Hi
Ich befische hier in der Schweiz einen ähnlichen Fluss, grösstenteils Äschen- und Barbenregion, also viel Strömung, teils Stromschnellen, grosse Steine im Wasser, grundsätzlich klares, teils leicht smaragdgrünes Wasser (Sichtweiten 1-2m sind keine Seltenheit) etc. Daher freue ich mich über jeden Austausch zu diesen Schwierigen Gewässern.
Erfolgreich bin ich (noch) nicht wirklich auf Barsch, aber langsam taste ich mich ran. Meine persönlichen Erfahrungen bisher (bringt dir vielleicht etwas):
- Ich angle straffe, mittellange Rute (bei mit die Gammakatsu Akilas in 2.4m) und schnelle Rolle (Shimano Stradic), gibt zumindest bei mir deutlich weniger Hänger. Auf der Rolle habe ich immer sehr dünne Schnur (Momoi Ryujin in 0.06 und 0.10, J-Braid in 0.08 ) und, im Gegensatz zum Tipp oben, ein langes Vorfach. Die Angriffsfläche der Schnur rsp. die Strömung im Schnurbogen beinflusst den Lauf des Köders enorm. Bei mir liegen viele Steine im Wasser, daher knote ich mir jeweils 0.22er Fluoro in doppelter Rutenlänge vor das Geflecht (Abriebfestigkeit). Bewährt hat sich bei mir ein langer FG-Knoten, damit reisst mir bei Hängern das Vorfach meist unten (verbesserter Clinch, kein Snap - bei jedem Hänger einen neuen Snap dran lohnt sich nicht), nicht oben. Bei Hecht-Gefahr (einzelne Abschnitte) schalte ich 1.0mm FC vor, jedoch direkt ans 1. Vorfach angeknotet, ohne zusätzliche Wirbel/Snap.
- Ich angle eigentlich nur mit Gummi (das macht bei uns sonst niemand, ist quasi unbekannt). Dabei versuche ich, mit der Strömung zu arbeiten. Wenn ich gegen die Strömung werfe, jigge ich den Shad sofort wieder an, wenn er am Boden auftrifft. Dabei wähle ich das Gewicht so, dass ich in jeder Phase vollen Kontakt zum Köder habe, aber so leicht wie möglich. Die Fische sind bei uns in der Regel klein (Barsch/Egli Durchschnittsgrösse liegt so bei 20-23cm), ich kann mir nicht vorstellen, dass die 20-30g Bleiköpfe einsaugen können. Wenn ich mit der Strömung werfe, faulenze eher, dabei wähle ich das Gewicht etwas schwerer und zwar so, dass die Absinkphase bei einer Kurbelumdrehung 1-2 Sekunden beträgt.
- Im lezten Sommer/Herbst war bei mir das Carolina-Rig (7-14g Bullet, 50-60cm Vorfach, 2-3" No-Action-Shad) eigentlich am erfolgreichsten. Beim C-Rig verdriftet es mir den Köder im Vergleich zum Blei zu stark, was immer wieder zu Hängern führte, da die Montage unter Steine getrieben wird. Ich mag daher normale Jigköpfe oder Offset-Jigs/Cheburashkas lieber.
- Ich habe pro Stunde sicher an die 5-10 Hänger, je nach Abschnitt und Strömung (Tagesabhängig), 5 Abrisse pro Stunde sind keine Seltenheit. Ich werfe aber auch gezielt dort hin, wo ich "Struktur" im Wasser erwarte. Letztes Jahr hatte ich genau da die meisten Barsche. In der Strömung habe ich noch nie Fische im Mittelwasser gesehen. Alle Fische (Beute- und Raubfische) kleben bei mir quasi am Boden. Wobbler im Mittelwasser bringen daher keinen Erfolg. Über Abrisse ärgern bringt nix, die teuren Japan-Gummis lasse ich mittlerweile lieber zuhause.
Über Tipps und (Verbesserungs-)Ratschläge würde ich mich auch sehr freuen!
Grüsse aus der Schweiz,
Fabian