raubfischpolizei schrieb:
Das Thema interessiert mich auch sehr.
Wäre wirklich schön, wenn hier noch etwas Stichhaltiges hinzu kommt.
Für dieses Anliegen kann man auch ruhig mal bei Barsch-Alarm posten, auch wenn man hier sonst nur (noch) wegens des Marktplatzes oder des "RTL2-Unterhaltungswertes" ist !
:mrgreen:
Na komm, olle Hannes klappert sich doch die letzten Tage uff der Startseite die Finger wund ! :lol:
Nun denn, zur Sache.................
Also mit den Fischen und dem Druck is dit janich so einfach. Als erstet sollte man unterscheiden, das es unterschiedliche Formen von
Schwimmblasen gibt.
Am besten haben dit die Fische, bei denen die Schwimmblase über einen Luftgang mit der Speiseröhre oder dem Schlund bzw. mit dem Darm verbunden is. Der Hering is da der King. Der kann sowohl vorne als auch hinten "Dampf" ablassen.
Gloobt Ihr nich ??? 8O
Ja und dann sind da die Cypriniden, also die karpfenartigen, die haben 'ne zweijeteilte Schwimmblase. Da wird dann vom kleenen Vorderteil in dit größere Hinterteil, bei Bedarf, Gas jepresst, das dit Heck anständig Ufftrieb hat und die Karpfen und Bleie mit ihren Rüsselmäulern koppüber im Schlamm wühlen können. Und "hören" können die mit dem Teil sogar ooch noch. Watt'n,
gloobt Ihr schon wieder nich ??? 8O
Die Entenschnäbel, die eh immer schön waagerecht im Wasser stehen, haben 'ne langjestreckte Schwimmblase die ebenfalls 'ne Verbindung zur "Außenwelt" hat.
Alle, die jetzt uffjeführten, nennt man Physostomen. Die können durch Luft "schlucken" die Schwimmblase füllen und haben 'ne Verbindung von der Schwimmblase zum Darm (ductus pneumaticus) womit sie auch den Druck in der Schwimmblase mindern können.
Yoh, und jetze kommt's worum's ging.
Die barschartigen, wozu ja Bärsche und Zanders nun mal jehören, und ooch die dorschartigen sind, wat die Jeschwindigkeit des Druckausgleichs der Schwimmblase anjeht, die Loser.
Nämlich die sojenannten Physoclisten.
Als Fischlarven haben die noch so'nen Gang, durch den sie auch ihre Schwimmblasen füllen, der bildet sich dann im fortjeschrittenen Alter allerdings zurück.
Und zurück bleibt dann eben 'ne jeschlossene, einteilige Schwimmblase in der der Gasaustausch über das Blut und den eng an der Schwimmblase anliegenden Gasdrüsen erfolgt.
Dit jeht natürlich nich so schnell wie rülpsen oder pupsen und deshalb dehnen sich die Schwimmblasen bei Druckabfall schnell aus und die Ärmsten kriegen dann die bekannten Stieloogen oder ihnen hängt dann gar, wie den Dorschen aus 50m Tiefe nach oben jepumpt, der Magen aus dem Maul. 8O
Schade das sich olle Betze, der Master of Fisheries, sich hier so rar jemacht hat. Der könnte dit viel besser erklären.
Aber ab wieviel Metern dit den Zandern und Bärschen so richtig an die Trommel jeht, wissen wir ja jetze immer noch nich. :?
Ach so, noch 'ne interessante Beobachtung die ick schon desöfteren bei den Welsen an der Oder machen konnte.
Olle Schnurrbart liegt irjendwo faul und schwer uff'm Grund rum. Plötzlich fängt ihm der Magen an zu knurren. Damit er uff der Jagd anständig in Gleitfahrt kommt, steigt er nach oben und nimmt 'ne anständige Mütze voll Luft. Allet wat dann überflüssig is, wird wieder ausjestoßen und erzeugt 'ne schöne Blasenbahn in Abtauchrichtung.
Desgleichen wenn Keule dann am Haken hängt und ihm, nach nervenuffreibendem Drill, die Ideen ausjehen. Watt macht er dann ? Er lässt Luft ab und "macht sich schwer". Wenn dann die schönen Blasenbahnen ufftauchen is dit für den jeschwächten Angler dit Zeichen das sein Kontrahent in Kürze die weiße Fahne schwenken wird.
