Sicherheit beim angeln: Westen, Wathosen und Co

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Fischer Hans

Finesse-Fux
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Edit:
Der Post wurde aus dem -schaut was ich gekauft hab- Thread hier rübergeschoben. Freut mich, dass sich da ein Erfahrungsaustausch entwickelt hat, welcher zum Anlass genommen wurde diesem ein eigenes - aktuelles - Thema zu widmen. Danke @captn-ahab für's einrichten!


Das Thema Sicherheit auf dem und auch am Wasser, ist ein Thema, welches schnell mal in den Hintergrund rückt. Hier Boote werden ausgebaut, Kayaks ausgerüstet und immer mehr -nahezu rauwassertaugliche- Bellys aufgetackelt. Über die persönliche Sicherheit und auch die der Mitangler wird dabei allerdings nur selten gesprochen. Ist ja auch ein langweiliges Thema. Idealerweise passiert eh nix, mit oder ohne Rettungsausrüstung. Tritt dann aber der unvorhergesehene Fall ein, kann es doch den Unterschied machen wie der Tag ausgeht. Grund genug das Thema für uns, die wir uns ja durchaus mal in eine gewisse Gefahr begeben, welche uns in unserer "täglichen" Routine vielleicht garnicht (mehr) so päsent ist, gelegentlich ins Gedächtnis zu rufen.

Ich selber hab es jetzt auch eine ganze Weile "ignoriert". Meine (alte) Weste liegt hier noch in irgendeiner Kiste. Die hatte ich vor einiger Zeit nach einer dämlichen bellypause-westehintenreingelegt Aktion in Form einer komisch fauchenden "Gummiente" hinten drin sitzen. Total nervig die wieder fit zu machen, zumal ich es nicht eingesehen habe, 45€ für nen Kit bei ner 55€ Weste zu zahlen. Erstmal ignoriert.
Bei mir hat's dann aber kürzlich wieder klick gemacht, nachdem ich aufgrund eines doofen Schrittes und einer kleinen Welle bald mich und meinen Buddy aus'm Boot gerockt habe :emoji_call_me::emoji_sweat_smile: keine wirklich gefährliche Situation, hat mir aber als Anreiz gereicht. Zumal wir ab dieser Saison, mit schnellerem Boot, unseren Weserabschnitt richtig befahren können (teils sehr schnell fließend, Sportbootbetrieb,...) und ich mir neue (mittelgroße) Gewässer per Belly alleine erschließen möchte. Auf Empfehlung dieses Freundes, der ganz vorbildlich immer seine Rettungweste trägt, hab ich mir das unten gezeigte Modell zugelegt. Er hat die schon ein paar Jahre, auch schon getestet. Zertifiziert mit 150N, angegeben mit 165N Auftrieb. Sitzt sehr bequem, "hängt" nicht im Nacken und macht insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck (Nähte, Gurte, Schnallen,...). Wie gut sie am Ende funktioniert, werde ich aber hoffentlich nie ernsthaft testen müssen.

Hier könnt ihr also eure Erfahrungen und Empfehlungen im Umgang mit Rettungsausrüstung, auch und vor allem in Verbindung mit anderer "Angeltypischer" Kleidung, wie Regen- und Watbekleidung, teilen.
Was nutzt ihr?
Nutzt ihr überhaupt was?
Was habt ihr schon erlebt, positives wie negatives?

In diesem Sinne, stay safe!



Der Vollständigkeit halber hier der der Ursprüngliche Text:
Für die Sicherheit. Muss sein. Ich hatte zuletzt nur so ne ganz einfache Automatik Weste, dagegen ist die Crewsaver (obwohl ja auch nur das Einstiegsmodell) schon ne andere Nummer in Sachen Wertigkeit und Komfort. Und das beste - da hatte die Dame nichtmal was dran zu meckern :smile:

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Onkel Pauli

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Nutzt Du die fürs Belly? Bin noch beim hin und her schwanken. Einerseits denke ich mir 3 Kammern und Rettungsschwimmer, andererseits fasse ich mir manchmal an den Kopf und denke mal wieder mehr Glück als Verstand.
In der Regel sitzt man mit einer Wathose auf dem /im BB. Wenn man jetzt absaufen sollte, kann es passieren, dass die Hose vollläuft oder, weil der Kopf bekanntlich schwerer ist, man im Wasser Kopf unter wie eine Pose treibt. In beiden Fällen kann es nur böse enden. Hat die Weste so einen hohen Auftrieb?
 

Fischer Hans

Finesse-Fux
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Nutzt Du die fürs Belly?
Jein. Im Belly ist mein Sicherheitsgefühl doch so hoch, das ich da meistens auch drauf verzichte. Gelegentlich geht’s damit aber in Strom und ab dieser Saison auch alleine auf größere Gewässer. Da bin ich dann schon mit Weste unterwegs. Überwiegend aber eigentlich für Bootsfahrten, da sehe ich das höhere Gefahrenpotential (Geschwindigkeit, Stürzen, etc).
 

D.ner

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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In der Regel sitzt man mit einer Wathose auf dem /im BB. Wenn man jetzt absaufen sollte, kann es passieren, dass die Hose vollläuft oder, weil der Kopf bekanntlich schwerer ist, man im Wasser Kopf unter wie eine Pose treibt. In beiden Fällen kann es nur böse enden. Hat die Weste so einen hohen Auftrieb?

Ist das nicht so ne urban legend?
Durch den Wasserdruck dürfte ja einmal kaum Luft in der Hose sein. Und wenn Wasser reinläuft ist selbiges ja im Wasser schwerelos.
Ich will’s nicht ausprobieren aber hat das schon wer erlebt?
 

U-seefischer

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Ist das nicht so ne urban legend?
Durch den Wasserdruck dürfte ja einmal kaum Luft in der Hose sein. Und wenn Wasser reinläuft ist selbiges ja im Wasser schwerelos.
Ich will’s nicht ausprobieren aber hat das schon wer erlebt?

Bin vor Jahren beim zu Wasser lassen eines Bootes mal Anfang November rücklings in die Ostsee gestürzt, das Ganze im maximal hüfttiefem Wasser.
Da sowohl in der Kleidung (Wärmeisolierung) als auch in der Wathose genügend Luft vorhanden war, bekamen die Füße sofort ordentlich Auftrieb. Gleichzeitig saugt sich die Bekleidung am Oberkörper (Pullover, Hemd und Jacke) blitzschnell voll Wasser. Da das Ganze dann auch immer gänzlich unerwartet kommt, kommt auch noch eine Art "Schock" hinzu, der dazu führt das man im ersten Moment absolut planlos und panisch Reagiert.
In dem vom @LeipzigerMerlin verlinktem Video sieht man das Auftreiben der Füße recht schön, der Kollege ist aber auf das Vollbad vorbereitet und weiß sich in Sicherheit. Kann so eine Automatik Weste nur wärmstes Empfehlen.
 

F L 0

Gummipapst
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In der Fisch und Fang haben sie das mal getestet. Wathose voll laufen lassen und schauen was passiert. War glaube mit Birger Domeyer. Er konnte ganz normal schwimmen, ist nicht untergegangen oder so.

Ich persönlich würde das aber nie als Referenz nehmen und habe mir nach 2 Jahren auch endlich mal eine Weste bestellt.
 

booeblowsi

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Macht euch doch einfach sonst einen Watgürtel um, dann läuft auch die Buxe nicht voll.
 

SlidyJerk

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Das mit dem Gürtel macht Sinn, sofern die komplette Luft aus der Hose verdrängt wurde.
D.h. man darf ihn erst zuziehen, wenn man tief genug im Wasser steht.
Mir ist es anfänglich im Trockentauchanzug oft genug passiert, dass die Beine luftgefüllt oben waren. Die Situation ist ohne Atemgerät lebensgefählich. Man lernt mit solchen Situationen umzugehen. Als Taucher nur unangenehm, als Wathosenträger eventuell tödlich! Also macht ein Auftriebskörper Sinn.
Die einzige Gefahr bei einer Automatikweste ist, dass wenn sie nur aus Versehen (Welle etc.) Wasserkontakt bekommt aktiviert wird.
Aber besser so als gar nicht.
 

mst257

Echo-Orakel
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Macht euch doch einfach sonst einen Watgürtel um, dann läuft auch die Buxe nicht voll.

Bin beim Mefo fischen mal vom weit und breit einzigen Stein gerutscht. Der Gürtel hielt Wasser zunächst ab das stimmt schon aber nur zum Anfang eben. Konnte mich auch schnell genug wieder aufrichten. Wir hatten auch zum Glück keine Welle. Verlassen würde ich mich nicht darauf.

Gruß Micha
 

dbae

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Dämlich wie ich bin, hab ich schon zwei mal unfreiwillig den Selbstversuch gemacht und konnte mich in beiden Fällen auch mit Wathose, zurück ins Schlauchboot oder Ufer „retten“.
Es läuft weniger Wasser in die Hose als man meinen sollte, da der Druck unter Wasser, das Material an den Körper drückt.
trotzdem ist es eine sehr unangenehme Situation und sehr beängstigend.

Was einem viel eher zu bedenken geben sollte, ist die Tatsache warum man ins Wasser gefallen ist!
Je nach Ursache, ist man dann bestimmt nicht in der Lage noch zu schwimmen, oder sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Hitzschlag, Kreislaufzusammenbruch, Herzanfall, Trunkenheit, Kopfstoß oder was auch immer...
Dann wird es ohne Rettungsweste schnell brenzlig.

Ich selbst muss aber auch noch den „Leichtsinn“ überwinden und mir endlich mal eine eigene kaufen!
 

booeblowsi

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Bin beim Mefo fischen mal vom weit und breit einzigen Stein gerutscht. Der Gürtel hielt Wasser zunächst ab das stimmt schon aber nur zum Anfang eben. Konnte mich auch schnell genug wieder aufrichten. Wir hatten auch zum Glück keine Welle. Verlassen würde ich mich nicht darauf.

Gruß Micha
Mich hat's dabei sogar schon vom Stein gespült bei einer Welle in Südschweden. Beim Kajak fahren auch schon drin gewesen.
Nach 20 Jahren an der Kyste auf Mefo, hatte ich schon den ein oder anderen Badegang.Weggerutscht im Regenschauer am Prallhang etc.
In der Sommerfischerei war ich auch schon freiwillig mit Büx mal drin.
Ich hatte schon ein paar Badegänge.

Also ich würde das mal nicht überbewerten, man kann sich wenn man einigermaßen sportlich ist und nicht gerade 3 Promille pro Auge recht schnell aufrichten, auch schwimmen geht mit der Hose. Selbst kleinere Strecke ist damit möglich.

Wer zuviel Angst hat, sollte es am besten einfach lassen.

Ein Watgürtel ordentlich zugezogen ist selbst keim komplett mit Kopf ganz unter Wasser, das Wasser nicht weiter gekommen als leicht nass am Becken und feucht bis zum Knie.

Überl wird es nur bei den oben genannten Bsp., wenn du dabei mit dem Kopf auf einen Stein schlägst. Aber reiner Badegang mit Büx ist mMn eher zu vernachlässigen.
 

blankmaster

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So.
Das Märchen von der "volllaufende Wathose, die zum Ertrinken führt" scheint sich partiell immer noch zu halten.
Es ist Quatsch.
Eine Wathose läuft niemals " voll, so dass sie unter den Träger unter Wassr zieht". Selbst wenn sie volllaufen sollte, hat das Wassr in der Wathose die gleiche Dichte , wie das Wasser "um die Wathose herum". Heißt: Schwimmen/bewegen weiter (erschwert) möglich.
Zudem drückt sich die Wathose an den Körper - das verhindert "ein Volllaufen". Ob Watgürtel oder nicht ist nicht überlebensentscheidend.
Davon unabhängig ist eine (selbstaufblasende) Schwimmweste IMMER zu empfehlen.
Immer.
Für Todesfälle sorgt vorrangig das sogenannte "Schwimmversagen" (mal googeln) - übrigens völlig unabhängig vom Trainingszustand des "Ersaufenden". Dieses ist maßgeblich abhängig von der Wassertemperatur. Bei kaltem Wasser geht das beängstigend schnell.

Merke: Niemals ohne Schwimmweste bei kaltem Wasser. Auch nicht im Belly. Bei warmen Wasser aus verschiedenen Gründen auch nicht.....

Gruß
BM
 

SlidyJerk

Zander-King 2020
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Vor ca. 25 Jahren habe ich mit der Ostseeangelei begonnen. Wegen der unbequemen Feststoffwesten auf den Leihbooten kam dann schnell der Automatikersatz.
Ich habe die Weste zum Glück nie im Notfall benutzen müssen. Was aber immer im Angelkoffer war / ist, sind ein einfacher Kompass, 6 Schuss Notsignalmunition und ein Hand GPS. Zweimal hat uns einige Kilometer vor der Küste der Nebel des Grauens eingeschlossen. Er kam wie eine rollende Wand auf uns zu. Da wird einem ganz anders!
Wer heute nur auf ein Handy setzt, liegt falsch. Ich kann diese Utensilien jedem Angler auf Ost- und Nordsee empfehlen.
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