Hallo,
eigentlich wird es mal Zeit etwas über den Datteln-Hamm-Kanal zu schreiben.
Wir sind hier im Ruhrgebiet ja nicht nur von üppigster Natur umgeben, unsere Heimat wurde geprägt durch die Schwerindustrie, durch Kohle, Stahl und harte Arbeit.
Auf dem Weg ins Informationszeitalter ging sehr viel von dieser "Ursprünglichkeit" verloren, die Luft und das Wasser wurden aber deutlich sauberer. Es gab auch weniger angenehme Begleiterscheinungen, es gingen viele Arbeitsplätze unwiederbringlich verloren, eine ganze Region war und ist im Wandel.
Aus dieser "alten Zeit" sind uns im Ruhrgebiet die Kanäle erhalten geblieben, wir haben ein großes Kanalnetz, viele Sportboothäfen, Marinas, Industrie- und Verladeeinrichtungen, die vielen Wendebecken, das alles ist nun Teil unserer Industrienatur, Teil eines künstlich geschaffenen Habitats.
Doch gerade hier sieht man viele positive Seiten des Wandels, der Freizeitwert dieser Wasserstrassenrelikte aus der Industriezeit ist enorm.
Wandern, mit dem Rad fahren, Joggingrunde oder Famielenspaziergang, hier geht alles. Dort wo die Kanäle durch Orte führen findet man an beiden Seiten gute Möglichkeiten zur Versorgung mit Speis und Trank, alles fußläufig erreichbar.
Sicherlich kein Fischparadis aber eine schöne Strecke um mal ein paar Würfe zu machen ist der Teil vom Datteln-Hamm-Kanal welcher durch Lünen führt.
Der Titel heißt ja "Zwischen den Häfen", ich möchte Euch die Strecke zwischen dem Preussenhafen und dem Stadthafen in Lünen kurz beschreiben.
Beginnen möchte ich diese "virtuelle Kanalführung" gern am Preussenhafen in Lünen.
Schaut selbst: www.preussenhafen-luenen.de
Hier mal ein Bild, so sah es Anfang Januar letzten Jahres dort aus:

Ihr erreicht den Preussenhafen über die Bebelstrasse. Direkt am Hafen sind Parkplätze, falls es da mal voll sein sollte könnt Ihr auf der Bebelstrasse vielleicht etwas finden, egal in welche Richtung, nördlich oder südlich vom Kanal.
Auf dem Bild seht Ihr diese Plattformen, die sind echt super zum Baitcast üben. Man hat Platz hinter und auch vor sich und steht nicht so hoch.
Die vordere Ecke des Hafenbeckens ist relativ flach, im Sommer steht dort Kraut bis oben.
Es gibt dort alles an Weißfisch, viele Uckels, manchmal einen Barsch. Klar, die Stelle ist bekannt und beliebt, häufig sitzen Stipper dort.
Das nächste Bild zeigt den Hafen von der süd-östlichen Ecke der Hafeneinfahrt mit Blick Richtung Westen dem Verlauf des Kanals folgend..

Es ist auf dem Bild nicht gut zu erkennen, der DHK zieht sich in Richtung Westen in einer leichten Biegung weiter bis zur nächsten Brücke, dort quert die Gahmener Straße den Kanal. An dieser Ecke wird gern auf Rapfen geangelt, mit Brot oder Blech. Ich mag es da nicht so, ist mir zu hoch, ich stehe lieber flach so das ich im Falle eines Fisches gut keschern kann.
Im Hafenbecken selber angel ich nur wenn nichts los ist und ich den Hafenmeister vorher um Erlaubnis gefragt habe. Muss ich nicht, mache ich trotzdem, ich glaube sie haben dort nicht nur die positivsten Erfahrungen mit "Anglern" gemacht.
Auf der Nordseite haben wir im Hafengebiet Spundwände, da kann man prima dropshotten oder mit Spinnern oder Zockern entlangzuppeln.
Zwischen der Brücke Bebelstrasse und Gahmener Strasse kann man eigentlich an beiden Seiten gut angeln. Interessante Stellen sind wie immer die Brücken selber, besonders sind aber die Übergänge von Spundwand zu Steinpackung. Achtet mal auf die Schilder für die Schiffahrt, eines sieht aus als meinte es "Bitte 10 Meter Abstand zum Rand, Böschung!". Da wollen wir hin, dort wo die Steinschüttungen in den flachen Boden des ausgabauten Kanals übergeht, da macht es Spaß.
"Auf Strecke" bevorzuge ich die Nordseite des Kanals. Dort scheint die Sonne schön auf die Steinpackungen, dort kommen die Plflanzen als erstes hoch. Demnach liegen auf den Steinen auch gerne mal Grundeln und tanken die Frühjahrssonne, man kann die bei klarem Wasser wirklich auf Sicht befischen.
Der nächste Brückenabschnitt geht von der Brücke Gahmener Strasse bis zur Brücke Bergstrasse. Hier macht der Kanal einen kleinen Bogen, angeln kann man auf beiden Seiten. Bei der Gahmener habe ich noch nichts zum parken gefunden, unmittelbar an der Südseite der Brücke Bergstrasse ist so eine kleine Parkbucht, 2 Autos passen da rein.
Interessant wird es auf der Südseite ab der Brücke Bergstrasse bis zur Brücker der Dortmunder Strasse. Auf der Nordseite des Kanals folgen kurz hintereinander der Shell-Hafen und dann der Stadthafen Lünen. Dort haben wir Angler kein Glück, Angelverbot, Zutrittsverbot, da kommen wir nicht hin.
Von der Brücke Bergstrasse geht es nun auf der Südseite des Kanals weiter Richtung Westen. Der Kanal rund um die Brücke bzw 50-100 Meter davor und dahinter war immer TOP Interessant. Warum? Man hat es mir mal erklärt, es läge an der Durchfahrtshöhe der Brücke, hier müssen die Schiffe ordentlich bremsen, daher ist vor und nach der Brücke der Boden gut ausgespült. Unter den Brücken findet sich wahrscheinlich neben Fahrrädern, Baustahlmatten und Kühlschränken alles was jemand mal nicht mehr brauchte und meinte dort entsorgen zu müssen.
Gegenüber vom Shellhafen sollte man immer mal ein paar Wurf riskieren. Cranks hängen hier schnell in den Steinpackungen oder Pflanzen, besser sind weedless Rigs oder flach laufende Twitchbaits. Ein paar hundert Meter weiter kommt dann auf der Nordseite der Stadthafen, südlich gibt es ein schönes Wendebecken mit Spundwand und Steinpackung und Übergang. Der Stadthafen im Norden und das Wendebecken im Süden enden unmittelbar an der Brücke Dortmunder Strasse.
Hier wechsel ich gern die Seite und mache wieder an der Nordseite des Kanals weiter, beginne meist direkt unter der Brücke. An der Nordseite ist der Kanal dort ausgebaut, an der Südseite haben wir Steinpackungen. Irgendwo da in den Tiefen des Wasser gibt es kleine Kanten, Reste von Mauern, Betonklötze, ausgespülte Löcher, diese Stellen müssen wir finden. Manchmal läuft es wenn man Gummis durchjigt, manchmal muss man drübercranken, das ist immer anders. Warum auch immer, unter dieser Brücke sammeln sich im Sommer gern Brutfischschwärme, die werden dann von irgendwas gejagt, ganz schön was los im Pott!
Wenn Ihr von Süden nach Norden über diese Brücke fahrt kommt etwa 200 Meter hinter der Brücke links eine kleine Einfahrt zu einem Feldweg, da rein und dann hoffen das "am Wasser" etwas frei ist.
Am Kanal entlang geht es nun weiter Richtung Westen bis zur Brücke Brunnenstrasse.
Hier mal ein Blick von der Startpostiion:

Die schöne Ecke hier seht ihr ja, Steinpackung und Spundwand gehen ineinander über und dazu noch eine Verjüngung. Solche Ecken sind immer gut weil die Fische dort Schutz vor der Strömung finden. Strömung im Kanal? Nun, wenn die Schleusentore geöffnet werden oder die Schiffe kommen merkt man das, Kanalwasser schwappt irgenwie immer hin und her. Rückströmungen und Stellen mit Strömungsschatten wollen gefunden werden.
Bis zur nächsten Brücke kann der Kanal auch hier beidseitig befischt werden.
Auch wenn es kein Angelparadis ist, ich mag es einfach am Preussen- oder Stadthafen zu starten, eine oder zwei Runden bzw Brückenhops zu machen und dann entspannt nach Hause zu fahren.
Ich finde die Ecke als solches schön weil sich dort viele Möglichkeiten sinnvoller Freizeitgestaltung finde. Und auch für den Familienausflug mit Angelrute ist das ein schöner Ort, für den mit ohne auch, ganz sicher.
Mitten im Herzen des Ruhrgebietes, hier ist Ruhrgebiet mit Herz, da komm ich her, da will ich sein, stehe ich drauf.
Gruß
André
PS: Vielleicht versteht Ihr nun warum ich den Preussenhafen als Treffpunkt für ein inoffizielles NRW Treffen vorgeschlagen habe.
eigentlich wird es mal Zeit etwas über den Datteln-Hamm-Kanal zu schreiben.
Wir sind hier im Ruhrgebiet ja nicht nur von üppigster Natur umgeben, unsere Heimat wurde geprägt durch die Schwerindustrie, durch Kohle, Stahl und harte Arbeit.
Auf dem Weg ins Informationszeitalter ging sehr viel von dieser "Ursprünglichkeit" verloren, die Luft und das Wasser wurden aber deutlich sauberer. Es gab auch weniger angenehme Begleiterscheinungen, es gingen viele Arbeitsplätze unwiederbringlich verloren, eine ganze Region war und ist im Wandel.
Aus dieser "alten Zeit" sind uns im Ruhrgebiet die Kanäle erhalten geblieben, wir haben ein großes Kanalnetz, viele Sportboothäfen, Marinas, Industrie- und Verladeeinrichtungen, die vielen Wendebecken, das alles ist nun Teil unserer Industrienatur, Teil eines künstlich geschaffenen Habitats.
Doch gerade hier sieht man viele positive Seiten des Wandels, der Freizeitwert dieser Wasserstrassenrelikte aus der Industriezeit ist enorm.
Wandern, mit dem Rad fahren, Joggingrunde oder Famielenspaziergang, hier geht alles. Dort wo die Kanäle durch Orte führen findet man an beiden Seiten gute Möglichkeiten zur Versorgung mit Speis und Trank, alles fußläufig erreichbar.
Sicherlich kein Fischparadis aber eine schöne Strecke um mal ein paar Würfe zu machen ist der Teil vom Datteln-Hamm-Kanal welcher durch Lünen führt.
Der Titel heißt ja "Zwischen den Häfen", ich möchte Euch die Strecke zwischen dem Preussenhafen und dem Stadthafen in Lünen kurz beschreiben.
Beginnen möchte ich diese "virtuelle Kanalführung" gern am Preussenhafen in Lünen.
Schaut selbst: www.preussenhafen-luenen.de
Hier mal ein Bild, so sah es Anfang Januar letzten Jahres dort aus:

Ihr erreicht den Preussenhafen über die Bebelstrasse. Direkt am Hafen sind Parkplätze, falls es da mal voll sein sollte könnt Ihr auf der Bebelstrasse vielleicht etwas finden, egal in welche Richtung, nördlich oder südlich vom Kanal.
Auf dem Bild seht Ihr diese Plattformen, die sind echt super zum Baitcast üben. Man hat Platz hinter und auch vor sich und steht nicht so hoch.
Die vordere Ecke des Hafenbeckens ist relativ flach, im Sommer steht dort Kraut bis oben.
Es gibt dort alles an Weißfisch, viele Uckels, manchmal einen Barsch. Klar, die Stelle ist bekannt und beliebt, häufig sitzen Stipper dort.
Das nächste Bild zeigt den Hafen von der süd-östlichen Ecke der Hafeneinfahrt mit Blick Richtung Westen dem Verlauf des Kanals folgend..

Es ist auf dem Bild nicht gut zu erkennen, der DHK zieht sich in Richtung Westen in einer leichten Biegung weiter bis zur nächsten Brücke, dort quert die Gahmener Straße den Kanal. An dieser Ecke wird gern auf Rapfen geangelt, mit Brot oder Blech. Ich mag es da nicht so, ist mir zu hoch, ich stehe lieber flach so das ich im Falle eines Fisches gut keschern kann.
Im Hafenbecken selber angel ich nur wenn nichts los ist und ich den Hafenmeister vorher um Erlaubnis gefragt habe. Muss ich nicht, mache ich trotzdem, ich glaube sie haben dort nicht nur die positivsten Erfahrungen mit "Anglern" gemacht.
Auf der Nordseite haben wir im Hafengebiet Spundwände, da kann man prima dropshotten oder mit Spinnern oder Zockern entlangzuppeln.
Zwischen der Brücke Bebelstrasse und Gahmener Strasse kann man eigentlich an beiden Seiten gut angeln. Interessante Stellen sind wie immer die Brücken selber, besonders sind aber die Übergänge von Spundwand zu Steinpackung. Achtet mal auf die Schilder für die Schiffahrt, eines sieht aus als meinte es "Bitte 10 Meter Abstand zum Rand, Böschung!". Da wollen wir hin, dort wo die Steinschüttungen in den flachen Boden des ausgabauten Kanals übergeht, da macht es Spaß.
"Auf Strecke" bevorzuge ich die Nordseite des Kanals. Dort scheint die Sonne schön auf die Steinpackungen, dort kommen die Plflanzen als erstes hoch. Demnach liegen auf den Steinen auch gerne mal Grundeln und tanken die Frühjahrssonne, man kann die bei klarem Wasser wirklich auf Sicht befischen.
Der nächste Brückenabschnitt geht von der Brücke Gahmener Strasse bis zur Brücke Bergstrasse. Hier macht der Kanal einen kleinen Bogen, angeln kann man auf beiden Seiten. Bei der Gahmener habe ich noch nichts zum parken gefunden, unmittelbar an der Südseite der Brücke Bergstrasse ist so eine kleine Parkbucht, 2 Autos passen da rein.
Interessant wird es auf der Südseite ab der Brücke Bergstrasse bis zur Brücker der Dortmunder Strasse. Auf der Nordseite des Kanals folgen kurz hintereinander der Shell-Hafen und dann der Stadthafen Lünen. Dort haben wir Angler kein Glück, Angelverbot, Zutrittsverbot, da kommen wir nicht hin.
Von der Brücke Bergstrasse geht es nun auf der Südseite des Kanals weiter Richtung Westen. Der Kanal rund um die Brücke bzw 50-100 Meter davor und dahinter war immer TOP Interessant. Warum? Man hat es mir mal erklärt, es läge an der Durchfahrtshöhe der Brücke, hier müssen die Schiffe ordentlich bremsen, daher ist vor und nach der Brücke der Boden gut ausgespült. Unter den Brücken findet sich wahrscheinlich neben Fahrrädern, Baustahlmatten und Kühlschränken alles was jemand mal nicht mehr brauchte und meinte dort entsorgen zu müssen.
Gegenüber vom Shellhafen sollte man immer mal ein paar Wurf riskieren. Cranks hängen hier schnell in den Steinpackungen oder Pflanzen, besser sind weedless Rigs oder flach laufende Twitchbaits. Ein paar hundert Meter weiter kommt dann auf der Nordseite der Stadthafen, südlich gibt es ein schönes Wendebecken mit Spundwand und Steinpackung und Übergang. Der Stadthafen im Norden und das Wendebecken im Süden enden unmittelbar an der Brücke Dortmunder Strasse.
Hier wechsel ich gern die Seite und mache wieder an der Nordseite des Kanals weiter, beginne meist direkt unter der Brücke. An der Nordseite ist der Kanal dort ausgebaut, an der Südseite haben wir Steinpackungen. Irgendwo da in den Tiefen des Wasser gibt es kleine Kanten, Reste von Mauern, Betonklötze, ausgespülte Löcher, diese Stellen müssen wir finden. Manchmal läuft es wenn man Gummis durchjigt, manchmal muss man drübercranken, das ist immer anders. Warum auch immer, unter dieser Brücke sammeln sich im Sommer gern Brutfischschwärme, die werden dann von irgendwas gejagt, ganz schön was los im Pott!
Wenn Ihr von Süden nach Norden über diese Brücke fahrt kommt etwa 200 Meter hinter der Brücke links eine kleine Einfahrt zu einem Feldweg, da rein und dann hoffen das "am Wasser" etwas frei ist.
Am Kanal entlang geht es nun weiter Richtung Westen bis zur Brücke Brunnenstrasse.
Hier mal ein Blick von der Startpostiion:

Die schöne Ecke hier seht ihr ja, Steinpackung und Spundwand gehen ineinander über und dazu noch eine Verjüngung. Solche Ecken sind immer gut weil die Fische dort Schutz vor der Strömung finden. Strömung im Kanal? Nun, wenn die Schleusentore geöffnet werden oder die Schiffe kommen merkt man das, Kanalwasser schwappt irgenwie immer hin und her. Rückströmungen und Stellen mit Strömungsschatten wollen gefunden werden.
Bis zur nächsten Brücke kann der Kanal auch hier beidseitig befischt werden.
Auch wenn es kein Angelparadis ist, ich mag es einfach am Preussen- oder Stadthafen zu starten, eine oder zwei Runden bzw Brückenhops zu machen und dann entspannt nach Hause zu fahren.
Ich finde die Ecke als solches schön weil sich dort viele Möglichkeiten sinnvoller Freizeitgestaltung finde. Und auch für den Familienausflug mit Angelrute ist das ein schöner Ort, für den mit ohne auch, ganz sicher.
Mitten im Herzen des Ruhrgebietes, hier ist Ruhrgebiet mit Herz, da komm ich her, da will ich sein, stehe ich drauf.
Gruß
André
PS: Vielleicht versteht Ihr nun warum ich den Preussenhafen als Treffpunkt für ein inoffizielles NRW Treffen vorgeschlagen habe.
Zuletzt bearbeitet: