Eindeutig Stillgewässer, und zwar am liebsten solche, die groß und tief sind. Nicht leicht zu befischen, aber sie sind spannend, weil nie ganz auszurechnen. Am wenigsten interessieren mich flache, schmale Fließgewässer, die langweilen mich schnell, auch wenn sie landschaftlich manchmal ganz reizvoll sein können.
Wenn ich zurückdenke, war ich, von ein paar Jahren Elbe und Zander abgesehen, eigentlich immer ein Stillwasser-Angler von Kindesbeinen an. Angeln hieß für mich damals schon Hecht in einem See, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Nur die Methoden sind deutlich ausgefeilter geworden als früher.
Am allerliebsten sind mir gewisse kanadische und vor allem schwedische Seen - nicht unbedingt die allergrößten, aber so um die 1000 oder 2000ha. Das sind perfekte Angelgewässer für mich, wobei ich auf allzu viel Technik-Schnickschnack keinen großen Wert lege. Ein Luxus-Bass-Boat brauche ich nicht und will ich auch nicht. Denn zuviel Perfektion tötet am Ende jedes Interesse.
Und in ein paar Wochen geht es wieder an meinen Lieblingssee in Schweden mit unzähligen tollen Strukturen. Das wird die beste Zeit der Saison, das ist mal sicher.
Nicht, dass der See im Hintergrund schon zu Ende wäre, beileibe nicht. Die Bäume stehen auf zwei schmalen, felsigen Inseln, nicht etwa am Ufer, denn das ist weit entfernt in alle Richtungen.
Kein hiesiger See kann da mithalten, nicht einer. Und das Allerbeste ist: Meist ist man weit und breit der einzige Angler. Keine Touries, keine nervtötenden Sportsfreunde von der Bölkstoff-Fraktion, keine noch nervigeren Wassersportler, keine wandelnden Litfaßsäulen alias "Profiangler", nix davon. Nur alle paar Stunden fährt vielleicht mal ein Boot vorbei in größerer Entfernung.
Und die Bestände sind Äonen weit davon entfernt, überfischt zu werden. Das nenne ich Angeln, nicht das trostlose Gewürge in völlig überlaufenen Tümpeln.