Wo liegen die Vorteile von big baits?

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Patrick

Bigfish-Magnet
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Hi,

ich habe eine zeitlang auch nur mit Ködern 20-40cm geangelt, Spinnerbaits die das ganze Boot drehten bzw man hatte das Gefühl dass das Boot zum Köder gezogen wurde und nicht andersrum. Ich bin ehrlich, das auf Dauer war mir zu viel des Guten, ja bin halt ein Weichei ;-)

Auch habe ich in der Zeit nicht wirklich die dicken Muttis gefangen.
Meine größten Fische (bis 116cm) gingen alle auf Köder bis max 18cm, der größte sogar auf einen ca. 10cm großen Gummi. Ob ich nun mehr große Hechte gefangen hätte wenn ich nur mit BigBaits geangelt hätte, ich weiß es nicht. Ich bin jedoch der Meinung dass andere Faktoren viel wichtiger sind, wzb das beangelte Gewässer ( Gewässergröße), Gewässerkenntnisse und der vielleicht wichtigste Punkt die Zeit die man mit angeln verbringt. Wer sich von den wie aus dem Boden schießenden Pros etc. und Ihren fängen beeindrucken lässt, vergesst es die kochen alle auch nur mit Wasser. Sicher kann der ein oder andere gut angeln, aber das kann auch manch anderer. Was Sie aber den meisten vorweg haben, sind Top Gewässer und die Zeit die Sie investieren können. Also geht angeln, sucht euch ein Gewässer was auch Großfische hergibt und irgendwann werdet Ihr auch Euren Fisch des Lebens fangen.

Mfg Patrick
 

Holländer

Echo-Orakel
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Joop mit über 100kg Lebendgewicht hab ich auch gedacht dat iss et,falsch gedacht,,wie hier schon geschrieben nach einer dreiviertel Stunde war erste mal Pause...das hat sich dann immer wiederholt und bis auf 80ger Fische gab es keine grösseren wie sonst auch...die habe ich aber gerne genommen...es war nee Abwechselung die sich auch dann und wann wiederholt.Ich hab dann ein paar grosse einen Kumpel gegeben der Schleppt viel der hat damit Fische bis 1,27m gefangen...also man kann es mal machen aber Vorteile sehe ich nicht.
gruss Holländer
 

Heiner

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Seit ich komplett auf Bigbaits umgestiegen bin vor einigen Jahren, fange ich mehr große Exemplare - nicht ein bisschen mehr, sondern deutlich mehr. Das ist ganz eindeutig so, denn ich mache Aufzeichnungen. Allerdings ziehe ich den Stiefel auch wirklich konsequent durch und mache das nicht halbherzig mal so und dann wieder anders.

Ich sagte es oben: Die Quantität der Fänge geht dabei erheblich nach unten, das ist ebenso eindeutig und sozusagen der Preis, den man zahlen muss.

Ob ich einen Bait von 150g dranhänge oder einen von 300g, ist mir mittlerweile ziemlich schnurzpiepegal. Das kommt ganz automatisch so, wenn man die entsprechende Routine hat. Viel wesentlcher ist es, dass das Gerät wirklich optimal zusammengestellt ist. Und ich behaupte mal: Beim Bigbaiten ist die Auswahl der Komponenten nicht minder kritisch als beim UL-Fischen. Wer da Fehler macht, wird wenig Freude haben und entweder sehr bald den Bettel wieder verkaufen oder schlimmstenfalls mit einem Abonnement beim Chiropraktiker bezahlen auf kurz oder lang.

Man muss halt wissen, was man tun muss, um die Belastung gering zu halten. Große Blechbaits zu fischen, ohne sich eine Sehnenscheidenentzündung zu holen, ist spätestens seit dem Auftauchen der TranX-Serie von Shimano gar kein Thema mehr. Das sind alles bloß technische Fragen, die gelöst werden können und mittlerweile gelöst worden sind. Große Spinnerbaits fische ich inzwischen so, wie ich früher, sagen wir, einen Hybrida K3 fischte: Es strengt mich nicht im geringsten mehr an. Und das sage ich nicht, um hier einen auf Kraftlackerl zu machen, sondern weil ich es ganz einfach so erlebe. Aber als ich vor Jahren den ersten wirklich großen Spinnerbait an eine dafür vollkommen ungeeignete Combo hängte, war ich zunächst auch furchtbar geschockt über dessen höhen Druck.

Aber die Voraussetzung, um überhaupt das Fischen mit großen Baits sinnvoll in Erwägung ziehen zu können, ist natürlich ein Gewässer mit Hechtbeständen, die das rechtfertigen. Es muss kein Topgewässer sein, aber ein gewisser Bestand an großen Exemplaren muss vorhanden sein. Denn Bigbaits bloß um der Bigbaits willen zu fischen, ist selbstverständlich nicht gerade sinnvoll. Und wenn man lieber breitbandig und nicht sehr gezielt fischen will, natürlich auch nicht.

Aber wenn man als Hauptberuf nicht gerade Angler im Ausweis stehen hat und nicht jeden zweiten Tag auf dem Wasser sein kann oder will, weil es schließlich auch noch andere Dinge gibt im Leben, man sich aber trotzdem in den Kopf gesetzt hat, große Hechte fangen zu wollen, ist das Fischen mit Bigbaits ein Schritt in die richtige Richtung. Zwar ist das beileibe nicht die ganze Miete, aber ein wesentlicher Schritt, denn es erhöht die Chancen auch bei relativ knapp bemessener Zeit.

Und das ist das ganze "Geheimnis", denn ich sagte es an anderer Stelle schon: Das gezielte Fischen auf große Hechte ist ein Spiel gegen die Wahrscheinlichkeit, und alles, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, ist folglich gut. Aber das muss keineswegs heißen, jeden Tag auf dem Wasser zu sein, ganz und gar nicht. Ganz im Gegenteil, das würde ziemlich schnell langweilig werden und in der Konsequenz die Wahrscheinlichkeit reduzieren, weil man so nicht mehr voll bei der Sache ist. Mehr zu angeln, als einem persönlich gut tut, ist also das Gegenteil von effizient. Auch solche nur scheinbar abwegigen Überlegungen gehören dazu, um die Chancen zu verbessern.

Aber natürlich denkt man nicht ständig an "Effizienz", keiner tut das. Und es kann sogar sein, dass man freiwillig Ineffizienzen in Kauf nimmt, die die Chancen reduzieren. Zum Beispiel verzichte ich bewusst aufs Schleppen, obwohl ich Gewässer habe, wo das erlaubt ist. Aber Schleppen macht mir einfach keinen Spaß, auch wenn es vor allem im Herbst ganz zweifellos die Chancen deutlich erhöht. Ich lasse es trotzdem - dann fange ich eben ein paar Viecher nicht, na und? Oder, ein anderes Beispiel: Ich bestücke viele meiner Baits mit nur einem Drilling, was natürlich ein paar Aussteiger kostet. Aber in diesem Falle ist mir der Bestandsschutz im eigenen Interesse wichtiger, denn ich muss nicht mehr jeden Fang haken.

Tja, aber wenn man partout keine Lust auf Bigbaits hat? Na, dann lässt man es eben, davon geht die Welt auch nicht unter - und ich habe einen möglichen Konkurrenten weniger, was wiederum meine Chancen ein wenig erhöht, nicht?
 
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K

Khx

Gast
Für mich ist die Rückmeldung der Rute eigentlich das entscheidendste beim Führen solcher Bigbaits. Einen 20 er Shad bekomme ich auch noch gut ůber jede x- beliebige Japan Rute bewegt und damit ist diese Fischerei auch am effektivsten und interessantesten fůr mich. Køderanimation ist für mich sehr wichtig.
Der dicke 40 er Schlappen wird es bei mir nie an das andere Ende der Schnur schaffen, weil ich dafür gar keine Rute habe, die auch die entsprechende Køderreaktion zurůck telegrafieren wird und ich auch gar nicht weiß, ob es solche Ruten überhaupt zu einem noch bezahlbaren Preis gibt. Obwohl es schon interessant wäre.
Die Foren sind voll von Japanrutentests.:angry:
 

pechi24

Gummipapst
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Heiner, kannst du dazu mal etwas mehr sagen?

D.h. was genau machst du und was nutzt du, um die großen Köder möglichst ermüdungsfrei zu fischen?
-
Beim, nennen wir es mal Bigbaitangeln light mit Ködern von 18-20 cm, habe ich mich auch eingefuchst, so dass die Angelei mittlerweile für mich wirklich eher wie Angeln mit 12cm Ködern ist und entsprechend Spaß bringt beim Angeln, aber auch beim Drill.

Von den ganz großen Kloppern hat mich bisher abgehalten, dass es wie Arbeit ist, aber auch dass an zu grobem Gerät für mich der Drillspaß etwas verloren geht. Dann kommen zwar bessere Fische, aber der Drill ist nicht mehr so spaßig.

Bei 18-20cm, die ich auf Grund des Gewässers (Hecht/Schlei-Typ mit 1-4m) ausschließlich als Swimbait fische (7,5er Swimfish und 7,8er Fat Swing Impact mit bebleitem Offsethaken für den Lauf und einem größeren Drilling als Stinger in der Mitte oben drauf zum Fisch Haken), nutze ich eine 2,10m Rute mit 3/8-1oz, eine Calcutta 201 DC und dann aber eine reine FC-Schnur. Das fühl sich dann fast an wie Barschangeln, weil ich die Rute durch die FC-Schnur fast in Richtung Köder halte (Puffer beim Biss brauche ich wegen der FC Schnur nicht). Das ist total entspannt und beim Biss gibt´s ein Brett, wobei beim Fisch eh nicht so viel ankommt. Trotzdem habe ich mit der Kombo sehr wenig Fehlbisse und vor allen so gut wie keinen Aussteiger. Durch die FC-Schnur wird alles weggepuffert, vor allem vorm Boot. Man büßt naturlich auch etwas Feeling zum Köder und zum Fisch ein, aber die Rute ist gut und dadurch geht das ganz gut. Die Drills sind aber der Hammer.

Vermutlich würde das aber bei größerer Angeltiefe und größeren Ködern nicht mehr so gut funktionieren, weil dann zu wenig Kontakt zum Köder/Fisch ist und der Anhieb nicht durch kommt, wenn die Köder mehr Masse haben.

In Norwegen nutzen wir bei entsprechend größeren Ködern und Köpfen 2,10 er Ruten mit Glasfieberspitze, aber da wird auch nicht geworfen.

Nutzt du ähnliche Prinzipien oder eher entsprechend schweres Gerät und dann geht halt etwas Drillspaß verloren?

Gruß
Stephan
 

Ruti_Island

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Mein Lieblingsthema der letzten Jahre - werfen mit großen Gummiködern auf Hecht. Wobei groß für mich alles ab 25 cm mit einem ordentlichen Volumen ist.
Die Gründe hierfür sind vielfältig

1. Große Hechte fressen ganzjährig große Beutefische.
2. Anders fischen - man hebt sich von der Masse der Angler ab.
3. Selektiv fischen - die kleinen Hechte schonen. Wobei hier die Spotwahl mindestens genauso wichtig ist.
4. Der Fisch muss den Köder wahrnehmen. Besonders wichtig auf großen und tiefen Gewässern. So überbrückt ein Hecht auch eine größere Distanz für den Köder, ergo muss man dem Hecht den Köder nicht genau vors Maul werfen.
5. Es macht einfach Spaß!

Dass einige diese Methode als besonders anstrengend empfinden kann ich nur teilweise nachvollziehen. Mit dem richtigen Gerät, der richtigen Wurftechnik und Krafteinteilung ist das alles super machbar. Gestern 5,5h bei 0 Grad geworfen. Habe weder gefroren noch hatte ich körperliche Schmerzen. Alles eine Frage der richtigen Ausrüstung und Technik.

Könnte aber erklären wieso viele Fische beim pelagischren Angeln zwar zum bait schwimmen dann doch wieder abdrehen

Denke nicht. Meistens kommt dem Fisch dann doch was komisch vor, da er ja deutlich mehr Zeit hat den Köder zu begutachten. Und ich glaube beim aktiven Fischen hat man auch deutlich mehr Nachläufer bzw. Interessenten, die es sich aus verschiedenen Gründen dann doch anders überlegen, als man denkt.
 
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Beim, nennen wir es mal Bigbaitangeln light mit Ködern von 18-20 cm, habe ich mich auch eingefuchst, so dass die Angelei mittlerweile für mich wirklich eher wie Angeln mit 12cm Ködern ist und entsprechend Spaß bringt beim Angeln, aber auch beim Drill...


Bei 18-20cm, die ich auf Grund des Gewässers (Hecht/Schlei-Typ mit 1-4m) ausschließlich als Swimbait fische (7,5er Swimfish und 7,8er Fat Swing Impact mit bebleitem Offsethaken für den Lauf und einem größeren Drilling als Stinger in der Mitte oben drauf zum Fisch Haken), nutze ich eine 2,10m Rute mit 3/8-1oz, eine Calcutta 201 DC und dann aber eine reine FC-Schnur. Das fühl sich dann fast an wie Barschangeln, weil ich die Rute durch die FC-Schnur fast in Richtung Köder halte (Puffer beim Biss brauche ich wegen der FC Schnur nicht). Das ist total entspannt und beim Biss gibt´s ein Brett, wobei beim Fisch eh nicht so viel ankommt. Trotzdem habe ich mit der Kombo sehr wenig Fehlbisse und vor allen so gut wie keinen Aussteiger. Durch die FC-Schnur wird alles weggepuffert, vor allem vorm Boot. Man büßt naturlich auch etwas Feeling zum Köder und zum Fisch ein, aber die Rute ist gut und dadurch geht das ganz gut. Die Drills sind aber der Hammer.

Vermutlich würde das aber bei größerer Angeltiefe und größeren Ködern nicht mehr so gut funktionieren, weil dann zu wenig Kontakt zum Köder/Fisch ist und der Anhieb nicht durch kommt, wenn die Köder mehr Masse haben.


Nutzt du ähnliche Prinzipien oder eher entsprechend schweres Gerät und dann geht halt etwas Drillspaß verloren?

Gruß
Stephan

Hi

Ich mache es ähnlich. Fische Köder bis zum 23er Shad mit Einschraubkopf (ca 85-90g) an einer 8 Fuß Bass-Swimbaitrute mit 20lb FC und einer 201er CC. Fischt sich so harmonisch wie bisher nichts anderes. Damit bediene ich sogar noch nen 7"Shad als Softjerk im Holz ohne Probleme. Mit der Combo habe ich bis jetzt fast alle großen Hechte gefangen und kann die Beobachtung bezüglich FC im Drill etc bestätigen. Find ich aber gut.

Habe aber auch eine 10oz Rute mit einer Okuma und 40lb Geflecht und komme damit Null zurecht. Ist mir alles zu stramm, steif und schwer. Vielleicht hapert es aber auch an körperlicher Verfassung für die dicken Dinger. :laughing:
 

Heiner

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@pechi24
1 oz rute für big baits? Ist das ein fehler?

Eine 1oz-Rute mit den entsprechenden Kleinködern natürlich. In einem (oft völlig überfischten) Kleingewässer mit entsprechend schlechten Beständen würde ich gar nicht erst auf die Idee kommen, Bigbaits einzupacken. Da würde auch ich selbstverständlich breitbandig fischen, aber sicher nicht gezielt bloß auf Hecht und auf große schon gleich gar nicht.

Das kann auch Spaß machen, man muss sich eben an die Gegebenheiten anpassen, die man nun mal hat.
 

Ruti_Island

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D.h. was genau machst du und was nutzt du, um die großen Köder möglichst ermüdungsfrei zu fischen?

Ich bin zwar nicht Heiner, kann dazu aber auch was sagen ;-)

Wichtig bei der Rute ist, dass sie einen langen Reargrip hat. Also nen ordentlichen Hebel für den Wurf und beim einholen zum unter den Arm klemmen - gibt für mich nichts entspannteres. Dann einen entsprechend langen Blank um die großen Latschen ohne Anstrengung auf Weite zu bekommen. Meine Swimbaitrute für Köder bis 200g ist 2,50m lang, wobei der Reargrip 45cm hat. Der Reargrip hat für mich die optimale Länge, wobei ich mich gegen 10-15cm mehr Blank nicht wehren würde. Ach vom Boot.
Der nächste Punkt wäre, dass man nicht bei jedem Wurf versucht auf maximale Weite zu kommen. Das hält man nicht lange durch, Stichwort: Krafteinteilung. Schöne geschmeidige Bewegungsabläufe und Würfe auf etwa 70-80% der maximalen Wurfweite. Das hat sich bei mir bewährt.

Edit: Natürlich sollte die Rute die zu werfenden Köder locker bewältigen können. Immer an der Kotzgrenze der Rute zu fischen ist nämlich auch anstrengend,
 
Zuletzt bearbeitet:

Ruti_Island

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Noch ein Nachtrag zur Bissfrequenz. Als ich begann größer zu fischen, also 23er Pro Shads, hat die Bissfrequenz anfänglich an einigen Gewässern sogar zugenommen. Warum genau weiß ich nicht, ich vermute aber dass es einer oder mehrer der o.g. Gründe für das fischen von großen Ködern war.
 

Heiner

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Hi

Habe aber auch eine 10oz Rute mit einer Okuma und 40lb Geflecht und komme damit Null zurecht. Ist mir alles zu stramm, steif und schwer. Vielleicht hapert es aber auch an körperlicher Verfassung für die dicken Dinger. :laughing:

Woran es hapert, ist wahrscheinlich bloß die Routine. (Nebenbei: Ich würde an einer 10oz-Rute keine Geflochtene mit weniger als 60lb Tragkraft wählen.)
 

Patrick

Bigfish-Magnet
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Hi
sicher spielt bei den richtig fetten Ködern, Spinnerbaits usw auch das Gerät eine große Rolle. Da ich aber mein Tackle grundsätzlich optimal abstimme, bei den Spinnerbaits habe ich z.B. die selbe Kombi wie Heiner gefischt, kann es bei mir anscheinend nur an meiner körperlichen Verfassung liegen ;-)
Wie auch immer, das große Köder überwiegend bzw gezielter Großhechte dangen kann ich so nicht unterstreichen. Das mag bei anderen wieder ganz anders sein und so soll jeder einfach so angeln wie er mag und es Ihn glücklich macht. Es gab vor Jahren zu dieser Thematik mal in irgendeiner „Fachzeitschrift“ einen ausführlichen Bericht, dort wurden alle bekannten Großhechtfänge und die entsprechenden Köder analysiert. Das Ergebnis war das die meisten Big Pikes auf Köder um die 15cm gefangen wurden, dies mag auch dem geschuldet gewesen sein das BigBaits damals Köder in dieser Größe waren und es noch nicht die Vielfalt/ Auswahl von wirklichen BigBaits und dem dazugehörigen Tackle gab.

Mfg
Patrick

P.S.
der größte Hecht 1,24cm in meinem Freundeskreis wurde beim Winter angeln auf Barsch auf einen 3cm Gummi gefangen.
 
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@Heiner

Ja das ist eine Möglichkeit aber ich komme im Allgemeinen mit Geflecht auf einer BC nicht mehr zurecht. Ob nun eine L oder XXXH Rute spielt keine Rolle. Mein Wurfstil hat sich zu sehr auf FC eingeschossen.
Ich werde mal schauen, ob ich dem Knüppel noch eine Chance gebe oder ob ich mich mit meinen kleinen "Bigbaits" weiterhin zufrieden gebe
 

pechi24

Gummipapst
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@pechi24
1 oz rute für big baits? Ist das ein fehler?

Mit der Rute fische ich die Köder, die ich oben genannt habe, daher der Hinweis ab Bigbait light, wobei 20cm für echte Bigbaitangler vermutlich UL ist. :)

Das ist eine US-Rute, also ne Idee strammer. Steht zumindest 3/8-1oz drauf.

Da hänge ich aber natürlich keine 30er Lappen rein und 23er am Jig geht auch nicht. Selbst 8er Shaker am Jig geht nicht (geht aber nicht gut). Oder wie war die Rückfrage gemeint?

Mir ging es darum, dass ich für diese beiden Köder und das Gewässer meine ideale Kombi gefunden habe und daher interessiert mich, ob Heiner das ähnlich handhabt (also ideal abgestimmte Kombo für Köder xy, aber noch möglichst leicht und daher entspanntes Angeln) oder er einfach bei der Hardware so ran geht, dass es ultrarobust ist und dann quasi alles bis 300g kein Problem ist und er es anders löst, um nicht zu schnell zu ermüden.
 

Patrick

Bigfish-Magnet
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Zufallsfang. Wird sich kaum wiederholen lassen.

Zufallsfang 100% und wahrscheinlich lässt sich das nicht wiederholen, aber man sieht das es letztendlich gelangt hat die Mutti zum Biss zu verleiten. Und das im Winter wo noch mehr der Glaube vorherrscht, das der Hecht nur für große Köder bereit ist Energie für den Fang aufzuwenden.

Wie auch immer, jeder soll so angeln wie es Ihm Spaß bringt und wenn er denn noch fängt umso schöner.

Mfg
Patrick
 

Heiner

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Heiner, kannst du dazu mal etwas mehr sagen?

D.h. was genau machst du und was nutzt du, um die großen Köder möglichst ermüdungsfrei zu fischen?
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Beim, nennen wir es mal Bigbaitangeln light mit Ködern von 18-20 cm, habe ich mich auch eingefuchst, so dass die Angelei mittlerweile für mich wirklich eher wie Angeln mit 12cm Ködern ist und entsprechend Spaß bringt beim Angeln, aber auch beim Drill.

Von den ganz großen Kloppern hat mich bisher abgehalten, dass es wie Arbeit ist, aber auch dass an zu grobem Gerät für mich der Drillspaß etwas verloren geht. Dann kommen zwar bessere Fische, aber der Drill ist nicht mehr so spaßig.

Bei 18-20cm, die ich auf Grund des Gewässers (Hecht/Schlei-Typ mit 1-4m) ausschließlich als Swimbait fische (7,5er Swimfish und 7,8er Fat Swing Impact mit bebleitem Offsethaken für den Lauf und einem größeren Drilling als Stinger in der Mitte oben drauf zum Fisch Haken), nutze ich eine 2,10m Rute mit 3/8-1oz, eine Calcutta 201 DC und dann aber eine reine FC-Schnur. Das fühl sich dann fast an wie Barschangeln, weil ich die Rute durch die FC-Schnur fast in Richtung Köder halte (Puffer beim Biss brauche ich wegen der FC Schnur nicht). Das ist total entspannt und beim Biss gibt´s ein Brett, wobei beim Fisch eh nicht so viel ankommt. Trotzdem habe ich mit der Kombo sehr wenig Fehlbisse und vor allen so gut wie keinen Aussteiger. Durch die FC-Schnur wird alles weggepuffert, vor allem vorm Boot. Man büßt naturlich auch etwas Feeling zum Köder und zum Fisch ein, aber die Rute ist gut und dadurch geht das ganz gut. Die Drills sind aber der Hammer.

Vermutlich würde das aber bei größerer Angeltiefe und größeren Ködern nicht mehr so gut funktionieren, weil dann zu wenig Kontakt zum Köder/Fisch ist und der Anhieb nicht durch kommt, wenn die Köder mehr Masse haben.

In Norwegen nutzen wir bei entsprechend größeren Ködern und Köpfen 2,10 er Ruten mit Glasfieberspitze, aber da wird auch nicht geworfen.

Nutzt du ähnliche Prinzipien oder eher entsprechend schweres Gerät und dann geht halt etwas Drillspaß verloren?

Gruß
Stephan


Der Drillspaß geht natürlich verloren beim Bigbait-Fischen. Wem das wichtig ist, der muss halt anders fischen. Aber ich bin nicht auf Drillspaß aus, sondern darauf, im letztlich eigenen Interesse den Drill so kurz wie möglich zu halten. Denn wenn man C & R macht, hat es wenig Sinn, den Fang mehr als nötig zu stressen, was bekanntlich die Mortalität after Release signifikant erhöht.

Was mache ich, um es möglichst wenig anstrengend zu machen? Im Winter machen ich ein bisschen Training - nicht etwa, dass ich aussehe wie ein Kraftlackel, aber ich bin über 60 und da bleibt mir gar nichts anderes übrig, wenn ich meine Kondition einigermaßen halten will. Denn die wird nicht besser mit den Jahren.

Was mache ich noch? Wenn ich nicht voll motiviert bin, gehe ich nicht aufs Wasser, denn das kostet Kraft, aber bringt meist nix. Ich gehe auch nicht aufs Wasser, jedenfalls meistens nicht, wenn die Bedingungen erfahrungsgemäß schlecht sind, denn das reduziert die Chancen.

Aber vor allem sehe ich zu, dass meine Geräte, so gut es eben geht, optimal auf die jeweiligen Baits abgestimmt sind, die ich an dem Tag zu fischen gedenke (fast immer sind das nur ein paar wenige, selten mehr als sechs).

Was ich zum Beispiel nicht mehr mache: Eine Rute bis zum Anschlag zu belasten. Jede Rute hat bekanntlich einen optimalen Bereich, der deutlich schmaler ist als das, was der Hersteller angibt. Und in diesem Bereich bleibe ich, auch wenn das heißt, eine zweite Combo anschaffen zu müssen. Dito sind für die meisten Bigbait-Typen lange Ruten (mindestens 2,40m, besser mehr) kraftsparend, denn die meiste Arbeit soll die Rute machen, nicht die eigenen Arme. Kopflastige Rute oder solche mit zu kurzem Griff (bei vielen US-.Muskyruten leider notorisch der Fall) sind natürlich kontraproduktiv. Wenn's nicht anders geht, muss man halt zun Rutenbauer spazieren und die Knackpunkte ändern lassen. Kostet dann halt was, ist aber gut investiertes Geld.

Ganz wesentlich ist auch die Wahl der Rolle. Nehmen wir das Beispiel druckvolle Blechköder, also Muskie-Spinnerbaits, Bucktailsspinner oder sehr große Blinker. Was muss da die Rolle können? Erstens muss sie gute Weiten bringen, denn diese Baits verwende ich keineswegs in Seerosenfeldern, sondern hauptsächlich als schnell geführte Suchbaits für größere Flächen.Die Rolle muss also eine relativ hohen Schnureinzug haben (75cm sind ok), aber dabei eine möglichst niedrige Übersetzung von unter 6:1, denn das erleichtert das Einholen ganz erheblich. Außerdem ist ein Power Handle ganz und gar unvermeidlich, wenn's optimal sein soll. Und was die guten Weiten angeht: Eine mitlaufende Schnurführung ist da eher kontraproduktiv, also muss es eine Rolle ohne das sein. Aber die Schnurkapazität muss stimmen - nicht weniger als nötig für die gewünschte Schnur, aber am besten auch nicht sehr viel mehr. Und da wird die Wahl schon eng, so dass nur sehr wenige Rollen überhaupt in Frage kommen.

Was ist noch wichtig? Die Rute beim Einholen auf den Bait zeigen lassen, denn sonst muss man nicht nur gegen den Bait ankurbeln, sondern auch noch mit den Armen gegen die Rute anarbeiten, was ziemlich schnell zur Ermüdung führt.

Generell lässt sich viel Kraft sparen, wenn man seine Wurftechnik optimiert. Die Arbeit soll zu einem großen Teil die Rute machen, nicht man selbst. Ein lockerer Wurfstil bei entprechend eingesteller Wurfbremse ist in diesem Sinne besser als ein Kraftmeierstil, den man nicht lange durchhält. Es kann sein, dass ein paar Meter Weitenverlust unterm Strich besser sind, als maximale Wurfweiten zu erzielen. Was da optimal ist für einen selbst und für den jeweiligen Zweck, muss man selbst herausfinden. Denn wie die Kölner sagen: "Ein jeder Jeck ist anders."

Das könnte ich jetzt so ähnlich auch für andere Baittypen durchdeklinieren, aber ich lasse es mal dabei. Wichtig ist: Je besser die jeweilige Combo auf den jeweiligen Bait abgestimmt ist, desto weniger Kraft kostet es. Kompromisse kosten immer Kraft und schlechte Kompromisse sind vollkommen indiskutabel. Wer etwa mit einer Jerke Swimbaits fischt, weil's ja "irgendwie" geht, muss sich nicht wundern, wenn er bald die Lust daran verliert.

Lieber ein paar wenige Baits in die Kiste packen, die sehr gut auf die jeweilige Combo abgestimmt sind, als sich die Kisten vollzustopfen mit Baits, die bloß noch suboptimal gehen. Die Masse macht's auch hier nicht, sondern vielmehr eine sinnvolle, gut zusammengestellte kleine Auswahl, der man vertraut. Oder um es etwas deutlicher auszudrücken: Die Mehrzahl meiner Angeltage fische ich mit einem einzigen Bait durch ohne Wechsel. Davon gehe ich nur ab, wenn's einen konkreten technischen Sinn macht (andere Lauftiefe etc.) Wer dauernd daran denkt, vielleicht den falschen Baits drangehängt zu haben, weil er seiner eigenen Urteilsfähigkeit nicht viel zutraut, ist nicht voll bei der Sache. Und auch das kostet am Ende vergeudetete Kraft, die man besser woanders investiert hätte.

Beim Allround-Fun-Angeln mögen viele der obigen Überlegungen keine Rolle spielen und vernachlässigbar sein. Aber Bigbait-Angeln ist nun mal anders in einiger Hinsicht und erfordert daher andere Vorgehensweisen, als man das sonst so gewohnt ist. Ähnliches kann man natürlich auch von anderen hochspezialisierten Angelarten sagen. Wenn man es bloß von außen betrachtet, mag vieles ein bisschen merkwürdig oder gar abgehoben erscheinen, aber wenn man drinsteckt in der Materie, gib es gute, durchaus handfeste Gründe dafür.
 
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Machete

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Hölle (Saale)
Die Mehrzahl meiner Angeltage fische ich mit einem einzigen Bait durch ohne Wechsel. Davon gehe ich nur ab, wenn's einen konkreten technischen Sinn macht (andere Lauftiefe etc.) Wer dauernd daran denkt, vielleicht den falschen Baits drangehängt zu haben, weil er seiner eigenen Urteilsfähigkeit nicht viel zutraut, ist nicht voll bei der Sache. Und auch das kostet am Ende vergeudetete Kraft, die man besser woanders investiert hätte.

An dem Punkt bin ich seit einer Weile auch, wenn auch nicht mit Big-Bait-Ködern. Ständige Köderwechsel bringen nicht wirklich mehr Fischkontakte oder signifikante Vorteile. Sich auf weniger Köder zu reduzieren, schärft tatsächlich den Blick auf wesentliche Dinge, die sehr oft über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Nur beim Barschangeln ist an manchen Tagen ohne ein ausuferndes Ködersortiment, kein Meter zu machen.
 

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