Ich möchte hiermit mal nach knapp über einem Jahr seit meinem letzten Post in diesem Thread Revue passieren lassen. In meinem
Ausgangspost (#14) hatte ich gefragt, "wie ich einem stumpfen Messer günstig und trocken einen gebrauchsfertigen Schliff verpassen kann. Nach dem Motto: So scharf wie nötig (statt so scharf wie möglich)". Außerdem schrieb ich, dass ich gern die richtige Führung beim Schleifen erlernen wolle, statt auf eine Systemlösung zurückzugreifen. Man könnte also zusammenfassen, dass es mir um
Schleifmöglichkeiten und Techniken zur manuellen, preisgünstigen und aufwandsarmen Klingeninstandhaltung ging. Dieses Ziel habe ich nunmehr erreicht und möchte den kurzen Weg dorthin für Interessierte nachzeichnen.
Empfohlen wurden mir hier zunächst Wasserschleifsteine sowie Schleifsysteme, was m. E. sehr verschiedene Lösungen sind, weil sich deren Anwendung drastisch unterscheidet. Vor allem aber entsprachen sie nicht meinen genannten Anforderungen. Gilbertos Empfehlung (
Post #22) wäre hingegen eine passende Option gewesen, nur konnte er nicht wissen, dass ich in einer Wohnung schleifen will und keinen Schleifbock besitze. Insofern wären die Anschaffungskosten für mich nicht wirklich gering und die Unterbringung wäre nicht praktikabel. Wer allerdings bereits eine Schleifmaschine zur Verfügung hat, kann das sonstige Zubehör kostengünstig erwerben und aufwandsarm den maschinellen Trockenschliff erlernen.
Näher an mein Ziel brachten mich
Post #21 und
Post #29. Die darin empfohlenen Keramik- und Diamant-Schleifsteine bekommt man für zwischen ca. 10 und 50€ pro Stück (je nach Modell und Größe) und sie können trocken verwendet werden. Inzwischen war mir jedoch klar geworden, dass ich nicht nur gut gepflegte Klingen wieder auf Gebrauchsschärfe bringen, sondern auch stark vernachlässigte Klingen (mit Ausbrüchen und Rost) überhaupt nutzbar machen wollte. Mit manuellen Methoden schafft das soweit ich weiß kein einzelner Stein – zumindest nicht aufwandsarm. Also erweiterte ich meine Suche auf ein Set.
Gefunden habe ich ein DMT Diafold Kit (je zwei doppelseitige Diamantschleifsteine mit Griff) für ca. 60€ inkl. Versand. Dadurch stehen mir vier verschiedene Körnungen von ziemlich grob bis ziemlich fein zur Verfügung und jedes nicht missbrauchte stumpfe Messer in der Küche bekomme ich binnen weniger Minuten so scharf, dass auch weiche Tomaten ohne Saftverlust sanft gleitend geschnitten werden können. Die beiden feineren Körnungen werden dafür noch nicht einmal benötigt. Um defekte Klingen überhaupt mit den Steinen aus dem genannten Set bearbeiten zu können, entroste und entgrate ich sie grob mit Opas altem Sensenwetzstein. Die Teile gibt es aber auch sehr günstig im Baumarkt (z. B.
https://www.bauhaus.info/sensen-sicheln/freund-victoria-sensen-wetzstein/p/21055852).
Für wen Messer also kein Fetisch sondern reine Gebrauchswerkzeuge sind, welche mit eigenen Händen (nach dem Erlernen der richtigen Technik) schnell und einfach trocken verwendungsbereit gemacht werden sollen, ist das hoffentlich ein kleiner Guide zum evtl. passenden Hilfsmittel.