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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hallo,

ich bin nicht glücklich damit, dass ich beim Jigangeln die Natur mit abgerissenen Ködern, insbesondere dem giftigen Blei belaste. Deswegen habe ich mir Alternativen überlegt, worüber ich hier informieren möchte, in der Hoffnung, dass andere Leser das auch interessiert. Angesichts des anhaltenden Zander-Jigbooms geht es ja um größere Mengen an Blei, PVC und Weichmachern, die laufend und unwiederbringlich in der Natur landen, wo sie aber bekanntlich nicht hingehören.

Meine Lösungsansätze:

1. Jigkopf aus ungiftigem Stahl statt Blei.
jighaken_fertig.jpg

Z.B. 10g-Kopf mit 3/0-Haken

2. Lösbare (geklebte) Verbindung zwischen Jigkopf und -haken, die sich bei ca. 3-5kg Zug löst, um bei einem Kopfhänger eine Chance zu haben, den Köder und die Montage zu retten.
jighaken232x118.jpg


3. Ersatz des Jighakens durch einen Einzelhaken-Stinger mit definierter Sollbruchstelle (z.B. durch 5kg-Stahlvorfach), um auch bei einem Hakenhänger eine Chance zu haben, den Köder und die Montage zu retten.
JigsystemRackerShad_Ausschnitt232x138.jpg


Gedacht als ungiftige Alternative zum Blei und um generell die Umweltbelastung durch abgerissene Jigköder zu verringern. Voraussetzung ist natürlich, dass Vorfach und Hauptschnur mehr als 5kg aushalten. Ich fische mit diesen selbst gebauten Ködern seit 2 Saisonen erfolgreich auf Zander in der Donau.

Zu den Sollbruchstellen möchte ich anmerken, dass man nicht erwarten darf, dass sie bei jedem Hänger funktionieren. Ist einfach davon abhängig, wie 'blöd' der Kopf und/oder der Haken oder ev. auch der Snap hängt. Aber jeder nicht abgerissene Köder ist ein Gewinn für Umwelt und Geldbörse. Und es erhöht sich auch die effektive Angelzeit am Wasser, weil nicht bei jedem Hänger die komplette Montage erneuert werden muss.

Und die Sollbruchstelle beim Jigkopf (Ansatz 2) ist ja sowieso kein Mehraufwand, die ergibt sich einfach aus der Art der Herstellung des Jigs. Ich bevorzuge in der Praxis aber - trotz des Mehraufwands beim Bau - ein Jigsystem, das auch Ansatz 3 beinhaltet, weil ich durch die Verwendung der 2 Sollbruchstellen feststellen konnte, dass in der Donau häufiger ein Hakenhänger als ein Jigkopfhänger die Ursache für einen Hänger ist.

Details, mehr Infos und Bauanleitungen siehe meine kleine private Website https://stahljigs.at (Ist kein Shop)

Hoffe auf eine konstruktive Diskussion.

Grüße
Erich
 
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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Wo bekommt man stahlkugeln her?
Hallo Dominik,

ich kaufe die Kugeln bei der Fa. Pompel in Wien übers Internet.
Die Produktbezeichnung lautet 'Ungehärtete Eisenvollkugeln', siehe hier:
https://www.kugelpompel.at/de/online-shop/präzision/precision/stahlkugeln/steel-balls/präzisionsstahl/eisenkugeln-ungehärtet/
Preis für die 10g-Kugel: 9,6ct

Die von mir hptsl. verwendeten Gewichte: 8,4g = 12,7mm | 10g = 13,5mm | 12g = 14,3mm | 16,4g = 15,9mm
Hier noch ein Link zu einer hilfreichen Umrechnungstabelle Gewicht/Durchmesser: http://shop.strato.de/WebRoot/Store14/Shops/62136757/MediaGallery/Gewichte-Stahlkugeln.pdf

Wird es von deutschen Lieferanten sicher auch geben.
Wichtig ist nur, dass die Kugeln ungehärtet sind, weil dann lassen sie sich relativ leicht bearbeiten (sogar mit einer Hand-Metallsäge).

Grüße
Erich
 
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MCDaiwa the Iron Trout

Master-Caster
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Je älter ich werde um so mehr setze ich mich auch mit solchen Themen auseinander . Ich könnte weinen wenn ich vom Einkaufen komme wie viele Produkte doppelt und dreifach verpackt sind.Ich finde deinen Ansatz gut und hoffe auch das Deutschland anderen Ländern bald folgt mit einem Bleiverbot.

Viele Japan Gummis tragen ja schon das Siegel das keine Weichmacher drin sind ,aber das ist natürlich ein Kosten Faktor, den viele Firmen aus Gründen der Gewinnmaximierung nicht erwägen.
 

Schokoelch13

Twitch-Titan
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Die erste Idee finde ich uneingeschränkt gut!
Bei den Ideen 2 und 3 bewegt man sich auf einem schmalen Grat zwischen Sollbruchtragkraft und benötigter Tragkraft. 3 Kilo wären zum Hechtangeln vermutlich zu wenig, während es auf Barsch ausreichen würde. Dann bräuchte man für jedes Jiggewicht nicht nur die Auswahl zwischen unterschiedlichen Hakengrößen, sondern als zusätzliches Parameter die Sollbruchstellentragkraft.
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Die erste Idee finde ich uneingeschränkt gut!
Bei den Ideen 2 und 3 bewegt man sich auf einem schmalen Grat zwischen Sollbruchtragkraft und benötigter Tragkraft. 3 Kilo wären zum Hechtangeln vermutlich zu wenig, während es auf Barsch ausreichen würde. Dann bräuchte man für jedes Jiggewicht nicht nur die Auswahl zwischen unterschiedlichen Hakengrößen, sondern als zusätzliches Parameter die Sollbruchstellentragkraft.
Hallo,
ich glaube, da liegen 2 Missverständnisse vor.

1. Bei Idee 2 (für Kopfhänger) und den nur dort vorkommenden 3 Kilo, geht es nur um die ungefähre Kraft, bei der sich bei einem Kopfhänger die Kugel vom Haken löst. In die Verbindung von der Hauptschnur zum Hecht greift diese Sollbruchstelle überhaupt nicht ein. Die 3 Kilo sind also im Drill ohne Bedeutung, sie kommen nur bei einem Kopfhänger zur Geltung.

2. Bei Idee 3 (für Hakenhänger) habe ich als Beispiel 5kg angegeben, weil das meiner Erfahrung nach für Zander ausreichend ist. Du kannst für den Stinger aber jede beliebige Tragkraft wählen, also zB 10kg oder noch mehr. Damit bei einem Hakenhänger der Stinger als Sollbruchstelle dient, musst du nur dafür Sorge tragen, dass Vorfach und Hauptschnur eine etwas größere Tragkraft als der Stinger haben.

Es besteht bei meinen Lösungsansätzen also keinerlei erhöhte Gefahr, dass du einen großen Hecht verlierst. Und du brauchst auch keinen zusätzlichen Parameter. Du kannst je nach Bedarf jedes beliebige Jiggewicht mit jeder beliebigen Hakengröße kombinieren.

Ich hoffe, meine Erklärung war verständlich. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Grüße
Erich
 
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Ricus69

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hallo,

Prinzipiell finde ich es ja gut das sich Leute Gedanken um unsere Umwelt und dessen Zukunft machen und Lösungsansätze bringen. Aber für mich persönlich sehe ich deutlich mehr und einfachere Wege dieses Thema an zu gehen, beispielsweise wie die schon erwähnten Verpackungen. Ich muss auch ehrlich gesagt gestehen durch meinen Beruf versenke ich jährlich einige tausend blei Stücke in die Wiesen und Felder Deutschlands und das mit gutem Gewissen und eventuell sehe ich deshalb nicht das Problem wenn mal ein jig abreißt.
 

Japanolli

Gummipapst
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Hallo,

Prinzipiell finde ich es ja gut das sich Leute Gedanken um unsere Umwelt und dessen Zukunft machen und Lösungsansätze bringen. Aber für mich persönlich sehe ich deutlich mehr und einfachere Wege dieses Thema an zu gehen, beispielsweise wie die schon erwähnten Verpackungen. Ich muss auch ehrlich gesagt gestehen durch meinen Beruf versenke ich jährlich einige tausend blei Stücke in die Wiesen und Felder Deutschlands und das mit gutem Gewissen und eventuell sehe ich deshalb nicht das Problem wenn mal ein jig abreißt.
Bei welchem Beruf tut man dies?
 

Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Dieses Posting ist eine Antwort auf das Posting von assassassin im anderen Forumthema Gummifisch - welche Hakenbestückung?, weil das Umweltthema dort off-topic ist.

Hallo assassassin,

voerst einmal eine Antwort auf deine generelle Kritik, dass der Aufwand für das von mir vorgeschlagene Jigsystem zu hoch ist.

Du schreibst:
hast du mal überlegt, dass der Gesamtaufwand doch im Verhältnis zu den bestehenden Lösungen relativ groß ist?

Natürlich habe ich das überlegt. Mir ist klar, dass der Aufwand für den Bau des Jigsystems höher ist. Aber der Plan ist, dass auch der Nutzen gegenüber bestehenden Lösungen höher ist. Dass dafür ein höherer Aufwand notwendig ist, ist zu erwarten. Du kritisierst, dass er zu hoch ist. Ok, mag sein. Mir sind bis jetzt noch keine weniger aufwendigen Lösungen eingefallen, um den geplanten Nutzen zu erreichen. Ich möchte deswegen aber nicht den Plan aufgeben, weil ich den Nutzen für wichtig halte.

Ich weiß nicht wie weit du meine Website gelesen hast und weißt welche Zielsetzung ich verfolge. Hier nur ein paar Infos in Kurzform:

Meine Zielsetzung ist, die Vermüllung der Gewässer mit Jigködern, insbesondere mit Blei, zu verringern.

Meine Lösungsansätze sind:
1. Jigkopf aus Stahl statt Blei
2. lösbare Verbindung beim Jigkopf
3. Sollbruchstelle beim Haken
Durch die Sollbruchstellen soll man bei Hängern eine Chance bekommen, den Gummiköder bzw. die Montage zu retten, mit dem Ziel dadurch weniger Gummiköder in die Natur zu verfrachten.

Der Plan beim Jigsystem ist, alle 3 Lösungsansätze umzusetzen. Herkömmliche Jigköder bieten diese Möglichkeiten meines Wissens nach nicht.

Bevor ich auf deine Detailkritikpunkte und Fragen genauer eingehe, möchte ich gerne folgende grundsätzliche Frage klären, weil mir das nicht ganz klar ist:
Hältst du nur meine konkrete Umsetzung für schlecht (u.a. weil zu aufwendig) oder hältst du den ganzen dahinterstehenden Plan für schlecht oder hältst du überhaupt die ganze Zielsetzung für schlecht oder nicht notwendig?

Ersuche um kurze Antwort, bevor ich auf Details eingehe.

Grüße
Erich
 
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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Dieses Posting ist eine weitere Antwort auf das Posting von assassassin im anderen Forumthema Gummifisch - welche Hakenbestückung?, weil das Umweltthema dort off-topic ist.

Hallo assassassin,

hier Teil 1 meiner versprochenen Detailantworten auf deine Kritik und deine Fragen.

Du schreibst:
Ich soll also
- mit der Flex oder einem Dremel eine Stahlkugel aufschneiden
- dann mit einem Styrol-Acrylat-Copolymer-Kleber einen Haken einkleben
- den ich vorher abgeknipst habe, erhitzt, eine Öse dran gebogen

Das ist mein Vorschlag, wie man einen Stahljigkopf herstellen kann, den man zuverlässig mit einem Gummifisch verbinden kann und der (für Hänger) einen lösbaren Kopf hat. Ob deine Kleber-Bezeichnung für den verwendeten Pattex-Montagekleber richtig ist, weiß ich nicht. Hier das Datenblatt (PDF) des Klebers: https://images.obi.at/PROD/DE/document/352/352474_datasheet_1.pdf
Das kurze Erhitzen des Hakenschenkels kann man auch weglassen. Der Kraftaufwand zum Biegen der Öse ist dann etwas größer.
Ich vermute, dass man den Aufwand mit dem Herstellen eines herkömmlichen Bleijigs durch Gießen vergleichen kann. Die Arbeitsschritte beim Gießen selbst sind vielleicht kürzer. Aber beim Bleigießen sind ja Vor- und Nachbereitungszeiten notwendig und man braucht Equipment und Schutzeinrichtungen. Beim Herstellen von Stahljigs fällt das weitgehend weg.

- um dann die Öse in einen Gummifisch zu fummeln
Das Einstechen der Öse in den Gummifisch ist einfacher als das gerade Aufziehen eines Gummifisches auf einen Jighaken.

- zu versuchen ihn mit einem Holzspieß quer zu treffen und zu fixieren
Da brauchst du nicht viel zu versuchen, weil du kannst dir den Abstand der Öse auf dem Fisch markieren. Und du fühlst durch den weichen Gummi hindurch, wo die Öse ist. Der Gummifisch wird durch den Zahnstocher sehr gut gehalten. Ich hatte noch nie den Fall, dass sich ein Gummifisch vom Kopf gelöst hätte.
Wenn dir das trotzdem nicht gefällt: Als Alternative habe ich eine Version mit bekanntem Schraubjigkopf angeführt.

- einen weiteren Haken mit zwei Klemmhülsen und Schnur (FC oder Stahl)…
Ja, ist ein Stinger mit Einzelhaken. Vom Aufwand das gleiche wie ein Stinger mit Drilling, der von vielen Jiganglern verwendet wird.

…an die Hakenöse des ersten zu montieren
Diesen Aufwand betreibe ich nicht. Ich hänge die Öse des Stingers direkt in den Snap ein.

- diesen oberflächlich im Fisch zu fixieren?
Ja. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das gut funktioniert und der Haken beim Drill nicht ausreißt. Wenn dir das nicht gefällt: Ich habe dazu auch eine alternative Montagemöglichkeit angegeben (mit Quantum Einfach Stinger Haken).

Ich weiß nicht, wem diese »Innovation« nützen sollte, wo der Spar- oder Umwelteffekt oder gar ein Vorteil in der Anwendung sein soll.
In Stichworten: Stahl statt Blei; durch Sollbruchstellen weniger Köderverluste und mehr effektive Angelzeit. Ich habe das ausführlich auf meiner Website dargestellt. Die meisten Rückmeldungen sind positiv.

Meine Zielsetzung ist, die Vermüllung der Gewässer mit Jigködern, insbesondere mit Blei, zu verringern. Damit ich nicht nur rede, sondern auch was tue, habe ich versucht, Lösungsansätze zu finden und anzuwenden.

Ersuche noch einmal um Antwort auf meine Frage im Posting von Freitag.

Teil 2 meiner Detailantworten auf deine Kritik und deine Fragen folgt demnächst.

Grüße
Erich
 
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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Dieses Posting ist eine weitere Antwort auf das Posting von assassassin im anderen Forumthema Gummifisch - welche Hakenbestückung?, weil das Umweltthema dort off-topic ist.

Hallo assassassin,

hier Teil 2 meiner versprochenen Detailantworten auf deine Kritik und deine Fragen.

Du schreibst:
Wer bleifrei fischen möchte hat Reinzinn, Zamak, Tungsten,

Ja, und ich biete mit dem mit Sicherheit ungiftigen Stahl eine weitere Alternative an. Ich halte Stahl für eine sehr gute Alternative. So weit ich weiß, gibt es Rundkopf-Stahljigs bis jetzt nicht zu kaufen. Ich stelle eine Methode vor, wie man sie mit einfachen Heimwerkermitteln (vor allem ohne Gießen) herstellen kann. Aus Rückmeldungen weiß ich, dass das für Einige eine interessante Sache ist, die sie verwenden wollen. Ich frage mich, was an diesem Punkt eigentlich die Kritik ist. Ist es jetzt schlecht, wenn man eine weitere Alternative anbietet, die vielleicht in mancher Hinsicht sogar besser ist, nur weil es schon andere Alternativen gibt? Tungsten ist bei häufigen Abrissen völlig uninteressant, weil viel zu teuer (ein 10g-Jig kostet mehrere Euro!). Zamak ist deutlich leichter als Stahl, Zamakjigs sind also merklich größer als Stahljigs. Zudem enthält Zamak die nicht ganz unproblematischen Stoffe Kupfer und Aluminium. Reinzinn ist etwa zehnmal so teuer als Blei.

bei anderen Rigs problemlos Stahl, Messing, etc. als Bullets oder Chebus zur Verfügung und kann die ganze Sache einfach montieren. , wechseln etc
Ja, kannst du ganz einfach montieren - und hast bei jedem Bleihänger einen Totalabriss (mit Ausnahme des Dropshot-Rigs, aber das ist was anderes als Jiggen). Mein Ansatz ist, Sollbruchstellen einzubauen, um die Chance zu haben, den Köder und die Montage nicht zu verlieren. Klappt nicht bei jedem Hänger, aber jeder gerettete Gummifisch ist ein Gewinn für Umwelt und Geldbörse und erhöht die effektive Angelzeit am Wasser, weil nicht bei jedem Hänger die gesamte Montage erneuert werden muss.

Was macht den Kleber so unglaublich umweltverträglich?
Nichts, habe ich auch nicht behauptet. Aber soweit mir bekannt ist, ist er auch nicht speziell giftig. Der Plan ist aber, durch den Einsatz des Klebers eine Sollbruchstelle zu schaffen, durch die eine mehrere dutzendfach größere Menge Plastikmüll, nämlich der Gummiköder, vermieden werden kann.
Ich habe auch schon eine Befestigung ohne Kleber probiert. Geht auch, ist aber ein wenig aufwendiger.

An dieser Stelle einmal eine grundsätzliche Bemerkung zu deiner Kritik:
Würde es uns nicht alle viel mehr weiterbringen, wenn du nicht nur kritisieren würdest, sondern konstruktive Verbesserungsvorschläge bringen würdest? Z.B. einen besseren Kleber oder eine Sollbruchstellen-Lösung, die ohne Kleber auskommt?

Hier Detailinfos zum Kleber für Interessierte:
Kleberart lt. Datenblatt: "Flextec®-basierter Klebstoff; Rohstoffbasis: Lösemittelfreies, silanvernetzendes Polymer"
Datenblatt (PDF): https://images.obi.at/PROD/DE/document/352/352474_datasheet_1.pdf

Einstufung lt. Sicherheitsdatenblatt: "Einstufung (CLP): Der Stoff oder das Gemisch ist nicht gefährlich gemäß Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP)."
Sicherheitsdatenblatt (PDF):
http://www.mymsds.henkel.com/mymsds/0001.1752990.DEA1.de.MSDS_UT_DE.22897680.0.DE.pdf

Nachtrag: Eine ganz andere Möglichkeit, den Kleber zu vermeiden ist natürlich, ihn wegzulassen und den Haken auf eine andere Art im Schlitz zu befestigen. Z.B. durch Klemmen, Pressen, Löten oder Schweißen (falls das möglich ist). Da die Verbindung dann fix ist, verliert man dadurch aber den Vorteil der Sollbruchstelle.

Wann verschwindet er rückstandsfrei aus dem Gewässer?
Das weiß ich nicht. Es entsteht dadurch natürlich auch wieder eine kleine Menge Plastikmüll, aber man sollte die Relationen nicht ganz außer Acht lassen. Pro Jigkopf braucht man geschätzt 0,2g Kleber. Ein 10cm-Gummifisch, wiegt ca. 8g, also das 40-fache. Der besteht meist aus PVC und enthält giftige Weichmacher. Und dieser Müll soll durch den Einsatz der viel kleineren Menge Kleber vermieden werden.

Wie lange macht ein Gummifisch das ganze mit?
Erfahrungsgemäß sehr lange. Der Gummifisch wird von Öse und Zahnstocher sehr gut gehalten. Ich hatte in 2 Jahren noch nie den Fall, dass sich ein Gummifisch vom Kopf gelöst hat, auch nicht bei Gewaltwürfen.

Wachsen Flexscheiben auf dem Bio-Bauernhof?
Nein. Wenn dir Flexscheiben zu umweltschädigend sind: Man kann den Schlitz auch mit einer Hand-Metallsäge schneiden. Die wächst auch nicht auf dem Bio-Bauernhof, ein Sägeblatt hält aber wesentlich länger als eine Flexscheibe. Aber ich verstehe die Frage nicht ganz, denn zum Vergleich: Man braucht doch auch zur Herstellung von Bleigießformen Material und Werkzeug.

Du benötigst zwei Haken, einen um ihn zu verformen, einen anderen als Haken. Dazu Klemmhülsen etc.
Ja. Das ist vom Materialbedarf vergleichbar mit einem herkömmlichen Jighaken mit Stinger.

Wäre es nicht schöner, die Zeit am Wasser zu verbringen?
Ja, wäre es. Aber da ich viele Jahre vergeblich darauf gewartet habe, dass Hersteller Produkte anbieten, die die Umweltverschmutzung durch Jigköder verringern, habe ich vor 2 Jahren begonnen, einen Teil meiner Zeit zu opfern, für mich selbst Lösungen zu finden. Ich habe diese jetzt veröffentlicht, weil ich hoffe und glaube und inzwischen aus Rückmeldungen auch weiß, dass meine Ergebnisse Manche interessieren und vielleicht eine Anregung dafür sind, selbst in diese Richtung aktiv zu werden und noch bessere Lösungen zu finden.

Meine Zielsetzung ist jedenfalls, die Vermüllung der Gewässer mit Jigködern, insbesondere mit Blei, zu verringern. Damit ich nicht nur rede, sondern auch was tue, habe ich versucht, Lösungsansätze zu finden und anzuwenden.

Verbesserungs-/Vereinfachungsvorschläge erwünscht!

Grüße
Erich
 
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Stahljigger

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Hallo,

nach der vielen Kritik durch assassassin tut zur Abwechslung ein Lob auch mal ganz gut.

Heute wurde in der Angelzeitung 'AngelWoche' ein kleiner Artikel über meine Stahljigs veröffentlicht. Die Redaktion hat meinen Artikel sogar als TopTipp bewertet, wodurch ich auch zwei kleine Preise bekam :).

Siehe Seite 27 der aktuellen AngelWoche-Ausgabe 07/2019, erschienen am 22.03.2019. (http://www.blinker.de/magazine/angelwoche)

angelwoche_07_2019.png

Grüße
Erich
 
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Stahljigger

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Hallo,

wollte kurz informieren, dass ich jetzt detailliertere Bauanleitungen online gestellt habe.

In diesem Forum habe ich bis jetzt kaum Rückmeldung bekommen, ob jemand Stahljigs baut oder es zumindest beabsichtigt. Aus anderen Rückmeldungen weiß ich jedoch, dass es bereits Leute gibt, die das machen (z.B. Rückmeldung auf Youtube).

Jedenfalls für alle, die es interessiert, hier die Info:

Herstellung Jighaken: https://stahljigs.at/herstellung_jighaken.htm
Herstellung Jigsystem: https://stahljigs.at/herstellung_jigsystem.htm

Sollten trotzdem Fragen auftauchen, bitte melden.

Grüße
Erich
 
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Saturday

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Das niemand aus diesem Forum Stahljigs baut oder es beabsichtigt ist ja nun nicht wahr, Erich ;)

Sei nicht enttäuscht. Du hast hier eine tolle Dokumentation deiner Arbeit und Ideen abgelegt und weißt nicht, wie viele Menschen sich davon zu eigenen Lösungen inspireren lassen oder direkt das Gezeigte nachbauen.

Bei Barschalarm gibt es garantiert viele stille Mitlesende und unregistrierte User. Ich war lange selber einer und habe in dieser Zeit bereits so manches für mich im stillen Kämmerlein dazugelernt.
 

Stahljigger

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Ok, sorry Sir Saturday, habe auf 'kaum Rückmeldung' korrigiert.
Danke für das Lob.
Ich bin nicht enttäuscht, ich stelle es nur fest. In einem österreichischen Forum geht es diesbezüglich deutlich lebhafter zu...

Grüße
Erich
 

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