verrückter Hechtzirkus - kein Biss trotz aktivem Raubens

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raubfischer2

Master-Caster
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Hier sollten sich mal einige den Film von Dori Baumgartner anschauen , er fischt in einem Alpensee mit sehr klarem Wasser auf Hecht mit einem Schwarzen Schnürsenkel und fängt .
Nun sollte man überlegen ob ich das verludern eines Hechtes (egal welcher Fisch)in kauf nehme nur um auch den letzten Zapler zu erwischen um mein Ego zu steigern.
Es ist nun mal erwiesen das einzig und allein Stahl oder Titanium Bissfest sind.
Der Hinweis man fische ja auf Barsch oder Zander ist meines erachtens Augenwischerei , sollte jemand die Kunst beherschen ohne Beifang (Hecht )auf Raubfische zu Fischen bin ich gerne bereit mir das beibringen zu lassen

mfg
 

Heiner

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Ich auch. Aber das ist mir in vielen Angeljahren noch nie gelungen, auszumachen, wie man "gezielt" auf Barsch und Zander fischt.

Zum Thema noch: Möglicherweise ist besagter Hecht auf eine ganz bestimmte Beute spezialisiert, nicht bloß von der Größe, sondern auch von der Optik. Würde mich bei dem Angebot in einem Karpfenteich gar nicht so sehr wundern, wenn es sich um ein ausgesprochen wählerisches Exemplar handelt.

Was Ähnliches habe ich vor etlichen Jahren mal in einem meiner Seen erlebt. Ich sah, dass mehrere Hechte im Freiwasser raubten und hatte als Bait eher zufällig einen hochrückigen Hybrida K3 gewählt. Zwei Würfe, und ich hatte den ersten, einen guten Neunziger, ein weiterer Wurf und ich hatte den nächsten, ebenfalls im 90er Format. Danach machte ich Schluss.

Am nächsten Tag ging ich wieder hin zur gleichen Zeit. Es war zwar nichts zu sehen von raubenden Hechten, aber es dauerte keine fünf Minuten und ich hatte den nächsten 90er am Haken, wieder an einem K3. Und so ging das die kommenden zehn Tage weiter, jeden Tag hatte ich immer um die Zeit zwischen 14:00 und 15:00 nach kurzer Zeit ein gutes Exemplar von mindestens über 80cm dran, einmal auch ein Meterexemplar. Mir war vorher gar nicht bewusst gewesen, dass dieser relativ kleine See überhaupt so viele große Hechte beherbergte, denn er war eher dafür bekannt, jede Menge (nachgesetzte) Schniepel zu liefern, also auf Hecht nicht besonders ergiebig zu sein.

Ich habe dann zwischendurch auch immer wieder versucht, mit anderen, weniger hochrückigen Baits zu arbeiten, hatte damit aber keinerlei Erfolg. Warum das so war, wurde mir erst klar, nachdem ich zwei der Hechte abschlug. (Damals machte ich noch kein 100-prozentiges C&R.) Als ich die Mägen öffnete, dämmerte es mir: In beiden fand ich eine relativ große, halb verdaute Brachse. Da ging mir die Lampe auf, warum es mit dem K3 jeweils nach kurzer Zeit geklappt hatte, nicht aber mit den anderen Baits. Nach zehn Tagen war es schlagartig vorbei und der See war wieder genau wie zuvor.

Diese Nummer habe ich in den folgenden zwei Jahren noch einmal wiederholen können. Dann klappte es auf einmal nicht mehr, warum auch immer. Aber das war tatsächlich Fischen mit Ansagen für eine gewisse Zeit und fast schon langweilig am Ende. Solch einen Lauf habe ich weder vorher noch hinterher jemals wieder erlebt.
 
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perco

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Sowas wie heute ist mir noch nie passiert.
War seit 5 uhr in holland am Wasser.
Haben locker 20 hechte rauben sehen.
Egal ob wobbler, spinner, blinker oder gummifisch.
Nicht einen einzigen Biss bekommen.
 

Heiner

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Warum sollten die auch in ein Fake beißen, wenn ein leicht zu erjagendes Überangebot an natürlicher Beute vorhanden ist?
 

nikolai

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Warum sollten die in einen Fake beißen, wenn einen Mangel an natürlicher Beute vorhanden ist? ;)
 

perco

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Warum sollten die auch in ein Fake beißen, wenn ein leicht zu erjagendes Überangebot an natürlicher Beute vorhanden ist?
Ja das es die sache nicht leichter macht war mir ja klar, aber dass gar keiner hängen bleibt bzw wenigstens mal attackiert ist mir bei sonem szenario noch nie passiert.
 

Heiner

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Warum sollten die in einen Fake beißen, wenn einen Mangel an natürlicher Beute vorhanden ist? ;)

Ist es eben nicht um diese Jahreszeit. Aber ich gehe eh nicht bei solchen Temperaturen, denn dann kann man auch gleich abschlagen, falls doch mal einer drangeht. Besonders, wenn's ein Großer ist.
 
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Dennis Knoll

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Warum sollten die in einen Fake beißen, wenn einen Mangel an natürlicher Beute vorhanden ist? ;)
Weil es nach noch leichterer Beute oder nach einem Fressfeind aussieht.
Gibt genügend Gründe und meistens gibt es auch genügend Futterangebot. Und dennoch kann man die Hechte überlisten. Und an anderen Tagen klappt da eben überhaupt nicht.
 

nikolai

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Weil es nach noch leichterer Beute oder nach einem Fressfeind aussieht.

Die Frage war rhetorisch gemeint aber ja, darauf wollte ich hinaus.
Wenn der Hecht deinen Köder als Fake mit Haken erkennt, wird er wohl nie beißen. Egal ob Überangebot oder Mangel.

LG
 

Dennis Knoll

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Wenn der Hecht deinen Köder als Fake mit Haken erkennt, wird er wohl nie beißen.
Ich bin ja ein wenig skeptisch, ob der Hecht den aktiv geführten Köder auch als Fake enttarnen kann. Eher als weniger oder mehr interessante Beute. Natürlich beobachtet auch ein Hecht den Köder und reagiert unterschiedlich, je nachdem, wie dieser aussieht. Und manche Fische wollen lieber einen Krebs als einen Fisch. So könnte es auch hier sein, dass der Fisch sich gerade auf eine spezielle Beute eingeschossen hat. Und dann gehört da auch noch das Glück dazu, genau in dem richtigen Moment den Köder vor seiner Nase angeboten zu haben.

Ich habe hin und wieder die Erfahrung gemacht, da konnte ich am ganzen Tag keinen Hecht zum Beißen überreden. Lediglich reine Reaktionsbisse waren drin. Dafür musste man aber auch das unsagbare Glück haben und dem Hecht genau aufs Maul werfen, so dass dieser in Reaktion direkt zupackt. An einem Tage war es so extrem, das wir alle keine Bisse hatten. Aber dennoch konnte ich einige Hechte landen und die Bisse waren Ausnahmslos - und das an ganz anderen Gewässern an diesem Tage - Reaktionsbissen. Alle Bisse sind genau beim Aufprallen aufs Wasser gekommen, also quasi ein Reaktionsbiss.
 

nikolai

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@Dennis Knoll ich bin da ganz bei dir...
Meine ursprüngliche Frage, bezog sich sich ja auf Heiners Post:
Warum sollten die auch in ein Fake beißen, wenn ein leicht zu erjagendes Überangebot an natürlicher Beute vorhanden ist?
Mir gings mit meiner Frage (rhetorisch) halt einfach darum:
Wenn der Hecht deinen Köder als Fake mit Haken erkennt, wird er wohl nie beißen. Egal ob Überangebot oder Mangel.

Ob der Hecht unsere Köder als Fake erkennt oder einfach kein Bock hat, kein Ahnung :) Ich frag ihn mal.

LG
 
G

GregKeilof

Gast
Mir gings mit meiner Frage (rhetorisch) halt einfach darum:
Ah sehr geil @nikolai : wetten, dass du dir in Zukunft derart Rhetorisches oder gar Methaphorisches verkneifst!?Das macht einfach keinen Spaß, wenn man hinterher immer alles erklären muss, oder? :D

Ich würde mal sagen, das waren Barsche. Sicherlich war da hin und wieder auch mal ein Hecht dazwischen, aber sicherlich nicht ständig der selbe. So lange raubt kein einzelner Fisch, auch nicht mit Pausen.
Ich hätte jetzt - auch wenn der dramatische Vorfall bereits über einen Monat zurückliegt- auch erstmal auf Rapfen (keine Ahnung, obs die in dem Karpfenteich dort gibt) oder derartiges Gesindel getippt. Denn auch die bekommt man (ich) manchmal, selbst wenn das ganze Wasser von deren Attacken brodelt, nicht immer an den Haken.
 

Heiner

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Die Frage war rhetorisch gemeint aber ja, darauf wollte ich hinaus.
Wenn der Hecht deinen Köder als Fake mit Haken erkennt, wird er wohl nie beißen. Egal ob Überangebot oder Mangel.

LG

Wenn die Hecht-Kundschaft in ausgeprägter Fresslaune ist, beißt sie auch in den sprichwörtlichen nassen Socken. Aber das ist nicht die Regel; unter "normalen" oder gar schlechten Bedingungen und unter dem hierzulande in vielen Gewässern üblichen Befischungsdruck tut sie das nicht (mehr).

Und es gibt Fälle, wo die Viecher so sehr auf eine ganz bestimmte Beute eingeschossen sind, dass die Chancen stark reduziert werden, wenn man mit Ködern fischt, die der aktuellen Vorzugsbeute nicht einigermaßen gleichen im Größe, Form und Farbe. Auch das ist nicht die Regel, aber es kommt vor. Ob das der Fall ist, muss man selbst herausfinden.

Wer allerdings glaubt, dass der steigende Kunstköder-Befischungsdruck keine Auswirkungen habe, der irrt. Das ist nachweislich so, in kleineren Gewässern natürlich ausgeprägter und schneller der Fall als in größeren. Aber selbst in sehr großen Gewässern wie dem Lake of the Woods ist das ganz unübersehbar geworden.
 
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kernelpanic

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Der Köder macht da manchmal echt den unterschied...

An unserem Gewässer war ein größerer Schwarm von Barschen unterwegs. Zwischen den Barschen war ein Hecht, dieser hat immer die kleinen Barsche attackiert. Hab den Hecht wahrscheinlich 30-40x mit einem Swing Impact am 7g Jigkopf angeworfen. Er wollte einfach nicht beissen. Als ich dann einen Chatterbait verwendet habe, hatte ich beim ersten Wurf einen Biss.

Für die Barsche hatte ich keine passenden Köder dabei. Den Chatterbait und die Gummis haben Sie immer wieder verfolgt. Beissen wollte aber keiner. Hatte leider nur 4" Gummifische dabei.

Mal schauen ... vielleicht gehe ich die Tage da nochmal hin mit einer leichteren Rute und verwende etwas kleinere Köder.
 

Dennis Knoll

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Wer allerdings glaubt, dass der steigende Kunstköder-Befischungsdruck keine Auswirkungen habe, der irrt. Das ist nachweislich so, in kleineren Gewässern natürlich ausgeprägter und schneller der Fall als in größeren. Aber selbst in sehr großen Gewässern wie dem Lake of the Woods ist das ganz unübersehbar geworden.
Bisherige Argumentationen, wozu es mir bekannte Studien gibt, bezogen sich auf die "Entnahme" der Fische. Denn es sind vor allem die unvorsichtigen Tiere, die immer wieder gefangen werden, während andere Fische auch einen anderen Charakter haben.

Fischt man also alle unvorsichtigen Tiere aus dem Gewässer, wirkt es zeitgleich so, als würden die restlichen Fische Kunstköderscheu sein. Das hat dann auch einen erheblichen negativen Einfluss auf die Bestandsgröße.

Ich weiß jetzt nicht, ob dies auch auf deine Studien zutrifft aber finde ich grundsätzlich ganz interessant.
 

Heiner

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Ja, diese Hypothese habe ich auch schon gehört. Klingt zumindest plausibel.

Aber ich nehme das eher von der praktischen Seite. Wie sehr steigender Befischungsdruck mit Kunstködern sich auf das Verhalten der Hechte auswirkt, selbst schon der Kleineren, kann ich auch ohne solche Studien an meinen hiesigen Gewässern ablesen. Das ist längst ganz unübersehbar geworden, wenn man sie regelmäßig befischt hat über lange Zeit.
 

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