Koexistenz mit anderen Räubern

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Cybister

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Umständliche Art Fluss zu sagen. :tearsofjoy:
Nu ja, es gibt leider keine 100%ige Abgrenzung Bach / Fluss. Aber alles mit mehr als 10m Breite ist als Fluss einzustufen, ich kann mich noch erinnern aus der Uni, dass in manchen Publikationen sogar 5m als Bach-Fluss-Schwelle genannt wurden. Ein Fluss hat auch eine eher höhere Abflussmenge als ein Bach.
 
S

Snotling4149

Gast
Nu ja, es gibt leider keine 100%ige Abgrenzung Bach / Fluss. Aber alles mit mehr als 10m Breite ist als Fluss einzustufen, ich kann mich noch erinnern aus der Uni, dass in manchen Publikationen sogar 5m als Bach-Fluss-Schwelle genannt wurden. Ein Fluss hat auch eine eher höhere Abflussmenge als ein Bach.

Ich fand das nur lustig. Kein Grund die "Spaß auf Partys" Karte zu ziehen. :p
 

Dominikk85

Barsch Vader
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Ich könnte mir vorstellen das viele "salmonidengewässer" mit einem hechtproblem auch nicht wirklich Gewässer der forellenregion sind und sich daher hechte dort gut halten können.

Ich glaube in einem echten Gewässer der forellenregion was wassertemperatur, Strömung etc angeht könnten sich hechte nur in bestimmten bereichen halten.

Wenn man in Gewässern die eigentlich eher schon der barbenregion entsprechen salmoniden halten will muss man vermutlich regulierend eingreifen und andere arten die dort eigentlich hingehören hegen.
 

FischerFritz

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Hi,

es gibt Pächter von Forellengewässern, die hegen ihre Hechte. Sie halten die Weissfische in Schach (Nahrungskonurrenz) und spielen Gesundheitspolizei. In natürlichen Gewässern gibt es ruhige Bereiche und strömungsreichere Bereiche. Die Weißfische und Hechte findet man in den ruhigen Passagen, die Forellen in den strömenden Abschnitten. Es gibt oft genug Platz, das man sich aus dem Weg gehen kann. Döbel sind für den Äschen- und Forellennachwuchs wahrscheinlich schädlicher als ein paar Hechte.

In der Regel werden Hechte in Salmonidengewässern ausgerottet. Ich denke, das ist keine gute Lösung. Die Diskrepanz zwischen Besatz und Wiederfang hat viele Gründe. Besatzfische sind selten standorttreu und verschwinden beim nächsten Hochwasser flußab, viele Angler können nicht "zählen", wenn's mal gut beisst, es werden mehr Schwarzangler unterwegs sein als du dir vorstellen magst.....
In der Regel sind (natürliche) Salmonidengewässer keine Hechtgewässer und die Hechte wurden entweder "eingeschleppt" oder aus Unwissenheit besetzt, oder es wurden umgekehrt Salmoniden in Gewässern besetzt, die eigentlich keine Salmonidengewässer sind. Man muss sich hierzu nur die unterschiedlichen Fischregionen und das natürliche Fischaufkommen in diesen Regionen ansehen, zwischen Salmonidenregion und Barben/Brachsenregion liegt ein gutes Stück. Auf jeden Fall verstehen sich Hecht und Salmoniden nicht besonders gut, vor allem wenn sich der Hecht sehr wohl fühlt und sich unkontrolliert vermehrt. Hier in meiner Umgebung gab es einen Fall von Hechtbesatz, der schon Jahrzehnte zurückliegt und durch den Hechtbesatz wurde der Bestand von Seeforellen in diesem See nahezu ausgerottet.
 

dietmar

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....Hier in meiner Umgebung gab es einen Fall von Hechtbesatz, der schon Jahrzehnte zurückliegt und durch den Hechtbesatz wurde der Bestand von Seeforellen in diesem See nahezu ausgerottet.
Ist wirklich der Hecht der einzige "Übeltäter"? In vielen englischen Forellenseen gibt es große Hechte und sie sind kein Problem. Sie sind meines Wissens nach auch kein Problem für die Seeforellen in den sauerländischen Talspereren. Wie sieht es mit den Laich- und Abwuchsmöglichkeiten für die Forellen aus? Sind die Laichbäche/Flüsse zugänglich und führen genug Wasser? Gibt es im See einen Weissfischbestand oder wurde dieser vielleicht durch Kormorane ausgerottet?.....
 

FischerFritz

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Ist wirklich der Hecht der einzige "Übeltäter"? In vielen englischen Forellenseen gibt es große Hechte und sie sind kein Problem. Sie sind meines Wissens nach auch kein Problem für die Seeforellen in den sauerländischen Talspereren. Wie sieht es mit den Laich- und Abwuchsmöglichkeiten für die Forellen aus? Sind die Laichbäche/Flüsse zugänglich und führen genug Wasser? Gibt es im See einen Weissfischbestand oder wurde dieser vielleicht durch Kormorane ausgerottet?.....
Es ist halt immer die Frage, ob die verschiedenen Fischarten auf natürlichem Weg zusammen leben und ein funktionierendes Ökosystem bilden oder ob fremde Arten durch Besatz in ein funktionierendes und sensibles Ökosystem hinzugefügt werden wodurch sich die Hierarchie grundlegend ändert und das Gleichgewicht aus den Fugen gerät, sei es dass der ursprüngliche "Hecht im Teich" plötzlich selbst zum gejagten wird oder es durch einen Zweiträuber und eventuell Dritträuber mit ähnlicher Jagd Präferenz einen zu hohen Jagddruck/zu wenig Nahrung gibt. Es spielen natürlich immer mehrere Faktoren eine Rolle, Überfischung ist immer ein Thema, jedoch kann jede weitere Änderung das System komplett zum kippen bringen. In diesem konkreten Fall wurde leider zu spät reagiert und die ursprünglich in diesem See beheimatete Seeforelle ist schlussendlich ausgestorben, seit ~2000 wird durch Besatz und generell bessere Bewirtschaftung und Hege gegengesteuert. Ich will den Hecht auch nicht verteufeln, es geht einfach generell darum, sich vorab Gedanken zu machen, bevor man in ein sensibles Ökosystem eingreift, einmal verselbständigt ist es dann schwer bis unmöglich rückgängig zu machen. Hecht in der Salmonidenregion passt meiner Meinung nach einfach nicht, Ausnahmen bestätigen die Regel, jedoch ist die Hauptnahrungsquelle dann eben die Forelle, nachdem es in der Regel der Hauptfisch ist und Weißfische und Co. nur in sehr überschaubaren Mengen, wenn überhaupt vorkommen. Wenn Forellen in Bächen oder Flüssen in der Barben oder Brachsenregion besetzt werden, gibt es zu hoher Wahrscheinlichkeit auch ein gößeres natürliches Aufkommen an Fischarten, die in das Beuteschema des Hechtes passen, kann dann eventuell besser funktionieren.

Der zweite Absatz ist nur bedingt richtig, das Aussterben wurde nicht verhindert, der ursprüngliche Stamm existiert nicht mehr und die Seeforellen wurden erst Jahre nach dem Aussterben durch Besatz wieder "aufgebaut" (in Kombination mit penibler Bewirtschaftung und Hege)..

Der See gilt aufgrund seiner hervorragenden Wasserqualität (seit 1969 verhindert eine Ringkanalisation die Einleitung von Hausabwässern) als gutes Fischgewässer. Mit Sichttiefen von bis zu 6 Metern und einer Wasserqualität, die an die von Trinkwasser heranreicht, ist er ein ideales Badegewässer mit bis zu 24 °C Wassertemperatur. Zur Erhaltung der Wasserqualität ist auf dem See die Nutzung von Verbrennungsmotoren ausschließlich Linienschifffahrt, Polizei, Wasserrettung, Land- und Forstwirtschaft gestattet.

Schon seit dem Mittelalter ist der Weißensee für seine Seeforellen bekannt, in der Neuzeit wurde durch künstlichen Besatz mit anderen Fischarten wie Flussbarsch, Karpfen oder Hecht die Attraktivität als Angelgewässer gesteigert. Durch den entstehenden Konkurrenzdruck starben aber einige ursprüngliche Arten wie Gründling oder Elritze aus. Das Aussterben der Seeforelle wurde durch Besatzmaßnahmen verhindert – nicht zuletzt zur Erhaltung der touristischen Attraktivität des Sees.
 
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fwde

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Sind Hecht nicht eher die Ausnahme in der Forellenregion ?
und verzieht sich ansonsten die Forelle vor dem Hecht nicht schleunigst in eine andere Ecke
 

Jens123+

Dr. Jerkl & Mr. Bait
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Bei uns wurde durch Besatzmaßnahmen eher der Raubfischbestand auf einem hohen Niveau gehalten.
Ob die besetzte Fischart sich tatsächlich langfristig dadurch in größerer Anzahl im Gewässer hält bezweifle ich allerdings.
 

ricardokaka

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Angel selbst an einem Gewässer wo öfters im Jahr Besatz stattfindet. Diese Satzforellen halten sich aber sowieso nicht im Gewässer obwohl bei denen auf die Qualität geachtet wird. Jahresbeitrag ist dem entsprechenden. Die Forellen werden überwiegend vom Kormoran geholt. Die meisten Angler sind komplett c&r unterwegs. Der Äschenbestand ist in dem Gewässer auch extrem eingebrochen seit dem der schwarze Vogel in Massen auftaucht. Bin mal gespannt wie die Tierschützer sich in den nächsten Jahren entscheiden. Kormoran regulieren oder das aussterben der Äsche und möglicherweise anderer Arten zu akzeptieren.
 

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