Tackle-Tipps Barsch-Alarm Sexy Swimmer


Mit diesem Beitrag möchte ich euch mal den Sexy Swimmer vorstellen und euch ein bisschen mitnehmen in meine Gedankenwelt rund um die Gestaltung dieses allroundigen Action-Shads, den ich persönlich natürlich ganz weit vorne sehe, weil er eine ganze Menge Anforderungen erfüllt und nebenbei auch ganz hervorragend fängt. Hechte. Zander. Barsche. Forellen. Welse. Wolfsbarsche… Und zwar am Jig. An der Chebu. Am Chatterbait. Am Skirted Jig. Am C-Rig. Am T-Rig. Am Free-Rig…

Unser Ziel bei der Entwicklung des Sexy Swimmer war, eine über alle Größen natürliche Form zu gestalten und einen extrem vielseitigen Action-Shad an den Start zu bringen, der sowohl als klassischer Gummi am Bleikopf geangelt werden kann, als auch an diversen Finesse-Montagen. Er muss solo funktionieren und als Trailer.

 

 

Vorgaben:

  • Ähnlichkeit im Körperbau mit einer Grundel
  • Viel Fleisch vorne für den Jig bzw. die Offset-Spirale
  • Sofortiges Anspringen des Paddels auch bei niedrigsten Gewichten
  • Natürlicher Lauf mit mittlerer Action beim Leiern
  • Stabiler Lauf – auch weightless (wichtig z.B. fürs C-Rig)
  • Sehr gute Wurfeigenschaften
  • Finessetauglichkeit
  • Flexibel in Mischung und Form und damit einfaltbar für maximale Bissverwertung
  • Skalierbarkeit
  • Offsethaken muss gut versteckt sein und trotzdem zuverlässig auslösen
  • Flexible aber haltbare Mischung
  • Ein Flavour, das lange hält und sowohl Fischen als auch Angler gefällt
  • Große Oberfläche für mehr Flavouraustritt
  • Gute Schlitterqualitäten zum Skippen

 

Umsetzung:

Körperbau: Die Grundel ist nicht mehr auf dem Vormarsch. In den meisten Gewässern gehört sie inzwischen zum Standard-Ensemble. Die meisten Raubfische haben sich auf diese einfache Beute eingeschossen. Deshalb haben wir den Körper schön bullig gestaltet und lassen ihn in einen feinen Steg zum Paddel auslaufen. Im Profil ähnelt die Form (je nach Größe) aber auch jedem Weißfisch, einem jungen Barsch, einem kleinen Zander, einem Kaulbarsch… – eben den meisten Beutefischen, die die Barsche zu sich nehmen. Für die Führung dicht über dem Grund war uns aber wichtig, dass der Köder von oben betrachtet, einigermaßen bullig daherkommt.

Maulbereich: Die sich von vorne nach hinten verjüngende Körperform hat den Vorteil, dass her auch Jigs mit großer Wulst aufgezogen werden können, ohne dass man das dem Köder ansieht bzw. ohne Gefahr zu laufen, dass der Bereich um die Wulst nach dem Aufziehen platzt. Spiralen könne mehrfach in jungfräuliches Fleisch gedreht werden. Jighaken finden mehrere Kanäle. Nebeneffekt: Der Sexy Swimmer verdrängt schon mit dem Kopf viel Wasser und macht allein dadurch auf sich aufmerksam.

Tail-Action: Ganz wichtig war uns, dass der Teller auch dann arbeitet, wenn man den Sexy Swimmer mit ganz leichten Gewichten beschwert. Ein superleichter Jig, das eigene Körpergewicht und die Schwerpunktsetzung sollten ausreichen, um das Paddel in Motion zu versetzen. Deshalb der mittelgroße Teller an einem relativ langen und ziemlich dünnen Steg zum Hauptkörper. Dadurch ist der Sexy Swimmer auch maximal finesse-tauglich.

Laufverhalten: Wir wollten erreichen, dass der Sexy Swimmer auch schnell eingekurbelt kursstabil läuft und sich vor allem nicht um seine Achse dreht, wenn man ihn am C-Rig oder als Swimbait schwerelos anbietet. Deshalb haben wir den Schwerpunkt nach unten verlagert. Einerseits durch einen birnenförmigen Querschnitt. Zweitens dadurch, dass wir nur die untere Hälfte gesalzen haben. (Salz bringt Gewicht.) Beim Durchkurbeln rollt er ein bisschen und zeigt Flanke. Die Aktion ist nicht übertrieben wild, sondern moderat. Natürlich eben. Und  dadurch auch für viele Applikationen geeignet.

Wasserverdrängung: Durch den voluminösen Korpus verdrängt der Sexy Swimmer viel Wasser. Auch das nehmen Fische über das Seitenlinienorgan wahr.

Wurfeigenschaften: Zunächst einmal bringt dies bullige Form ein bisschen mehr Gewicht. Schon das 10 cm-Modell fliegt super ohne Zusatzgewicht in Form eines Jigs, einer Patrone, eines Nagels, etc. Auch die Schwerpunktverteilung sorgt dafür, dass der Sexy Swimmer nicht so schnell ins Trudeln kommt, wie leichtere Gummis ohne klares Schwerpunktkonzept.

Schlitter-Performance: Durch die breite Form mit schöner Auflagefläche unten, lässt sich der Sexy Swimmer auch sehr gut skippen. Man weiß ja nie, ob man nicht doch mal unter die Stege runterkommen muss.

Offset-Anköderung: Beim durchschnittlichen Köder ragt die Hakenspitze trotz Offset-Anköderung soweit aus dem Rücken heraus, dass das Gummi Kraut sammelt. Diesem Phänomen begegnet der Sexy Swimmer mit einem feinen Offset-Saum entlang der Kerbe am Rücken. Dieser Saum sorgt dafür, dass die Spitze besser abgedeckt ist. Gleichzeitig tritt der Haken aber easy aus der Versenkung hervor, wenn man einen Anhieb setzt.

Jigs aufziehen: Offset-Saum und -Kerbe bieten maximalen Jig-Aufzieh-Komfort. Durch die vorgegebene Linie lassen sich die Jighaken perfekt mittig anködern. Die breite Schnauze sorgt dafür, dass auch Jigköpfe mit großem Knubbel aufgenommen werden, ohne dass sich das Gummi im Maulbereich verformt.

Gummimischung: Wie gesagt – der Sexy Swimmer läuft direkt an, auch ohne viel Gewicht. Das hat er zu einem großen Teil der Körperform zu verdanken. Aber eben auch der Mischung. Wir haben hier den bestmöglichen Kompromiss zwischen Langlebigkeit und Flexibilität gefunden. Der Sexy Swimmer hält mehr aus als viele artverwandte Gummis, arbeitet aber richtig gut und lässt sich auch sehr gut von den Räubern einfalten. (Auch das Einklappen wird von der Mische unterstützt. Zusammen mit der Unterteilung zwischen bulligem Body und flexiblem Schwanz sorgt die Flexibilität des Materials für ein einfaches Knicken in der Ködermitte.)

Flavour: Die BA-Gummis sollen das Flavour lange tragen. Das BA-Aroma steckt also in der Mischung und schwimmt nicht nur als Suppe in der Verpackung. Als Knoblauch-Allergiker habe ich mich für ein Fisch-Geschmack entschieden. Tintenfisch, um genau zu sein. Dazu haben wir noch ein paar „geheime“ Specials gepackt, die zur Überzeugungskraft beim Probebiss beitragen. Und natürlich Salz. Nicht nur wegen des „Blut-Geschmacks“, sondern auch weil sich um die Salzkristalle kleine Spannungsfelder im Wasser aufbauen, die von den Fischen wahrgenommen werden. Wir haben recht viel experimentiert, bis wir das „Fried Squid-Flavour“ bekommen haben, das nicht nur Fischen Appetit macht, sondern auch den Anglern „schmeckt“. Also wundert euch nicht, wenn ihr euch nach dem Angeln an der Frittenbude wiederfindet oder im Supermarkt die Erdnussbestände plündert. Aber auch nicht darüber, wie lange die Fische die Köder im Maul behalten.

Oberflächenvergrößerung: Durch die feinen Rippen haben wir die Oberfläche des Sexy Swimmer noch einmal vergrößert. Dadurch wird mehr Flavour ins Wasser eingetragen. Die Rippen sorgen auch ein bisschen für Grip und ein schönes Beißgefühl, wenn sich Fische am Köder zu schaffen machen.

Größen: Es ist gar nicht so einfach, einen Köder zu entwickeln, der in 6 cm genauso performt wie in 14 cm. Das war aber nunmal die Vorgabe. Dementsprechend haben wir ein bisschen tüfteln müssen, bis wir mit dem Laufverhalten und allen anderen Kern-Features in allen Größen (6 cm, 8 cm, 10 cm, 12 cm und 14 cm) uneingeschränkt glücklich waren, damit ihr für alle Fälle den richtigen Sneaker aus der Box ziehen könnt.

Vielseitigkeit: Der Sexy Swimmer macht nicht nur am Jig eine sehr gute Figur. Durch den flexiblen Schwanz, den leicht anspringenden Teller und den bulligen Vorderkörper eignet sich dieser Shad sehr gut zum Finesseangeln. Egal ob Texas-, Carolina-, Kickback-, Jika- oder Dropshot-Rig – der Sexy Swimmer schwimmt immer vorne mit.

Farben: Nach der Erweiterung um die 4 neuen Farben steht der Swimmer in 10 Farben parat, mit denen man für so ziemlich jede Situation gerüstet sein sollte.  Von Voll-Schock (Purple Chartreuse und Fire Perch) über Klassiker (Motoroil, Moor Kiwi, Blue Flake Cookie) und subtile Farben (VioGreenie DLX) bis zum Realo-Design (Undercover Perch, Electric Shad, Real Shad, Dark Goby) decken die BA-Designs schon ziemlich viel ab. Wir haben großen Wert auf maximale UV-Strahlung bei unseren UV-Farben (Chartreuse, Motoroil, Fire Perch) geachtet und UV-neutrale Farben mit UV-Flakes gepimpt, so dass Electric Shad, VioGreenie DLX,  Dark Goby genauso UV-aktiv sind wie Undercover Perch. Lediglich Blue Flake Cookie und Real Shad sind UV-neutral. Fast allen Farben wurde mittels reflektierender Flakes ein Glitzer-Effekt injiziert. Bei einigen Farben (VioGreenie DLX, Electric Chad, Dark Goby, Fire Perch, Undercover Perch) sind die Flakes uv-aktiv.

 

Inzwischen existieren eine Menge Videos, in denen der Swimmer zeigen konnte, was er drauf hat – an heimischen Gewässern, im Ausland, auf kleine und auf große Fische:

 

 

Fazit: Der Sexy Swimmer ist in meinen Augen eine konsequente Weiterentwicklung der bewährtesten Barsch-Shads und wartet mit vielen kleinen Features auf, die man ihm auf den ersten Blick evtl. gar nicht ansieht. Und eine Fangmaschine ist er auch.

Johannes, habe vielen Dank fürs mitnehmen, die Infos sowie Deine Gedanken, welchen zum Sexy Swimmer geführt haben. Er ist auch wirklich klasse geworden und ich für meinen Teil nutze diesen sehr sehr gern. Danke Dir.
Ich habe gestern meine erste Packung von denen erstanden. Was sind denn so must have Farben und Größen, ohne total zu eskalieren? Ich würde das auf vielleicht 2-3 Packungen beschränken (auch wenn ich natürlich irgendwie gerne alle Farben in allen Größen hätte, muss man das ja etwas rational betrachten) Ich würde damit auf "Allround Barsche" fischen wollen, also vielleicht alles über fingerlänge. Für den Anfang. Habe den Undercover Perch in 8cm genommen.
Dann nimm doch noch Dark Goby und Purple Chartreuse. Dann hast du ne Grundel. Nen Barsch. Und einen Schocker. Ich hab gestern schöne Barsche auf 6 cm Dark Goby gefangen.
irgendwie bekomm ich bis jetzt nur Zander mit dem sexy Swimmer
Das kann ja fast nicht sein, @BrunsLee :-D Ich hatte allein in den letzten drei Tagen Barsche ohne Ende auf den 6er in Dark Goby. Ne Zahl muss ich da gar nicht in den raum werfen. Das Ding ist ne Barsch-Maschine. Sieht man ja auch in den Videos. Die sind nicht gestellt und nicht an mehreren Tagen gefilmt. Immer ein paar Stunden. Immer an fremden Gewässern. Überall fänig. Na klar bin ich der größte Fan von dem Ding. Und ich fische ihn auch mit der Überzeugung von vielen Fischen und erfolgreichen Vergleichsangeln. Es muss an den Gewässern liegen. Bei Dir sind einfach nur Zander drin. Oder Du musst mal ne Nummer kleiner angeln.
@dietel Ist die Fängigkeit der dark goby denn an gewisse Wetterbedingungen geknüpft? Ist ja ein relativ dunkler Köder, also würde ich die erst mal Richtung klares Wasser/Sonne verorten. Insbesondere letztere lässt sich die letzten Wochen selten blicken. Oder geht die Grundel auch bei Schmuddelwetter gut?
Die Barsche werden auch in der Dunkelheit des Herbstes Grundeln fressen. Ich fange sie auch bei bedecktem Himmel gut mit Dark Goby. Die Führung macht es ihnen einfach. Dazu kommt auch bald mal ein Video.
Super Artikel! Bin ein großer Fan der Sexy Swimmer, sie performen fast überall gut!
Sind noch andere Farben geplant? Mir fehlt ein Pinker :).
Immer eine tolle Bonusfarbe bei bedecktem Wetter auf Zander.
@Kaptklo: Ich hätte schon auch noch ein paar Farben in petto. Gibt ja noch ein paar Original-BA-Farben, die bis jetzt nicht übertragen wurden auf den Swimmer. Electric Chicken und Sexy Hering zum Beispiel. Aber erstmal muss es bei diesen Farben bleiben. Wobei: Hecht&Barsch hat eine Sonderfarbe namens "Dark Goby Red Flake". Auch geil. Da wird sicher noch mehr kommen. Evtl. hauen wir auch immer mal eine Sonder-Edition raus. Für dieses Jahr war es das aber erstmal. (Checke mal VioGreenie DLX als Kalt-Klar-Wasser-Farbe.)
Also bisher hält der Sexy Swimmer, was er verspricht. Einmal drangeknüpft, Zander gefangen, glücklich nach Hause gegangen....:emoji_grin:
S