Flugzeug):

Von Barcelona aus sind es noch 180km ins Landesinnere. Zuerst geht es über die Autobahn A 2, von hier aus dann an der Anschlussstelle Sant Feliu links halten auf B-23 in Richtung Girona (E-15)/(ap-7)/Tarragona(B-24)/(e-7)/Lleida. Am Autobahndreieck El Papiol halb links halten auf AP-2\Autopista Zaragoza Mediterráneo in Richtung Autobahndreieck Barna. Nach 1km weiter auf E-15 / AP-7\Autopista del Mediterráneo in Richtung Autobahndreieck Barna. Nach ca. 50km am Autobahndreieck Barna weiter auf E-90 / AP-2\Autopista Zaragoza Mediterráneo (mautpflichtig) in Richtung Anschlussstelle Bujaraloz. Nach ca. 170km an der Anschlussstelle Bujaraloz halb rechts abfahren von AP-2 / E-90\Autopista Zaragoza Mediterráneo, weiter auf A-230 in Richtung Bujaraloz. Nach 220m weiter auf A-230 in Richtung Zaragoza. Nach 820m links abbiegen auf A-230 in Richtung Bujaraloz. Nach 3km  in Bujaraloz links abbiegen auf N-II in Richtung Caspe. Nach 320m weiter auf A-230 in Richtung Caspe.

Bestimmungen:

Das Nachtangeln ist genauso verboten wie das freie Campieren und das Fischen mit der Bojen-Montage. Bei Zuwiderhandlungen hat die Polizei das Recht, alle Angelmaterialen (Ruten, Boot, usw.) zu beschlagnahmen. Sie werden Ihr Eigentum auch nicht mehr zurückbekommen. Das Schleppfischen ist gestattet.

Extra-Tipp:

Zum Welsangeln unbedingt entsprechendes Geschirr verwenden. Sonst sind die Giganten auf ihrem Weg in Richtung Unterwasserhindernis nicht aufzuhalten. 30er Geflochtene ist das Minimum.

M
..wau, sehr schön geschriebener und ausführlicher bericht!! wemm`s da nicht in den fingern juckt....

aber der macht es mir auch nicht wirklich leichter "hier" zu bleiben, während ihr eure fische released :cry: :cry:

viel spass den glücklichen die mitfahren können und ärgert uns ruhig mit nem anschliessenden bericht von eurer tour...

greetz sebastian
L
man man man.. ist doch gar nichts!!! "heiße zeit für zander" tsss.. ich hab hier "die heiße zeit der klausuren" :lol: :roll: :arrow: :cry:

viel spass und fisch euch teilnehmern!!
@hannes: ich will nen schwarzbarsch von dir sehen :D
T
solche berichte will ich gar nicht nie mehr lesen. ich will auch keine fotos von euch sehen. ich will nur meine ruhe ....

:mrgreen:
P
@leo. Der hat doch schon einen..................................(als magnet am Kühlschrank)
I
wrote:Tagesfänge von über 100 Exemplaren pro Boot sind für geübte Angler zu manchen Zeiten ein normales Tagesergebnis.
8O
Ja is denn heut schon Weihnachten????
M
da schließ ich mich vollends an ;)
F
shut the f*** up! ;-)

meinereiner sitzt hier rum und muss ne diplomarbeit zu ende schreiben ... und ich würd soooo gern mal wieder nach spananien...

naja, lasst noch was drin und macht nen paar schicke fotos für die daheimgebliebenen neider.
M
"ich geh da jetzt rein" & "ihr seid doch alles penner" waren meine letzten worte zu meinem besten freund vielmehr "X" nach dem ich mir diese pornopics reingezogen habe und er als sahnehäubchen meinte: er ist dabei.........

mano man wünsche & hoffe auf geile pfunde, pics & stories wenn back home und ne 35er fire solls schon sein...

manne glas auge du kleines fieses luder !!!

Neid ganz auf meiner seite aber es muss auch menschen in der heimat geben die das bruttosozialprodukt steigern.....

auf in den kampf... fette beute... und sport frei

:evil: mischu 8)
Z
Na dann mal viel Spaß. Ich freue mich schon auf den Bericht, wenn ihr zurück kommt.
Wenn es nächstes Jahr wieder an den Caspe See geht, bin ich auf jeden Fall mit dabei.

Gruß und Petri Heil
B
hallo liebe Anglerfreunde,

ich biete an den Embalse de Mequinenza bei Caspe geführte Angelreisen ab 299.-€ die Woche pro Person.
Wenn Ihr weitere Infos wollt schreibt mir ne E Mail
info@ak-ebro-angelreisen.de. Oder schaut einfach auf meine Homepage www.ak-ebro-angelreisen.de
Wir bieten auch mit Trandfer an mit unseren Kleinbussen
und Ich kann den Bericht nur zustimmen mit den Fängen, da is je nach Jahreszeit wirklich Weihnachten!! und die Zander sind eine Plage dort.


Gruß

Alex
H
Wieso macht ihr so ein umweg, fahrt in Fraga von der Autobahn,dann bis Mequinenza ca. 10 km über die Brücke,
von da sind es 35 km bis Caspe.
gruss herrm
C
Wow - da muß ich auch hin!
C