Teil 1 der upNorth Tour 2.0 ist auf yt verfügbar

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Hecht911

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Die Insel selbst sieht karg aus und dennoch ist der Tisch reich gedeckt. Den Seetang (Kelpwälder) über den die beiden sich beim Angeln so ärgern, kann man durchaus essen. Muscheln waren bei einigen Einstellungen zu sehen und Taschenkrebse sollte es dort auch reichlich geben.
Wenn man dann geangelte Fische - Seelachs und Lumb - zurück ins Meer wirft, hat man auch nicht wirklich Hunger. ;-)

Abgesehen davon wäre so ein kleiner Seelachs auch ein prima Köder für den Zielfisch gewesen …

Sei es drum, in 48 Stunden werden die Jungs nicht verhungern und Wasser haben sie ja reichlich dabei.

Für den reinen Nahrungserwerb wäre ich mit der Ködergröße herunter gegangen. Kleine 60 - 80 Gramm schwere Pilker sollten nach meiner Erfahrung massenweise kleinere Seelachse produzieren, die in Norwegen (noch) kein Mindestmaß haben.

Mir haben schon die Filme zur ersten Tour gut gefallen. Ich gehe davon aus, dass es ab Teil 2 neben tollen Bildern (dickes Lob an Florian Over) auch jede Menge Action gibt.
 

SayAnything

Nachläufer
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Wisst ihr ob sich die YT Version von der bezahlbaren Vimeo Version unterscheidet?
Danke euch schonmal.
 

Hecht911

Master-Caster
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Ich habe mich jetzt bezüglich der Folgen zur upNorth Tour 2.0 auf den neuesten Stand gebracht.

Hier mal meine Gedanken zu den letzten beiden Teilen - kombinierte See/Flusstour in schwedisch Lappland -, vor allem in Richtung möglicher unerfahrener Nachahmer.

Vorab - ich bin ein Fan von Dustin, Florian und Felix. Ich mag es, welche Dinge sie so angehen und auch wie sie die Dinge oft angehen - recht chaotisch und irgendwie immer ein wenig unter Druck und „Strom“.

Nun bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob die drei bis heute realisiert haben, welchen Gefahren sie sich selbst durch fahrlässiges Planen und Handeln ausgesetzt haben. Unsicher bin ich auch, ob ihnen die Wirkung der Bilder auf ihre ja zum großen Teil jüngeren Fans und Zuschauer bewußt ist?

Auf so einer Tour - keine Schwimmwesten? :-(
Zum Durchfahren der im Film gezeigten Stromschnellen gehört nicht nur eine (ohnmachtsichere) Schwimmweste, sondern auch ein Helm. Du kannst Deine Bewegungen in einer Stromschnelle nach dem Kentern kaum kontrollieren, schlägt der Kopf gegen einen Fels/Stein, war es das in 50 % der Fälle, ohne Weste sicher nahe 100 %.

Die im Film gezeigten Kanus sind nicht zum Durchfahren derartiger Stromschnellen geeignet. Leute die wissen, worauf sie sich einlassen, fahren diese Passagen mit einem geschlossenen Kajak mit tiefem Schwerpunkt, mit Trockenanzug, Weste und Helm oder umtragen grundsätzlich mit einem Kanu.

Mir ist auch unklar, wie der Vermieter der Kanus diese Boote für so ein Revier anbieten kann.

Logisch hast Du im Kanu mehr Platz für den ganzen Krempel und kannst sicher auch besser angeln, aber dann musst Du das Umtragen in kauf nehmen, oder Dir ein anderes Revier aussuchen.

Durch den höheren Schwerpunkt ist ein Kanu ohnehin schon anfälliger für das Kentern, wenn dann die Ladung bei Bewegung im Boot nicht fixiert ist, ist schon bei kleineren Wellen die Katastrophe vorprogrammiert.
Wenn ich dann schon einmal gekentert bin und alle Klamotten verloren habe, sie unter Einsatz meiner Gesundheit und mit viel Glück wieder bergen konnte, wie kann ich dann nicht auf die Idee kommen, die wirklich wichtige Ladung im Boot zu fixieren? :-(

Letzter Gedanke - wie bereits erwähnt habe ich das Gefühl, dass die Aktionen insgesamt immer unter großem Zeitdruck stattfinden. Meine Erfahrung aus über 30 Jahren und mehr als 40 Touren Norwegen, Schweden und Island - es kommt ganz oft anders als geplant, also ist die Planung von Zeitreserven quasi Pflicht!
Zeitdruck führt nicht nur zu Schlafmangel (Stichwort nach müde kommt doof), sondern auch zu Hektik und Stress. Diese Faktoren gepaart mit der nicht einfachen Umgebung (Kälte, Feuchte) macht das eigene Handeln oft unberechenbar.

Ich würde mir wünschen, dass das Fazit der Protagonisten nicht nur mit dem Satz „Wir sind am Arsch.“ zusammengefasst wird, sondern mit dem deutlichen Hinweis an alle Zuschauer - wir haben die Grenzen der verantwortbaren Sicherheitsrisiken deutlich überschritten, weil … macht diesen Schwachsinn keinesfalls nach!

Ich hoffe, dass dieser Beitrag als sachliche Kritik wahrgenommen wird, denn genauso ist er zu 100 % gemeint!
 

blankmaster

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Mir ist auch unklar, wie der Vermieter der Kanus diese Boote für so ein Revier anbieten kann
Vielleicht ist das ein wichtiger Punkt : Wenn ich mir als Laie und naiver "Wildwasserbezwinger" an Ort A ein Kanu ausleihe und in einer Woche an Ort B abgeholt werde - dann gehe ich davon aus, dass ich auch ohne langjährige Expertise in einem Stück und körperwarm ohne vermeidbare Gefahr für Leib und Leben an Ort B ankommen kann.
Sollten sich auf dem Weg von A nach B kritische oder nicht machbare Passagen befinden, so halte ich es für zwingend notwendig, dass der Kanuverleiher ggf. mit Kartenmaterial auf diese hinweist, ev. verbunden mit klaren Verhaltensempfehlungen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dies nicht deutlich genug oder gar nicht erfolgt ist. Die drei wirken ja weder dämlich noch lebensmüde.

Natürlich entbindet das die Kanuexperten :) nicht von der Eigenverantwortung, Situationen einzuschätzen und der Situation angemessen zu handeln . Wenn diese sehr kritische Situation in die Hose gegangen wäre - die beiden Überlebenden wären ihres Lebens vermutlich nicht mehr froh geworden.
 
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Hecht911

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Darüber wer, wen, wie mit welchem Inhalt eingewiesen und belehrt hat, darüber können wir als Unbeteiligte ja nur spekulieren. Ich wollte sachlich bleiben und mich möglichst an die im Film ganz offensichtlich gezeigten Dinge halten. Es gibt einige nicht so offensichtliche Dinge, aus denen ich weitere Schlussfolgerungen ziehen könnte, aber ganz bewußt darauf verzichte - weil - siehe Dein letzter Satz.

Fakt ist, dass jeder professionelle Vermieter von Booten in Schweden neben einer Einweisung auch verpflichtet ist, seinen Mietern Schwimmwesten bereitzustellen.

Sicher kann man auch feststellen, dass soweit es sich bei der Heli und Kanuvermietung um die selbe Firma handelt, diese verpflichtet gewesen wäre, die Westen nochmals zurückzufliegen, soweit festgestellt wurde, dass diese im Heli vergessen worden sind.
Sollte ein Strafgericht im Nachgang zu dieser Feststellung kommen, hilft es demjenigen, der Kopf unter tot am Flussufer treibt, dennoch nichts.

Die Bedeutung Deines letzten Satzes @blankmaster hat mich überhaupt dazu veranlasst, etwas zu der ganzen Sache zu schreiben.
 

Bekks

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Ich glaube, dass in der ersten kritische. Folge noch gesagt wird, dass es Schwimmwesten bzw Sicherheitsausstattung gab, sie diese aber im Heli vergessen haben. Dann haben sie abgewegt und nach eigener Einschätzung rückwirkend betrachtet, falsch bzw zu optimistisch entschieden, dass das schon gut gehen wird. In der Folge steht in der Videobeschreibung auch nochmal Folgendes:

WARNUNG: In dieser Folge haben wir uns durch leichtsinniges Verhalten unnötig in Gefahr begeben und möchten euch ausdrücklich vor den Gefahren bei solchen Outdoor-Aktivitäten warnen. Bitte legt stets wert auf Sicherheit und verantwortungsvolles Verhalten!

Nur falls du das gar nicht gesehen hattest. VG
 

der Kai

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Ich bin schon der Meinung, dass jedem Zuschauer klar wird, dass man das so nicht nachmachen sollte. Wird in den Erinnerungssequenzen auch immer wieder sehr deutlich gemacht, wie ich finde.

Dass dann immer Idioten dabei sind, die "Das sagen die halt, um Haftungsprobleme auszuschließen" denken, das feiern und versuchen, es so nachzumachen, kannst du nie ausschließen.

Dann müsstest du auch jedes Red Bull Extremsport- Video mit mehr als dem kleinen Disclaimer, der vorab eingeblendet wird, versehen. Da fragt aber keiner danach.
 

Hecht911

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Völlig in Ordnung, dass jeder seine Sicht auf das Thema hat und sich dementsprechend auch seine eigene Meinung bildet. Ich habe hier ja auch nur meine ganz persönlichen subjektiven Gedanken und Ansichten geteilt, die sind nicht zwangsläufig deckungsgleich mit der Realität.

Was für den einen weit drüber ist, ist für den anderen noch akzeptabel. Das ist sicher auch immer ein Ergebnis der eigenen Lebensphase und der eigenen Erlebnisse und gesammelten Erfahrungen. Ich habe zwei Kinder, die mit 38 und 35 Jahren etwa in dem Alter der drei Jungs sein dürften. Möglicherweise beeinflusst schon das meine Sicht auf das Thema ganz ganz stark.

Der Vergleich zu den Red-Bull Videos hinkt für mich allerdings stark, denn da impliziert schon das Wort „extrem“ worum es geht. Und diejenigen Zuschauer, die das in der Überschrift dann nicht lesen können, die lesen es in der Videobeschreibung erst recht nicht. ;-) Darüber hinaus wissen die Protagonisten (Extremsportler/Profis) in diesen Filmen ganz genau um die Risiken ihres Treibens. Hattest Du den Eindruck (Professionalität) bei den angesprochenen Teilen der upNorth Tour auch?
 

Cybister

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Darüber hinaus wissen die Protagonisten (Extremsportler/Profis) in diesen Filmen ganz genau um die Risiken ihres Treibens. Hattest Du den Eindruck (Professionalität) bei den angesprochenen Teilen der upNorth Tour auch?
Anglerisch kann man den Jungs ja echt nichts vorwerfen, der Selbsterhaltungstrieb scheint aber insgesamt nur so mittelgut ausgeprägt zu sein.

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der Kai

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Bei den Glidesuit Videos von RB siehst du auch nix von professionellem Umfeld, sondern nur die Headcam. Plus den winzigen Disclaimer am Anfang.

Bei UpNorth wirkt das ganze auch eher sehr unbedarft. Und genau darauf wird in den Folgen durch die Protagonisten immer wieder hingewiesen. Stets garniert mit dem Zusatz, dass das eine krasse Fehleinschätzung war.

Wie viel nachdenken willst du den Zuschauern noch abnehmen? Eine liberale Gesellschaft (und auch die Demokratie) basiert eben auf der Grundannahme, dass der Mensch an sich vernunftbegabt und zu rationalem Denken fähig ist.
 

Hecht911

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Alles gut! :)

Ich kann diesen/Deinen Standpunkt absolut nachvollziehen. Andererseits zeigen die vielen Irrungen und Wirrungen der Liberalen Gesellschaft / der Demokratie wie oft sie sich - gerade in jüngster Zeit - mit ihren Grundannahmen zum Thema rationales Denken und vernunftbegabtes Wesen vergaloppiert hat. :-(

Aus meiner Sicht kann es eben, wenn es um das nackte Leben geht, kein einziger Hinweis zur Sicherheit zu viel sein. Wenn nun auf Basis unserer Diskussion künftig nur ein einziger Nachahmer die Weste mitnimmt und auch anlegt, statt sich drauf zu setzen, dann war die Zeit gut investiert.

So, mein Standpunkt sollte klar sein. ich will das Thema nicht weiter „dramatisieren“.

Ich freue mich auf die nächste Episode der upNorth Tour, in der dann hoffentlich wieder das anglerische Können und die tollen Landschaftsaufnahmen im Fokus stehen.:emoji_thumbsup:
 
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Hecht911

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Ein versöhnlicher Abschluss der Tour:


Das Wetter im nördlichen Norwegen und Nord-Schweden war von Mitte Juni bis Mitte August 2023 schon heftig was die Niederschläge betrifft.

Meine erste Tour mit dem Kanu Anfang August war auch stark negativ vom Wetter beeinflusst (Staudammbruch in Norwegen wegen der Wassermassen). Ende August/Anfang September war ich dann Nutznießer - fette Blaubeeren und so viele Pfifferlinge, wie ich es bisher noch nicht erlebt habe. Es ist wie so oft - mal gewinnt man …

Ihr habt letztendlich das Beste aus der Situation gemacht - ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr im nächsten Jahr besseres Wetter habt! Nach Lappland kann man sicher noch viele Touren planen, ohne dass es langweilig wird. Es ist eine der wenigen wirklich wilden und weitgehend unberührten Regionen Europas.

Als Wiederholungstäter denkt Ihr ggf. mal über die Anschaffung von Trockenanzügen und Kajakschuhen nach, da bleiben beim Kentern und auch bei Regen die Unterhosen trocken! ;-)
 
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