Zanderkönig im Fisch&Fang Magazin 02/13

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Hechtpaule

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Natürlich ist die theoretische Chance höher einen kapitalen Fisch zu fangen.
Aber es ist meiner Meinung nach nicht leichter als wo anders.
Ausgenommen natürlich das Anglen über Laichnester.
Dort Fische zu fangen ist wirklich keine Kunst.
Deshalb hat ja jedes Gewässer seine Vor- und Nachteile.
Bei den Bodden ist es halt es ist viel Fisch drin. Aber man muss sich auch an
den vielen kleinen vorbei angeln.
Anders an der Hunte wie ich es gelesen hab.
Dort hat man nicht viele Fische aber die Durchschnittsgröße ist höher.
Oder die ganz krassen Beispiele wie Norbert sie schildert.
Warum schickt man dann nicht mal die Profis an solche Gewässer?
Da können sie dann ihr Können unter Beweis stellen. :D
Aber dass es Gewässer gibt, wie bei Norbert, hätte ich nicht gedacht.
Sind dort denn so schlechte Lebensbedingungen? Oder woran liegts?
 

NorbertF

Master of Desaster
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Tja woran liegts. An vielen Dingen denke ich. Hauptsächlich aber: leergefressen von den üblichen Verdächtigen (diesmal ist nicht der chaos computer club gemeint).

Jedenfalls waren vor ca. 20 Jahren die Bestände super (Hechte, Zander, Barsche + alles andere). Teilweise einmalig (Salmoniden, Äschen)...heutzutage zwischen kaum vorhanden(Hecht, Zander, Barsch) und komplett ausgelöscht (Äschen).
 

Hechtpaule

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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@MLe86:
Naja also ich segne nicht alles mit Ja und Amen ab!
Natürlich hätte ich mich nicht beschwert, aber ich hätte mich nicht als
Zanderexperte darstellen lassen wollen.
Als Angler ja, weil mehr sind wir alle nicht. :D
Die einen haben das Können, den Ehrgeiz und das Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Die anderen wollen einfach nur mal rauskommen und ein bisschen die Seele baumeln lassen. :D
 

Hechtpaule

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Das ist echt krass. Was fangt ihr denn übers Jahr verteilt?
Also alle Fische im Großen und Ganzen....


Um welches Gewässer handelt es sich genau???
Das mit den Äschen ist übel!
Die sind ja ein Zeichen für sehr gute Wasserqualität!
Daran ist zu großen Teilen nur der Schwarze Vogel zuständig?
 

mLe86

Barsch Simpson
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Tjaja... Michael war auch nicht ganz begeistert über den Titel usw, jedoch hat man darauf keinen Einfluss im Nachhinein.
 

NorbertF

Master of Desaster
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Das ist auch ein Punkt: die Reproduktion ist nicht mehr wie früher, da
a) Laichplätze teilweise fehlen und
b) das Wasser ZU sauber geworden ist.
Was man fängt? Wenn man sehr viel fischen geht (täglich!), dann evtl. so 5 Zander, 20 Hechte und 10 Barsche im Jahr. Dazu einige Barben und Döbel.
Wenn man viel Aufwand treibt allerdings nur. Die meisten fangen jahrelang gar keinen Raubfisch.
Äschen und Forellen fängt man maximal frisch besetzte. Also gar keine mehr...ausser in privaten Gewässern oder in kleinen Vereinen.

Die Rede ist vom südlichen Oberrhein bei Breisach und den Nebengewässern. Das angesprochene Salmonidengewässer ist der Altrhein.
Früher konnte man abends nach der Arbeit an den Altrhein gehen, schnell ein paar Forellen und Äschen fangen (manchmal sogar eine mitnehmen) und dann wieder heimgehen. Dann kamen Artikel in Zeitschriften...und dann Leute mit Matchruten und Maden.
Die Äschen waren knapp 6 Monate später Geschichte. Den Raubfischen ist das gleiche passiert. Dann kam noch der Kormoran dazu, Wiederansiedelung und auch das Lachsprogramm zeigen 99% Verlust durch Kormoranverbiss (laut amtlicher Dokumente).
Am Rhein selbst gabs wahnsinnig viele Zander. Zum Beispiel an den Baggerlöchern bei Breisach war es für jeden möglich 500 Zander im Jahr zu fangen. Damals haben dort noch nicht sooo viele gefischt und die Entnahme war ein Problem wegen der Schadstoffbelastung. Naja...es kam ein Artikel in einer Zeitung, die Stadt hat sich gefreut dass sie so viele Karten verkaufen und nun sind auch keine Zander mehr da drin.
O-Ton eines Anglers mit dem ich geredet habe: "Ich fange hier gar nichts mehr, früher musste ich 600 Zander im Jahr an Restaurants verkaufen, soviele habe ich gefangen. Die sollen mal mehr besetzen und die Kormorane abschiessen". Seit die Fische essbar sind wurden auch die Neben-und Haupterwerbsfischer sehr aktiv. Wie nachhaltig erstere unterwegs sind kann man sich vorstellen.

Nun woran liegts? An Allem obigen würde ich sagen.
 

Furchenlurch

Echo-Orakel
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Dazu kommt bei diversen mir bekannten Südwest-Seen das "Ablassproblem" - denn das sind oft gleichzeitig viel genutzte Badeseen.

Und damit die Touris auf sauberem Grund rumwaten können, werden manche der Dinger im 2- bis 3-Jahres-Rhythmus komplett abgelassen und "geputzt". Wird dann inner Zeitung als "Gewässerschutz" (= Grundreinigung) nebst "Hegemaßnahme zur Erhaltung eines gesunden Edelfischbestands" verkauft.

Real heißt das: Beim Ablassen kommen alle Fische raus, werden geplättet und z. T. noch vor Ort verkauft.

Dann kommt ne Runde Besatz in "Mitnahmegröße" rein, der, wenn er Glück hat, die nächsten 2 bis 3 Jahre überlebt. Quasi so ne Art "Fischzucht" mit Nebenbei-Badefunktion.

Zudem landen da z. T. 30-cm-Zander als Besatz in schlammigen Seen. Die sind dann bestenfalls Hechtfutter. Laichen ausgeschlossen, Zanderschonzeit quasi unnötig. Sobald die Überlebenden ihr Mindestmaß erreicht haben und jemandem an den Haken gehen, sind die Pfannenmaterial (wenn sie nicht das Pech haben, schon vor Mindestmaßerreiche von seltsamen "Anglerkollegen" gegessen zu werden).

Man finanziert quasi mit dem Kartenkauf den Mitnahme-Besatz. Ach ja, ab und zu werden dann noch n paar überzüchtete Forellen mit Puff-Beißwut reingeschmissen. Die sind dann nach spätestens zwei Wochen logischerweise auch alle weg.

Ansonsten schwimmen dann noch Satzkarpfen in "Verwertungsgröße" und noch n paar Mini-Schleien drin rum. Barsche werden da nie besetzt - die gelten hier vielerorts eher als "Ungeziefer". Die werden aber wohl von Enten etc. "eingeschleppt" - jedenfalls sind die nach kurzer Zeit wieder anzutreffen. In Winzgrößen dann, natürlich. Aber trotzdem echt derb, wie schnell der Barsch wieder da ist.

Will sagen: Unter gewissen Bedingungen KANN gar nix gescheit abwachsen. Dazu noch entsprechend hoher Angeldruck mit vielen Portionsfischentnehmern (wenn se sich denn überhaupt an die Portionsfischgröße halten und sogar nicht noch plastiktütenweise Minibarsche einpacken), et voilà:

Man kann sich ne Schleimbeutelentzündung in den Arm werfen, 5000 verschiedene Köder verwenden, diese auf 5000 verschiedene Arten führen, sein Tackle zu Tode optimieren - und wird trotz aller Anstrengungen niemals das fangen können, worüber sich andere woanders ganz zu Recht freuen.

Doch leider: Entweder angelt man notgedrungen dort - oder eben wg. regionalem Gewässermangel gar nicht. Oder muss endlos weit fahren, was (z. B. mir) aus Zeitmangel gar nicht möglich ist.

Sad but true. Drum freut Euch, wenn Ihr nicht in einer "Wüste" angeln müsst - und schätzt das, was Ihr da habt.
 

E.E.FishingKlein

Angellateinschüler
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Immer dieses Hype gelaber von wegen Profi,Experte...
Es gibt erfahrene Angler & unerfahrene - aber ausgelernt ist man nie..
Wie stand es noch in einer Amerikanischenzeitschrift:
"Wer sein Leben mit dem Angelsport komplett finanzieren kann, und das auf einem Niveau was das leben ermöglicht, den kann man Profi nennen."
Alles andere sind Erfahrene Angler!
LG
 

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