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The Fishing Couple

Bigfish-Magnet
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Sitzen gerade im Bus zum Ryokan, Zeit für den Bericht zum Lunch.
Das Setting war wieder ähnlich wie gestern. Sitz am Tresen, 7 Gäste und alle mit dem gleichen Menü.

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Es gab zunächst ein paar Vorspeisen, bevor es mit Nigiri losging.
Um es schon mal vorwegzunehmen, es war fantastisch. Wieder waren wir beide geflashed von der Qualität des Essens und des gesamtkulinarischen Erlebnisses.

Der Meister arbeitet sehr viel mit Fischreifung und entsprechend schmelzig waren die Fische. Neben der Qualität der Zutaten stachen noch der Reis und die Kreativität des Küchenchefs hervor. Der Reis war perfekt proportioniert, leicht warm, unüblich bissfest und deutlich kräftiger gewürzt, als ich es von high end Sushi-Sais kenne. Kreativität deswegen, weil häufig mehrere Teile des gleichen Tieres verwendet wurden, zum Beispiel die Verwendung von Leber als Saucenelement.
Aufgrund der Beschränkung beim Bildupload, wird es ein Doppelpost.

Wie schon gestern gab es Hokkaido Oktopus als Start. Dieses Mal mit grüner Yuzuschale, crunchy und zart zugleich, leicht süßlich und erfrischend durch die Zitrusfrucht.
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Danach folgte zweierlei Sashimi von gereifter Flunder, Filet und Flossensaumen.
Dezent und fein im Geschmack, spannender Unterschied in der Textur zwischen beiden Stücken. IMG_4712.jpeg

Nachfolgend Chawanmushi mit Meerbrasse und Snow Crab. Tolle Texturen und Temperaturen im Wechsel. Süffiges Ei, zarter Fisch und aromatische Krabbe. Großes Kino!IMG_4713.jpeg

Der nächste Starter war ein absolutes Highlight, Kinki Fish, leicht gegrillt über Binchotan, mit einer Sauce aus der Leber des Fisches und Daikon. Komplexes und wechselndes Geschmacksbild mit Nachdruck auf der Leber. IMG_4718.jpeg

Abalone auf Reis und Sauce aus ihrer Leber.
Die Muschel habe ich vorweg gegessen, kräftig im Geschmack. Relativ fest, kein Wunder bei der Größe. Danach blieb Reis mit Sauce. Der Reis war perfekt gegart und hat sich wunderbar mit der Sauce vermischt. Es entstand ein toller Geschmack mit bitteren und süßen Noten. Dazu einen trockenen Sake. Exzellent!
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Im Anschluss ein tempura von Japanese bluefish mit saisonalen Pilzen und getrocknetem Rogen von Meeräsche.
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Fluffiger, heißer Fisch in leicht knusprigem Mantel in aromatischer Brühe, getoppt mit jodigem Bottarga. Stark!

Da die Kommunikation auf English eher holprig ist, haben die Gastgeber für uns Ausländer Übersichten erstellt. Das ist großartig, denn so weiß ich nun, dass die Pilze von gestern, wie heute larch bolete waren. Die Bilder hat die Chefin des Hauses übrigens selbst gezeichnet. Für sowas liebe ich Japan und die Gastlichkeit einfach.

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Als finale Vorspeise gab es Spanish mackerel vom Grill. Ebenfalls exzellent, würzig und toll Schmelzig.
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The Fishing Couple

Bigfish-Magnet
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Dann geht es weiter mit den eigentlichen Hauptgängen.
Auftakt dreierlei Thunfisch. Alles super!
Der magere Akami ist normalerweise nicht so meins, da er mehr Eisen als Geschmack beisteuert, in diesem Fall aber erstaunlich köstlich. Erinnert an Rinderfilet von der Textur her.
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Toro zergeht auf der Zunge und hatte hier durch die Reifung ein wenig umami. Hab’s zunächst ohne Wasabi gegessen und nach dem Menu nochmals a la carte bestellt, um es auch mit Wasabi zu Kosten.

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Abschließend ein Temaki mit Tatar. Durch die Vergrößerung der Oberfläche nochmals eine Steigerung im Schmelz. Der geröstete Nori gibt einen rauchigen Crunch als Gegengewicht. IMG_4736.jpeg

Als Nächstes pacific Saury, welcher zuvor auf der Haut gegrillt wurde. Der fettige Fisch erweitert sein geschmackliches Spektrum ungemein. Damit der Grillgeschmack nicht zu deftig ist, faltete der Sensei die Haut um. Top!
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Surfclam als Nächstes, leicht blanchiert und geschnitten für mehr Zartheit. War etwas crunchy und hatte ein süßlich-salziges Muschelaroma. IMG_4743.jpeg

Danach ein spezieller Hering. Ich war zunächst skeptisch ob der Übersetzung. Der Fisch war minimal gegart und als Press Sushi mit dem Reis verbunden. Hiernach wurde der Reis leicht angegrillt.
Geschmacklich war es dann doch entfernt als Hering wiederzuerkennen. Ganz minimal erinnert er an matjes, aber sehr viel feiner. IMG_4740.jpeg

Botan Ebi folgte, wieder ein tolles süßliches Geschmacksbild, gekontert von herben Eiern dieser saisonalen Garnelenart. IMG_4749.jpeg

Es folgt eine Seeigel Temaki welches köstlich war und im Anschluss unser Highlight des Tages (neben dem Kinki Fish)

Ein Bowl aus Reis, zwei Arten Seeigel (weiß und lila bzw. Kurz- und langstachelich), der weiße wurde mit dem Reis vermischt. Darauf eine üppige Portion des Lila Uni und on top ein dicker Haufen Lachsrogen.

Süffig, schlotzig, köstlich. Der mit dem Reis vermischte Igel erinnerte wiederum an leicht gestocktes Eigelb und war ein besonderes Erlebnis.
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Creamy AF
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Als finish dann gegrillter Aal mit süßer Sauce. Köstlich! IMG_4753.jpeg
 

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