M.E. lässt sich aus der Studie wenig für einen Bach ableiten. Zudem fällt auch extrem viel unter den Begriff Bach, dass auch diese Info keine Abschätzung ermöglicht.
Eines kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen - der Hecht frisst, was er kriegen kann. In einem Bach mit vorwiegend Forellen sind das eben Forellen. Aber ist das Habitat überhaupt dauerhaft hechtgeeignet, sprich ist insgesamt genug Fisch vorhanden, was ist mit der Vermehrung, Ruhebereichen etc.?
In der Traun als Top-Forellengewässer gibt es z.B. sehr große Hechte. Aber es sind nicht sehr viele, weil eben vieles da für den Hecht nicht passt. In einem trägen verkrauteten Tieflandbach können viele Hechte drin sein und trotzdem gute Forellen, weil auch genug andere Fische drin sind, die auch als Futter herhalten können. In einem kleinen flachen Wiesenbach hingegen frisst ein Hecht vielleicht auch mal kurzfristig einen kleinen Abschnitt leer. Dann ist zwar der Schaden groß, der Hecht dann aber anschließend auch weg (abgewandert, verhungert, gefressen oder gefangen).
Bei den irischen Seen ist es ja auch sehr unterschiedlich. Viele gerade der moorigen Seen sind wegen ihres pH-Wertes vergleichsweise nahrungs- und insektenarm. Die Reproduktion in den einmündenden Gewässern funktioniert aber top. Also große Reproduktion, geringe Abwachsraten, entsprechend massenhaft kleine Fische. Dann gibt es aber auch kalkhaltige Seen mit viel Insekten, guten Abwachsraten aber nur wenigen und oft trocknen Zuflüssen, in denen die Reproduktion nicht gut klappt. Also wenige aber sehr große Fische. Da sind die Effekte von Hechten im Gewässer entsprechend auch vollkommen unterschiedlich. Im einen See ist der Effekt für den Angler eher positiv, weil die Abwachsraten der Forellen durch Ausdünnung steigen, im anderen See ist es negativ, weil die wenigen Forellen mittelfristig fast alle gefressen werden - was der Reproduktion zusätzlich abträglich ist.
Botschaft: man muss das Gewässer individuell betrachten. Aber ganz grob kann man auch sagen: kommen Hecht und Barsch im Bach von alleine vor, ist es ohnehin eher kein Forellengewässer. Das ist der Punkt, auf den auch
@AssAssasin schon hinwies - ein Gewässer wird nicht dadurch zum Salmonidengewasser, indem man Forellen rein schmeißt.