Wie "leer" sind unsere Gewässer wirklich.....

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bassgalore

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@Fr33

der Faktor Wassertrübung ist für die Vermehrung nicht so wichtig.
Umso "trüber" ein Gewässer desto höher in der Regel die Nähstofffracht und desto mehr Plankton und desto mehr hat die Brut zu fressen.
Viel wichtiger ist ein geeignetes Laichsubstrat, keine Wasserstandsschwankungen (Stauregulierung Wasserkraftanlagen), Schonzeiten flexibel auf Wsssertemperatur und Vegitationsverläufe anpassen.

Teils liegt die Aufklarung von stehenden Gewässer auch daran, dass die Bodenbearbeitenden Fische fehlen, die die gebundenen Nährstoffe im Boden wieder freisetzen können. Zudem kommen in vielen Gewässern wieder sehr viele Muscheln massiv (Neozonen) vor und machen auch ihren Job.

Man muss aber jedes Gewässer einzeln betrachten. Ich kenne einen gr. Baggersee (26ha) der auch von Jahr zu Jahr sichtiger wurde, zugleich nahm die Verkrautung massiv zu. Was war der Grund? der neue Pächter (Verein) betrieb nur Karpfen und Pflichtbesatz. Die Satzkarpfen wurden in de Regel entnommen und die Bigones released. Die großen Karpfen wurden nur satt weil sie hauptsächlich das angebotene Boiliefutter gefressen haben, aslo keine Bodenbearbeitung mehr betrieben, die kleinen wurden sehr schnell heruas gefangen und fehlten hierzu ebenfalls. Das ganze System hat sich umgedreht und verselbstständigt. Die einzige Abhilfe war mähen der Wasserpflanzen, gleichzeitig den Besatz mit Karpfen/ gr.Weisfische/ Graskarpfen und ein Fütterungsbverbot. Die entnahme wurde zu dem sehr reglemtiert. Das dauerte wieder 2-3 Jahre und viel überzeugungsarbeit und der See war wieder trüber und der Zander kommt von wieder selber.

Ein Flüsschen in einer Barbenregion wurde seit dem Einzug des Biebers immer Weissfischärmer obwohl mehr Totholz und Unterstände drin waren. Grund war, dass der Bieber vorrangig die Weiden an der Uferböschung dezimierte und auch das Wurzelwerk der Weiden fehlte. Die Weissfische brauchen aber das dichte Wurzelwerk um ihre Eier in das verzweigtre Wurzelwerk, geschützt vor den Enten und anderen Laichräubern, abzulegen.
Lösung: geziehltes einbringen von Wurzelstöcken und Bieberdezimierung.



Das hilft dem Rhein aber auch nix.



Tl
 

Evil_Invader

Barsch Vader
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NorbertF

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An den Gufis Deines Kollegen wird es nicht liegen. Manche Strände (zb einer in England) bestehen zum überwiegenden Teil aus Plastik, nicht aus Sand.
 

Barschbernd

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Also, wenn ich mir den Restrhein bei Maps so anschaue, ähnelt er doch sehr dem daneben liegendem Rheinseitenkanal. Schön begradigt, kanalisiert und dadurch entsprechend schnell fließend. Mit Eis braucht man da sicher im Winter nicht zu rechenen. Auch nicht in einem strengen Winter, wie wir ihn 2005/2006 hatten. Keine Buchten, keine überhängender Bewuchs...das ist für Fischfresser wie eine ungeschützte Schaafherde für Wölfe.

Was machen wir nun? Guiding verbieten, weil sonst zuviele Angler ans Wasser kommen, Fischfresser abschießen, weil die, die Bestände dezimieren und Biber erschlage, weil die die mühsam alle 50 m gepflanzten Erlen und Weiden abgeholzt haben?
 

NorbertF

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Was machen wir nun? Guiding verbieten, weil sonst zuviele Angler ans Wasser kommen, Fischfresser abschießen, weil die, die Bestände dezimieren und Biber erschlage, weil die die mühsam alle 50 m gepflanzten Erlen und Weiden abgeholzt haben?

Ich hoffe nicht :)
Vermutlich wäre es geschickt, wenn die Bestände ein selbsterhaltendes Niveau erreicht haben, die Tierchen ganz normals ins Jagdgesetz aufzunehmen, wie alle anderen auch.
Alternativ: natürliche Feinde müssen her (also ausser Mensch).
Aber ich bin kein Experte für sowas.
 
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Barschbernd

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Natürliche Schutzbereiche wären besser als abschießen oder? Bei uns in den Häfen flüchten die Fische z.B. unter die anliegenden Schiffe, wenn Kormorane da sind...aus irgend einem Grund tauchen die nicht unter die Schiffe.
 

barschheini

Gummipapst
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Natürliche Schutzbereiche wären besser als abschießen oder? Bei uns in den Häfen flüchten die Fische z.B. unter die anliegenden Schiffe, wenn Kormorane da sind...aus irgend einem Grund tauchen die nicht unter die Schiffe.


das ist bei uns anders. wenn der see im mai-juni seine klarwasserphase bekommt, sammelt sich so ziemlich der gesamte fischbestand an der einen großen steganlage unter den booten. ein einziger großer fischschwarm.
was meinste wie das aussieht, wenn da die kormorane reingehen. es sind keine massen aber ein paar abgebrühte vögel jagen dort.
denen bleibt doch nichts anderes übrig wenn die satt werden wollen.
 

NorbertF

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Wie gesagt bin ich kein Experte für sowas, meine aber gelesen haben, dass Unterstände nicht den gewünschten Erfolg bringen, weil die dann regelrecht belagert werden, da sich dort der ganze Fischbestand konzentriert.
Es regelt sich sowieso irgendwie, hat es bei uns auch getan. Wir haben keine Fische mehr, also auch keine Kormorane :) Die tauchen schon gar nicht mehr ins Gewässer. Neubesatz versucht auch keiner mehr.
Drum gibts jetzt noch große Karpfen, Welse und Grundeln in den Gewässern 2. Kategorie und Elritzen und Stichlinge in den Salmonidenstrecken.
Mir ist das mittlerweile egal, sollen sich andere Leute einen Kopf drum machen, es wird sowieso keine Lösung geben. Ausser der beschriebenen.
Was dann wohl auch irgendwann zu weniger Kormoranen führt, wenn sie nichts mehr zum spachteln haben. Dauert halt, weil sie ja ewig weit fliegen jeden Winter. Dann gibts wieder mehr Fische, dann werden die Kormorane wieder mehr usw. Vielleicht pendelt es sich ja auch ein.
Wie gesagt: keine Ahnung.
 
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Thomas1981

Belly Burner
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Meine persönliche Meinung, das Problem löst nur Geld

Kurzes Beispiel aus eigener Erfahrung
Ich angele in einem Verein mit nem schön großen Baggersee. Jahresbeitrag 55€
10 mal ans Wasser , 9mal Schneider (Uferangler)
Seid 6 Wochen fahre ich regelmäßig an einen anderen Baggersee, ca 30km entfernt. So ziemich dentisch wie der Vereinssee von mir, auch viele Badegäste im Sommer. Tageskarte kostet 15€!!!
Aber, 6mal angeln, 1mal Schneider!!!!!
Dieser Verein steckt einen sehr hohen Anteil der Gelder in den Besatz.
Für mich persönlich wunderbar, die 15€ investier sehr gerne für den Erfolg.
Durch höhere Beiträge bzw. Einahmen kann ein Verein ganz anderst die Gewässer bewirtschaften.
Wen wir mit mehr Fisch in unserern Hausgewässer hätten, würde auch automatisch der Guidingbedarf sinken, man müsste nicht mehr nach Holland oder an den Ebo fahren um Sterntunden zu erleben.
Geld das dann unseren Gewässern zu Gute kommt und für ordentliche Bestände sorgt.
 

Walstipper

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Das scheint DIE Lösung für das Problem zu sein!

Mehr Geld-->Mehr Fisch zum einsetzen-->Mehr Fisch zum rausfangen. Einfach genial!
 

NorbertF

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Besetzen und wieder Rausfangen ist wiederum nicht das was ich mir wünsche ehrlich gesagt.
Ich finde Besatz nur eine Notmaßnahme nach Katastrophen, ansonsten sollte so ein Bestand schon selbsterhaltend sein, sonst hat das doch auch keinen Sinn? Ist aber wiederum nur meine Meinung, ohne Anspruch die "richtige" zu sein.
 

Zanderlui

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Meine persönliche Meinung, das Problem löst nur Geld

Kurzes Beispiel aus eigener Erfahrung
Ich angele in einem Verein mit nem schön großen Baggersee. Jahresbeitrag 55€
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Seid 6 Wochen fahre ich regelmäßig an einen anderen Baggersee, ca 30km entfernt. So ziemich dentisch wie der Vereinssee von mir, auch viele Badegäste im Sommer. Tageskarte kostet 15€!!!
Aber, 6mal angeln, 1mal Schneider!!!!!
Dieser Verein steckt einen sehr hohen Anteil der Gelder in den Besatz.
Für mich persönlich wunderbar, die 15€ investier sehr gerne für den Erfolg.
Durch höhere Beiträge bzw. Einahmen kann ein Verein ganz anderst die Gewässer bewirtschaften.
Wen wir mit mehr Fisch in unserern Hausgewässer hätten, würde auch automatisch der Guidingbedarf sinken, man müsste nicht mehr nach Holland oder an den Ebo fahren um Sterntunden zu erleben.
Geld das dann unseren Gewässern zu Gute kommt und für ordentliche Bestände sorgt.

Solche Bedingungen wünsche ich mir überall, voll gekippte Gewässer wo es zugeht wie im Forellenpuff, wie natürlich und idyllisch.
 

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