Schwieriges Barsch Gewässer

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adrian89

Echo-Orakel
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Hallo zusammen,

habe eine Fischstrecke an einem großen Voralpenfluss mit lediglich 30 Fischern und 11 Kilometer Länge.
Das Gewässer wird kaum besetzt und es gibt einen guten Huchen und einen sehr guten Äschen Bestand. Ist allerdings durch die sehr starke Strömung und den unglaublich steinigen Untergrund sehr schwer zu befischen.

Ich weiss das jedes Jahr zahlreiche gute Barsche gefangen werden. Bin selber an der Strecke recht erfolgreich aber bekomme kein Barsch ans Band. Habt ihr Köder/Montagen die auch bei reissender Strömung noch kontrolliert zu fischen sind und gleichzeitig ein oder mehrere Abrisse verschmerzbar sind?

Viele Grüße
 
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Probiere es doch mal mit einem schweren Dropshotrig oder Carolina. Da kannst du selbst 3" Köder mit 30, 40 oder 50 g fischen.
 

F3lix

Master-Caster
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Oder wie in der neuesten Fisch und Fang geschrieben das Angeln mit einem Slinky... jab ich nur gelesen aber noch nicht probiert, fand ich aber eig ganz interessant...
Felix
 

adrian89

Echo-Orakel
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IMG-20160120-WA0013.jpg

Hier mal ein Beispiel. Hinter den Rauschen sind relativ tiefe Pools von 4-5 Meter Tiefe
Teils kiesig, teils sehr steinig. Aber dort stehen die Äschen und Huchen.
Das sind die tiefsten Bereiche. Klar gibt es einige Kehrwasser ab die sind auch recht
schwer zu befischen. Leicht bebleite Jiggs und Wobbler brachten bisher kaum Erfolg
 

Walstipper

Finesse-Fux
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Habt ihr Köder/Montagen die auch bei reissender Strömung noch kontrolliert zu fischen sind und gleichzeitig ein oder mehrere Abrisse verschmerzbar sind?

Einfach schwere Offset-Jigs mit nicht sehr druckvollen Ködern fischen, wenn Jigs zuviele Hänger bringen. Ich kann dir bei Strömung S-Mover wie Java-Stick oder entsprechende Fakes empfehlen. Keine druckvollen Köder. Wichtig ist auch das richtige PE. Möglichst dünn und glatt. Und das Leader aus FC nicht allzu lang (Wasserwiderstand).

Versteh allerdings nicht ganz recht warum man sich in nem Huchenflüsschen auf Barsch abrackert, anstatt auf prächtigste Salmoniden zu fischen :confused:
 

Marc@BA

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Krass - hätte nie gedacht, dass in so einer Strömung überhaupt Barsche leben :shock:
 

PerchAddict

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Hi

Ich befische hier in der Schweiz einen ähnlichen Fluss, grösstenteils Äschen- und Barbenregion, also viel Strömung, teils Stromschnellen, grosse Steine im Wasser, grundsätzlich klares, teils leicht smaragdgrünes Wasser (Sichtweiten 1-2m sind keine Seltenheit) etc. Daher freue ich mich über jeden Austausch zu diesen Schwierigen Gewässern.
Erfolgreich bin ich (noch) nicht wirklich auf Barsch, aber langsam taste ich mich ran. Meine persönlichen Erfahrungen bisher (bringt dir vielleicht etwas):

- Ich angle straffe, mittellange Rute (bei mit die Gammakatsu Akilas in 2.4m) und schnelle Rolle (Shimano Stradic), gibt zumindest bei mir deutlich weniger Hänger. Auf der Rolle habe ich immer sehr dünne Schnur (Momoi Ryujin in 0.06 und 0.10, J-Braid in 0.08 ) und, im Gegensatz zum Tipp oben, ein langes Vorfach. Die Angriffsfläche der Schnur rsp. die Strömung im Schnurbogen beinflusst den Lauf des Köders enorm. Bei mir liegen viele Steine im Wasser, daher knote ich mir jeweils 0.22er Fluoro in doppelter Rutenlänge vor das Geflecht (Abriebfestigkeit). Bewährt hat sich bei mir ein langer FG-Knoten, damit reisst mir bei Hängern das Vorfach meist unten (verbesserter Clinch, kein Snap - bei jedem Hänger einen neuen Snap dran lohnt sich nicht), nicht oben. Bei Hecht-Gefahr (einzelne Abschnitte) schalte ich 1.0mm FC vor, jedoch direkt ans 1. Vorfach angeknotet, ohne zusätzliche Wirbel/Snap.

- Ich angle eigentlich nur mit Gummi (das macht bei uns sonst niemand, ist quasi unbekannt). Dabei versuche ich, mit der Strömung zu arbeiten. Wenn ich gegen die Strömung werfe, jigge ich den Shad sofort wieder an, wenn er am Boden auftrifft. Dabei wähle ich das Gewicht so, dass ich in jeder Phase vollen Kontakt zum Köder habe, aber so leicht wie möglich. Die Fische sind bei uns in der Regel klein (Barsch/Egli Durchschnittsgrösse liegt so bei 20-23cm), ich kann mir nicht vorstellen, dass die 20-30g Bleiköpfe einsaugen können. Wenn ich mit der Strömung werfe, faulenze eher, dabei wähle ich das Gewicht etwas schwerer und zwar so, dass die Absinkphase bei einer Kurbelumdrehung 1-2 Sekunden beträgt.

- Im lezten Sommer/Herbst war bei mir das Carolina-Rig (7-14g Bullet, 50-60cm Vorfach, 2-3" No-Action-Shad) eigentlich am erfolgreichsten. Beim C-Rig verdriftet es mir den Köder im Vergleich zum Blei zu stark, was immer wieder zu Hängern führte, da die Montage unter Steine getrieben wird. Ich mag daher normale Jigköpfe oder Offset-Jigs/Cheburashkas lieber.

- Ich habe pro Stunde sicher an die 5-10 Hänger, je nach Abschnitt und Strömung (Tagesabhängig), 5 Abrisse pro Stunde sind keine Seltenheit. Ich werfe aber auch gezielt dort hin, wo ich "Struktur" im Wasser erwarte. Letztes Jahr hatte ich genau da die meisten Barsche. In der Strömung habe ich noch nie Fische im Mittelwasser gesehen. Alle Fische (Beute- und Raubfische) kleben bei mir quasi am Boden. Wobbler im Mittelwasser bringen daher keinen Erfolg. Über Abrisse ärgern bringt nix, die teuren Japan-Gummis lasse ich mittlerweile lieber zuhause.

Über Tipps und (Verbesserungs-)Ratschläge würde ich mich auch sehr freuen!

Grüsse aus der Schweiz,
Fabian
 

adrian89

Echo-Orakel
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Versteh allerdings nicht ganz recht warum man sich in nem Huchenflüsschen auf Barsch abrackert, anstatt auf prächtigste Salmoniden zu fischen :confused:
Ganz einfach: Schonzeit :wink:
Mal abgesehen, dass dort vor Oktober ohnehin kein Huchen gefangen wird. Und auch die Äschen sind zwar ab 1. Mai offen aber auch noch recht träge. Oft kommt um diese Zeit das Schmelzwasser dann kann man es komplett vergessen

Werde das mit den Offset Jigs mal austesten. Creatures und no actions sind sicher auch einen Versuch wert,oder?

@Fabian: ja ich fische auch dünne geflochtene spiderwire als Hauptschnur mit langem 0,18 FC Vorfach (sicher Meter oder mehr). Allerdings relativ lange Rute (Gamakatsu Destrada 2,60) . Die lange Rute ist beim Klettern in der Steinpackung zwar nachteilig dafür beim Hänger lösen ganz gut :grin:
Die Beobachtung das gerade hinter den Rauschen alle Fische grundnah stehen kann ich bestätigen.

Die bisher besten Erfolge brachten bisher noch die bebleiten (die mit den gelben Kugeln) Mepps. Aber halt auch schwierig da bei starker Strömung auf Tiefe zu kommen und natürlich kann man mit denen die Pools auch nur sehr schwierig ausfischen.
Denke im Gegensatz zu normalen Fliessgewässern konzentrieren sich hier die Spots sehr. Daher die Überlegung die möglichst lange und gezielt zu befischen.

Ich habe halt immer das Gefühl wenig koordiniert zu fischen, da bei starker Strömung die Köderführung doch eingeschränkt ist. Drop Shot Blei am Grund oder solche Sachen kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Das verkantet sich da sicher Ruckzuck
 
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PerchAddict

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Ich habe halt immer das Gefühl wenig koordiniert zu fischen, da bei starker Strömung die Köderführung doch eingeschränkt ist. Drop Shot Blei am Grund oder solche Sachen kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen. Das verkantet sich da sicher Ruckzuck

Ja das stimmt schon, aber genau da sitzen die Fische zumindest hier in der Aare (Fluss). Dropshot habe ich ein paar mal getestet, auch mit schweren Birnenbleien (bis 50g), damit kann ich mich überhaupt nicht anfreunden. Aufgrund der hohen Gewichte muss die Rute ein höheres WG haben und mit feinen Schnüren ists dann auch vorbei. Zudem finde ich das Köderspiel bei so einem "Heavy Dropshot" einfach unattraktiv, ich habe noch nie einen echten Kleinfisch bis 10cm oder gar einen Krebs gesehen, der in dieser Strömung 20/30/40cm über Grund gestanden wäre. Dann lieber das Kickback-Rig (mit Bleischroten als Beschwerung!), oder (was ich schon lange testen wollte) C-Rig mit Tiroler Hölzl als Gewicht.

Bei uns hier am Fluss wird allgemein noch sehr traditionell geangelt. 60% aller Angler sind Posen-Angler (oder "Zapfelär" wie wir sie nennen :grin: ) mit langen 3.5-4.5m Ruten, teils mit Laufrollen (Trotting). 30% sind Grundangler, meist mit Tauwürmern, Maden oder Teig, Uralte Teleskopruten mit schweren Gewichten (bis 200g) :wink: Die restlichen 10% sind Spinnfischer, jedoch wird ausschliesslich mit Blech (hauptsächlich schwere Spinner auf Hecht) oder kleinen Wobblern (Rapala Countdown auf die wenigen Forellen, die es noch hat) gearbeitet. Und natürlich wird jedes auch noch so kleine Rotauge, das beisst, abgeschlagen und frittiert :wink:

Ach ja - was auch gut funktionieren soll (habe es aber noch nicht selber versucht) sind Fliegen, Nymphen und kleine Streamer am leichten Dropshot, also quasi neumodisches "Nymphentrotting" mit Stabblei. Bachflohkrebse und kleine Insektenlarven sind die Hauptnahrung der Fische hier. Vielleicht wäre das bei dir auch ein Versuch wert?
 

Fr33

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Mich macht die Aussage dass dort angeblich Barsche gefangen werden (anscheinend in nennenswerter Anzahl), wenn auch nicht vom TE - und das gezeigte Bild etwas skeptisch. Ich habe auch schon Barsche in der Strömung gefangen... direkt an einem rauschenden Wehr... dann aber eher recht tief stehend.

Aus dem Bauch herraus ist das Gewässer auf dem Bild def. kein Barschgewässer.....
 

adrian89

Echo-Orakel
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Mich macht die Aussage dass dort angeblich Barsche gefangen werden (anscheinend in nennenswerter Anzahl), wenn auch nicht vom TE - und das gezeigte Bild etwas skeptisch. Ich habe auch schon Barsche in der Strömung gefangen... direkt an einem rauschenden Wehr... dann aber eher recht tief stehend.

Aus dem Bauch herraus ist das Gewässer auf dem Bild def. kein Barschgewässer.....

Also es hat Barsche. Beim Fischen mit Tiroler Hölzel + Nymphe fang ich auch immer mal wieder welche (bis 40 cm) - aber halt Glückstreffer. Und gerade im Winter bis zum Ende der Äschen Schonzeit ist es grenzwertig so zu fischen (Äschen in der Schonzeit, gehakelte Barben etc). Das ist aber sicher eine Möglichkeit irgendwie Barsch zu fangen (allerdings fängt man mit entsprechenden Nymphen auch fast alles)

Mir geht es mehr um den gezielten Barschfang. Klar kann man das mit Nymhen oder Blech befischen und sich über alles was kommt freuen. Mich interessieren halt gezielt die besseren Barsche und die gibt es trotz starker Strömung genug (hängt auch damit zusammen das die meisten auf Äschen fischen und sich für Barsche kaum interessieren).

Ich teste mal die Offset Jig Variante. Hat jemand noch paar preiswerte Köderempfehlungen? Lohnt es sich gezielt mit großen Ködern zu fischen? Deren Handling in der Strömung leichter ist?
 

KnusprigBackfisch

Echo-Orakel
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Würde ruhigere Spots anwerfen und diese mit schlankem Softjerk + dickem Belly Weight und Offset Haken bezupfen. Das reduziert Hänger, der Softjerk bewegt sich schon allein durch die Strömung und mit ein Paar Zupfern kannst du Leben reinbringen. Belly Weight sollte dann natürlich etwas schwerer ausfallen.

Die Fische sind bei uns in der Regel klein (Barsch/Egli Durchschnittsgrösse liegt so bei 20-23cm), ich kann mir nicht vorstellen, dass die 20-30g Bleiköpfe einsaugen können
Unsere Barsche hier in dieser Größe haben zumindest kein Problem, einen 20g Jigspinner einzusaugen.
 

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