Wie von der Raubfischpolizei schon sehr schön dargestellt wirken immer mehrere Faktoren zusammen um das Ziel ( also ein bestimmtes Verhalten des Köders mit möglichst gutem Kontakt) zu erreichen:
Die Sache mit dem fühlbaren Grundkontakt hängt mmn. ab von der richtigen Kombi von
-Rute (entsprechend feinfühlig, nicht schwabbelig. Optimal wenn man einen oder mehr Finger direkt auf den Blank legen kann, dann fühlt man genauer, )
-Schnur+ Vorfach (Geflochtene ist einfach am direktesten und immer so dünn wie möglich wegen Wasserwiderstand, evtl. Strömung Windanfälligkeit) und
-richtiger Bebleiung des Köders.
Bei der Bebleiung des Köders wirken wieder die gleichen Faktoren wie bei der Schnur:
Breiter Köder mit Schaufelschwanz und Luftkammer(Swimbait)= höherer Wasserwiderstand (Auftrieb)/Strömungswiderstand als z.b. bei einem massiven, dünnen No-Action Köder.
Dementsprechend wird das Blei gewählt.
-Kleiner Köder plus viel Blei: Köder saust senkrecht zum Grund.
Überbleit= guter fühlbarer Grundkontakt, gut für einen grundnahen "hibbeligen" Führungsstil.
-Weniger Blei: Grundkontakt spüren wird schwieriger (außer bei ziemlich hohem Gesamtgewicht Köder+ Blei gemessen an der Kraft der Rute, bringt aber einbußen in der kontrollierten Köderanimation). Dafür weniger steile Absinkphase, schönes Gleitenlassen mit kleinen Stops und sehr feinfühlige Köderanimation möglich. Gut zum Wassersäule absuchen und für variablen Führungsstil.
-So wenig Blei, dass bei gegebenen Verhältnissen (Strömung, Wind) die Schnur noch halbwegs straff bleibt: Meist kein echter Grundkontakt, eher was fürs Mittelwasser/Oberflächenfischen. Eher ruhiges Köderspiel. Wenn man den Haken leicht schräg einführt ist mit kleinen Zupfern schönes "Taumeln" möglich.
Positionierung des Hakens: der Hakenschaft im Köder macht ihn bis zur Austrittsstelle so gut wie unbeweglich. Auch damit kann man gut variieren:
Ein schlanker No-Action Shad (z.B. Fin-S Fish) mit kurzem Haken entwickelt eine sehr schöne schlangenähnliche Bewegung bei Zupfern. Mit langen Haken werden es eher kurze Vibrationen.
Bei Schaufelschwanzködern ist es ähnlich, hier kann man mit kurzen Haken die Vibrationen etwas verlangsamen, mit längeren schneller machen.
Ich hab mich an nem ruhigen See erstmal langsam rangetastet mit wie wenig Blei ich den Grundkontakt noch spüre und für mich eine recht lockere Rutenhaltung mit mit 3 Fingern am Blank für gut befunden. Um ein Gefühl für die Absinkgeschwindigkeit bei gestreckter Schnur nach einem weiten Wurf zu bekommen seh ich zu, dass die Schnur sofort nach eintauchen des Köders gestreckt ist und bewege die Rutenspitze langsam in Richtung Köder, folge ihm langsam auf dem Weg zum Grund.
Die Beobachtung der Schnur läuft parallel. Legt sie sich aufs Wasser ist der Köder unten. Zieht sie zur Seite oder legt sich aufs Wasser bevor sie sollte: Gib ihm eine mit!
Wenn man eine grobe Vorstellung davon hat wie es sich anfühlen sollte mit gutem Grundkontakt und Köderführung und verschiedene Köder/Blei-Kombinationen durchgespielt hat, kann man das bei Strömung oder Wind schon recht gut anpassen und hat eigentlich immer ne ganz gute Ahnung davon was der Köder gerade macht.
Hoffe es hilft dabei einee genauere Vorstellung zu entwickeln was am anderen Ende der Schnur los ist, viel Spaß beim ausprobieren.