Stickbaits was mache ich falsch

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Beorock

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Moin zusammen,
ich muss gestehen, dass ich mich irgendwie mit den Stickbaits schwer tue. Aktuell nutze ich die Nays RPR an einem Cherry-Stick BE 230 | 16. Als Schnur verwende ich eine 8 Fach geflochtene von Shimano mit 6kg Tragkraft.
Das Problem ist folgendes:
Ich würde pauschal sagen in 40% der Fälle bekomme ich den Stickbait einfach nicht animiert und ziehe ihn wie einen Stock gerade durchs Wasser und der Kopf ragt heraus. Twitchen oder Spin and Stop regen nicht zur Bewegung an. Nun stelle ich mir die Frage, ob die Rute eher ungeeignet ist oder ich was falsch mache. Vielleicht habt ihr ja eine Idee bevor die Topwater Saison auf Barsch wieder losgeht.
 

Tata

Echo-Orakel
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Pauschal ist die Wahl der Rute schonmal suboptimal. Alles unter 2 m ist schonmal schöner zum animieren.
Sollte aber trotzdem an sich funktionieren. Bei mir hat es damals ein bisschen gedauert bis ich einen Aha-Effekt hatte und wusste bzw. das Gefühl hatte wie ich animieren muss. Bei mir war das Problem zum Einen das Timing der Schläge in die Rute, aber auch dass ich nicht in eine Richtung geschlagen hab sondern gedacht hab ich muss für den walk the Dog Lauf in beide Richtungen animieren. Ergebnis meiner ersten Versuche war dann wie bei dir ein Stock der durchs Wasser gezogen wird. Erfolg kam durch: Zeit lassen, langsam anfangen (vielleicht nicht super schnelle Animationen und ggf auch erstmal nur mit der Rute animieren und dann lose Schnur aufnehmen bis du das Gefühl für den Takt bekommst), Schläge nur in eine Richtung machen, das Kurbeln mit den Schlägen synchronisieren (damit meine ich nicht, dass beides zur selben Zeit passiert, sondern dass die Kurbelgeschwindigkeit an die Schläge angepasst werden und dafür braucht es ein bisschen Erfahrung und Gefühl und dafür wiederum Übung). Ich denke der Aha Effekt wird sich bei dir auch einstellen, bleib einfach am Ball.
Und nochmal was generelles aus meiner Sicht: straffe und lange Ruten sind ein pain in the ass für Stickbaits. Ich mag da gerne x-fast Ruten (weil die spitzen bei den Schlägen nachgeben und das animieren erleichtern) und komme persönlich mit hoch übersetzten Rollen besser zurecht. Beim Stickbaits kann man in vielen Fällen das WG Maximum der Rute ausreizen (gibt ja keinen wirklichen Widerstand beim einkurbeln) und es ist in der Praxis oft für wenn die Rute ein bisschen nachgibt (was mir wiederum beim twitchen überhaupt nicht gefällt).

So langer Text mit wenig Inhalt, ich hoffe es hilft dir trotzdem.
 

buebue

Finesse-Fux
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Neben dem schon genannten Timing und der Rutenlänge/-aktion ist auch der "Kleinscheiß" wichtig, gerade leichtere Stickbaits sind anfällig für zB Gewicht des Einhängers, Stahlvorfach ...
Je nachdem, was du da in Verwendung hast, kann man das optimieren. Entweder ganz leichte Einhänger (=dünnes Material) mit großem Bogen. Gibts zB ganz gute von Evergreen, die im Großpack auch erschwinglich sind. Oder halt Anknoten, ich fische Köder mit Drillingen aber nicht bzw. sehr ungern ohne dünnes Titan. Früher habe ich oft sehr fein mit Hardbaits gefischt, da hab ich immer 0,20er Flexonit direkt an den Ködern angebunden, das ging auch gut. Hat halt jeder Köder sein fixes Vorfach.

Prinzipiell solltest du aber auch mit deiner Rute eine schöne Walk the dog aktion hinkriegen, man muss nur für jeden Köder den individuellen "Schlag-Stil" herausfinden:
Wie hochfrequent, wie kräftig und so weiter. Zudem sollten man bei fast allen Stickbaits konstant kurbeln und mit der Rute die rhythmischen Bewegungen machen. Dadurch kreiert man immer schöne minimale Schnurbögen, in die man twitcht und die nach dem Twitch dem Köder Platz zum Ausbrechen geben.

Ist halt bissl eine Übungssache, aber das kriegst du schon hin!
 

Beorock

Angellateinschüler
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Super, vielen Dank für die Tipps. Bin gerade im Urlaub und werde es morgen ausprobieren. Aktuell nutze ich 0,5mm Fluro als Vorfach mit einem Wirbel und Snap (6kg). Also üben, üben und üben. Ist schon das beste Hobby der Welt. So viel zu entdecken und zu lernen .Ansonsten gibt es einen neuen Stock zum Mai. Habe sowieso die Idee auf BC umzusteigen. Auf Hecht nutze ich die Technik schon und finde es ganz spannend☺️
 
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buebue

Finesse-Fux
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Super, vielen Dank für die Tipps. Bin gerade im Urlaub und werde es morgen ausprobieren. Aktuell nutze ich 0,5mm Fluro als Vorfach mit einem Wirbel und Snap (6kg). Also üben, üben und üben. Ist schon das beste Hobby der Welt. So viel zu entdecken und zu lernen .Ansonsten gibt es einen neuen Stock zum Mai. Habe sowieso die Idee auf BC umzusteigen. Auf Hecht nutze ich die Technik schon und finde es ganz spannend☺️
Da haben wir es schon. Ich würde tippen, dass das dicke Fluo einen Großteil der „Schuld“ trägt. Probier es mal mit dünnem Stahl oder Titan, recht kurz. 0,50er FC hält einen Hecht vermutlich nicht zuverlässig aus und ist noch dazu schlecht für den Lauf. Ich hab (sehr klares Wasser) immer 1,5-2m Fluo zwischen Geflecht Titanspitze (15-25cm), das passt dann gut. Wenn du nur Topwatern willst, wäre Mono noch besser als FC


Ist der Wirbel vorne am Einhänger oder zwischen Geflecht und Fluo?

Im ersten Fall: weglassen!!!! Ist nur Gewicht das nix bringt
Im zweiten Fall: ersetz den Wirbel vielleicht durch einen kleinen Ring (gibts zB von Stroft und Zeck), spart Gewicht. Nur wenn du regelmäßig Spinner oder Blinker einsetzt, brauchst du einen Wirbel.
 

Beorock

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Vielen Dank, für die Anregung. Mit 0,5mm habe ich mich vertippt, habe da 0,3mm vorgeschaltet, welches circa 1,5m lang ist und mit einem FG Knoten an meiner Hauptschnur hängt. Wirbel und Snap hängen direkt am Köder, da ich gerne mit Jigspinner oder normalen Spinnern erstmal ein bisschen den Spot absuchen möchte. Aber wenn ich mich auf Jigspinner beschränke, sollte ich mir den Wirbel eigentlich sparen können.

Der Tipp mit einem kurzen Titanvorfach klingt gut, das werde ich mir gleich mal zurecht basteln. Machst du das Titanvorfach beidseitig zum tauschen (Ring und Snap) oder knotest du das?

Ich weiß auch bis heute nicht, ob das FC im klaren Wasser wirklich einen Vorteil bringt. Ich habe schon Barsche auf dicke Stahlvorfächer gefangen.
 

Tata

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Scheuchwirkung kann ein Faktor sein aber das fluoro Vorfach hat seine Stärken eher darin dass es sinkt, abriebfester ist als Geflechtschnur und kann man geil vermarkten, daher nutzen so wenig normales mono als Vorfach . Normales mono als Haupt- zumindest aber als Vorfachschnur wäre übrigens quasi am besten weil diese schwimmt und Dehnung mitbringt die einem die Führung erleichtert. Ich mach's aber für gewöhnlich auch mit Geflecht und fluo bzw noch Stahl davor.

Mich haben davon abgesehen die Videos von twp eher noch mehr verwirrt, weil der Bene einen sehr eigentümlichen Stil hat und ich es bis heute nicht schaffe das so zu machen wie er
 

malcomx201

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Hast du schon andere Stickbaits probiert? Hab mit dem RPR auch nicht die besten Erfahrungen bzgl. Laufverhalten gemacht. Da gibt es andere die deutlich besser/einfacher zu animieren sind.
 

Beorock

Angellateinschüler
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Ich habe noch die alte Version von Zecks Jonny Walker 5,8 cm. Den bekomme ich auch noch nicht so animiert wie erhofft. Ich werde mir vielleicht morgen mal zusätzlich meine W6 Spoon ML schnappen und damit zusätzlich paar Versuche starten. Mal gucken was die sagt und wenn das alles nichts wird, mich hat der Megabass-Hype voll erwischt, vielleicht finde ich da einen interessanten Stickbait der anfängerfreundlich ist. Habt ihr da noch einen Tipp, welche Stickbaits einsteigerfreundlich sind?
 

buebue

Finesse-Fux
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Vielen Dank, für die Anregung. Mit 0,5mm habe ich mich vertippt, habe da 0,3mm vorgeschaltet, welches circa 1,5m lang ist und mit einem FG Knoten an meiner Hauptschnur hängt. Wirbel und Snap hängen direkt am Köder, da ich gerne mit Jigspinner oder normalen Spinnern erstmal ein bisschen den Spot absuchen möchte. Aber wenn ich mich auf Jigspinner beschränke, sollte ich mir den Wirbel eigentlich sparen können.

Der Tipp mit einem kurzen Titanvorfach klingt gut, das werde ich mir gleich mal zurecht basteln. Machst du das Titanvorfach beidseitig zum tauschen (Ring und Snap) oder knotest du das?

Ich weiß auch bis heute nicht, ob das FC im klaren Wasser wirklich einen Vorteil bringt. Ich habe schon Barsche auf dicke Stahlvorfächer gefangen.
Okay, 0,3 sollt nicht so ein Problem sein. Wirbel vorne kannst dir auf jeden Fall sparen.

Ich nutze hinten einen Zeck Micro Ring und vorne den Snap. Das Titan ans Fluo knoten kann man auch, ich mag das aber so, dann kann ich das Titan abmachen und nochmal verwenden
 

malcomx201

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Mal gucken was die sagt und wenn das alles nichts wird, mich hat der Megabass-Hype voll erwischt, vielleicht finde ich da einen interessanten Stickbait der anfängerfreundlich ist. Habt ihr da noch einen Tipp, welche Stickbaits einsteigerfreundlich sind?
Duo Pencil und Illex Bonnie sind beide ziemlich einfach zu führen :emoji_thumbsup:
 

der Kai

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Ich habe noch die alte Version von Zecks Jonny Walker 5,8 cm. Den bekomme ich auch noch nicht so animiert wie erhofft. Ich werde mir vielleicht morgen mal zusätzlich meine W6 Spoon ML schnappen und damit zusätzlich paar Versuche starten. Mal gucken was die sagt und wenn das alles nichts wird, mich hat der Megabass-Hype voll erwischt, vielleicht finde ich da einen interessanten Stickbait der anfängerfreundlich ist. Habt ihr da noch einen Tipp, welche Stickbaits einsteigerfreundlich sind?
Der JW ist eigentlich super einfach zu animieren. Da helfen dann "Premium-Stickbaits" auch nicht weiter.

Mit konstanter Geschwindigkeit einkurbeln und dabei mit der Rute in einer Linie zur Schnur leicht (im gewünschten walking-Takt) hin und her wackeln (Amplitude so 10-15 cm max.)
 

Tata

Echo-Orakel
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Wenn du ohnehin schon nach Megabass suchst kann ich dir den Dog-X ans Herz legen. Fängt auch in der "normalen" Größe schon 20er Barsche, brauchst da also nicht zwingend die Jr Version (bei Stickbaits attackieren Barsche gerne mal was größeres und ist seit langem mein go-to Stickbait wobei sich bei mir da so eine kleine Sammelleidenschaft ergeben hat. Finde ich auch anfängerfreundlich, lässt sich jedenfalls sehr stressfrei animieren und verzeiht auch Führungsfehler. Hab da generell auch die Erfahrung gemacht, dass gerade die 2€ Ali Modelle zickiger sind als die Modelle von den japanischen Kollegen und etwas größere pencils sich einfacher führen lassen als sehr kleine (da muss man nicht so viel acht geben wie hart die Schläge ausfallen, kleine Stickbaits wollen manchmal sehr dosierte Schläge). Duo pencil ist auch super und auch alle illex Versionen die ich im snap hatte fand ich gut (der Bonnie fliegt m.E. ein bisschen schlecht).
 
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Saturday

BA Guru
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Drei Aspekte zur Technik möchte ich zu den bisherigen Posts hinzufügen (Dopplungen nicht ausgeschlossen):
  1. Obwohl Durchkurbeln eine gute Empfehlung ist, hat in der Regel (mit Ausnahme starker Strömung) die Schlaghand mehr zu tun als die Kurbelhand. Also versuch auch nicht zu viel Schnur aufzunehmen und zu schnell zu kurbeln. Schließlich sollen die Schläge immer in leichten "Slack" hinein erfolgen statt in maximal gradlinig verlaufende Schnur. Wenn du bei kurzer Wurfdistanz auf deine Schnur an der Einstichstelle ins Wasser schaust, bleibt sie beim Stickbaiten nicht in ihrer Bahn liegen, sondern springt bei jedem Schlag immer von links nach recht / rechts nach links und beim darauffolgenden Schlag wieder zurück. Denn der Köder dreht sich ja um fast 180 Grad und nimmt das an seiner Schnauze befestigte Vorfach immer mit.
  2. Es wurde irgendwo in den oberen Posts eine X-Fast-Spitzenaktion zum Stickbaiten empfohlen und derjenige schrieb, dass er hingegen mit steifen Ruten twitcht. Ich persönlich hasse nachgebende Spitzen zum Stickbaiten wie Twitchen gleichermaßen, weil mir dabei zu viel Energie verloren geht und die Rückstellung auch zu langsam erfolgt. Meine Rutenwahl sind also hochverdichtete und damit schnell zurückstellende Blanks mit möglichst steifer Spitze. Die nutze ich dann mit Stickbaits auch nicht bis zum Maximum des Wurfgewichts aus, weil sie mir dann beim Animieren schon wieder zu sehr nachgeben. Merke: Rutenaktion fürs Topwatern ist sehr individuell. Finde die für dich persönlich passende Variante heraus. Zwei Extreme hast du hiermit genannt bekommen.
  3. Nicht jeder Stickbait lässt sich auf gleich simple Weise animieren und manche sind echte Diven. Kauf dir den kleinsten Salmo Slider in Floating zum üben der Stickbaittechnik, weil der beim bloßen Einkurbeln (selbst ohne Schläge) fast schon einen Walk-The-Dog-Lauf macht und nebenbei ein richtig guter Barschköder ist. Wenn du da noch leichte Schläge reinbringst, hast du die Aktion eines Stickbaits und dein Bewegungsablauf ist auch der gleiche. Leichte Jerks und Stickbaits sind fast die gleiche Disziplin oder zumindest sehr eng miteinander verwandt. Hier ein gutes Beispielvideo (obwohl du die Rute nicht wie er halten musst):
 

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